Gartengestaltung

Garten kalken: Warum, wann und wie es richtig geht

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Schleichende Versauerung und Ermüdungserscheinungen im Gartenboden verursachen erhebliche Probleme im Wachstum von Zier- und Nutzpflanzen. Mit natürlichem Kalk halten Sie einen wirksamen Bodenhilfsstoff in Händen, der das natürliche Gleichgewicht in der Erde wiederherstellt. Dieser Ratgeber erklärt, wie Sie Kalkmangel erkennen. Lernen Sie die besten Kalkdünger kennen mit praktischen Hinweisen zur fachgerechten Dosierung in Ihrem Garten.

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Mit Kalk darf nicht zu oft gedüngt werden
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man den Garten richtig kalken?
Um den Garten erfolgreich zu kalken, achten Sie auf Zeigerpflanzen für Kalkmangel, testen Sie den pH-Wert des Bodens und wählen Sie einen geeigneten Kalkdünger wie Algenkalk oder Dolomitkalk. Dosieren Sie alle 3 Jahre 150g pro Quadratmeter zur Stabilisierung oder 250-500g pro Quadratmeter, um den pH-Wert um einen Punkt zu erhöhen.

Kalkmangel erkennen – so gelingt es

Beobachten Sie regelmäßig, welche Pflanzen sich in Ihrem Garten von selbst ansiedeln, erhalten Sie wertvolle Hinweise auf die Bodenqualität. Zeigerpflanzen für Kalkmangel im frühen Stadium sind Moos, Hasenklee, Sauerampfer, Sand-Stiefmütterchen und Ackerschachtelhalm. Im fortgeschrittenen Stadium verursacht Kalkmangel bei zahlreichen Pflanzen Wachstumsstörungen, wie eingetrocknete Blattspitzen oder gelblich verfärbte Blätter.

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Letzte Sicherheit gibt ein pH-Wert-Test (6,00€ bei Amazon*) aus dem Gartencenter oder Baumarkt. Die folgenden Ergebnisse sind für einen gesunden Gartenboden wünschenswert:

  • Lehmboden mit geringem Sandanteil: 6,5 bis 7,0
  • Sandiger Lehmboden: 6,0
  • Reiner Sandboden: nicht unter 5,5

Werden diese Werte unterschritten, sollten Sie Ihren Garten kalken. Eine Ausnahme gilt für Rhododendren, Hortensien, Heide und andere Pflanzen, die einzig in einem sauren Boden gesund gedeihen mit einem pH-Wert von 5,5 und niedriger.

Empfehlenswerte Kalkdünger für Ihren Garten – eine Auslese

Sind Sie zu der Erkenntnis gelangt, dass Ihr Garten eine Kalkdüngung benötigt, stehen verschiedene Produkte zur Auswahl. Im naturnah bewirtschafteten Zier- und Nutzgarten gehen die folgenden Kalkdünger konform mit ökologischen Prinzipien:

  • Algenkalk, bestehend aus 70 Prozent Calciumcarbonat, 20 Prozent Magnesiumcarbonat sowie wertvollen Spurenelementen
  • Dolomitkalk (kohlensaurer Kalk) mit hohem Magnesium-Anteil, vornehmlich für Nadelgehölze geeignet
  • Gesteinsmehle, je nach Ausgangsgestein mit unterschiedlicher Wirkungsdauer
  • Kalkmergel, mit 70 Prozent kohlensaurem Kalk und 30 Prozent Ton, ideal geeignet für leichte Sandböden

Nicht zu empfehlen für die Kalkung im Garten sind Branntkalk und Löschkalk. Beide Produkte sind stark ätzend und stellen im privaten Zier- und Nutzgarten eine gesundheitliche Gefahr dar.

Kalk richtig dosieren und verabreichen – darauf sollten Sie achten

Schenken Sie der Dosierung von Kalk bitte Ihre besondere Aufmerksamkeit. Je mehr kohlensaurer Kalk verabreicht wird, desto mehr wertvoller Humus wird abgebaut. Kurzfristig profitieren Ihre Pflanzen von dem reichen Nährstoffangebot. Auf Dauer laugt der Boden allerdings aus. Daher mahnt eine alte Bauernregel, dass Kalk die Väter reich und die Söhne arm macht. Die folgenden Richtwerte haben sich in der Praxis bewährt:

  • Alle 3 Jahre 150 Gramm je Quadratmeter, um den Kalkgehalt stabil zu halten
  • 250 bis 500 Gramm je Quadratmeter, um den pH-Wert um einen Punkt anzuheben

Auf leichten Sandböden bemessen Sie die Kalkmenge niedriger, als auf schweren Lehmböden. Ist eine Dosierung von mehr als 500 Gramm je Quadratmeter erforderlich, verabreichen Sie kohlensauren Kalk bitte in zwei Etappen im Abstand von 6 Monaten.

Tipp

Ihr Rasen ist nach dem Vertikutieren im Frühjahr besonders aufnahmefähig für Kalk. Da Sie Moos und Unkraut ausgekämmt haben, gelangen die Mineralien ohne Umwege an die Wurzeln der Edelgräser. Verabreichen Sie Rasenkalk idealerweise mit einem Streuwagen und beregnen anschließend die Grünfläche durchdringend.

Bilder: ND700 / Shutterstock