Rose

Kalken von Rosen: Wann ist es notwendig und wann schädlich?

Artikel zitieren

Rosen bevorzugen leicht saure Böden und reagieren empfindlich auf zu viel Kalk. Dieser Artikel erklärt, wann und wie Sie Ihre Rosen richtig kalken und welche Alternativen es gibt.

Rosen Kalk
Rosen müssen nicht gekalkt werden

Rosen und Kalk: Ein sensibles Verhältnis

Obwohl Kalk für viele Gartenpflanzen wertvoll ist, sollten Sie bei Rosen behutsam vorgehen. Diese beliebten Zierpflanzen benötigen ein bestimmtes Bodenmilieu, das durch übermäßige Kalkgaben gestört werden kann. Rosen gedeihen optimal in leicht sauren bis neutralen Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0. Kalk hingegen erhöht den pH-Wert und macht den Boden basischer, was sich negativ auf Rosen auswirken kann. Zu viel Kalk beeinträchtigt das Wachstum und die Gesundheit der Rosen und kann zu Mangelerscheinungen führen. Insbesondere die Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie Eisen wird erschwert, was zu chlorotischen Blättern führen kann. Daher ist es entscheidend, den Kalkgehalt im Boden zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen, um das Wohlbefinden und die Blütenpracht Ihrer Rosen zu gewährleisten.

Wann ist Kalken sinnvoll?

Wann ist Kalken sinnvoll?

Eine Kalkung verbessert die Nährstoffverfügbarkeit und fördert das gesunde Wachstum der Rosen

Die Kalkung von Rosen hängt stark vom Säuregrad des Bodens ab, der durch den pH-Wert gemessen wird. Der ideale pH-Bereich für Rosen liegt zwischen 6 und 7. Dieser Wert steht für eine leicht saure bis neutrale Bodenbeschaffenheit, die das gesunde Wachstum und die Blütenbildung der Rosen begünstigt. Liegt der pH-Wert unter 6, ist der Boden zu sauer und könnte von einer Kalkung profitieren.

Die Kalkung verbessert die Nährstoffverfügbarkeit und verringert die Wahrscheinlichkeit von Mangelerscheinungen, die die Gesundheit und Blüte der Rosen beeinträchtigen können. Der optimale Zeitpunkt für die Kalkung ist der Herbst, idealerweise zwischen Oktober und November. In dieser Zeit kann der Kalk durch die Herbstfeuchtigkeit effektiv in den Boden eindringen und sich gleichmäßig verteilen.

Bodenanalyse: Den pH-Wert bestimmen

Um den Kalkbedarf Ihres Gartens präzise zu bestimmen, ist es unerlässlich, den pH-Wert des Bodens zu ermitteln. Dafür stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  1. Manuelle Test-Sets: Diese kostengünstigen Sets ermöglichen eine schnelle und einfache pH-Wert-Messung direkt im Garten. Graben Sie ein kleines Loch, füllen Sie es mit destilliertem Wasser und tauchen Sie die Prüfspitze oder den Teststreifen ein. Vergleichen Sie anschließend die Farbe des Teststreifens mit der beiliegenden Farbskala. Wiederholen Sie den Test an mehreren Stellen, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
  2. Digitale pH-Meter: Für genauere Messungen bieten sich spezielle digitale Boden-pH-Meter an. Stecken Sie die Elektroden des Geräts in die feuchte Erde, um den pH-Wert direkt abzulesen. Diese Geräte sind besonders nützlich, wenn Sie regelmäßige Messungen planen.
  3. Laboranalyse: Die genauesten Ergebnisse erhalten Sie durch die Einsendung einer Bodenprobe an ein spezialisiertes Labor. Neben dem pH-Wert erfahren Sie hier auch Details über den Nährstoffgehalt und können so genau feststellen, welche Nährstoffe Ihrem Boden fehlen. Diese Methode ist besonders empfehlenswert, wenn Sie einen umfassenden Einblick in den Zustand Ihres Gartens wünschen.

Für eine allgemeine Einschätzung des Kalkbedarfs können Test-Sets ausreichend sein. Planen Sie jedoch eine langfristige Pflege Ihrer Gartenböden, ist es ratsam, zumindest einmal eine detailliertere Analyse im Labor durchführen zu lassen.

