Bodendecker

Bodendecker aussäen: Tipps für eine grüne Oase

Artikel zitieren

Bodendecker verleihen dem Garten eine natürliche Schönheit und reduzieren den Pflegeaufwand. Dieser Artikel erklärt, wie Sie verschiedene Bodendeckerarten erfolgreich aussäen und pflegen, um Ihren Garten in eine grüne Oase zu verwandeln.

bodendecker-aussaeen
Die Winde lässt sich bestens über Samen vermehren

Aussaat von Bodendeckern: Zwei bewährte Methoden

Um größere Flächen oder spezifische Bereiche in Ihrem Garten mit einer attraktiven und pflegeleichten Pflanzendecke zu versehen, bietet sich die Aussaat von Bodendeckern an. Dabei stehen Ihnen grundsätzlich zwei Methoden zur Verfügung, die jeweils an die Flächengröße und die Ansprüche der Pflanzen angepasst werden können:

  • Breitwurf: Diese Methode eignet sich ideal für die Begrünung ausgedehnter Flächen. Verteilen Sie das Saatgut gleichmäßig mit der Hand über die vorgesehene Fläche und arbeiten Sie es anschließend leicht in den Boden ein. So stellen Sie den Erdkontakt sicher und schützen die Samen vor Vogelfraß. Eine dünne Erdschicht oder eine Bewässerung mit feinem Sprühnebel fördert die Keimung zusätzlich.
  • Reihen: Bei dieser Methode säen Sie die Samen in vorgefertigten Rillen mit festgelegten Abständen aus. Sie eignet sich besonders gut für kleinere Flächen oder für Bodendecker, die mehr Platz zum Wachsen benötigen. Bedecken Sie die Rillen nach der Aussaat leicht mit Erde und wässern Sie sie vorsichtig an, um die Keimung zu unterstützen.

Lesen Sie auch

Unabhängig von der gewählten Methode sollten Sie den Boden vor der Aussaat lockern und von Unkraut befreien. Je nach Bodenbeschaffenheit kann eine Verbesserung mit Humus oder Sand sinnvoll sein. Achten Sie bei der Auswahl des Saatguts darauf, dass die Pflanzen an die Standortbedingungen angepasst sind und möglichst zu den pflegeleichten Arten gehören, die auch ohne regelmäßiges Jäten eine dichte Pflanzendecke bilden.

Optimale Saattiefe für Bodendecker

Die richtige Saattiefe spielt eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Keimung Ihrer Bodendecker. Beachten Sie folgende Hinweise, um die optimale Tiefe zu finden:

  • Säen Sie Bodendecker-Samen in der Regel flach in den Boden.
  • Als Faustregel gilt, die Saattiefe etwa dem doppelten Durchmesser des Samens anzupassen.
  • Bei sehr feinen Samen reicht es oft aus, sie auf die Bodenoberfläche zu streuen und leicht anzudrücken oder mit einer dünnen Erdschicht zu bedecken.

Indem Sie diese Hinweise berücksichtigen, schaffen Sie optimale Voraussetzungen für die Keimung und das gesunde Wachstum Ihrer Bodendecker.

Angießen nach der Aussaat: So geht’s richtig

Angießen nach der Aussaat: So geht's richtig

Die gleichmäßige Bewässerung ist entscheidend für die Keimung der Bodendeckersamen

Nach der Aussaat ist die richtige Bewässerung entscheidend, um den Samen optimale Keimbedingungen zu bieten. Gießen Sie gleichmäßig und vorsichtig, um ein Wegschwemmen der Samen zu vermeiden. Verwenden Sie am besten eine Gießkanne mit Tülle, die einen feinen Wasserstrahl ermöglicht.

  • Beginnen Sie mit einer gründlichen, aber behutsamen Bewässerung, um die Erde gut zu durchfeuchten, ohne die Samen fortzuspülen.
  • Halten Sie die Erde in der Anfangsphase konstant feucht, ohne Staunässe zu erzeugen.
  • Überprüfen Sie die Bodenfeuchtigkeit in den ersten Tagen nach der Aussaat regelmäßig und gießen Sie bei Bedarf nach, je nach Wetterlage und Bodenbeschaffenheit.
  • Sobald die Bodendecker gut verwurzelt sind, können Sie die Bewässerung anpassen. Ein tiefes und weniger häufiges Gießen fördert die Bildung eines starken Wurzelsystems.

Mit dieser sorgfältigen Bewässerungsmethode unterstützen Sie das gesunde Wachstum der jungen Pflanzen und legen den Grundstein für eine dichte und vitale Bodendeckung.

Keimdauer von Bodendecker-Samen: Geduld ist gefragt

Keimdauer von Bodendecker-Samen: Geduld ist gefragt

Die Keimdauer von Bodendeckern variiert stark je nach Art und Bedingungen

Die Keimdauer von Bodendecker-Samen variiert je nach Art, Bodenbeschaffenheit und Witterungsbedingungen während der Keimphase. Hier ein Überblick über die zu erwartenden Zeitspannen:

  • Rasch keimende Bodendecker wie Duftsteinerich oder Kahles Bruchkraut zeigen oft schon nach wenigen Tagen erste Keimlinge. Unter optimalen Bedingungen können Sie mit einer Keimung innerhalb von 5 bis 7 Tagen rechnen.
  • Langsam keimende Arten benötigen mitunter deutlich mehr Zeit. Hier kann es bis zu zwei Wochen oder länger dauern, bis die ersten Keimlinge sichtbar werden. Diese Zeitspanne ist besonders bei robusten Arten wie der Gelben Fetthenne oder dem Kriechenden Seifenkraut zu erwarten.

Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe sowie ausreichend Sonnenlicht sind entscheidend für eine erfolgreiche Keimung. Eine fachgerechte Bodenvorbereitung durch Lockern und Entfernen von Unkraut schafft ideale Bedingungen für das Keimen der Samen.

Geeignete Bodendecker für die Aussaat: Vielfalt für jeden Standort

Geeignete Bodendecker für die Aussaat: Vielfalt für jeden Standort

Blühende Bodendecker sind ein besonderer Hingucker

Für die Gestaltung eines pflegeleichten Gartens, der auch mageren und sonnigen Standorten trotzt, gibt es eine Vielzahl an Bodendeckerarten, die sich durch Aussaat einfach vermehren lassen. Hier eine Auswahl:

  • Duftsteinerich (Lobularia maritima): Dieser schnell wachsende Bodendecker bildet einen dichten Teppich aus kleinen, weißen Blüten und eignet sich hervorragend für sonnige Standorte.
  • Echter Gamander (Teucrium chamaedrys): Ein immergrüner Bodendecker, der kleinere, rosa Blüten hervorbringt und sowohl für sonnige als auch halbschattige Standorte ideal ist. Er eignet sich besonders gut für Heidegärten, da er Ausläufer bildet.
  • Filziges Hornkraut (Cerastium tomentosum): Besonders für Steingärten empfiehlt sich das Filzige Hornkraut. Es wächst schnell und bildet einen dichten Teppich aus weißer Blütenpracht.
  • Winde (Convolvulus): Die Winde entwickelt sich schnell zu einem dichten Teppich und besticht durch große, bunte Blüten. Sie ist ideal für sonnige Lagen.
  • Gelbe Fetthenne (Sedum acre): Auch die Gelbe Fetthenne ist eine ausgezeichnete Wahl für Steingärten, da sie äußerst robust ist und einen dichten Teppich aus kleinen, gelben Blüten entwickelt.
  • Kahles Bruchkraut (Herniaria glabra): Dieser schnellwüchsige Bodendecker eignet sich besonders für sonnige Standorte. Er ist wintergrün und bildet einen dichten Teppich aus kleinen, grünen Blättern.
  • Kriechendes Seifenkraut (Saponaria ocymoides): Ein wuchsfreudiger Bodendecker, der sich für Böschungsbegrünung eignet und einen dichten Teppich aus kleinen, rosa Blüten bildet.

Diese Arten zeichnen sich durch ihre Anspruchslosigkeit und Durchsetzungsvermögen gegenüber Unkraut aus. Unter idealen Bedingungen säen sie sich selbst aus und bilden so dauerhaft attraktive Grün- und Blütenflächen.

Vorteile der Aussaat von Bodendeckern: Ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Vorteile der Aussaat von Bodendeckern: Ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Die Aussaat von Bodendeckern bringt zahlreiche ökologische und ökonomische Vorteile mit sich

Die Aussaat von Bodendeckern bietet nicht nur eine kostengünstige Möglichkeit, Ihren Garten zu verschönern, sondern bringt auch ökologische Vorteile mit sich. Hier ein Überblick:

  • Kosteneffizienz: Im Vergleich zum Kauf von vorgezogenen Pflanzen ist die Anschaffung von Saatgut deutlich günstiger. Mit einigen Sorten lassen sich zudem große Flächen mit einer relativ geringen Menge an Samen abdecken.
  • Größere Vielfalt: Die Auswahl an Bodendeckersamen ist oft umfangreicher als die an fertigen Pflanzen. So können Sie genau die Arten auswählen, die Ihren Vorstellungen und den Bedingungen Ihres Gartens entsprechen.
  • Bessere Anpassung und stärkeres Wachstum: Bodendecker, die direkt aus Samen aufgezogen werden, entwickeln in der Regel ein kräftigeres Wurzelsystem und passen sich besser an den Standort an, was zu einem natürlicheren und gesünderen Wachstum führt.
  • Beitrag zur Biodiversität: Mit der Aussaat von einheimischen Bodendeckerarten können Sie die lokale Flora und Fauna unterstützen und so zum Erhalt der Biodiversität beitragen.
  • Selbstregenerative Fähigkeiten: Viele Bodendeckerarten können sich selbst aussäen. Das führt langfristig zu einer pflegeleichten Gartengestaltung, da sich die Pflanzen nach der ersten Aussaat selbstständig erneuern.
  • Unkrautunterdrückung und Bodenstabilisierung: Ein dichter Teppich aus Bodendeckern kann das Aufkommen von Unkraut effektiv vermindern und den Boden selbst an Hanglagen vor Erosion schützen.
  • Klima- und Umweltvorteile: Bodendecker tragen zur Regulierung des Mikroklimas bei, indem sie die Bodentemperatur ausgleichen, für eine positive Wasserbilanz sorgen und die Luftqualität durch die Reduzierung von Staub und Schadstoffen verbessern.
  • Ästhetische Aufwertung: Bodendecker verleihen Ihrem Garten durch ihre oft ganzjährige Präsenz – sowohl blühend als auch als immergrüne Variante – ein gepflegtes und natürliches Aussehen.
Bilder: JoeyPhoto / Shutterstock