Brokkoli

Brokkoli anbauen: Aussaat, Pflege & Ernte

Brokkoli, ein beliebtes Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse, überzeugt durch seinen milden Geschmack und seine wertvollen Inhaltsstoffe. Dieser Artikel widmet sich dem Anbau und der Pflege von Brokkoli und liefert umfassende Informationen von der Aussaat bis zur Ernte.

Wuchs

Brokkoli (Brassica oleracea var. italica), auch bekannt als Spargelkohl oder Winterblumenkohl, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist eng verwandt mit Blumenkohl, Rosenkohl und anderen Kohlarten. Er wächst rosettenartig mit robusten, aufrechten Stängeln. Die „Röschen“ des Brokkolis bestehen aus gut ausgebildeten Blütenknospen, die deutlich zu erkennen sind. Oft ist der Kopf tiefgrün bis blaugrün, doch es gibt auch Sorten mit violetten, gelben und weißen Blütenständen.

Brokkoli wird etwa 30 bis 50 Zentimeter hoch und benötigt eine Vegetationsperiode von etwa 14 bis 15 Wochen bis zur Ernte. Es gibt Sommer- und Herbst-Brokkoli sowie Winter-Brokkoli, der auch leichten Frost übersteht. Sommer- und Herbst-Brokkoli wird im Frühjahr gesät und noch im selben Jahr geerntet. Winter-Brokkoli hingegen wächst über den Winter und wird im folgenden Frühjahr geerntet.

Wildsorten wie Stängelkohl oder Stangenbrokkoli bilden keine großen Köpfe, sondern zahlreiche kleine Röschen an langen Stielen. Diese winterharten Sorten können mehrjährig kultiviert werden. Brokkoli bevorzugt sonnige Standorte und nährstoffreiche, gut durchlässige Böden. Hauptanbaugebiete in Europa befinden sich in den westlichen Mittelmeerländern, besonders um Verona in Italien. In wärmeren Regionen kann Brokkoli mehrjährig wachsen, während er in kälteren Breiten meist einjährig angebaut wird.

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Brokkoli benötigt für optimales Wachstum folgende Bedingungen:

  • Sonnige Standorte
  • Nährstoffreiche, gut durchlässige Böden
  • Regelmäßige Wasser- und Nährstoffzufuhr

Blüte

Die essbaren „Röschen“ des Brokkolikopfes bestehen aus vielen noch nicht voll entwickelten Blütenknospen. Diese Knospen sind gut ausgebildet und deutlich erkennbar. Meistens ist Brokkoli tiefgrün bis blaugrün, während violette, gelbe oder weiße Farbvarianten seltener vorkommen. Die Ernte erfolgt, wenn die mittlere Blume gut ausgebildet und noch geschlossen ist. Die Blütenstände werden mit einem etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Stiel und Blättern abgeschnitten.

Nach der Ernte des Hauptblütenstands bilden sich aus den Seitenknospen weitere kleine Blütenköpfe, die ebenfalls geerntet werden können. Dies ermöglicht eine mehrfache Ernte und erhöht den Gesamtertrag. Brokkoli bietet vielseitige Zubereitungsmöglichkeiten, sei es als Blütengemüse oder inklusive der kräftigen Stiele.

Ernte

Die Ernte beginnt, wenn die Blütenknospen des Hauptkopfes fest, kompakt und dunkelgrün sind. Achten Sie darauf, dass die Knospen noch nicht gelb werden und zu blühen beginnen. Schneiden Sie den Hauptkopf mit einem scharfen Messer zusammen mit etwa 15 Zentimeter Stängel ab. Nach der Ernte des Hauptkopfes entwickeln sich aus den Seitenknospen weitere, kleinere Blütenköpfe, die in den folgenden Wochen ebenfalls geerntet werden können.

Der Erntezeitraum variiert je nach Sorte und Anbauzeit. Früh gepflanzte Sorten können ab Juli bis Oktober geerntet werden, während späte Sorten, die über Herbst und Winter hinweg wachsen, von November bis Mai geerntet werden können. Geerntet werden können sowohl die Blütenknoten als auch die Stängel.

Brokkoli vermehren

Die Vermehrung von Brokkoli kann durch Samenanzucht und Stecklingsvermehrung erfolgen.

