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Pilze im Rasen bestimmen und gegebenenfalls entfernen

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Pilze im Rasen sind in der Regel keine ernsthafte Bedrohung, doch sie können das Rasenbild durchaus stören. Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Pilzkrankheiten vor, von denen Rasenflächen befallen werden können und welche Gegenmaßnahmen geeignet sind.

Pilze im Garten
Pilze treten vor allem im Herbst auf feuchtem Rasen auf

Pilzarten

Bei Pilzen im Rasen unterscheidet man zwischen Pilzkrankheiten und Hutpilzen. Hutpilze, die im Spätsommer und Herbst manchmal sehr plötzlich und gehäuft im Rasen erscheinen, sind in der Regel völlig unschädlich für den Rasen, während Pilzkerkrankungen durchaus ganze Partien des Rasens abtöten können. Meist sind aber auch Pilzerkrankungen nicht wirklich kritisch oder sofort bekämpfungswürdig. Viele verschwinden mit einem Wechsel der Witterungsverhältnisse bald von selbst.

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Hier ein kleiner Überblick über eine Auswahl von häufig im Rasen auftretenden Pilzkrankheiten und Hutpilzen:

Pilzkrankheiten:

  Rasenrost Rotspitzigkeit Schneeschimmel Dollarfleckenkrankheit Schleimpilze
Erscheinungsmerkmale rostig aussehende, gelblich-orangefarbene Flecken auf den Grasblattspreiten, fleckiges Gesamtrasenbild Vertrocknet aussehende Raseninseln, rötliche Blattspitzen Hellgraue bis hellbraune Flecken im Rasen, verklebte Blätter nach Schneeschmelze Kleine vertrocknete Stellen im Rasen Kleine, gräulich-weißliche, schwarze oder auch gelbe, schleimige Ablagerungen im Rasen
Bildungsbedingungen/zu welchen Jahreszeiten Feuchtwarme Witterung im Sommer Nährstoffmangel, ganzjährig bzw. vor allem im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit Feuchte, mäßig kalte Witterung im Winter Im Sommer auf dauerhaft sehr kurz gehaltenem Rasen Im Sommer bei feuchtwarmer Witterung
Gegenmaßnahmen/Vorbeugung Warten auf trockenes Wetter/Regelmäßiges Mähen, Wässern und Düngen Düngen, Rasenschnitt nicht auf dem Kompost entsorgen Regelmäßiges Belüften durch Vertikutieren und Besanden, im Herbst düngen Seltener, dafür ausgiebig wässern, gut aerifizieren (vertikutieren, besanden), kaliumbetontes Düngen im Frühsommer Wegen Unschädlichkeit keine unbedingte Gegenmaßnahme erforderlich. Vorbeugend regelmäßig vertikutieren, düngen und wässern
  Schwindlinge Nabelinge Tintlinge Kahler Krempling Alkalischer Rötling
Aussehen Kleine, runde Pilze mit dünnfleischigen Fruchtkörpern in braun bis weiß Kleine, braune Pilze mit schirmartigen, mittig eingesenkten, grob lamellierten Fruchtkörpern Weiße Pilze, in jungem Stadium eichelförmiger, später glöckenförmig aufschirmender Fruchtkörper, im Alter schwärzlich verfärbt Braunrötliche bis gelbe Pilze mit mittelgroßem Lamellenhut, relativ fleischig Hellbraune, manchmal auch weiße oder rote Pilze, hoher Stiel, flacher, eingesenkter bis gebuckelter Schirm
Essbar? Manche Arten essbar Die meisten Arten ungenießbar Insbesondere der Schopf-Tintling ist ausgezeichneter, mild schmeckender Speisepilz Nein – giftig Nein – giftig
Neigung zu Hexenringen Vor allem der Nelkenschwindling Nein Nein Nein Ja

Exkurs

Hexenringe bei Hutpilzen

Bei Hutpilzen kann in einem bestimmten Fall trotz ihres nicht unmittelbar in die Rasenpflanzen eingreifenden Wuchsverhaltens doch eine Rasenschädigung eintreten: und zwar bei Hexenringen. Unter einem Hexenring, landläufig auch manchmal als Hexenkreis bezeichnet, versteht man eine kreis- oder halbkreisförmige Bildung von Pilzfruchtkörpern. Dazu kommt es, wenn das Myzel wegen Nährstoffmangel in der Mitte in alle Richtungen gleich schnell auswächst.

