Blaukissen

Blaukissen im Garten: Pflege, Pflanzzeit & Standortwahl

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Blaukissen verwandeln karge Maurerkronen, triste Steinanlagen und andere verwaiste Sonnenlagen in ein üppiges Blütenmeer. Um den zierlichen Bodendeckern die florale Power zu entlocken, wird dem Gärtner kaum nennenswerter Arbeitsaufwand abverlangt. Die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen beleuchten alle relevanten Aspekte.

Aubrieta
Das Blaukissen blüht bereits im April / Mai
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Blaukissen richtig?
Blaukissen sind anspruchslose Bodendecker, die sonnige Standorte bevorzugen und von April bis Mai üppig blühen. Zur Pflege gehört sparsames Gießen, eine Startdüngung im März, ein Rückschnitt nach der Blüte und ein leichter Winterschutz im Pflanzjahr sowie im Topf.

Blaukissen richtig pflanzen

Neigt sich die diesjährige Gartensaison dem Ende zu, beginnt die Pflanzzeit für Blaukissen. Am sonnigen Standort lockern Sie die Erde auf, um bei Bedarf Kompost, Hornspäne, Sand und Gesteinsmehl hinzuzufügen. Da eine einzelne Aubrieta so verloren wirkt, empfehlen wir ein Arrangement in kleinen Tuffs mit 3-5 Exemplaren. Hierzu graben Sie im Abstand von 30 cm geräumige Pflanzlöcher, topfen anschließend die Jungpflanzen aus und setzen sie in das angereicherte Substrat. Drücken Sie die Erde mit den Händen an, um zum guten Schluss noch mit normalem Leitungswasser anzugießen.
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Pflegetipps

Die überbordende Blütenfülle macht uns glauben, Blaukissen seien pflegeintensiv. Tatsächlich gibt sich die Staude erfreulich anspruchslos. Der folgende Überblick nennt alle wichtigen Pflegefaktoren:

  • Blaukissen einzig gießen bei längerer Trockenheit mit normalem Leitungswasser
  • Eine Startdüngung mit Kompost, Hornspänen und Algenkalk im März deckt den Nährstoffbedarf im Beet
  • Im Topf von März bis Juli alle 2-3 Wochen Flüssigdünger ins Gießwasser geben
  • Ein Rückschnitt nach der Blüte schafft die Voraussetzung für eine herbstliche Nachblüte
  • Im Januar/Februar die Staude bodennah abschneiden

Wenngleich Aubrieta vollkommen winterhart beschaffen sind, empfehlen wir im Pflanzjahr sowie alljährlich im Topf und Blumenkasten einen leichten Winterschutz.
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Welcher Standort ist geeignet?

Blaukissen sind Sonnenanbeter wie aus dem Bilderbuch. Je mehr Sonne die mediterranen Bodendecker aufnehmen können, desto prachtvoller entwickelt sich der Blütenteppich. In einer geschützten Lage vor der Südwand des Hauses fühlen sich die Stauden besonders heimisch, denn selbst sommerliche Stauhitze beeinträchtigt die Vitalität nicht. In Ergänzung dazu sollte das Erdreich gut durchlässig, mäßig nährstoffreich und kalkhaltig sein. Entlang einer sonnendurchfluteten Mauerkrone, auf dem Dachgarten oder im Kiesbeet fühlen sich Aubrieta ebenfalls bestens aufgehoben.
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Der richtige Pflanzabstand

Am richtigen Standort und liebevoll gepflegt, gedeihen Blaukissen deutlich mehr in die Breite als in die Höhe. Bei einer durchschnittlichen Wuchshöhe von 10 cm, kommen schnell 30 cm an Wuchsbreite zusammen. Schenken Sie bei der Wahl des Pflanzabstandes diesem Umstand Ihre Beachtung, um ein dichtes Blütenpolster zu erzielen. Mit einem Pflanzabstand von 25-30 cm liegen Sie somit genau richtig. Für eine flächige Anordnung pflanzen Sie 11 Exemplare je Quadratmeter an.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Stimmen Sie bei der Wahl des Standortes die Lichtverhältnisse und die Bodenbeschaffenheit aufeinander ab. Je sonniger die Lage, desto frischer sollte die Erde sein. Darüber hinaus ist ein mittlerer bis hoher Kalkgehalt unverzichtbar für ein vitales Wachstum und eine reiche Blüte. Mithilfe eines unkomplizierten Test-Sets (14,00€ bei Amazon*) stellen Sie den pH-Wert im Boden fest. Dabei ist ein Ergebnis zwischen 6,5 und 8 wünschenswert. Reicht die Qualität der Erde nicht an das Optimum heran, nehmen Sie Bodenhilfsstoffe zum Ausgleich. Zu magere Erde wird angereichert mit Kompost, Rindenhumus und Hornspänen. Feuchten, fetten Boden magern Sie ab mit Sand, feinem Splitt und geben Gesteinsmehl oder Algenkalk hinzu.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Für eigenhändig vorgezogene oder fertig gekaufte Aubrieta gilt der Herbst als ideale Pflanzzeit. Graben Sie im September einmal ein kleines Loch in die Gartenerde und legen Ihre Hand hinein, um die dort gespeicherte Wärme zu fühlen. Unter diesen Voraussetzungen verwurzeln die mediterranen Blaukissen naturgemäß zügig. Wer den Termin zwischen Ende August und Mitte Oktober versäumt, pflanzt die bezaubernden Bodendecker ab Ende April/Anfang Mai an.
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Wann ist Blütezeit?

