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Braune Flecken im Rasen? Infos zu häufigen Rasenkrankheiten

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Rasenkrankheiten können das gesunde Aussehen eines jeden Rasens beeinträchtigen. Dieser Artikel stellt häufige Rasenkrankheiten, ihre Symptome, Ursachen und Bekämpfungsstrategien vor, um die Gesundheit Ihres Rasens zu erhalten.

Rasenkrankheiten

Die häufigsten Rasenkrankheiten und ihre Symptome

Rasenkrankheiten können erhebliche Schäden an Grünflächen verursachen und das Erscheinungsbild stark beeinträchtigen. Das frühzeitige Erkennen der Symptome ist entscheidend, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Hier sind die häufigsten Rasenkrankheiten und ihre spezifischen Symptome:

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Schneeschimmel

  • Erscheinungsbild: Grau-braune, feuchte Flecken mit einem Durchmesser zwischen 5 und 25 cm, die sich miteinander verbinden können. Ränder der Flecken häufig mit grauem bis rosafarbenem Myzel besetzt.
  • Bedingungen: Kühles Wetter mit Temperaturen zwischen 0 und 8 °C und hoher Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter unter Schneedecken.

Rotspitzigkeit

  • Erscheinungsbild: Gelbliche Flecken mit roten, nadelartigen Strukturen (Stroma) an den Blattspitzen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann sich ein rosafarbenes Myzel bilden.
  • Bedingungen: Temperaturen zwischen 15 und 20 °C und hohe Luftfeuchtigkeit, häufig in unterernährten Rasenflächen.

Dollarflecken

  • Erscheinungsbild: Kleine, runde, helle Flecken mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 3 cm, die sich bei Taubildung mit einem weißen Myzel überziehen.
  • Bedingungen: Hohe Temperaturen von 25 bis 30 °C und nächtliche Taubildung, begünstigt durch Trockenheit und Nährstoffmangel.

Blattflecken

  • Erscheinungsbild: Fleckenartiges, helles Erscheinungsbild des Rasens mit braunen bis roten Flecken auf den Blättern, die weißliche bis hellgelbe Zentren haben können.
  • Bedingungen: Feucht-warme Witterung, schlechte Nährstoffversorgung und zu kurzer Schnitt des Rasens.

Rost

  • Erscheinungsbild: Gelb-braune bis schwarze Pusteln auf den Blättern, die bei Berührung sporenartigen Staub freisetzen.
  • Bedingungen: Anhaltend warmes Wetter (20 bis 30 °C) und Nährstoffmangel, insbesondere bei einseitiger Bewässerung und Bodenverdichtungen.

Wurzelfäule

  • Erscheinungsbild: Dunkle, unregelmäßige Flecken im Rasen und schleimige, faulige Gräser. Wurzeln sind braun und leicht herausziehbar.
  • Bedingungen: Hohe Feuchtigkeit, insbesondere bei Staunässe, und geschwächte Gräser durch Trockenheit oder übermäßig niedrigen pH-Wert.

Schleimpilze

  • Erscheinungsbild: Schleimartige, weiß-gelbe Ablagerungen auf den Blättern, die nesterweise auftreten und eine schlierenartige Erscheinung erzeugen.
  • Bedingungen: Feucht-warmes Sommerwetter und schlecht durchlüfteter, verfilzter Rasen.

Hexenringe

  • Erscheinungsbild: Ringförmige Muster, entweder grün oder mit abgestorbenem Gras, manchmal mit Fruchtkörpern des Pilzes innerhalb der Ringe.
  • Bedingungen: Wasserabweisendes Pilzgeflecht im Boden, begünstigt durch Trockenheit und schlechte Bodenbelüftung.

