Kompost

Kalk im Kompost: So gelingt die richtige Dosierung

Kalk im Kompost ist essenziell für einen ausgewogenen pH-Wert und fördert die Aktivität von Mikroorganismen, die für die Zersetzung organischer Materialien verantwortlich sind. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Kalkarten, ihre Dosierung und Anwendung im Kompost sowie die Vorteile einer optimalen Kalkversorgung.

Die Funktion von Kalk im Kompost

Kalk optimiert die Zersetzung und verbessert die Struktur des Komposts

Die Funktion von Kalk im Kompost

Kalk dient im Kompost als pH-Regulator und schafft optimale Abbaubedingungen für organische Materialien. Während des Zersetzungsprozesses entstehen organische Säuren, die den pH-Wert des Komposts senken können. Ein niedriger pH-Wert hemmt die Aktivität der Mikroorganismen, die für die Zersetzung verantwortlich sind. Durch die Zugabe von Kalk neutralisieren Sie diese Säuren und sorgen für ein pH-Milieu, das die mikrobiologische Aktivität unterstützt. Dies führt nicht nur zu einer beschleunigten Kompostierung, sondern verbessert auch die Struktur und Feuchtigkeitsbindung des Komposts.

Kalkarten für die Kompostierung

Die Wahl des richtigen Kalks verbessert die Qualität des Komposts erheblich

Kalkarten für die Kompostierung

Für die Kompostierung können verschiedene Kalkarten verwendet werden, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten:

  • Dolomitkalk: Dolomitkalk enthält neben Kalzium auch Magnesium, was ihn besonders wertvoll macht. Magnesium fördert das Pflanzenwachstum und verbessert die Qualität des Komposts, besonders bei Böden mit niedrigem Magnesiumgehalt.
  • Hüttenkalk: Hüttenkalk muss mit Vorsicht verwendet werden, da er in seiner rohen Form stark ätzend ist und die Mikroorganismen im Kompost schädigen kann. Vor der Anwendung sollte er gelöscht werden, um seine aggressiven Eigenschaften zu neutralisieren.
  • Algenkalk: Als natürliche Kalkquelle ist Algenkalk reich an Spurenelementen. Er ist besonders vorteilhaft für saure Komposte und fördert die mikrobielle Aktivität.
  • Kohlensaurer Kalk: Diese Kalkart ist besonders verbreitet und wirtschaftlich. Sie eignet sich zur Neutralisation saurer Kompostmaterialien und kann entweder zwischen die Kompostschichten gestreut oder beim Umsetzen gründlich untergemischt werden.

Die richtige Wahl des Kalks kann den Kompostierungsprozess optimieren und die Qualität des Endprodukts deutlich erhöhen.

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Dosierung von Kalk im Kompost

Die Dosierung von Kalk im Kompost hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem pH-Wert des Kompostmaterials und der verwendeten Kalkart. Ein allgemeiner Richtwert für kohlensauren Kalk ist etwa 1 kg pro Kubikmeter Kompostmaterial. Wenn der Kompost besonders sauer ist, kann die Menge je nach Kalkart angepasst werden, beispielsweise bis zu 5 kg Algenkalk pro Kubikmeter.

Um optimale Ergebnisse zu erzielen und eine gleichmäßige Verteilung des Kalks zu gewährleisten, sollten Sie den Kalk entweder zwischen die Kompostschichten streuen oder gründlich untermischen, wenn der Kompost umgesetzt wird. Diese Methoden unterstützen die Neutralisation organischer Säuren und fördern die mikrobielle Aktivität.

Eine alternative Methode ist die phasenweise Zugabe von Kalk. Dabei werden kleinere Mengen von etwa 150 bis 250 g Kalk pro Quadratmeter Kompost in regelmäßigen Abständen hinzugefügt. Dies ermöglicht eine kontinuierliche pH-Regulierung und minimiert die Gefahr einer Überdosierung.

Beachten Sie, dass eine Überdosierung von Kalk zu negativen Effekten wie Kalium- und Spurenelementmangel führen kann. Es ist daher empfehlenswert, die Kalkmenge nach einer Bodenanalyse oder mit Hilfe eines pH-Meters zu bestimmen. Bei speziellen Kompostarten, wie Mistkompost, sollte auf den Einsatz von Kalk verzichtet werden, um die Nährstoffbalance nicht zu stören.

Anwendung von Kalk im Kompost

Die richtige Anwendung von Kalk im Kompost ist entscheidend für dessen Nutzen. Es gibt hauptsächlich zwei Methoden, um Kalk in den Kompost zu integrieren: das Streuen zwischen die Schichten und das Untermischen während des Umsetzens.

