Kohlrabi anbauen: So gelingt die Ernte im eigenen Garten
Kohlrabi ist ein schmackhaftes und vielseitiges Gemüse, das sich relativ einfach im eigenen Garten anbauen lässt. Dieser Artikel begleitet Sie von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Ernte und liefert wertvolle Tipps für eine reiche Kohlrabi-Ernte.
Standortwahl und Bodenbeschaffenheit
Kohlrabi bevorzugt einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden, der reich an organischer Substanz ist. Der ideale Boden-pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,5, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ist ebenfalls wichtig, um das Verholzen der Knollen zu verhindern. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist optimal, wobei der Boden nicht zu heiß werden sollte, um Trockenstress und Verbrennungen zu vermeiden.
Bereiten Sie das Beet im Herbst vor, indem Sie es mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist anreichern, um die Bodenstruktur und Nährstoffversorgung zu verbessern. Lockern Sie den Boden gut auf, um Staunässe zu vermeiden. Falls der Standort zuvor mit Kohlgemüse bepflanzt war, das an der Kohlhernie erkrankt ist, sollten Sie hier erst nach mindestens sieben Jahren wieder Kohlrabi anpflanzen.
Folgende Bodenbedingungen sind ideal:
- Bodenbeschaffenheit: Locker, gut durchlässig und humusreich.
- Nährstoffbedarf: Mittel bis hoch, daher regelmäßiges Düngen notwendig.
- Bodenfeuchtigkeit: Gleichmäßig feucht, um Verholzung der Knollen zu vermeiden.
- Sonneneinstrahlung: Sonnig, aber nicht zu heiß; in heißen Regionen ist ein halbschattiger Platz vorzuziehen.
Aussaat und Vorkultur
Kohlrabi lässt sich sowohl direkt ins Freiland säen als auch vorziehen. Die Wahl der Methode hängt von den vorhandenen Ressourcen und der gewünschten Erntezeit ab.
Vorkultur im Haus
Vorzugsweise ab Mitte Februar können Sie mit der Vorkultur beginnen, um eine frühere Ernte zu gewährleisten. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Aussaatbehälter vorbereiten: Nutzen Sie Anzuchttöpfe oder Schalen, welche mit spezieller Anzuchterde gefüllt sind. Positionieren Sie die Behälter an einem hellen Ort, an dem Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius herrschen.
- Aussaat: Säen Sie die Samen in die vorbereiteten Behälter und bedecken Sie sie leicht mit ca. 0,5 cm Erde. Befeuchten Sie das Substrat vorsichtig mit einer feinen Brause.
- Keimung: Decken Sie die Behälter mit Klarsichtfolie oder einer transparenten Haube ab, um eine höhere Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Nach ungefähr einer Woche zeigen sich die ersten Keimlinge. Entfernen Sie die Abdeckung, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Pikieren: Sobald die ersten Laubblätter erscheinen, sollten Sie die Jungpflanzen in größere Töpfe pikieren, damit sie ausreichend Platz zur Wurzelbildung haben.
- Abhärtung: Bevor die Setzlinge ins Freie dürfen, härten Sie sie ab, indem Sie sie allmählich an die niedrigeren Temperaturen gewöhnen. Stellen Sie die Pflanzen tagsüber für einige Stunden ins Freie an einen geschützten Ort.
Direktsaat im Freiland

Eine sorgfältige Direktsaat schafft optimale Wachstumsbedingungen für Kohlrabipflanzen
Ab Mitte April, sobald die Temperaturen stabil über 8 bis 10 Grad Celsius liegen, können die Samen direkt ins Freiland gesät werden:
- Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich und arbeiten Sie reifen Kompost ein, um die Bodennährstoffe anzureichern. Entfernen Sie jegliches Unkraut und Steine, die das Wachstum behindern könnten.
- Aussaat: Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 cm aus und bedecken Sie diese mit einer dünnen Schicht von rund 1 cm Erde. Gießen Sie die Samen anschließend vorsichtig an.
- Pflanzenabstände: Sorgen Sie dafür, dass die Jungpflanzen später einen Abstand von 25 bis 30 cm beibehalten, um ausreichend Platz zur Entwicklung zu haben.
- Folgesaat: Für eine kontinuierliche Ernte können Sie alle zwei Wochen bis Mitte Juli in Folgesaaten nachsäen.
Durch die beschriebenen Schritte schaffen Sie optimale Bedingungen für ein gesundes und produktives Wachstum Ihrer Kohlrabipflanzen.
Pflanzung
Die richtige Pflanzung von Kohlrabi ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. Beginnen Sie damit, die vorgezogenen Jungpflanzen ab Ende März ins Freiland zu setzen. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht und kompostreich ist. Um die Gefahr von Kälteschäden zu minimieren, sollten Sie die Pflanzen nachts mit einem Vlies (6,00€ bei Amazon*) abdecken, insbesondere bis nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung
- Beetvorbereitung: Arbeiten Sie im Herbst reichlich Kompost in den Boden ein. Dadurch wird der Boden mit den nötigen Nährstoffen versorgt und bleibt über den Winter hinweg locker und gut durchlässig.