Blaukissen verwöhnen uns mit einer farbenfrohen Blütezeit von April bis Mai. Wer sich nicht sattsehen kann an dem überreichen Blütenteppich, schneidet die Staude Anfang Juni zurück. Eine Vielzahl prächtiger Hybriden verfügt über das Potenzial einer herbstlichen Nachblüte, die ein rechtzeitiger Rückschnitt einleitet.
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Blaukissen richtig schneiden

Mit einem Schnitt zur rechten Zeit erledigen Sie zwei zentrale Pflegemaßnahmen in einem Arbeitsgang. Schneiden Sie die verwelkten Blütenpolster Ende Mai/Anfang Juni zurück, wird diese Mühe mit einer prächtigen Nachblüte im Herbst belohnt. Zugleich ersparen Sie den emsigen Blütenschönheiten das kräftezehrende Samenwachstum und unterbinden die Selbstaussaat. Um sich während der kalten Jahreszeit an den wintergrünen Teppichen zu erfreuen, schneiden Sie die Staude im Januar/Februar an einem frostfreien Tag bodennah ab.
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Blaukissen gießen

Trockenstress bekommt den mediterranen Blütenkünstlern auf Dauer nicht. Wenngleich Blaukissen kurzzeitige Trockenheit verkraften, sollten sie insbesondere während heißer Sommertage hin und wieder gewässert werden. Geben Sie in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend normales Leitungswasser mit der Kannentülle unmittelbar auf die Wurzelscheibe. Für Aubrieta im Topf und Blumenkasten ist diese Maßnahme häufiger erforderlich als im Freiland. Das gilt insbesondere für einen luftumspülten Standort, der die Blumenerde schnell austrocknen lässt.

Blaukissen richtig düngen

Eine zu reichhaltige Nährstoffversorgung bewirkt bei Blaukissen eine verfrühte Vergreisung. Beschränken Sie daher die Düngung auf eine Gabe von Kompost mit Hornspänen im März. Geben Sie noch eine Handvoll Gesteinsmehl oder Algenkalk hinzu, gibt sich die Staude damit vollkommen zufrieden. Im beschränkten Substratvolumen von Balkonkasten und Kübel sind die Vorräte rascher aufgebraucht. Verabreichen Sie hier von März bis Juli alle 2-3 Wochen einen Flüssigdünger für Blühpflanzen.

Krankheiten

Häufigste Ursache für eine gesundheitliche Störung an Blaukissen ist die weit verbreitete Pilzinfektion Mehltau. Als unverkennbares Symptom sind die zierlichen Laubblätter von einem mehlig-weißen Belag überzogen. Als effektive Bekämpfungsmaßnahme hat sich eine Milchspritzung erwiesen. Mischen Sie 1 Liter Wasser mit 125 ml Frischmilch. Sprühen Sie diesen Mix wiederholt auf die Ober- und Unterseiten der Blätter, bestehen gut Aussichten auf eine Rettung der Staude. Es ist von Vorteil, wenn Sie zuvor die bereits befallenen Triebe abschneiden und im Hausmüll entsorgen.

Überwintern

Ihr überreicher Blütenflor täuscht über die robuste Winterhärte hinweg. Tatsächlich ertragen Blaukissen klirrenden Frost bis – 17 Grad Celsius. Im Pflanzjahr und im Kübel raten wir dennoch zu einem leichten Winterschutz. Bedecken Sie die jungen Stauden mit Laub und Nadelreisig. Pflanzgefäßen schieben Sie einen Holzblock unter und umwickeln sie mit Noppenfolie. Schön anzusehen ist ein farbenfroher Wintermantel aus Jute, der in Kombination mit dem wintergrünen Laub ein augenfälliges Erscheinungsbild kreiert.

