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Laub kompostieren: Warum und wie es richtig geht

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Laubkompost ist ein wertvoller, nährstoffreicher Dünger, der die Bodenstruktur und die Biodiversität im Garten verbessert. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, die richtige Herstellung und Anwendung von Laubkompost.

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Laub kann kompostiert werden, allerdings nicht jedes Laub

Warum Laub kompostieren?

Laubkompostierung bietet zahlreiche ökologische und praktische Vorteile, die Ihren Garten nachhaltig bereichern können. Durch die Kompostierung des gefallenen Laubs schließen Sie einen natürlichen Kreislauf und bereichern den Boden mit wertvollen Nährstoffen.

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Vorteile der Laubkompostierung

  • Natürlicher Dünger: Laubkompost ist reich an Kohlenstoff und essentiellen Nährstoffen, die das Wachstum gesunder Pflanzen fördern.
  • Verbesserung der Bodenstruktur: Der Kompost sorgt für eine lockere und humusreiche Bodenstruktur, was die Belüftung und Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöht.
  • Förderung der Biodiversität: Laubkompost unterstützt das Bodenleben, indem er Mikroorganismen und Kleintieren Nahrung bietet, die für ein gesundes Ökosystem unerlässlich sind.
  • Nachhaltigkeit: Durch das Kompostieren von Laub reduzieren Sie organische Abfälle und tragen zur Nachhaltigkeit bei, indem Sie Nährstoffe dem Garten wieder zuführen.
  • Kostenersparnis: Laubkompost ist eine kostengünstige Alternative zu gekauften Düngemitteln und Bodenverbesserern.

Durch die Laubkompostierung leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und verbessern gleichzeitig die Qualität und Vitalität Ihres Gartens.

Welches Laub kann kompostiert werden?

Nicht jedes Laub ist gleich gut für die Kompostierung geeignet. Einige Laubsorten verrotten schneller und tragen zu einem rascheren Kompostierungserfolg bei, während andere aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen mehr Zeit benötigen.

Gut kompostierbare Laubsorten

Folgende Bäume liefern Laub, das sich schnell zersetzt und somit optimal für die Kompostierung ist:

  • Ahorn
  • Birke
  • Esche
  • Linde
  • Hainbuche
  • Weide
  • Haselnuss
  • Obstbäume (wie Apfel und Kirsche)

Schwer kompostierbare Laubsorten

Manche Blätter benötigen mehr Geduld, da sie langsamer verrotten. Diese sind zum Beispiel:

  • Eiche
  • Walnuss
  • Platane
  • Kastanie
  • Pappel
  • Ginkgo

Besonderheiten

Blätter von Nussbäumen enthalten Gerbstoffe, die die Rotte verlangsamen und sollten daher in kleineren Mengen kompostiert oder vorher zerkleinert und separat kompostiert werden. Blätter von Nadelbäumen, die einen sauren pH-Wert haben, sollten in Maßen verwendet werden, um ein saures Milieu zu vermeiden, das vielen Pflanzen nicht bekommt.

Praktische Tipps

Um die Zersetzung zu beschleunigen, können Sie das Laub vorab zerkleinern. Ein Rasenmäher oder Laubsauger eignet sich dafür hervorragend. Schwer zersetzbares Laub kann mit etwas Steinmehl vermischt werden, um die Säuren zu neutralisieren und den Zersetzungsprozess zu unterstützen.

Mit der richtigen Mischung von Laubsorten und der entsprechenden Vorbereitung schaffen Sie einen nährstoffreichen Kompost, der sich optimal für die Bodenverbesserung einsetzen lässt.

Welches Laub sollte nicht kompostiert werden?

Bestimmte Laubarten und Bedingungen machen es ratsam, einige Blätter nicht zu kompostieren:

  • Krankes oder befallenes Laub: Blätter, die von Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Sternrußtau betroffen oder mit Schädlingen befallen sind, sollten nicht auf den Kompost. Diese Krankheitserreger können sich sonst im Kompost vermehren.
  • Laub von stark befahrenen Straßen: Blätter, die entlang stark frequentierter Straßen gesammelt werden, enthalten oft Schwermetalle und andere Schadstoffe, die sich im Kompost nicht abbauen.
  • Giftiges Laub: Laub von Pflanzen wie der Lorbeerkirsche oder Robinie ist ebenfalls ungeeignet für den Kompost und sollte separat entsorgt werden.

Durch die Berücksichtigung dieser Hinweise verhindern Sie eine mögliche Verschlechterung der Kompostqualität und fördern eine gesunde Kompostierung.

Wie kompostiere ich Laub richtig?

Um Laub korrekt zu kompostieren, sind sorgfältige Schritte erforderlich. Diese gewährleisten einen effizienten und wirkungsvollen Prozess. Wählen Sie zunächst einen geeigneten Kompostplatz im Garten aus, der gut belüftet und schattig oder halbschattig ist.

Den Kompostbehälter vorbereiten

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen schattigen oder halbschattigen Platz, der gut belüftet ist.
  2. Basis anlegen: Schichten Sie grobes Material wie Zweige oder gehäckseltes Holz auf den Boden des Behälters. Dies sorgt für eine gute Belüftung und Entwässerung.
  3. Reife Komposterde: Streuen Sie reife Komposterde als untere Schicht ein, um den Zersetzungsprozess mit Mikroorganismen zu starten.

Das Laub vorbereiten

Zerkleinern Sie das Laub mit einem Rasenmäher oder Häcksler, da kleinere Laubstücke schneller und gleichmäßiger verrotten. Das Laub sollte leicht feucht sein. Ist es zu trocken, befeuchten Sie es leicht.

