Rosen kalken oder nicht?
In so manchem Gartenratgeber ist zu lesen, dass Rosen einige Wochen vor der Pflanzung unbedingt gekalkt gehören, um den pH-Wert des Bodens an den optimalen Wert zwischen 6 und 6,5 einzustellen. Falls dies nicht gemacht würde, droht ein Mangelwachstum, zudem würde die Blüte nicht so üppig wie gewünscht ausfallen. Nun, Sie können unbesorgt sein: Hierzulande kann auf das Kalken des Bodens sehr gut verzichtet werden, ohne dass irgendwelche Schäden zu befürchten sind – seltene Ausnahmen gibt es natürlich, aber aus diesem Grund sollten Sie vor einer Pflanzung sicherheitshalber eine Bodenanalyse durchführen lassen.
Kalkchlorose eine der häufigsten Rosenkrankheiten
Statt eines Kalkmangels gehört die Kalkchlorose zu den häufigsten Mangelerscheinungen bei Rosen. Durch einen zu hohen Kalkgehalt wird die Aufnahme von Eisenverbindungen erschwert, da Kalk den wichtigen Nährstoff Eisen im Boden bindet. In der Folge kommt es bei einem sehr kalkhaltigen Boden oft zu einem Eisenmangel. Die Blätter bleiben klein und färben sich hellgelb, nur die Blattadern bleiben grün. Gelbe oder chlorotische Blätter sind häufig bei Rugosarosen (d. h. Kartoffelrosen) zu beobachten, die auf lehmigen, staunassen Böden wachsen. Nässe und ein schlechter Wasserabzug können aber auch bei anderen Rosen zu Chlorosen führen.
So behandeln Sie eine Kalkchlorose
Bei einer auftretenden Kalkchlorose schaffen Sie Abhilfe, indem Sie zunächst einmal den Boden lockern und Eisenchelate in den Boden einarbeiten bzw. Eisenpräparate spritzen; lassen Sie sie sich hierzu im Fachhandel beraten. Kalken sollten Sie den Boden dagegen nur, wenn der pH-Wert unter 6 liegt (Ausnahme: Rosa rugosa). Den pH-Wert können Sie selbst regelmäßig mit einem entsprechenden pH-Set (14,00€ bei Amazon*) aus dem Fachhandel messen. Ansonsten ist es ratsam, alle drei bis vier Jahre eine Bodenanalyse durchführen zu lassen. Landwirtschaftliche Untersuchungsämter erstellen detaillierte Analysen und geben auch Düngeempfehlungen ab.
Tipp
Neben einer Kalkchlorose tritt bei falsch gedüngten Rosen auch schnell ein Stickstoffüberschuss auf. Dieser führt zu weichen Pflanzenteilen, die stark von Blattläusen befallen werden. Einer Überdüngung mit Stickstoff kann mit Kalium behoben werden.