Blaukissen vermehren

Hat die überreiche Blütenfülle Sie in den Bann geschlagen, züchten Sie ganz einfach neue Blaukissen heran. Wählen Sie unter den folgenden Methoden:

  • Teilung des Wurzelballens im Frühling oder Herbst
  • Stecklinge schneiden im April oder Mai, um sie bis zum Herbst im kleinen Topf bewurzeln zu lassen
  • Anzucht durch Aussaat auf der Fensterbank ab Februar bei konstanten 20-22 Grad Celsius (nicht bei allen Sorten möglich)

Die Direktaussaat im Beet und Balkonkasten ist ebenfalls möglich und unkompliziert in der Durchführung. Ende April/Anfang Mai bereiten Sie ein feinkrümeliges Substrat vor, streuen die zarten Samen aus, übersieben diese dünn mit Sand oder Vermiculite. Angefeuchtet mit feiner Brause, schreitet die Keimung am warmen, halbschattigen Standort zügig voran. Im Freiland bewahrt ein engmaschiges Netz die Aussaat vor pickenden Vögeln und gefräßigen Schnecken.
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Wie pflanze ich richtig um?

Kümmert ein Blaukissen vor sich hin, spricht nichts gegen einen Standortwechsel. Graben Sie im Frühjahr oder Herbst den Wurzelballen aus. Sind einige Teile bereits verkahlt, schneiden Sie diese kurzerhand heraus. Anschließend pflanzen Sie die Staude am sonnigen Standort in die durchlässige, sandig-lehmige Erde und gießen mit Leitungswasser an.

Blaukissen im Topf

Im Topf und Balkonkasten inszenieren Blaukissen als dichte, hängende Blütenpolster ein malerisches Erscheinungsbild. Verwenden Sie als Substrat eine magere Einheitserde TKS1. Handelsübliche Blumenerde wird abgemagert mit Sand, Blähton oder Lavagranulat. Zur Vorbeugung gegen Staunässe legen Sie über jeden Wasserablauf eine gewölbte Tonscherbe, um darüber die Erde einzufüllen. Arrangieren Sie die ausgetopften Jungpflanzen in einem Abstand von 20 cm ein wenig näher zueinander als im Beet. Aufgestellt am sonnigen, warmen Platz, gießen Sie die Stauden bei Trockenheit. Alle 2 bis 3 Wochen geben Sie dem Gießwasser etwas Flüssigdünger hinzu. Ein Rückschnitt nach der ersten Blüte zaubert bei den meisten Hybriden eine herbstliche Nachblüte hervor. Zum Schutz vor Frost und Nässe umhüllen Sie den Topf und Blumenkasten mit Folie oder Jutebändern. Eine Unterlage aus Holz oder Styropor hält die Bodenkälte vom Wurzelballen fern. Lässt im Spätwinter die Schönheit des blau-grünen Laubs zu wünschen übrig, schneiden Sie die Staude bis zum Boden ab, um Platz zu schaffen für den frischen Austrieb.

Ist Blaukissen giftig?

Um einen Giftgehalt müssen Sie sich bei Blaukissen keine Gedanken machen. Die mediterrane Staude ist in jeglicher Hinsicht unbedenklich. Somit empfiehlt sich die Blume als idealer Frühlingsblüher für den Familiengarten. Wenn Ihre vierbeinigen Hausgenossen daran herumknabbern, besteht ebenfalls kein Grund zur Besorgnis, solange Katze, Hund und Kaninchen die Blüten und Blätter nicht in rauen Mengen vertilgen.
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Schöne Sorten

  • Red Carpet: Purpurrote Lieblingssorte, die überreich blüht und besonders dichte Polster entwickelt; Wuchshöhe 8-10 cm
  • Blaumeise: Aparte Frühlingsschönheit mit blauviolettem Blütenflor und wintergrünem Blätterkleid; Wuchshöhe 5-10 cm
  • Downer’s Bont: Fröhlich buntes Farbenspiel mit weiß panaschierten Blättern und purpurnen Blüten; Wuchshöhe 8-10 cm
  • Havelberg: Frühlingsfrische Opulenz dank gefüllter Blüten in zartem Rosa für kompakte Polster; Wuchshöhe 5-8 cm
  • Kitty: Besticht mit extra großen Blüten in Violettblau, die sich auf Mauerkronen in Szene setzen; Wuchshöhe 5-10 cm
  • Winterling: Malerischer Hybride mit gefüllten Blüten in leuchtendem Weiß für sonnige Lagen; Wuchshöhe 5-10 cm