Bewässerung & Entwässerung

Rasen trocken und braun? So retten Sie Ihren Rasen

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Verdorrte Halme und ein fahler Farbton sind die ersten Anzeichen für Trockenstress bei Rasenflächen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für einen trockenen Rasen, beschreibt die Symptome detailliert und bietet effektive Maßnahmen zur Rettung und Regeneration.

Rasen trocken

Anzeichen für einen trockenen Rasen

Ein trockener Rasen zeigt frühzeitig bestimmte Symptome, die Sie aufmerksam beobachten sollten. Zu den ersten Anzeichen gehören eingerollte Halme sowie eine Veränderung der Rasenfarbe hin zu einem bläulichen oder grauen Ton. Ein weiteres Indiz für Trockenheit ist, wenn sich die Grashalme nach dem Betreten nur langsam oder gar nicht mehr aufrichten.

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Mit fortschreitender Trockenheit kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Farbänderungen: Die Rasengräser verfärben sich zunehmend gelb oder braun, besonders an den Rändern von Wegen oder Terrassen.
  • Beschaffenheit der Halme: Ohne ausreichende Wasserversorgung werden die Halme strohig und brüchig. Besonders stark trockene Abschnitte können sich sogar braun bis strohfarben verfärben.
  • Gräserstruktur: Trockene Gräser zeigen oft gebogene oder geknickte Spitzen, die ebenfalls auf Wassermangel hinweisen.

Bei längerer Trockenheit kann der Rasen in einen Zustand der „Sommerdormanz“ übergehen. In dieser Phase zieht der Rasen seine Energie aus den Halmen zurück und leitet sie in die Wurzeln. Die oberirdischen Teile sterben ab, während die Wurzeln intakt bleiben. Erkennen können Sie diesen Zustand daran, dass der Rasen nach den ersten Niederschlägen im Herbst unregelmäßig und lückenhaft wieder austreibt.

Seltener, aber trotzdem möglich, ist ein unterirdisches Absterben der Graswurzeln nach längerer Dürre. Dies führt dazu, dass der Rasen auch nach ergiebigen Regenfällen nicht mehr austreibt.

Ursachen für einen trockenen Rasen

Ein trockener Rasen kann durch verschiedene Faktoren bedingt sein, die oft in Kombination auftreten. Folgende Faktoren sind häufige Ursachen:

  • Wassermangel: In heißen Sommermonaten verdunstet Feuchtigkeit im Boden schnell, was die Aufnahme von ausreichend Wasser verhindert.
  • Ungünstige Bodenbedingungen: Sandige Böden speichern Wasser schlechter als lehmige oder tonhaltige Böden, wodurch das Wasser schneller absickert.
  • Überbeanspruchung: Regelmäßige Nutzung von Spiel- oder Gebrauchsrasen stresst den Rasen und mindert seine Fähigkeit, Wasser effizient aufzunehmen.
  • Falsche Pflegepraktiken: Zu häufiges Mähen, insbesondere bei zu niedriger Schnitthöhe, schwächt die Wurzeln und erschwert die Wasseraufnahme. Auch die Bewässerung zu ungünstigen Tageszeiten führt zu unnötiger Wasserverdunstung.
  • Nährstoffmangel: Ein Mangel an Kalium reduziert die Trockenheitstoleranz der Gräser. Übermäßige Stickstoffzufuhr oder saure Böden können diesen Effekt verstärken.
  • Rasenkrankheiten und Schädlinge: Viren, Bakterien, Pilze oder Schädlinge wie Wiesenschnakenlarven schwächen die Gräser, welche dadurch anfälliger für Trockenschäden werden.

Durch die Identifikation und Behebung dieser Ursachen kann der Rasen widerstandsfähiger gegen Trockenheit werden. Regelmäßige und tiefgründige Bewässerung, richtige Nährstoffversorgung und schonende Pflege sind entscheidend.

Maßnahmen bei trockenem Rasen

Um einen trockenen Rasen richtig zu pflegen, sind gezielte Maßnahmen notwendig, abhängig von den Trockenschäden.

Manuelle Entfernung von Unkraut

Trockene Rasenflächen können von trockenheitsresistenten Unkräutern überwuchert werden. Entfernen Sie diese manuell, um den Rasen zu entlasten und ihm Wasser und Nährstoffe zu erhalten.

Erstmaßnahmen nach den ersten Herbst-Niederschlägen

Beobachten Sie den Rasen nach den ersten Herbstniederschlägen genau. Sobald das Gras wieder zu wachsen beginnt, sollten Sie mähen und abgestorbenes Material aus dem Rasen harken. Vermeiden Sie das Vertikutieren in dieser Phase, um die geschwächten Wurzeln nicht weiter zu beschädigen.

Nachsaat bei Kahlstellen

Kahle Stellen im Rasen sollten großflächig nachgesät werden. Decken Sie die Samen mit einer dünnen Schicht Bodenverbesserer ab, um beste Keimbedingungen zu schaffen. Halten Sie den Boden danach kontinuierlich feucht, um ein gleichmäßiges Auflaufen der Gräser zu gewährleisten.

Mangelfreiheit und Wasserspeicherfähigkeit verbessern

Ein kaliumreicher Herbstrasendünger kann den Rasen widerstandsfähiger machen. Düngen Sie im September, um die Struktur der Halme zu stärken. Die Einarbeitung von Humus verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zusätzlich.

Pflege und Schonung des Rasens

Vermeiden Sie es, den Rasen bei starker Sonneneinstrahlung zu betreten, um Brüche der Grashalme zu verhindern. Bewässern Sie den Rasen tiefgründig und vermeiden Sie tägliches Gießen, um die Wurzeln zur Tiefenbildung anzuregen.

Ausbesserung stark geschädigter Rasenflächen

Falls der Rasen großflächigen Trockenschäden ausgesetzt war und keine Erholung sichtbar ist, entfernen Sie das abgestorbene Gras durch tiefes Mähen und kreuzweise Vertikutieren. Arbeiten Sie Humus in den Boden ein und säen Sie nach. Sorgen Sie dafür, dass die Nachsaat nicht austrocknet.

Optimale Schnitthöhe und regelmäßiges Mähen

Mähen Sie den Rasen regelmäßig, aber nicht zu kurz. Eine Schnitthöhe von etwa sechs Zentimetern ist optimal, um die Verdunstungsrate zu minimieren und den Wurzelbereich zu schützen. In Trockenperioden ist weniger häufiges Mähen sinnvoll, kontrollieren Sie jedoch zwei Mal jährlich den Zustand des Rasens.

Durch gezielte Maßnahmen, fachgerechte Pflege und regelmäßige Überprüfung können Sie sicherstellen, dass Ihr Rasen auch unter widrigen Bedingungen gesund und widerstandsfähig bleibt.

Bilder: Jack_Art / iStockphoto