Schichten des Laubs

  1. Erste Schicht: Beginnen Sie mit einer 10-15 cm dicken Schicht zerkleinerten Laubs.
  2. Stickstoffquelle hinzufügen: Streuen Sie Rasenschnitt, Küchenabfälle oder Hornmehl zwischen die Laubschichten, um die Aktivität der Mikroorganismen zu fördern und die Zersetzung zu beschleunigen.
  3. Wechselschichten: Bauen Sie den Komposthaufen abwechselnd mit Schichten von Laub und stickstoffreichen Materialien auf. Eine gute Mischung optimiert den Verrottungsprozess.

Wässern und Abdecken

Halten Sie den Komposthaufen feucht, aber nicht nass. Bei Trockenheit bewässern Sie den Kompost leicht. Decken Sie den Komposthaufen mit einer dünnen Erdschicht oder einer Abdeckung ab, um Feuchtigkeitsverlust und Zusammenpappen zu vermeiden.

Regelmäßiges Umsetzen

Setzen Sie den Komposthaufen alle 1-2 Monate um. Dieser Schritt sorgt für gute Belüftung, fördert die Zersetzung und verhindert Geruchsbildung.

Mit dieser systematischen Vorgehensweise verwandeln Sie Laub effizient und umweltfreundlich in wertvollen Kompost.

Wie lange dauert die Kompostierung von Laub?

Die Dauer der Laubkompostierung variiert je nach Laubart, Temperatur, Feuchtigkeit und der angewandten Kompostiertechnik. Laub von Obstbäumen wie Apfel oder Kirsche verrottet häufig bereits in etwa sechs Monaten, während Laub von Eichen, Walnüssen oder Platanen bis zu zwei Jahre benötigen kann. Kalte Wintermonate können diesen Prozess verlangsamen.

Faktoren, die die Kompostierungsdauer beeinflussen

  • Laubart: Obstbaumlaub verrottet schneller als Laub von Eichen oder Walnüssen.
  • Zerkleinerung: Klein gehäckseltes Laub zersetzt sich schneller.
  • Belüftung: Regelmäßiges Umsetzen des Komposts fördert die Zersetzung.
  • Feuchtigkeit: Halten Sie den Kompost leicht feucht, jedoch nicht zu nass.
  • Komposter-Typ: In Thermokompostern kann der Verrottungsprozess schneller ablaufen als in offenen Kompostbehältern.

Mit diesen Maßnahmen optimieren Sie die Dauer der Laubkompostierung und gewinnen hochwertigen Kompost für Ihren Garten.

Woran erkenne ich, dass der Laubkompost reif ist?

Um festzustellen, ob Ihr Laubkompost reif ist, sollten Sie auf mehrere Indikatoren achten:

  1. Optik und Textur: Reifer Laubkompost ist dunkelbraun bis schwarz, krümelig und gleichmäßig durchsetzt. Er sollte keine groben Bestandteile mehr enthalten.
  2. Geruch: Ein ausgereifter Kompost riecht angenehm erdig, ähnlich wie Waldboden. Modrige oder faulige Gerüche deuten auf eine unzureichende Belüftung oder Feuchtigkeit hin.
  3. Kresse-Test: Füllen Sie ein Gefäß zu etwa zwei Dritteln mit Kompost und säen Sie Kressesamen aus. Halten Sie die Erde feucht und stellen Sie das Gefäß an einen hellen Platz. Wenn die Kresse nach einigen Tagen gesund und grün keimt, ist der Kompost reif.
  4. Zerfallbarkeit: Reifer Laubkompost sollte sich leicht mit der Hand zerbröseln lassen. Ist die Struktur eher faserig und klumpig, braucht der Kompost noch Zeit.

Durch Anwendung dieser Kriterien stellen Sie sicher, dass Ihr Laubkompost den richtigen Reifegrad erreicht hat und für Ihren Garten bereit ist.

Wie verwende ich Laubkompost?

Laubkompost ist vielseitig und kann Ihren Garten bereichern. Hier sind einige praktische Anwendungsmöglichkeiten:

  1. Bodenverbesserung: Arbeiten Sie den Laubkompost im Frühjahr oder Herbst in den Gartenboden ein. Dies verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherkapazität und fördert die Bodenaktivität.
  2. Mulchen: Verwenden Sie Laubkompost als Mulch, um die Erde rund um Ihre Pflanzen zu bedecken. Eine 5-10 cm dicke Schicht schützt den Boden vor Erosion, unterdrückt Unkraut und erhält die Feuchtigkeit.
  3. Anzuchterde herstellen: Mischen Sie den Laubkompost mit Sand und Gartenerde, um eine nährstoffreiche Anzuchterde zu erhalten. Diese eignet sich hervorragend für die Aussaat und die Anzucht von Jungpflanzen.
  4. Düngen von Moorbeetpflanzen: Aufgrund seines meist leicht sauren pH-Werts ist Laubkompost ideal für Pflanzen, die saure Böden bevorzugen, wie Rhododendren, Azaleen und Heidelbeeren.
  5. Kübelpflanzen versorgen: Geben Sie eine Schicht Laubkompost in Kübel und Töpfe, um die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.

Indem Sie Laubkompost in diesen Bereichen einsetzen, nutzen Sie die natürliche Ressource optimal und fördern die Gesundheit und Vitalität Ihres Gartens.

Bilder: Pataporn Kuanui / Shutterstock