Gartengestaltung

Garten kalken: Warum, wann und wie es richtig geht

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Gartenkalk kann die Bodenqualität und das Pflanzenwachstum verbessern. Dieser Artikel erläutert die Vorteile, Anwendungsarten und -methoden sowie wichtige Vorsichtsmaßnahmen beim Kalken.

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Mit Kalk darf nicht zu oft gedüngt werden

Notwendigkeit des Kalkens: Wann ist es sinnvoll?

Die Kalkung des Gartens trägt erheblich zur Verbesserung der Bodenqualität und des Pflanzenwachstums bei. Sie ist vor allem dann ratsam, wenn der Boden zur Versauerung neigt oder über eine schlechte Struktur verfügt. Kalk hebt den pH-Wert des Bodens an und neutralisiert Bodensäuren, was die Nährstoffverfügbarkeit für Pflanzen erhöht.

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Kriterien für die Notwendigkeit

Hier sind wesentliche Anzeichen dafür, dass Ihr Garten eine Kalkung benötigt:

  • Versauerung des Bodens: Ein niedriger pH-Wert kann die Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen beeinträchtigen. Böden mit einem pH-Wert unter 5,5 benötigen in der Regel Kalk.
  • Bodenstruktur verbessern: Kalk fördert die Krümelbildung und verbessert die Drainage sowie Belüftung. Bei schweren Lehmböden ist dies besonders nützlich.
  • Förderung der mikrobiellen Aktivität: Kalk unterstützt die Aktivität von Mikroorganismen, die für die Nährstoffverfügbarkeit entscheidend sind.
  • Zeigerpflanzen: Pflanzen wie Kleiner Sauerampfer oder Moosarten deuten auf einen sauren Boden hin, der Kalk benötigt.

Zeitpunkt für die Kalkung

Die ideale Zeit für die Kalkung ist, wenn der Boden nicht gefroren ist und ausreichend Zeit hat, die Wirkung zu entfalten:

  • Frühjahr: Zu Beginn der Wachstumsperiode kann der Boden die Nährstoffe optimal aufnehmen.
  • Herbst: Diese Jahreszeit erlaubt dem Boden, sich zu stabilisieren und auf die nächste Wachstumsperiode vorbereitet zu sein.

Bodenvorbereitung und Ausbringung

Vor dem Kalken sollten Sie den Boden lockern und eventuelle Unkräuter entfernen. Kalken Sie keinen nassen Boden und achten Sie darauf, den Kalk ausreichend tief einzuarbeiten.

Konzentration und Dosierung

Die Kalkmenge sollte auf den pH-Wert und die Bodenart abgestimmt sein:

  • Leichte Böden: Eine Erhaltungskalkung mit etwa 150 Gramm kohlensaurem Kalk pro Quadratmeter ist ausreichend.
  • Schwere Böden: Bei schweren Böden können Sie bis zu 250 Gramm pro Quadratmeter verwenden.

Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft, den genauen Bedarf zu ermitteln und Überkalkung zu vermeiden.

Vorteile des Kalkens

Das Kalken bietet zahlreiche Vorteile für Boden und Pflanzen:

  • Schnelle Erwärmung des Bodens: Kalk hilft dem Boden, sich im Frühjahr schneller zu erwärmen, was das Pflanzenwachstum beschleunigen kann.
  • Reduzierte Verschlämmungsgefahr: Kalk stabilisiert die Bodenstruktur und verhindert die Verschlämmung.
  • Förderung nützlichen Bodenlebens: Die Mineralstoffe im Kalk unterstützen die Ausbreitung und Aktivität nützlicher Mikroorganismen.
  • Unkrautkontrolle: Ein ausgeglichener Kalkgehalt kann das Wachstum unerwünschter Pflanzen unterdrücken.
  • Schädlingsabwehr: Algenkalk bietet Schutz vor Schädlingen wie Wollläusen und Raupen und stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlingsbefall.

Eine gezielte und bedarfsgerechte Kalkung unterstützt die gesunde Entwicklung Ihrer Pflanzen und verbessert nachhaltig die Bodenqualität.

Arten von Kalk

Es gibt verschiedene Kalkarten, die sich in ihren Eigenschaften und Anwendungsbereichen unterscheiden. Die Wahl des richtigen Kalks hängt von der Bodenbeschaffenheit und den Pflanzenbedürfnissen ab.

