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Kalk im Gemüsegarten: Funktionen, Vorteile und Anwendung

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Die richtige Kalkung ist essenziell für einen gesunden Gemüsegarten. Dieser Artikel erklärt, wie Sie den Kalkbedarf Ihres Bodens ermitteln, welche Kalkarten es gibt und was beim Kalken zu beachten ist, um optimale Bedingungen für Ihre Pflanzen zu schaffen.

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Kalk wird am besten im Frühjahr in den Boden eingearbeitet

Kalkmenge im Gemüsegarten: Eine Frage des Bodens

Um die ideale Kalkmenge für Ihren Gemüsegarten zu ermitteln, spielen Bodenart und pH-Wert eine entscheidende Rolle. Angepasst an diese Faktoren, empfiehlt sich eine Kalkung alle zwei bis drei Jahre. Zur Orientierung dienen folgende Richtwerte:

  • Leichte, sandige Böden: Dosieren Sie Kalk zurückhaltend mit etwa 150 bis 200 Gramm kohlensaurem Kalk pro Quadratmeter, um die Bodenstruktur zu bewahren.
  • Lehmige Böden: Hier ist eine mittlere Kalkmenge von 100 bis 150 Gramm pro Quadratmeter empfehlenswert, um den Nährstoffhaushalt auszugleichen.
  • Schwere, tonige Böden: Diese Böden benötigen in der Regel 200 bis 250 Gramm Kalk pro Quadratmeter, um sauren Bedingungen entgegenzuwirken.

Bei Bedarf können Sie die Kalkmenge auf zwei Gaben pro Jahr verteilen. Für eine genaue Bedarfsanalyse ist eine Bodenuntersuchung ratsam.

Kalkbedarf erkennen: Die Natur gibt Hinweise

Kalkbedarf erkennen: Die Natur gibt Hinweise

Eine Bodenanalyse und bestimmte Unkräuter geben Aufschluss über den pH-Wert des Bodens

Beobachten Sie Ihren Garten aufmerksam – die Natur liefert Ihnen wertvolle Hinweise auf den Kalkbedarf:

  • Zeigerpflanzen: Wuchern Unkräuter wie Sauerampfer, Hundskamille oder Ackerschachtelhalm, deutet dies auf einen kalkarmen Boden hin.
  • Wachstumsprobleme: Erscheinungen wie blasse Blätter oder eingetrocknete Triebspitzen können auf Kalkmangel hindeuten. Bei Obstbäumen können braune Punkte auf Äpfeln und Quitten ein Symptom sein.
  • Bodenanalyse: Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den pH-Wert und somit über die Notwendigkeit einer Kalkung.

Optimaler pH-Wert: Grundlage für gesundes Wachstum

Optimaler pH-Wert: Grundlage für gesundes Wachstum

Ein optimaler pH-Wert sichert die Nährstoffverfügbarkeit für ein gesundes Pflanzenwachstum

Der pH-Wert beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit und ist daher entscheidend für Ihre Pflanzen. Hier finden Sie die idealen pH-Werte für verschiedene Böden:

  • Lehm- und Lössböden: pH-Wert 7 (neutral)
  • Sandige Lehmböden: pH-Wert 6,5
  • Lehmige Sandböden: pH-Wert 6 (leicht sauer)
  • Reine Sandböden: pH-Wert 5,5 (leicht sauer)

Bei lehmigen Böden ist ein etwas höherer pH-Wert empfehlenswert, um die Freisetzung schädlicher Aluminium-Salze zu vermeiden.

Kalkarten: Vielfalt für unterschiedliche Bedürfnisse

Wählen Sie die Kalkart passend zu Ihrem Boden und Ihren Pflanzen:

  • Gartenkalk (gemahlenes Kalkgestein): Langsam wirkender Kalk für leichte bis mittlere Böden.
  • Kohlensaurer Kalk (Dolomitkalk): Magnesiumreicher Kalk, gut geeignet für Nadelgehölze.
  • Gesteinsmehl: Langsam wirkende Mischung verschiedener Mineralien mit Nährstoffwirkung.
  • Algenkalk: Reich an Magnesium und Spurenelementen, ideal für Pflanzen mit hohem Magnesiumbedarf.
  • Branntkalk und Löschkalk: Ätzende Kalkarten, nicht für den Hobbygarten geeignet.
  • Kalkmergel: Mit Tonanteil zur Stabilisierung des pH-Wertes, insbesondere bei Sandböden.

Kalken im Gemüsegarten: So geht’s richtig

Kalken im Gemüsegarten: So geht's richtig

Der richtige pH-Wert ist entscheidend für ein optimales Pflanzenwachstum im Garten

Beachten Sie diese Punkte, um Ihren Boden optimal zu kalken:

  • Kalkbedarf ermitteln: Bestimmen Sie den pH-Wert des Bodens, um den genauen Kalkbedarf zu ermitteln.
  • Kalk- und Düngung trennen: Warten Sie mindestens vier Wochen zwischen Kalkung und Düngung.
  • Gleichmäßig verteilen: Sorgen Sie für eine gleichmäßige Verteilung des Kalks auf der gesamten Fläche.
  • Einarbeiten: Arbeiten Sie den Kalk leicht in die oberste Bodenschicht ein.
  • Richtige Kalkart wählen: Wählen Sie die Kalkart passend zu Ihrem Boden und Ihren Pflanzen.
  • Schutzmaßnahmen: Tragen Sie bei ätzenden Kalkarten Handschuhe und Schutzbrille.
Bilder: Claire Lucia / Shutterstock