Rasenpflege

Rasen kalken: 10 Tipps für gesundes Rasenwachstum

Rasen benötigt einen optimalen pH-Wert, um Nährstoffe effektiv aufzunehmen. Das Kalken des Rasens gleicht den Säuregehalt des Bodens aus und fördert so ein gesundes Rasenwachstum. Dieser Artikel liefert zehn hilfreiche Tipps für die richtige Kalkung Ihres Rasens.

Warum den Rasen kalken?

Ein gesunder Rasen ist das Ergebnis eines optimalen Boden-pH-Werts, der die effiziente Aufnahme von Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium ermöglicht. Übersäuerung tritt häufig durch sauren Regen oder bestimmte Düngemittel auf und hindert den Rasen daran, diese essenziellen Nährstoffe aufzunehmen. Das Kalken des Rasens erhöht den pH-Wert und verbessert somit die Wachstumsbedingungen.

Ein neutraler bis leicht saurer Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist ideal für die meisten Rasengräser. Wenn der Boden zu sauer ist, wächst der Rasen schlechter und ist anfälliger für Moos und Unkraut. Rasenkalk optimiert nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern verbessert auch die Bodenstruktur und führt langfristig zu einem dichteren und widerstandsfähigeren Rasen.

Falls Moosbefall ein Problem ist, weist dies oft auf einen zu sauren Boden hin. Kalk reguliert das Säure-Basen-Gleichgewicht und verhindert die Ausbreitung von Moos und anderen unerwünschten Pflanzen. Die richtige Anwendung von Kalk kann außerdem festgesetzte Nährstoffe freisetzen, die für die Pflanzen zugänglich gemacht werden. Eine Bodenanalyse vor dem Kalken ist essenziell, um den genauen Kalkbedarf zu ermitteln.

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Wann ist der beste Zeitpunkt zum Rasen kalken?

Der ideale Zeitpunkt zum Kalken des Rasens ist das zeitige Frühjahr. Sobald der Boden frostfrei ist, vorzugsweise von Februar bis Anfang März, sollten Sie kalken, um die Wachstumsbedingungen zu optimieren. Ein bewölkter und windstiller Tag eignet sich am besten, um Verbrennungen durch direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Neben dem Frühjahr kann auch der Herbst eine geeignete Zeit zum Kalken sein, insbesondere wenn der Rasen vor dem Winter gestärkt werden soll. Tun Sie dies aber vor Ende November, um die Gefahr von Rasenkrankheiten wie Schneeschimmel zu minimieren.

Es ist wichtig, genügend Abstand zu anderen Pflegemaßnahmen wie Düngen oder Vertikutieren zu halten:

  • Warten Sie mindestens vier bis sechs Wochen nach dem Kalken, bevor Sie den Rasen düngen.
  • Kalken Sie idealerweise nach dem Vertikutieren, um eine optimale Aufnahme des Kalks zu gewährleisten.

Wie oft sollte man den Rasen kalken?

Die Häufigkeit des Kalkens hängt im Wesentlichen vom pH-Wert und der Bodenbeschaffenheit ab. Es wird empfohlen, alle zwei bis drei Jahre eine Bodenanalyse durchzuführen, um den genauen Kalkbedarf zu erfahren.

Ein einmaliges Kalken reicht oft nicht aus. Bei stark sauren Böden kann eine jährliche Kalkung erforderlich sein, bei problematischen Böden oder starkem Moosbefall sogar eine doppelte Behandlung innerhalb eines Jahres.

Generell gilt:

  • Leichte, sandige Böden benötigen Kalk etwa alle zwei Jahre.
  • Mittelschwere Böden sollten alle zwei bis drei Jahre gekalkt werden.
  • Schwere, lehmige Böden benötigen Kalk alle drei Jahre.

Regelmäßige pH-Tests helfen, den genauen Zustand des Bodens zu überwachen und entsprechend zu handeln.

Den pH-Wert des Bodens bestimmen

Bevor Sie kalken, sollten Sie den pH-Wert des Bodens ermitteln. Dies kann durch Zeigerpflanzen, Bodenproben oder professionelle Bodenanalysen geschehen.