Um die Gesundheit Ihres Rasens zu erhalten, ist eine regelmäßige Kontrolle auf Symptome sowie die Anpassung der Pflegepraktiken an die jeweiligen Bedürfnisse essenziell. Achten Sie besonders auf Anzeichen von Pilzbefall, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Ursachen und begünstigende Faktoren für Rasenkrankheiten

Rasenkrankheiten werden überwiegend durch Pilze verursacht, die sowohl im Boden als auch im Rasenfilz vorkommen. Diese Pilze benötigen spezifische Bedingungen, um sich zu entwickeln und zu verbreiten. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Ursachen und begünstigenden Faktoren, die Rasenkrankheiten fördern:

  • Feuchtigkeit: Beständige Feuchtigkeit, sei es durch anhaltende Nässe, Staunässe oder hohe Luftfeuchtigkeit, schafft optimale Voraussetzungen für das Pilzwachstum. Besonders Taubildung über Nacht kann die Verbreitung von Pilzsporen begünstigen.
  • Lichtmangel: Schattige Bereiche im Rasen oder Flächen, die von Laub und Mulch bedeckt sind, erhöhen das Risiko von Pilzbefall. Die schwächeren Lichtbedingungen sorgen dafür, dass die Gräser weniger widerstandsfähig gegen Krankheiten sind.
  • Nährstoffmangel: Unterversorgte Rasenflächen sind besonders anfällig. Insbesondere ein Mangel an Stickstoff, Kalium und Phosphor kann die Abwehrkräfte der Gräser schwächen und sie schutzloser gegenüber Pilzen machen.
  • Temperatur: Verschiedene Pilzerkrankungen bevorzugen bestimmte Temperaturbereiche. So tritt Schneeschimmel beispielsweise überwiegend bei Temperaturen zwischen 0 und 8 °C auf, während Rost eher bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C gedeiht.
  • Bodenverdichtung: Stark verdichteter Boden behindert die Wasserdrainage und die Luftzirkulation, zwei Faktoren, die für die Gesundheit der Rasengräser essenziell sind. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für Wurzelfäule und andere Pilzerkrankungen.
  • Falsche Rasenpflege: Fehler, wie zu tiefes Mähen, unregelmäßiges Düngen oder das Belassen von Rasenschnitt und Laub auf der Fläche, bieten Pilzen eine ideale Nährstoffquelle. Auch eine fehlerhafte Bewässerung—entweder zu viel oder zu wenig Wasser—kann Krankheiten fördern.

Indem Sie diese Faktoren im Auge behalten und entsprechend gegensteuern, können Sie die Gesundheit Ihres Rasens nachhaltig stärken und das Risiko von Rasenkrankheiten minimieren. Achten Sie dabei immer auf eine ausgewogene Rasenpflege und regelmäßige Kontrollen, um frühzeitig auf eventuelle Krankheitsanzeichen reagieren zu können.

Vorbeugung und Bekämpfung von Rasenkrankheiten

Eine effektive Vorbeugung und Bekämpfung von Rasenkrankheiten erfordert sowohl präventive Maßnahmen als auch gezieltes Eingreifen bei Befall. Hier sind wichtige Schritte, um Rasenkrankheiten vorzubeugen und erfolgreich zu bekämpfen:

Vorbeugung:

  • Regelmäßige Pflege: Regelmäßiges Mähen, Aerifizieren und Vertikutieren fördert die Durchlüftung des Bodens und reduziert Rasenfilz. Dies verbessert die Widerstandskraft des Rasens und verringert das Risiko von Pilzbefall.
  • Angemessene Bewässerung: Eine gleichmäßige und durchdringende Bewässerung ist essenziell. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, indem Sie die Bewässerung an die Witterungsbedingungen anpassen.
  • Ausgewogene Düngung: Eine bedarfsgerechte Düngung mit Stickstoff, Kalium und Phosphor stärkt die Gräser und erhöht deren Resistenz gegenüber Krankheiten. Beispielsweise kann eine Kaliumdüngung im Herbst die Widerstandsfähigkeit gegen Kälte und Krankheiten verbessern.
  • Rasensaat: Wählen Sie resistente Rasensorten, die weniger anfällig für bestimmte Erkrankungen sind. Achten Sie auf hochwertige Saatmischungen, die den spezifischen Bedingungen Ihres Gartens entsprechen.
  • Licht und Belüftung: Halten Sie den Rasen frei von Laub und sorgen Sie für ausreichend Licht. Schneiden Sie Bäume und Sträucher zurück, um Schatten zu minimieren und die Luftzirkulation zu verbessern.

