Weißkohl & Frost: So schützen Sie ihn richtig
Weißkohl ist relativ frosthart und kann im Herbst länger geerntet werden. Dieser Artikel beleuchtet die Frosthärte verschiedener Sorten, die Auswirkungen von Frost und gibt Tipps zum Schutz und zur Lagerung.
Frosthärte von Weißkohl
Der Weißkohl zählt zu den Kohlarten, die mäßigen Frost vertragen können, was ihn besonders gut für den Anbau in kühleren Klimazonen geeignet macht. Grundsätzlich ist Weißkohl bis etwa -5°C frosthart und kann vor Wintereinbruch im Beet verbleiben. Einige Sorten sind widerstandsfähiger und überstehen auch mildere Winter ohne Schaden. Wichtig ist jedoch, auf schnelle Temperaturrückgänge und besonders harte Frostperioden zu achten, da diese negative Auswirkungen auf die Pflanzen haben können.
Folgende Faktoren beeinflussen die Frosthärte von Weißkohl:
- Sorte: Spätere Sorten sind in der Regel frostresistenter als frühere Sorten.
- Pflanzenernährung: Eine Überversorgung mit Stickstoff führt oft zu einer Verminderung der Frosthärte. Überwachen Sie daher den Stickstoffgehalt im Boden.
- Bodenbeschaffenheit: Ein gut durchlässiger, feuchter Boden stärkt die Widerstandsfähigkeit des Kohls gegen Frost. Vermeiden Sie Staunässe, da sie die Wurzeln schwächt und anfällig für Fäulnis macht.
- Schneeauflage: Schnee kann als natürlicher Isolator die Frosthärte des Weißkohls verbessern.
Um Weißkohl optimal gegen Frost zu schützen, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen wie den Anbau in einem Gewächshaus oder das Abdecken mit Vlies in Erwägung ziehen, wobei äußere Bedingungen wie der Bodenzustand und die Pflanzenernährung zu berücksichtigen sind.
Auswirkungen von Frost auf Weißkohl
Weißkohl kann moderate Tiefsttemperaturen tolerieren, aber Fröste unter -5°C beeinträchtigen die Pflanze erheblich. Bei diesen Temperaturen kristallisiert der Zellsaft, was die Zellwände brechen lässt und die Struktur der äußeren Blätter beschädigt. Dies führt dazu, dass die Blätter bei der Ernte brüchig sind und nach dem Auftauen matschig werden. Diese Schäden verschlechtern die Konsistenz des Kohls und seine Lagerfähigkeit.
Zusätzlich kann Frost den Geschmack von Weißkohl beeinflussen. Bei Frostexposition werden die im Kohl vorhandenen Zucker umgewandelt, was den Kohl süßer machen kann. Zu starker Frost beeinträchtigt jedoch die allgemeine Qualität des Kohls. Insbesondere bei Kahlfrost, also Frost ohne schützende Schneedecke, sind die Pflanzen stark gefährdet.
Um den Weißkohl im Freien so lange wie möglich zu schützen, sollten prophylaktische Maßnahmen wie das Abdecken mit Vlies in Betracht gezogen werden, besonders bei angekündigten strengen Frostperioden.
Schutzmaßnahmen vor Frost
Um Weißkohl vor Frostschäden zu bewahren, sind verschiedene präventive Schritte notwendig:
- Abdeckung verwenden: Bei vorhergesagtem leichtem Frost kann das Beet mit Vlies oder einem Kulturschutznetz abgedeckt werden, um die Temperatur zu erhöhen und empfindliche Blätter zu schützen.
- Kälteschutz bei Kübelpflanzen: Wenn Weißkohl in Kübeln untergebracht ist, sollten diese bei sinkenden Temperaturen mit Jutematten oder Kartoffelsäcken umwickelt werden. Dies verhindert das Durchfrieren der Erde und die Unterbrechung der Wasserversorgung der Wurzeln.
- Frühbeetaufsatz für Hochbeete: Ein Frühbeetaufsatz über Hochbeeten bietet zusätzlichen Schutz und sorgt für eine stabilere Temperatur.
- Schnee als natürlicher Schutz: Nutzen Sie Schnee als natürliche Isolationsschicht. Sollten Sie keinen Schnee haben, können alternative Abdeckmaterialien wie Reisig hilfreich sein.
- Kalium- und Magnesiumzufuhr: Eine gute Versorgung mit Kalium und Magnesium im Herbst kann die Frostresistenz erhöhen. Kalium sorgt für eine höhere Zuckerkonzentration im Zellsaft, was wie ein natürliches Frostschutzmittel wirkt. Magnesium stärkt die Wurzeln und verbessert die Wasseraufnahme.
- Intervallmäßige Ernte: Ernten Sie besonders empfindliche Sorten oder Pflanzen rechtzeitig vor angekündigten Frostperioden. Gefrorene äußere Blätter können entfernt werden, ohne den inneren Kohlkopf zu beschädigen.
Lagerung von Weißkohl nach der Ernte
Eine sorgfältige Lagerung von Weißkohl ist entscheidend, um seine Qualität und Haltbarkeit zu maximieren. Nach der Ernte sollten Sie den Kohl gründlich reinigen und beschädigte Blätter entfernen. Lagern Sie den Kohl unter optimalen Bedingungen:
- Kühlschrank: Ganze Weißkohlköpfe halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu zwei Wochen. Angeschnittener Weißkohl sollte mit Frischhaltefolie abgedeckt und innerhalb einer Woche verbraucht werden.
- Keller: Ein kühler und dunkler Keller eignet sich hervorragend. Hängen Sie den Kohl am Strunk auf oder legen Sie ihn in gut belüftete Kisten. Unter diesen Bedingungen kann er bis zu zwei Monate gelagert werden.
- Einfrieren: Weißkohl kann durch Einfrieren bis zu zwölf Monate konserviert werden. Blanchieren Sie den Kohl kurz in heißem Wasser, schrecken Sie ihn mit kaltem Wasser ab und lassen Sie ihn gründlich trocknen, bevor Sie ihn in Gefrierbeutel geben.
- Garten: Alternativ können Sie den Kohl im Garten lagern, indem Sie ihn an einem kühlen, schattigen Platz aufhängen. Dies kann hilfreich sein, wenn der Platz im Keller knapp wird.
Lagern Sie den Kohl nicht in der Nähe von Obst wie Äpfeln und Tomaten, da deren Reifegase den Kohl schneller verderben lassen. Regelmäßige Kontrollen auf Schimmel oder Fäulnis sind ebenfalls ratsam, um sicherzustellen, dass der Kohl in einwandfreiem Zustand bleibt.