Ein Hexenring erweitert sich mit den Jahren und kann ohne Gegenmaßnahmen zu Verfärbungen und Trockenschäden im Rasen führen. Von den Hutpilzen neigen aber nur insgesamt etwa 80 Arten zur Ausbildung von Hexenringen. Von den im Gartenrasen vorkommenden Arten gehören zum Beispiel der Nelkenschwindling, der Alkalische Rötling oder der Wiesen-Champignon dazu.

Pilze im Rasen richtig entfernen

Pilzkrankheiten

Viele Pilzkrankheiten sind nicht wirklich bedrohlich für den Rasen und verflüchtigen sich von selbst, wenn das Wetter umschwenkt. Auch eine Periode von feuchtwarmem Nieselwetter ist irgendwann wieder vorbei. Wenn es wieder trockener wird, gehen Rasenrost, Rotpitzigkeit und Schleimpilze in der Regel schnell wieder zurück und auch Schneeschimmel wird zurückgedrängt, sobald es im Frühjahr wieder wärmer und trockener wird.

Die Dollarfleckenkrankheit bekämpft man am besten, indem man die Bewässerung seltener und dafür ausgiebiger und tiefgründiger durchführt. So kann der Rasen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt werden, bekommt aber trotzdem die Gelegenheit, zwischendurch gut abzutrocknen.

Grundsätzlich können Sie Pilzerkrankungen im Rasen vor allem entgegenwirken, indem Sie vorbeugen. Das tun Sie am besten durch die üblichen Pflegemaßnahmen, die den Rasen widerstandsfähig und gesund halten. Regelmäßig sollten Sie also:

  • Aerifizieren durch Vertikutieren und Besanden
  • Wässern
  • Düngen
  • Mähen

Aerifizieren

Wie intensiv und oft Sie vertikutieren bzw. besanden müssen, hängt von den Standortbedingungen und den Bodeneigenschaften ab. Ein schwerer Lehmboden in schattiger Lage neigt natürlich viel mehr zu Dauernässe und Übersäuerung, was einerseits Pilzen und Moos vorteilhafte Bedingungen schafft und andererseits die Rasengräser schwächt und anfälliger für Infektionen macht. Orientieren Sie sich für diese Maßnahmen am besten an den optischen Signalen Ihres Rasens.

Wässern

Das mit dem Wässern ist hinsichtlich der Pilzvermeidung eine sensible Sache. Einerseits braucht der Rasen für seine Gesundheit eine ausreichende Wasserversorgung, wird aber andererseits pilzanfällig, wenn er zu nass ist. Sprengen Sie ihn deshalb nur während anhaltender Trockenphasen im Sommer, am besten in den frühen Morgenstunden oder abends, wenn er von der Sonne nicht mehr direkt beschienen wird.

Düngen

Für eine grundsätzliche Rasengesundheit empfiehlt es sich, ihm einmal im Frühjahr und nochmal im Spätsommer eine Langzeitdüngergabe zu verabreichen. Um Schneeschimmel im Winter zu vermeiden, ist es wichtig, zum Herbst hin zu einem kaliumbetonten Dünger zu greifen.

Tipp

In der Periode einer Pilzerkrankung mähen Sie möglichst erst um die infizierten Stellen im Rasen herum und schneiden sie zuletzt. So vermeiden Sie, dass sich die Sporen auch auf die noch gesunden Bereiche verteilen. Das Schnittgut entsorgen Sie, bis die Pilzkrankheit abgeklungen ist, im Hausmüll.

Hutpilze

Wenn Ihnen ein homogenes, säuberliches Rasenbild wichtig ist, sind übermäßig aufschießende Pilze natürlich ärgerlich. Die meisten im Gartenrasen vorkommenden Arten zeigen sich als kleine braune, graue, weiße bis orangefarbene Pilze. Allerdings dringen Hutpilze weder mit ihrem unterirdischen Myzel, noch mit ihren Fruchtkörpern in die Graspflanzen ein, sodass sie wirklich nur ein kosmetisches Problem sind.

Bei Hutpilzen kommt es häufig vor, dass sozusagen über Nacht plötzlich viele Pilze im Rasen auftauchen. Das ist erst einmal kein Grund zur Sorge. Erst, wenn sie sogenannte Hexenringe bilden, kann es zu Verfärbungen und Trockenschäden kommen.