Bekämpfung:

  • Biologische Methoden: Setzen Sie auf natürliche Bekämpfungsmethoden, wie z.B. das Entfernen von befallenem Rasenschnitt und regelmäßiges Vertikutieren.
  • Chemische Pflanzenschutzmittel: Verwenden Sie Fungizide nur als letztes Mittel und nur, wenn die Gefahr besteht, dass die gesamte Rasenfläche stark geschädigt wird. Denken Sie daran, dass chemische Mittel auch nützliche Organismen im Boden schädigen können.
  • Mechanische Maßnahmen: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und Rasenfilz, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Kahle Stellen sollten nachgesät werden, um die Regenerationsfähigkeit des Rasens zu verbessern.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihres Rasens verbessern und die Anfälligkeit für Krankheiten deutlich reduzieren. Regelmäßige Kontrollen und eine angepasste Pflege tragen dazu bei, Rasenkrankheiten früh zu erkennen und gezielt zu bekämpfen.

Spezifische Bekämpfungsmaßnahmen für verschiedene Rasenkrankheiten

Schneeschimmel (Microdochium nivale)

Um Schneeschimmel vorzubeugen, vermeiden Sie Staunässe und fördern Sie eine gute Belüftung des Bodens durch Vertikutieren und Sanden. Im Herbst ist eine Düngung mit Kalium und Magnesium empfehlenswert, um die Widerstandsfähigkeit der Gräser zu erhöhen.

Rotspitzigkeit (Laetisaria fuciformis)

Rotspitzigkeit lässt sich durch eine sofortige Zugabe von Stickstoffdünger bekämpfen, da der Pilz vor allem unterernährte Gräser befällt. Eine regelmäßige Rasenpflege, die Mähen und Düngen umfasst, stärkt den Rasen und reduziert das Risiko dieser Krankheit.

Dollarflecken (Sclerotinia homoeocarpa)

Sorgen Sie für eine ausreichend gleichmäßige Nährstoffzufuhr und vermeiden Sie Trockenstress. Es ist wichtig, den Rasen regelmäßig zu vertikutieren, um Filz abzubauen und die Durchlüftung zu verbessern. Bewässern Sie den Rasen gründlich, um Staunässe und Trockenheit zu vermeiden.

Blattflecken (Drechslera poae, Curvularia)

Zur Bekämpfung von Blattfleckenkrankheiten sollten Sie den Rasen regelmäßig vertikutieren und aerifizieren, um eine gute Durchlüftung des Bodens zu gewährleisten. Achten Sie außerdem darauf, die Schnitthöhe zu erhöhen, damit die Gräser robuster und weniger anfällig für Pilzinfektionen sind.

Rost (Puccinia spp.)

Um Rost vorzubeugen, ist eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr essenziell. Bewahren Sie eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit und sorgen Sie für eine gute Durchlüftung des Rasens. Achten Sie darauf, schattige Bereiche zu reduzieren, indem Sie Bäume und Sträucher zurückschneiden.

Wurzelfäule (Pythium ultimum)

Reduzieren Sie überschüssige Feuchtigkeit im Boden und sorgen Sie durch Vertikutieren und Aerifizieren für eine gute Belüftung. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr, ergänzt durch den Einsatz von Kalk zur Erhöhung des pH-Wertes, kann die Widerstandskraft des Rasens stärken.

Schleimpilze (Myxomyceten)

Bei Schleimpilzen ist keine direkte Bekämpfung erforderlich, da sie von selbst verschwinden. Durch Vertikutieren und eine ausreichende Düngung fördern Sie jedoch die Vitalität des Rasens und können die Entstehung dieser Pilze verhindern.

Hexenringe (Marasmius spp.)

Bei Hexenringen sollte der Rasen vertikutiert und aerifiziert werden, um das wasserabweisende Pilzgeflecht im Boden aufzubrechen. Anschließend ist eine gründliche Bewässerung notwendig, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Durch diese Maßnahmen kann die Problematik der Hexenringe erfolgreich eingedämmt werden.

Achten Sie darauf, jede dieser Krankheiten frühzeitig zu erkennen und entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit Ihres Rasens langfristig zu sichern.

Bilder: nastinka / iStockphoto