Kalkarten und ihre Anwendung

Kalkarten und ihre Anwendung

Unterschiedliche Kalkarten verbessern den pH-Wert und fördern das Pflanzenwachstum im Garten

Verschiedene Kalkarten bieten unterschiedliche Vorteile für den Garten, insbesondere bei der Regulierung des pH-Wertes und der Förderung des Pflanzenwachstums. Hier sind die wichtigsten Kalkarten:

  • Gartenkalk (Kohlensaurer Kalk): Dieser langsam wirkende Kalk erhöht den pH-Wert schonend, ohne das Risiko einer Überkalkung. Er eignet sich ideal für eine regelmäßige Anwendung, um das Bodenmilieu im Gleichgewicht zu halten.
  • Branntkalk (Calciumoxid): Branntkalk wirkt schnell und effektiv, um den pH-Wert zu erhöhen. Aufgrund seiner starken Wirkung ist eine vorsichtige Dosierung wichtig, um die Pflanzen und Mikroorganismen im Boden nicht zu schädigen.
  • Dolomitkalk: Dolomitkalk enthält neben Calcium auch Magnesium, das für die Chlorophyllproduktion und somit für das grüne Blattwerk der Pflanzen essentiell ist. Er eignet sich besonders für magnesiumarme Böden.

Kalkmenge und Ausbringungszeitpunkt

Kalkmenge und Ausbringungszeitpunkt

Eine Bodenanalyse hilft dabei, den Kalkbedarf und die Menge richtig festzulegen

Die richtige Kalkmenge für Ihren Gartenboden lässt sich nicht pauschal festlegen und hängt maßgeblich vom aktuellen pH-Wert ab. Eine Bodenanalyse gibt Ihnen Aufschluss über den Kalkbedarf. Hinsichtlich der Kalkarten variieren die empfohlenen Mengen:

  • Für einen neutralen Boden wird generell eine Kalkzugabe von 50 bis 100 Gramm pro Quadratmeter empfohlen. Bei stärker sauren Böden kann eine Erhöhung auf 100 bis 150 Gramm pro Quadratmeter sinnvoll sein, um den idealen pH-Wert von 6 bis 7 für Rosen zu erreichen.
  • Der optimale Zeitpunkt für die Kalkausbringung liegt in den Monaten Oktober bis November. In diesem Zeitraum unterstützt die Herbstfeuchtigkeit das Eindringen des Kalks in den Boden.

Es ist empfehlenswert, den pH-Wert des Bodens jährlich zu überprüfen, um die Kalkgabe gegebenenfalls anzupassen und so optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Rosen zu gewährleisten.

Alternativen zum Kalken

Alternativen zum Kalken

Eierschalen, Holzasche und Kompost bieten natürliche Alternativen zum traditionellen Kalken

Neben dem traditionellen Kalken gibt es auch andere Methoden, um den pH-Wert des Bodens zu beeinflussen und die Gesundheit sowie das Wachstum Ihrer Rosen zu fördern:

  • Eierschalen: Zerkleinerte Eierschalen sind reich an Kalzium und können dazu beitragen, den pH-Wert des Bodens sanft zu erhöhen.
  • Holzasche: Holzasche ist eine weitere Quelle für Kalzium und enthält zudem Kalium. Sie erhöht nicht nur den pH-Wert, sondern dient auch als natürlicher Dünger.
  • Kompost: Durch die Zugabe von reifem Kompost kann die Bodenstruktur verbessert und der pH-Wert indirekt beeinflusst werden. Kompost unterstützt ein gesundes Bodenleben und liefert wichtige Nährstoffe.

Risiken des Kalkens

Risiken des Kalkens

Eine unangebrachte Kalkung kann die Nährstoffaufnahme bei Rosen erheblich beeinträchtigen

Eine unangebrachte Kalkgabe kann die Gesundheit von Rosen beeinträchtigen. Zwei wesentliche Risiken sind dabei besonders hervorzuheben:

  • Kalkchlorose: Ein Zuviel an Kalk im Boden kann dazu führen, dass Rosen nicht mehr ausreichend Eisen aufnehmen können. Die Folge ist eine Kalkchlorose, erkennbar an gelblich verfärbten Blättern mit grünen Blattadern. Ein Mangel an Chlorophyll verhindert eine effiziente Photosynthese.
  • Behinderung der Nährstoffaufnahme: Neben Eisen können auch andere essenzielle Nährstoffe wie Mangan und Zink in ihrer Aufnahme gehemmt werden, wenn der Boden zu stark gekalkt ist.
Bilder: ivanastar / iStockphoto