Samenanzucht

Die Aussaat von Brokkolisamen erfolgt je nach Erntezeitpunkt:

  • Sommervariante: Aussaat zwischen Februar und März
  • Wintervariante: Aussaat zwischen April und Mai

Legen Sie zwei bis drei Samen in Anzuchttöpfe mit nährstoffarmer Erde. Die Samen sind Dunkelkeimer und sollten etwa 0,5 cm tief in die Erde gelegt werden. Keimlinge bedürfen gleichmäßiger Feuchtigkeit und optimaler Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius.

Auspflanzen ins Freiland

Sobald die Jungpflanzen gut durchwurzelt sind und drei bis fünf Blätter gebildet haben, können sie ab April unter Vlies ins Freiland umgesetzt werden. Setzen Sie die Pflanzen so tief, dass der Wurzelansatz einen Zentimeter mit Erde bedeckt ist. Der Pflanzabstand sollte 40 bis 50 cm betragen. Eine großzügige Gabe von Kompost und Algenkalk bei der Beetvorbereitung sorgt für eine gute Nährstoffversorgung.

Stecklingsvermehrung

Stecklingsvermehrung ist weniger üblich, aber möglich. Ein Teil der Pflanze wird abgeschnitten und in feuchte Erde gesetzt, bis Wurzeln entstehen.

Sorten & Arten

Brokkoli-Sorten unterscheiden sich in Farbe, Größe, Geschmack und Erntezeitpunkt. Hier sind einige Beispiele:

Sorte | Farbe | Erntezeitpunkt | Besondere Eigenschaften

-|—

‚Calabrese‘ | Grün | Sommer/Herbst | Traditionelle Sorte, bildet nach der Haupternte neue Seitensprosse

‚Calinaro‘ | Grün | Sommer/Herbst | Robuste Sorte, gut für späten Anbau

Besondere Sortengruppen umfassen:

  • Winter-Brokkoli: Frosthart und geeignet für Überwinterung
  • Baby-Brokkoli: Eine Mischung aus Brokkoli und Kai-lan

Brokkoli pflegen

Brokkoli benötigt regelmäßige Wasser- und Nährstoffgaben. Pflanzen Sie Brokkoli gut an und wässern ihn in den ersten zwei bis drei Wochen sparsam, danach großzügiger. Hacken und Anhäufeln der Pflanzen fördert gesundes Wachstum. Geben Sie sechs Wochen nach der Pflanzung oder vor der Knospenbildung flüssigen Gemüsedünger oder Brennnesseljauche.

Gießen

Ziehen Sie Bewässerungsgräben zwischen den Reihen. Gießen Sie nicht von oben, um Krankheiten vorzubeugen. Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung.

Düngen

Brokkoli ist ein Starkzehrer und benötigt kontinuierlich Nährstoffe. Verwenden Sie Gemüsedünger. Düngen Sie Winterbrokkoli sparsam mit Hornspänen oder organischem Gemüsedünger und führen die zweite Düngung im Frühjahr durch.

Unkrautmanagement

Regelmäßiges Jäten verhindert, dass Unkraut dem Brokkoli Nährstoffe entzieht. Hacken und Anhäufeln der Pflanzen sind ebenfalls wichtig.

Schädlings- und Krankheitsprävention

Schutznetze helfen gegen Schädlinge wie Erdflöhe, Kohlfliegen und Kohlweißlinge. Fruchtwechsel beugt Kohlhernie vor.

Welcher Standort ist geeignet?

Brokkoli bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit gut durchlüftetem und tiefgründigem, nährstoffreichem Boden. Mittelschwere, lehmige Böden sind ideal, da sie eine gute Wasserspeicherfähigkeit und Stabilität bieten. Kalken Sie den Boden im Herbst mit Algenkalk, um den hohen Calciumbedarf zu decken.

Pflanzung

Brokkoli kann vorgezogen oder direkt ins Freiland gesät werden. Für die Vorzucht beginnt die Aussaat zwischen Mitte Februar und März in humusreicher Erde. Keimen die Sämlinge, pikieren Sie sie in Einzeltöpfe. Die Direktsaat erfolgt ab Ende April je nach Sorte. Pflanzen Sie die Jungpflanzen ab April unter Vlies ins Freiland und beachten den Pflanzabstand von 40 bis 50 cm.

