Rotkohl

Rotkohl anbauen: Tipps für erfolgreiche Ernte und Pflege

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Der Anbau von Rotkohl ist einfach und bereichert jeden Gemüsegarten. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt von der Aussaat bis zur Ernte und gibt wertvolle Tipps für den Anbau.

Rotkohl anbauen

Die richtige Sortenauswahl treffen

Die Wahl der passenden Rotkohlsorte hängt von Ihren individuellen Ansprüchen und den örtlichen Gegebenheiten ab. Man unterscheidet zwischen frühen, mittelfrühen und späten Sorten, die sich in ihrer Reifezeit, Lagerfähigkeit und Widerstandsfähigkeit unterscheiden.

  • Frühe Sorten: Diese Sorten haben eine kurze Vegetationszeit und können bereits ab Juni geerntet werden. Da sie weichere Blätter haben und weniger lagerfähig sind, eignen sie sich gut für den Frischverzehr. Beispiele sind ‚Amarant‘, ‚Kalibos‘ und ‚Granaat‘.
  • Mittelfrühe Sorten: Diese Sorten bieten eine gute Balance zwischen Reifezeit und Lagerfähigkeit. Sie eignen sich sowohl für den Frischverzehr als auch für die Einlagerung. Beispiele sind ‚Allrot‘, ‚Autoro‘ und ‚Vitessa‘.
  • Späte Sorten: Diese Sorten sind robust und besitzen eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Sie werden erst ab September geerntet und können bei kühler Lagerung bis weit in den Winter hinein genossen werden. Beispiele sind ‚Marner Lagerrot‘ und ‚Rodynda‘.

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Den optimalen Standort finden

Rotkohl gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, humusreichen und nährstoffreichen Boden. Ideal ist ein leicht lehmiger Boden mit ausgezeichneter Wasserhaltefähigkeit, der gleichmäßig feucht bleibt, jedoch Staunässe vermeidet. Zur Vorbereitung des Beets empfiehlt es sich, bereits im Herbst Kompost oder organischen Dünger einzuarbeiten, um die Bodenqualität und Nährstoffversorgung zu verbessern. Ein geschützter Standort ohne starke Windbelastung ist von Vorteil. Außerdem sollte der Anbauort mindestens drei Jahre kohlfrei gewesen sein, um Krankheiten vorzubeugen.

Aussaat und Pflanzung

Je nach gewählter Sorte und den klimatischen Bedingungen kann Rotkohl entweder direkt ins Beet gesät oder vorgezogen werden.

  • Vorziehen: Für eine frühe Ernte bietet sich die Vorkultur auf der Fensterbank oder im Frühbeet an. Die Aussaat erfolgt ab Februar in Saatschalen mit Anzuchterde. Bei einer Keimtemperatur zwischen 16 und 20 Grad Celsius zeigen sich die ersten Blätter zeitnah. Sobald sich die ersten echten Blätter zeigen, werden die Jungpflanzen vereinzelt und in leicht gedüngter Jungpflanzenerde weitergezogen. Ab April können diese Pflanzen ins Freiland umgepflanzt werden.
  • Direktsaat: Ab April können mittelfrühe und späte Sorten direkt ins Beet gesät werden. Die Samen werden etwa 1 cm tief in die Erde gelegt. Ein Pflanzabstand von mindestens 50 x 50 cm ist wichtig, um ein gesundes Wachstum und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Rotkohl richtig pflegen

Um ein gesundes Wachstum und die Bildung großer, fester Köpfe zu fördern, benötigt Rotkohl regelmäßige Pflege.

  • Gießen: Rotkohl hat einen hohen Wasserbedarf und muss stets gleichmäßig feucht gehalten werden. Besonders während der Kopfbildung ist regelmäßiges und intensives Gießen erforderlich.
  • Düngen: Als Starkzehrer benötigt Rotkohl eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr. Neben einer Grunddüngung mit Kompost oder Mist im Herbst sollte während der Vegetationsperiode zwei- bis dreimal mit selbst hergestellten Pflanzenjauchen oder organischem Dünger nachgedüngt werden.
  • Mulchen und Hacken: Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt reduziert die Verdunstung aus dem Boden. Regelmäßiges Hacken lockert den Boden, verbessert die Durchlüftung und unterdrückt Unkraut. Durch Anhäufeln kann die Standfestigkeit der Pflanzen zusätzlich verbessert werden.

Schädlinge und Krankheiten vorbeugen

Rotkohl kann von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden.

  • Kohlweißling und Kohlfliege: Diese Insekten legen ihre Eier an den Blättern ab; die geschlüpften Raupen fressen an den Pflanzen und können erhebliche Schäden verursachen. Regelmäßiges Absammeln der Raupen und der Einsatz von Kulturschutznetzen bieten wirksamen Schutz.
  • Blattläuse: Blattläuse saugen Pflanzensaft und schwächen die Pflanzen. Pflanzenschutzmittel oder das Bestäuben mit Holzasche können helfen.
  • Kohlhernie: Diese Pilzkrankheit befällt das Wurzelsystem und führt zu Wucherungen. Eine Fruchtfolge mit mindestens dreijähriger Anbaupause und Bodenkalkung kann einem Befall vorbeugen.

Die Ernte einbringen

Rotkohl ist erntereif, wenn sich die Köpfe fest anfühlen und ihre volle Größe erreicht haben.

  • Frühe Sorten: Der Kopf wird mit einem scharfen Messer knapp unter dem Strunk abgeschnitten. Die Wurzeln werden ausgegraben, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden und den Boden für nachfolgende Kulturen vorzubereiten.
  • Späte Sorten: Kurz vor dem ersten Frost werden die Köpfe mitsamt der Wurzel aus der Erde gezogen. Dies erleichtert die Lagerung und verhindert, dass der Kopf Frostschäden erleidet, was wichtig ist, wenn Sie Rotkohl lagern möchten.