Weißkohl

Weißkohl anbauen: So gelingt die Ernte sicher

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Der Anbau von Weißkohl ist einfach und bietet reiche Ernte für den direkten Verzehr oder die lange Lagerung. Dieser Artikel begleitet Sie von der Sortenauswahl über die optimale Standortwahl und Pflege bis hin zur Ernte und Lagerung.

Weißkohl anbauen

Auswahl der richtigen Weißkohlsorte

Die Wahl der passenden Weißkohlsorte hängt von Faktoren wie dem Erntezeitpunkt und der Lagerfähigkeit ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Früh-, Mittel- und Spätsorten.

  • Frühsorten: Diese Sorten reifen schnell und sind ab Juni erntebereit. Sie bilden kleinere, lockere Köpfe und eignen sich für den sofortigen Verzehr. Beispielhafte Sorten sind ‚Tiara‘, ‚Tamarindo‘, ‚Premiere‘ und ‚Farao‘.
  • Mittelsorten: Reif im Sommer oder Herbst, bilden sie festere Köpfe, die sowohl frisch verzehrt als auch kurz gelagert werden können. Der ‚Equatoria F1‘ und ‚Coronet F1‘ sind bekannte Vertreter.
  • Spätsorten: Sie haben die längste Reifezeit und werden im Herbst oder Winter geerntet. Diese Sorten, wie ‚Krautkaiser‘ und ‚Lion F1‘, eignen sich hervorragend zur Langzeitlagerung.

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Standort und Bodenvorbereitung

Weißkohl benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen, humosen Boden. Schwere, lehmige Böden sind bevorzugt, da sie die Feuchtigkeit gut speichern und den Pflanzen Stabilität bieten. Vor der Pflanzung sollten Sie den Boden gründlich vorbereiten:

  • Den Boden tiefgründig lockern, um die Wurzelbildung zu fördern.
  • Den Boden einige Wochen vor der Aussaat mit Kompost oder gut verrottetem Mist anreichern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
  • Unkraut vor der Pflanzung entfernen, um Nährstoff- und Wasserkonkurrenz zu vermeiden.
  • Mulchen hilft, das Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.

Aussaat und Pflanzung

Weißkohl wird idealerweise vorgezogen, um bessere Wachstumsbedingungen zu schaffen und Schädlingsbefall zu minimieren.

  • Vorziehen: Ab Februar in Saatschalen oder Töpfen mit spezieller Anzuchterde aussäen. Diese sollte locker und nährstoffarm sein. Die Keimtemperatur liegt optimal bei 18-22 Grad Celsius. Sobald die Jungpflanzen 3-4 Blätter entwickelt haben, können sie ins Freiland gepflanzt werden. Ein Pflanzabstand von 50×50 cm ist empfehlenswert; größere Sorten benötigen eventuell mehr Platz.
  • Pflanzung: Der Pflanzabstand sollte je nach Weißkohlsorte zwischen 45 cm und 80 cm betragen. Die Pflanzen werden so tief eingepflanzt, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht. Nach der Pflanzung die Erde um die Stängel anhäufeln oder einen Kohlkragen anbringen, um die Eiablage der Kohlfliege zu verhindern.

Pflege von Weißkohl

Weißkohl benötigt während der Wachstumsphase regelmäßige Pflege:

  • Gießen: Halten Sie die Erde stets feucht, besonders während der Kopfbildung und in Trockenperioden, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Düngen: Während der Kopfbildung hat Weißkohl einen hohen Nährstoffbedarf. Düngen Sie daher alle 3-4 Wochen mit organischem Dünger oder Brennnessel- und Schachtelhalmjauche.
  • Hacken und Anhäufeln: Regelmäßiges Hacken des Bodens fördert die Belüftung und unterdrückt Unkraut. Das Anhäufeln der Erde um die Stiele verbessert die Standfestigkeit und das Wurzelwachstum.
  • Schädlingsbekämpfung: Achten Sie auf Schädlingsbefall durch Kohlweißlinge, Kohlfliegen und Erdflöhe. Verwenden Sie Kulturschutznetze oder biologische Schädlingsbekämpfungsmittel.

Ernte und Lagerung

Die Erntezeit von Weißkohl variiert je nach Sorte und liegt in der Regel zwischen Juli und November. Die Köpfe sind erntereif, wenn sie fest und geschlossen sind.

  • Ernte: Ernten Sie die Köpfe, wenn sie sich fest anfühlen und die Blätter dicht anliegen. Schneiden Sie die Köpfe knapp unter dem Strunk ab und entfernen Sie die äußeren Blätter sowie groben Schmutz.
  • Lagerung: Spätsorten können bei optimalen Bedingungen mehrere Monate gelagert werden. Lagern Sie die Köpfe an einem kühlen, dunklen und gut belüfteten Ort, wie einem Keller oder einer Erdmiete. Ideal sind Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und hohe Luftfeuchtigkeit. Frühkohl ist mindestens zehn Tage, Lagerkohl in einem kühlen Keller bis zu zwei Monate und bei knapp über 0 Grad Celsius bis zu sechs Monate haltbar.
Bilder: BasieB / iStockphoto