Kalkmangel erkennen – so gelingt es
Beobachten Sie regelmäßig, welche Pflanzen sich in Ihrem Garten von selbst ansiedeln, erhalten Sie wertvolle Hinweise auf die Bodenqualität. Zeigerpflanzen für Kalkmangel im frühen Stadium sind Moos, Hasenklee, Sauerampfer, Sand-Stiefmütterchen und Ackerschachtelhalm. Im fortgeschrittenen Stadium verursacht Kalkmangel bei zahlreichen Pflanzen Wachstumsstörungen, wie eingetrocknete Blattspitzen oder gelblich verfärbte Blätter.
Letzte Sicherheit gibt ein pH-Wert-Test (9,00€ bei Amazon*) aus dem Gartencenter oder Baumarkt. Die folgenden Ergebnisse sind für einen gesunden Gartenboden wünschenswert:
- Lehmboden mit geringem Sandanteil: 6,5 bis 7,0
- Sandiger Lehmboden: 6,0
- Reiner Sandboden: nicht unter 5,5
Werden diese Werte unterschritten, sollten Sie Ihren Garten kalken. Eine Ausnahme gilt für Rhododendren, Hortensien, Heide und andere Pflanzen, die einzig in einem sauren Boden gesund gedeihen mit einem pH-Wert von 5,5 und niedriger.
Empfehlenswerte Kalkdünger für Ihren Garten – eine Auslese
Sind Sie zu der Erkenntnis gelangt, dass Ihr Garten eine Kalkdüngung benötigt, stehen verschiedene Produkte zur Auswahl. Im naturnah bewirtschafteten Zier- und Nutzgarten gehen die folgenden Kalkdünger konform mit ökologischen Prinzipien:
- Algenkalk, bestehend aus 70 Prozent Calciumcarbonat, 20 Prozent Magnesiumcarbonat sowie wertvollen Spurenelementen
- Dolomitkalk (kohlensaurer Kalk) mit hohem Magnesium-Anteil, vornehmlich für Nadelgehölze geeignet
- Gesteinsmehle, je nach Ausgangsgestein mit unterschiedlicher Wirkungsdauer
- Kalkmergel, mit 70 Prozent kohlensaurem Kalk und 30 Prozent Ton, ideal geeignet für leichte Sandböden
Nicht zu empfehlen für die Kalkung im Garten sind Branntkalk und Löschkalk. Beide Produkte sind stark ätzend und stellen im privaten Zier- und Nutzgarten eine gesundheitliche Gefahr dar.
Kalk richtig dosieren und verabreichen – darauf sollten Sie achten
Schenken Sie der Dosierung von Kalk bitte Ihre besondere Aufmerksamkeit. Je mehr kohlensaurer Kalk verabreicht wird, desto mehr wertvoller Humus wird abgebaut. Kurzfristig profitieren Ihre Pflanzen von dem reichen Nährstoffangebot. Auf Dauer laugt der Boden allerdings aus. Daher mahnt eine alte Bauernregel, dass Kalk die Väter reich und die Söhne arm macht. Die folgenden Richtwerte haben sich in der Praxis bewährt:
- Alle 3 Jahre 150 Gramm je Quadratmeter, um den Kalkgehalt stabil zu halten
- 250 bis 500 Gramm je Quadratmeter, um den pH-Wert um einen Punkt anzuheben
Auf leichten Sandböden bemessen Sie die Kalkmenge niedriger, als auf schweren Lehmböden. Ist eine Dosierung von mehr als 500 Gramm je Quadratmeter erforderlich, verabreichen Sie kohlensauren Kalk bitte in zwei Etappen im Abstand von 6 Monaten.
Tipp
Ihr Rasen ist nach dem Vertikutieren im Frühjahr besonders aufnahmefähig für Kalk. Da Sie Moos und Unkraut ausgekämmt haben, gelangen die Mineralien ohne Umwege an die Wurzeln der Edelgräser. Verabreichen Sie Rasenkalk idealerweise mit einem Streuwagen und beregnen anschließend die Grünfläche durchdringend.