- Pflanzabstände einhalten: Wenn Sie kleinere Sorten pflanzen, halten Sie einen Abstand von 25 cm zwischen den Pflanzen ein. Größere Sorten wie ‚Superschmelz‘ benötigen etwa 40 cm.
- Pflanztiefe beachten: Setzen Sie die Jungpflanzen so in den Boden, dass die oberirdische Verdickung der Sprossachse nicht auf der Erde aufliegt. Eine zu tiefe Pflanzung kann dazu führen, dass die Knollen faulen oder sich nicht richtig entwickeln.
- Mischkultur bedenken: Kohlrabi lässt sich gut als Zwischen- oder Mischkultur anbauen. Ideal sind Plätze zwischen langsam wachsenden Gemüsesorten wie Salat oder Lauch. Diese Strategie hilft, den vorhandenen Platz effizient zu nutzen und den Boden optimal zu beschatten.
- Standortwahl: Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist optimal für Kohlrabi. Vermeiden Sie es, die Pflanzen zu dicht an anderen Kohlsorten zu setzen, um Krankheiten vorzubeugen.
Durch die Beachtung dieser Pflanztipps stellen Sie sicher, dass Ihre Kohlrabipflanzen gut gedeihen und eine reiche Ernte ermöglichen.

Regelmäßige Pflege sichert die Qualität und den Geschmack der Kohlrabiknollen
Pflege
Eine sorgfältige Pflege ist essenziell, um gesunde und wohlschmeckende Kohlrabiknollen zu ernten. Hier sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen, die Sie beachten sollten:
- Bewässerung: Halten Sie den Boden stets gleichmäßig feucht, vor allem während der Knollenbildung. Tägliches mäßiges Gießen ist empfehlenswert. Zu große Schwankungen im Feuchtigkeitshaushalt sollten vermieden werden, da diese zu Holzbildung und Aufplatzen der Knollen führen können. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und Temperaturschwankungen zu minimieren.
- Düngung: Geben Sie während der Wachstumsphase kleineren Düngergaben den Vorzug. Dünger wie Pflanzenjauche oder Hornmehl sind besonders geeignet. Eine erste Düngung erfolgt nach der Aussaat, mit einer Wiederholung nach etwa sechs Wochen zur Sicherstellung einer stetigen Nährstoffversorgung.
- Bodenpflege: Um das Wachstum Ihrer Kohlrabipflanzen zu fördern, halten Sie das Beet frei von Unkraut und achten Sie darauf, den Boden locker zu halten. Regelmäßiges Hacken und Mulchen unterstützen diesen Prozess.
- Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Achten Sie auf Anzeichen von Schädlingen wie Erdflöhen oder Krankheiten wie Kohlhernie. Behandeln Sie befallene Pflanzen umgehend oder entfernen Sie sie aus dem Beet, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Ernte
Der richtige Zeitpunkt zur Ernte von Kohlrabi ist entscheidend für den besten Geschmack und die optimale Konsistenz. Je nach Sorte und Anbaubedingungen ist Kohlrabi etwa acht bis zwölf Wochen nach der Aussaat erntereif.
Erntezeitpunkt
- Frühsorten: Diese erreichen bereits nach etwa acht Wochen ihre Erntereife und sollten etwa die Größe eines Tennisballs haben.
- Spätsorten: Diese werden meist 20 bis 30 Wochen kultiviert und können wesentlich größer werden, ohne holzig zu werden.
Es ist wichtig, den Kohlrabi rechtzeitig zu ernten, bevor er zu groß wird, um eine verholzte Struktur und einen schlechten Geschmack zu vermeiden.
Erntemethode
- Werkzeug und Technik: Nutzen Sie ein scharfes Messer oder eine Gartenschere, um die Pflanzen knapp über dem Boden abzuschneiden.
- Blätter entfernen: Entfernen Sie die äußeren, größeren Blätter, um den Knollen keine Feuchtigkeit zu entziehen. Die zarten, inneren Blätter können jedoch genutzt werden.
Verwertung der Blätter
- Kleine, innere Blätter: Diese eignen sich hervorragend für Salate und können roh verzehrt werden.
- Größere Blätter: Diese können wie Spinat gegart oder zu Pesto verarbeitet werden.
Lagerung
Nach der Ernte sollten Sie die Knollen im Kühlschrank lagern. Wickeln Sie sie in ein feuchtes Tuch, um sie bis zu zwei Wochen frisch zu halten. Entfernen Sie stets die Blätter vor der Lagerung, da diese sonst der Knolle Wasser entziehen und sie weich werden lassen. Kohlrabi kann auch blanchiert und eingefroren werden, um ihn länger haltbar zu machen.
Durch die Beachtung dieser Erntetipps stellen Sie sicher, dass Ihr Kohlrabi nicht nur ein optischer Hingucker ist, sondern vor allem geschmacklich überzeugt.