Geeignete Bekämpfungsmaßnahmen sind folgende:

  • Den Pilzen die Nahrungsgrundlage entziehen
  • Myzel mit Grabgabel aufreißen
  • Erdaustausch

Nahrungsgrundlage entziehen

Wer Hutpilze dauerhaft entfernen will, ist gehalten, eine kontinuierliche Schnitt- und Vertikutierpflege zu betreiben. Mähen Sie regelmäßig am besten mit Fangkorb und reduzieren den Rasenfilz durch gitterartig ausgeführtes Vertikutieren. Dadurch entziehen Sie den Pilzmyzelen die Nahrungsgrundlage. Zusätzlich hilft es, den Boden durch Besandung zu lockern und zu belüften.

Aber Achtung: alleiniges Abmähen hilft bei Hutpilzen gar nicht. Im Gegenteil: Sie fördern damit nur die Verbreitung der Sporen, während der eigentlich Pilz, das unterirdische Myzel, unbeschädigt bleibt. Mit dem Ergebnis, dass anschließend umso mehr Fruchtkörper aus dem Boden schießen.

Myzel gezielt schädigen

Sie können auch ganz gezielt Hand an die Pilzareale legen: Bewaffnen Sie sich mit einer Grabgabel, stechen damit an den verpilzten Stellen mehrfach in den Boden ein und heben ihn leicht an. Dadurch kann das Pilzmyzel aufgerissen und zum Absterben gebracht werden

Erdaustausch

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Ein Erdaustausch hilft bei vielen Pilzerkrankungen

Bei klar abgegrenzten Pilzarealen, insbesondere auch bei Hexenringen, kann auch ein Erdaustausch infrage kommen. Dazu entfernen Sie die oberen 30 cm der Erdschicht, füllen sie mit frischer Erde auf und säen mit möglichst hochwertiger Grassaat nach.

Tipp

Um die Sporen von Hutpilzen nicht unnötig zu verteilen, ist es (neben der Entsorgung des Schnittguts im Hausmüll) ratsam, die Fruchtkörper vor dem Mähen händisch zu entfernen. Wenn es sich um essbare Art handelt, sammeln Sie dabei gleichzeitig schon etwas für’s Mittagessen ein.

Fungizide

Mit Fungiziden sollten und können Sie in den meisten Fällen nicht arbeiten. Für viele Pilze die im Gartenrasen auftreten, ist nämlich kein chemisches Mittel zugelassen. Das gilt insbesondere für die Hutpilzarten. Ganz abgesehen davon ist allgemein davon abzuraten, chemische Mittel, Herbizide und Fungizide gegen unerwünschte Erscheinungen im Garten anzuwenden. Sie bringen dadurch nicht nur das biologische Gleichgewicht Ihres Gartens sondern auch das der weiteren Umwelt durcheinander.

Ursachen für Pilze im Rasen

Die Ursachen für Pilze in Rasen und Beet sind relativ vielfältig und beschränken sich nicht nur auf günstige Wuchsbedingungen für die Pilze. Gewisse Standortbedingungen und Pflegegewohnheiten können auch den Rasen einfach zu anfällig dafür machen. Die wesentlichen Ursachen für Pilzerkrankungen und störende Hutpilzansammlungen sind folgende:

  • Rasenfläche und Luft dauerhaft zu nass
  • Zu wenig Licht
  • Verfilzter, mangelhaft belüfteter Rasen
  • Bodenübersäuerung

Zu nass

Zu feuchte Bedingungen sind wie bei eigentlich allen Pilzkrankheiten an Pflanzen auch für Pilze im Rasen die entscheidende Entstehungsursache. Wenn er dauerhaft zu nass ist, fühlen sich Pilze auf ihm besonders wohl. Vor allem feuchtwarme Phasen im Sommer mit stehender Luft sind für einige Pilzerkrankungen verantwortlich. Bei länger anhaltenden Temperaturen von 20 bis 30°C und andauerndem, nieseligem Niederschlag oder auch bei feuchter Witterung im Winter werden optimale Bedingungen für verschiedene Pilzkrankheiten geschaffen.

Auch Hutpilze mögen es feucht. Gerade unter Bäumen, mit denen viele Arten mykorrhitische Symbiosen eingehen und unter denen Nässe sich länger hält, ist das Risiko für Pilzbildungen erhöht.

Zu wenig Licht

Lichtmangel fördert zwar nicht unbedingt die Ausbreitung von Pilzen, schwächt aber den Rasen und erhöht damit seine Anfälligkeit für Pilze. Unter hohen, dichtkronigen Bäumen können die Rasengräser keine starke Grasnarbe ausbilden und werden löchrig und durchlässig für gefürchtete Störkombinationen wie Pilze plus Moos und Pilze plus Unkraut.