Boden und Nährstoffe

Ein gut vorbereiteter Boden ist essenziell. Integrieren Sie großzügig Kompost und Algenkalk in den Boden, um den hohen Bedarf an Nährstoffen zu decken.

Pflanznachbarn

Gute Nachbarn in der Mischkultur sind Artischocke, Aubergine, Bohnen, Chili, Gurke, Kartoffel, Lauch, Möhren, Paprika, Rettich, Rote Bete, Salat, Sellerie und Tomate. Vermeiden Sie andere Kohlarten, Erdbeere, Mairübe, Meerrettich, Rucola, Schnittlauch und Zwiebeln.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Brokkoli benötigt einen nährstoffreichen, humosen Boden. Ein tiefgründig lockerer und leicht lehmiger Boden mit guter Wasserspeicherfähigkeit ist ideal. Der pH-Wert sollte bei etwa 7 liegen. Kalken Sie den Boden im Herbst mit Algenkalk, um den Bedarf an Calcium zu decken und die Bodenstruktur zu verbessern. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern.

Essbarkeit

Brokkoli ist vielseitig verwendbar und kann sowohl roh als auch gegart genossen werden. Garen Sie durch Kochen, Dünsten, Dampfgaren, Anbraten, Blanchieren oder in der Mikrowelle. Dampfen auf einem Zwiebelbett mit Olivenöl ist besonders vorteilhaft, da es die Nährstoffe erhält. Die Garzeit beträgt 6 bis 10 Minuten.

Nicht nur die Röschen, sondern auch die zarten Blätter und Stängel sind essbar. Die Stängel können ähnlich wie Spargel zubereitet werden. Verwenden Sie Gewürze wie Salz, schwarzen Pfeffer, Oregano, Basilikum, Muskatnuss und Knoblauch. Aus Brokkolisamen lassen sich nährstoffreiche Sprossen ziehen, die roh in Salaten oder als Dekoration verwendet werden können.

Brokkoli ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen sowie sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden und Glucosinolaten. Er ist kalorienarm und ein hervorragender Lieferant für Ballaststoffe. Auch geschossener oder blühender Brokkoli ist essbar, wobei sich Geschmack und Textur verändern.

Brokkoli bietet zahlreiche kulinarische Möglichkeiten und ist ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.

Häufig gestellte Fragen

1. Was ist das Besondere an geschossenem oder blühendem Brokkoli?

Geschossener oder blühender Brokkoli ist weiterhin essbar, jedoch verändert sich seine Qualität und sein Geschmack merklich. Die Blüten öffnen sich und werden kleinteilig, die Stiele verholzen und werden faseriger, und es entstehen vermehrt Bitterstoffe, die den Geschmack intensiver und bitterer machen. Außerdem kann der Reinigungsaufwand steigen, da der Pflanze Schmutz und Fremdkörper vermehrt anhaften können.

2. Wie kann ich blühenden Brokkoli weiterverwerten?

Blühender Brokkoli lässt sich dennoch vielfältig in der Küche nutzen. Die Blüten können im Teigmantel frittiert werden, der Strunk kann zur Geschmacksgebung in Suppen verwendet werden und klein geschnitten und weich gekocht, eignet er sich für Pürees in Kombination mit Kartoffeln.

3. Kann ich den gelben Brokkoli noch essen?

Ja, wenn ein Brokkolikopf gelb wird, ist er in die Blüte gegangen. Trotz der Farbänderung verliert der Brokkoli lediglich einige Nährstoffe und kann ohne Bedenken verzehrt werden. Geschmackslich ist er eventuell nicht mehr so gut wie ein grüner Kopf, aber immer noch genießbar.

4. Was passiert, wenn Brokkoli schießt?

Schießt Brokkoli, bedeutet dies ein rasant beschleunigtes Längenwachstum. Dies führt dazu, dass die Stiele stark verholzen und sich die Konsistenz verändert. Gleichzeitig werden vermehrt Bitterstoffe eingelagert, welche den Geschmack intensivieren. Die Pflanze bleibt jedoch essbar, erfordert aber mehr Reinigungsaufwand und kann in der üblichen Form weniger attraktiv sein.

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