Zeigerpflanzen

Zeigerpflanzen wie Schachtelhalme, Sauerampfer oder Moos deuten auf einen sauren Boden hin und können anzeigen, dass Kalkung notwendig ist. Dies ersetzt allerdings keine genaue Messung des pH-Werts.

Bodenproben und Tests

Verwenden Sie Bodentests aus dem Fachhandel, um den pH-Wert präzise zu bestimmen. Entnehmen Sie Bodenproben aus verschiedenen Stellen des Gartens, mischen Sie diese und führen Sie den Test gemäß den Anweisungen durch. Ideal ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Professionelle Bodenanalyse

Eine Untersuchung durch ein spezialisiertes Labor liefert die genauesten Ergebnisse. Dieses liefert nicht nur den pH-Wert, sondern auch Informationen zu Nährstoffgehalten und Bodenstruktur. Diese Daten helfen, den Rasen gezielt zu pflegen.

Welcher Kalk eignet sich für den Rasen?

Für das Kalken des Rasens eignet sich kohlensaurer Kalk, auch Dolomitkalk genannt. Dieser Kalktyp verbessert die Bodenstruktur und ist schonend für Pflanzen und Umwelt. Er enthält Calciumcarbonat (CaCO3), das den pH-Wert des Bodens anhebt.

Stark ätzende Kalkarten wie Branntkalk oder Löschkalk sollten vermieden werden, da sie gefährlich für Mensch, Tier und Pflanze sein können. Ein hochwertiger Rasenkalk sollte fein granuliert sein und wenige bis keine Verunreinigungen enthalten.

Die richtige Kalkmenge bestimmen

Die Menge des benötigten Kalks hängt vom pH-Wert und der Bodenbeschaffenheit ab. Hier einige Richtwerte:

  • Sandige Böden: 150 bis 200 Gramm kohlensauren Kalk pro Quadratmeter
  • Lehmige Böden: 300 bis 400 Gramm pro Quadratmeter
  • Schwere, tonhaltige Böden: etwa 400 Gramm pro Quadratmeter

Bei stark sauren Böden kann eine geteilte Anwendung sinnvoll sein. Verwenden Sie einen Streuwagen für eine gleichmäßige Verteilung und wässern Sie den Rasen anschließend gründlich.

Rasen kalken: Schritt für Schritt

  1. Vorbereitung und Planung: Wählen Sie einen bewölkten, windstillen Tag zum Kalken.
  2. Rasen optimal vorbereiten: Belüften Sie die Grasnarbe durch Vertikutieren oder Aerifizieren.
  3. Bodenanalyse: Bestimmen Sie den pH-Wert des Bodens mittels Schnelltest oder Laboranalyse.
  4. Geeigneten Kalk wählen: Verwenden Sie kohlensauren Kalk und vermeiden Sie Branntkalk.
  5. Kalkmenge dosieren: Orientieren Sie sich an den Empfehlungen der Bodenanalyse.
  6. Kalk gleichmäßig ausbringen: Nutzen Sie einen Streuwagen zur Verteilung.
  7. Rasen wässern: Gießen Sie den Rasen gründlich nach dem Kalken.
  8. Nachsorge: Halten Sie Haustiere und Kinder für einige Tage vom frisch gekalkten Rasen fern.

Tipps für ein optimales Ergebnis

  • Ausrüstung: Verwenden Sie einen Streuwagen für gleichmäßige Verteilung.
  • Rasen auflockern: Stellen Sie sicher, dass der Rasen gut gelockert ist.
  • Nach dem Kalken wässern: Wässern Sie den Rasen gut oder nutzen Sie regnerische Tage.
  • Spezielle Vorsichtsmaßnahmen: Halten Sie Haustiere und Kinder einige Tage fern.
  • Kalkmenge im Auge behalten: Nutzen Sie eine Waage oder einen Messbecher zur Dosierung.
  • Kombinierte Pflegemaßnahmen: Überlegen Sie, ob Sie den Rasen vor oder nach dem Kalken vertikutieren.
  • Wetterbedingungen: Wählen Sie mildes Wetter und vermeiden Sie extreme Bedingungen.

Indem Sie diese Tipps befolgen, fördern Sie ein gesundes und widerstandsfähiges Rasenwachstum.

Bilder: Horticulture / stock.adobe.com