Verfilzter Rasen

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Vertikutieren bildet Pilzerkrankungen vor

Wenn sich durch jahrelang vernachlässigte Pflege ohne regelmäßiges Vertikutieren, Wässern, Mähen und Düngen ein dichter Rasenfilz gebildet hat, bekommt der Rasen zum einen keine Luft mehr, wodurch er geschwächt und weniger konkurrenzfähig wird. Zum anderen bildet der Rasenfilz einen idealen Nährboden für Pilze. Als Vorbeugung gegen Pilze und auch bei bestehendem Pilzbefall ist gitterartiges Vertikutieren hilfreich, womit der Rasenfilz ausgekämmt wird.

Bodenübersäuerung

Wenn trotz guter Rasenpflege mit ausreichender Aerifizierung, Wässerung und Düngung viele Pilze aus dem Boden schießen, kann das an einer Übersäuerung des Bodens liegen. Überprüfen Sie mit einem einfachen Bodentest, ob der pH-Wert unter der Untergrenze von 5,8 liegt. Wenn das der Fall ist, gleichen Sie den Wert der Packungsanleitung entsprechend mit Kalk aus.

Zu welchen Jahreszeiten treten Pilze im Rasen auf?

Pilze verbindet man vor allem mit dem Herbst. Diese Assoziation bezieht sich allerdings vor allem auf die Welt der Speisepilze. Wenn wir von Pilzkrankheiten im Rasen sprechen, ist aber der Sommer die wichtigere Jahreszeit. Denn viele der häufigen pilzlichen Rasenkrankheiten entwickeln sich unter warmen, feuchten Bedingungen. Pilze, die weniger als Krankheit zu betrachten sind, aber das Rasenbild stören können – vor allem Hutpilze – treten aber tatsächlich vorwiegend im Herbst auf. Vereinzelte Pilzkrankheiten kommen wiederum nur im Winter, auch unter geschlossener Schneedecke vor.

Pflegefehler vermeiden

zu viel wässern

Regelmäßiges Wässern ist zwar eine vollkommen richtige Pflegemaßnahme für einen gesunden, gepflegten Rasen. Man darf es aber auch nicht übertreiben. Wenn der Rasen zwischen den Sprengungen keine Gelegenheit bekommt, abzutrocknen, haben Rasenrost und Rotspitzigkeit leichtes Spiel, vor allem bei Temperaturen im 20er Bereich. Sprengen Sie Ihren Rasen also nur in länger anhaltenden Trockenphasen und möglichst in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne noch nicht sengend auf das Gras herabbrennt, ihre ersten, weichen Strahlen es aber sanft trocknen können.

zu viel oder falsches mulchen

Das Mulchen des Rasens ist prinzipiell sehr zu empfehlen. Wenn Sie häufig mähen und das Schnittgut liegen lassen, verbleiben alle Nährstoffe im Rasenboden und können wiederverwertet werden. So brauchen Sie weniger zusätzlichen Dünger zuzuführen. Auch wird die Aktivität im Boden lebender Mikroorganismen angeregt und die Grasnarbe verdichtet, sodass auch typische Kombis wie Pilze plus Moos und Pilze plus Unkraut weniger Chancen haben.

Untersuchungen haben ergeben, dass das Mulchmähen gegenüber konventionellem Mähen (bei dem das Schnittgut im Fangkorb des Rasenmähers gesammelt wird) den Rasen deutlich kräftiger und vitaler macht.

Damit die Vorteile des Mulchmähens aber zum Tragen kommen, muss die Methode richtig angewandt werden. Das heißt: Sie müssen vor allem regelmäßig und in kurzen Abständen (in der Vegetationsphase am besten wöchentlich) mähen. Auch sollte der Rasen beim Mähen möglichst trocken und frei von sonstigem organischem Material wie Falllaub sein. Zu langes oder nass verklebtes, mit Laub verklumptes Schnittgut kann den Rasen auch verstopfen und zu Licht- und Luftmangel führen. Das wiederum schwächt den Rasen und erhöht seine Infektionsgefahr.