Gartenkalk

Gartenkalk besteht hauptsächlich aus kohlensaurem Kalk (Calciumcarbonat) und wirkt langsam. Er verbessert die Bodenstruktur nachhaltig und eignet sich gut für leichtere und mittlere Böden. Ideal ist die Ausbringung im Herbst oder Winter.

Dolomitkalk

Dolomitkalk enthält zusätzlich Magnesiumcarbonat und eignet sich für Böden, die sowohl Kalzium als auch Magnesium benötigen, wie Sandböden. Er ist schonend für Pflanzen und wirkt kontinuierlich.

Branntkalk

Branntkalk setzt sich aus Calciumoxid zusammen und reagiert sehr schnell. Aufgrund seiner stark ätzenden Wirkung ist er für den Garten ungeeignet und wird hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet.

Löschkalk

Löschkalk entsteht durch das Löschen von Branntkalk mit Wasser und reagiert langsamer. Wegen seiner stark ätzenden Eigenschaften sollte er im Hausgarten nicht verwendet werden.

Gesteinsmehle

Gesteinsmehle enthalten neben Calcium und Magnesium zahlreiche Spurenelemente und wirken langsam. Sie eignen sich ideal für die kontinuierliche Verbesserung von Bodenstruktur und Nährstoffgehalt.

Algenkalk

Algenkalk wird aus fossilen Ablagerungen von Rotalgen gewonnen und enthält kohlensauren Kalk sowie Magnesium und Spurenelemente. Diese Kalkform eignet sich besonders gut für humusreiche Böden und ist während der Vegetationsperiode zu bevorzugen.

Kalkmergel

Kalkmergel enthält kohlensauren Kalk und Ton, was die Wasserhaltekapazität insbesondere bei sandigen Böden erhöht. Er wirkt langsam und sorgt für eine nachhaltige Bodenverbesserung.

Die richtige Wahl der Kalkart ermöglicht es Ihnen, den Bedarf Ihres Bodens optimal zu decken und das Pflanzenwachstum nachhaltig zu fördern.

Zeitpunkt und Anwendung des Kalkens

Optimal ist das Kalken im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden trocken und nicht gefroren ist. Dies stellt sicher, dass die Nährstoffe zur richtigen Zeit verfügbar sind.

Bodenvorbereitung

Vor dem Kalken sollten Sie den Boden gründlich lockern und Unkraut entfernen, um die Durchlässigkeit zu verbessern.

Optimale Bedingungen

Wählen Sie einen bedeckten Tag, um Verbrennungen durch direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Kalken Sie niemals bei nassem Boden, da Kalk bei Feuchtigkeit zur Verkrustung neigt und weniger effektiv ist. Eine Bodenanalyse vor dem Kalken hilft, den exakten pH-Wert zu ermitteln und die richtige Kalkmenge festzulegen.

Ausbringung und Einarbeitung

Verteilen Sie den Kalk gleichmäßig, manuell oder mit einem Streuwagen, und arbeiten Sie ihn mit einer Harke in die Erde ein. Anschließend sollten Sie bei Trockenheit bewässern, damit die Nährstoffe in den Boden einziehen können.

Nachbehandlung

Beobachten Sie den Boden nach dem Kalken und bewässern Sie ihn bei anhaltender Trockenheit. Vermeiden Sie das zeitnahe Ausbringen von Stickstoffdünger, um Nährstoffverluste zu minimieren.

Vorsichtsmaßnahmen

Beim Umgang mit Kalk sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  • Augen- und Atemschutz: Tragen Sie bei staubigen Kalkarten Schutzbrille und Atemmaske.
  • Hautschutz: Handschuhe und langärmelige Kleidung schützen vor Hautreizungen.
  • Sicherheitsabstand: Halten Sie Abstand zu empfindlichen Pflanzen.
  • Kinder und Haustiere fernhalten: Bewahren Sie Kalk und kalkhaltige Dünger außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf.
  • Vermeidung von Staubbildung: Arbeiten Sie bei windstillem Wetter und vermeiden Sie Nässe.
  • Lagerung: Kalkdünger sollten trocken und vor Sonneneinstrahlung geschützt gelagert werden.
  • Umweltschutz: Achten Sie darauf, dass Kalk nicht in Wasserquellen oder Abwassersysteme gelangt.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Anwendung von Kalk im Garten sicher und effektiv gestalten.

Bilder: ND700 / Shutterstock