Streuen zwischen die Schichten

Beim Schichten des Komposts können Sie Kalk in regelmäßigen Abständen zwischen den verschiedenen Materiallagen verteilen. Dies verhindert, dass organische Säuren den Zersetzungsprozess behindern. Eine genaue Verteilung von etwa 1 kg kohlensauren Kalk pro Kubikmeter Kompostrohstoff sorgt für eine gleichmäßige pH-Regulierung, ohne die Mikroorganismen zu beeinträchtigen.

Untermischen beim Umsetzen

Untermischen beim Umsetzen

Kalkuntermischung bei der Umsetzung fördert eine gleichmäßige Rotte des Komposts

Eine effektive Methode ist das Untermischen von Kalk, wenn Sie den Kompost umsetzen. Hierfür verwenden Sie etwa 0,5 bis 1 kg kohlensauren Kalk pro Kubikmeter, alternativ auch Algenkalk oder Dolomitkalk. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung und fördert die mikrobiologische Aktivität. Das Umsetzen des Komposts sorgt zudem für eine bessere Durchlüftung des Materials und beschleunigt die Rotteprozesse.

Besondere Hinweise

  • Menge und Häufigkeit: Es empfiehlt sich, Kalk in kleineren Mengen in regelmäßigen Abständen hinzuzufügen, beispielsweise 150 bis 250 g Kalk pro Quadratmeter Kompost.
  • Materialkombination: Beim hohen Anteil an säurebildenden Materialien wie Laub und Grasschnitt unterstützt Kalk die Verrottung. Ergänzen Sie bei Bedarf auch Gesteinsmehl, um die Nährstoffversorgung und Struktur des Komposts zu verbessern.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Vermeiden Sie eine Überdosierung, da diese negative Effekte wie Kalium- und Spurenelementmangel verursachen kann. Außerdem sollten stark ätzende Kalkarten wie Hüttenkalk oder gebrannter Kalk vermieden werden, da diese die Mikroflora im Kompost schädigen können.

Durch die korrekte Anwendung und regelmäßige Kontrolle des pH-Werts können Sie die Qualität und Effizienz Ihres Komposts erheblich steigern.

Kalkzusätze im Kompost

Verschiedene Zusatzstoffe können den Rotteprozess im Kompost effektiv beschleunigen

Kalkzusätze im Kompost

Neben Kalk können Sie Ihrem Kompost verschiedene andere Zusätze beifügen, um den Kompostierungsprozess zu fördern:

  • Hartholzasche: Diese Asche liefert Kalium und andere Mineralstoffe und ist eine weitere Kalkquelle. Sie sollte allerdings sparsam verwendet werden, um eine zu starke Alkalität zu vermeiden.
  • Lava-Gesteinsmehl: Als Eisenanreicher dient Lava-Gesteinsmehl. Es verbessert auch die aerobe Zersetzung im Komposthaufen.
  • Hornspäne: Als organischer Stickstoffdünger beschleunigen Hornspäne die Zersetzung organischer Materialien und erhöhen den Stickstoffgehalt im Kompost.
  • Tonmehl: Dieses Zusatzmittel verbessert die Wasserhaltefähigkeit und die Nährstoffspeicherung, insbesondere in sandigen Böden, und fördert stabile Ton-Humus-Komplexe.
  • Gesteinsmehl: Reich an Mineralstoffen und Spurenelementen, erhöht Gesteinsmehl den Nährstoffgehalt des Komposts. Es fördert die Bildung von Ton-Humus-Verbindungen und verbessert die Krümelstruktur.

Durch eine wohlüberlegte Kombination dieser Zusätze können Sie den Rotteprozess beschleunigen und die Nährstoffversorgung in Ihrem Kompost deutlich verbessern. Es empfiehlt sich, die Zugaben gleichmäßig zu verteilen und regelmäßig den pH-Wert des Komposts zu überprüfen, um ein optimales Milieu für die Mikroorganismen sicherzustellen.

Vorteile der Verwendung von Kalk im Kompost

Die Integration von Kalk in den Komposthaufen bietet zahlreiche ökologische und praktische Vorteile:

  • Förderung der mikrobiellen Aktivität: Durch die Erhöhung des pH-Werts werden Mikroorganismen, die für die Zersetzung verantwortlich sind, aktiver.
  • Verbesserung der Kompostqualität: Kalk reduziert Hemmstoffe und schädliche Säuren im Kompost und resultiert in einem hochwertigen, nährstoffreichen Humus.
  • Reduzierung von unangenehmen Gerüchen: Kalk minimiert Gerüche, indem er die Bildung geruchsintensiver Stoffe wie Ammoniak reduziert.
  • Verbesserte Feuchtigkeitsregulierung: Die pH-Erhöhung trägt zur mikrobiologischen Balance bei und optimiert die Feuchtigkeitsbindung im Kompostmaterial.

Mit einer ausgewogenen und gezielten Kalkzugabe können Sie die Effizienz und Qualität Ihres Komposts deutlich steigern und somit einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Gartenpflege leisten.

Bilder: Third of november / Shutterstock