Überdüngung

Zwar ist eine regelmäßige Düngung empfehlenswert für einen kräftigen, gegen Pilzerkrankungen resistenteren Rasen. Sie können es aber auch zu gut mit den Düngegaben meinen – beim Düngen gilt sowieso immer die Regel: weniger ist mehr. Vor allem, wenn Sie im Herbst zu stickstoffhaltig düngen, kann das schnell zu Schneeschimmel im Winter führen. Eine zweimalige Langzeitdüngung ist für eine Rasenfläche ideal, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Im Herbst sollten Sie auf ein kalibetontes Präparat zurückgreifen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Pilze im Rasen sind essbar?

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Der Nelkenschwindling (Marasmius oreades) ist essbar

Von den häufigsten im Rasen vorkommenden Hutpilzen, den Schwindlingen, sind nur wenige Arten genießbar. Außerdem sind die meisten wegen ihrer mickrigen Größe wenig geeignet für ein ordentliches, substanzreiches Pilzragout. Der Echte Knoblauchschwindling wird allerdings vor allem in Frankreich gern als Würzpilz verwendet, zum Beispiel auch in getrockneter Form. Auch der würzig-süßlich schmeckende Nelkenschwindling kann gegessen werden, was im Übrigen die beste Methode gegen seine Schadwirkung im Rasen ist. Er macht sich zum Beispiel besonders gut in Pilzsuppen.

Tintlinge sind ebenfalls hervorragende Speisepilze und auch durch ihre Größe substanzreicher. Sie können gut roh in Salaten gegessen oder in der Pfanne angebraten werden. Ernten sollte man sie aber rechtzeitig bevor der Hut sich aufschirmt und die namensgebende schwarze Tintenflüssigkeit zur Selbstverdauung absondert.

Wenn Sie Glück haben, siedeln sich vielleicht auch die Könige unter den Speisepilzen, Wiesenchampignons, in Ihrem Gartenrasen an. Die Vielseitigkeit ihrer Verwendbarkeit muss nicht näher erläutert werden. Größte Vorsicht ist allerdings wegen der leichten Verwechslungsgefahr mit dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz geboten.

Welche Pilze im Rasen sind giftig?

Bei Hutpilzen wird allgemein zwischen essbaren, ungenießbaren und giftigen Arten unterschieden. Auch bei den Arten, die häufiger im Gartenrasen vorkommen, gibt es Vertreter all dieser Kategorien. Giftig sind etwa der Kahle Krempling und der Alkalische Rötling.

Der Kahle Krempling enthält unter anderem Hämolysine und Hämagglutinine, die zu schweren, gegebenenfalls tödlich ausgehenden Magen-Darm-Entzündungen führen können. Durch intensive Erhitzung werden die Gifte allerdings zerstört. Neben den Giften enthält der Kahle Krempling aber außerdem ein gefährliches Allergen, das zu einer ebenfalls teils tödlichen Antikörperbildung führen kann.

Der Alkalische Rötling ist ebenfalls giftig, allerdings lädt sein ausgeprägter Ammoniakgeruch auch nicht gerade zum Kosten ein.

In wessen Garten bestimmte Laubbäume wie Eichen, Rotbuchen, Esskastanien, Birken oder Hasel wachsen, kann sich gegebenenfalls auch der Grüne Knollenblätterpilz ansiedeln, der mit diesen Bäumen eine mykorrhitische Symbiose eingeht. Wie den meisten bekannt ist, gehört dieser Pilz zu den giftigsten Arten überhaupt. Die in seinem Fruchtfleisch enthaltenen Amatoxine und Phallotoxine können schon in geringen Dosen zu Leberversagen mit Todesfolge führen. Auch durch Erhitzen werden die Gifte nicht zerstört.

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale des Grünen Knollenblätterpilzes zum ähnlich aussehenden, aber höchst genießbaren Wiesenchampignon sind zum einen die Lamellen: diese sind beim Grünen Knollenblätterpilz rein weiß bis grünlich, beim Wiesenchampignon weißrosa, später braun und schließlich schwarz. Zum anderen ist die Stielknolle des Grünen Knollenblätterpilzes im Gegensatz zu der des Wiesenchampignons von einer dünnen, leicht grünlichen Hautscheide umgeben.

Gibt es Hausmittel gegen Pilze im Rasen?

Hausmittel im Garten anzuwenden, ist generell nicht besonders ratsam. Viele Mittelchen, die man so im Haushalt hat, haben häufig mehr ökologisch problematische Nebenwirkungen als schadeliminierenden Nutzen gegen unerwünschte Erscheinungen im Garten. Gegen Pilze haben sich keine besonderen Hausmittel bewährt.