Laub zu Erde: So lange dauert die Verwandlung
Herbstlaub im Garten muss kein Abfall sein. Mit der richtigen Herangehensweise verwandeln Sie es in wertvollen Humus für Ihre Pflanzen. Dieser Artikel erklärt, wie lange die Zersetzung dauert und welche Methoden die Kompostierung beschleunigen.
Dauer der Laubzersetzung
Die Zersetzungsdauer von Laub variiert stark je nach mehreren Faktoren und kann zwischen einem und fünf Jahren liegen. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die Laubart. Blätter von Obstbäumen oder Birken zersetzen sich meist innerhalb eines Jahres, während Eichen- oder Walnusslaub aufgrund ihres höheren Gerbstoffgehalts länger benötigt.
Klimatische Bedingungen spielen ebenfalls eine große Rolle. In milden und feuchten Klimazonen verrottet das Laub schneller als in kalten oder sehr trockenen Gebieten. Auch die Beimischung von stickstoffhaltigen Materialien wie Rasenschnitt und Mist kann die Zersetzung beschleunigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Größe der Laubstücke. Zerkleinertes Laub verrottet schneller. Daher kann es hilfreich sein, das Laub vor dem Kompostieren kurz mit einem Rasenmäher zu zerkleinern.
Achten Sie besonders auf die Feuchtigkeit des Laubkomposts. Halten Sie den Komposthaufen stets leicht feucht, um die Aktivität der Mikroorganismen zu fördern. Regelmäßiges Wässern während Trockenperioden ist daher empfehlenswert.
Je nach diesen Bedingungen und Maßnahmen können erste Humusergebnisse bereits nach sechs Monaten sichtbar sein, während vollständige Zersetzungen meist ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Laubkompostierung
Die Kompostierung von Laub ist eine effektive Methode, um Gartenabfälle in wertvolle Erde zu verwandeln. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der Zersetzungsprozess beschleunigen.
Auswahl des Kompostbehälters
Verwenden Sie einen offenen oder luftigen Kompostbehälter, wie etwa einen Drahtkomposter oder eine Holzlattenkonstruktion. Diese fördern die Belüftung. Stellen Sie den Behälter auf unversiegeltem Boden auf, damit Mikroorganismen Zugang haben und überschüssiges Wasser abfließen kann.
Vorbereitung und Schichtung
Zerkleinern Sie das Laub mit einem Rasenmäher, um die Zersetzung zu beschleunigen. Schichten Sie das Laub locker und wechseln Sie es ab mit dünnen Lagen reifen Komposts oder Gartenerde. Dies führt zu einer besseren Durchmischung und fördert den Zersetzungsprozess. Fügen Sie stickstoffhaltige Materialien wie Rasenschnitt, Hornmehl oder Mist hinzu. Zur Unterstützung der Durchlüftung können grobe Materialien wie Zweige zwischen den Laubschichten platziert werden.
Feuchtigkeit und Pflege
Halten Sie den Laubkompost feucht, ohne ihn zu durchnässen. Regelmäßiges Bewässern, besonders während trockener Perioden, ist wichtig. Wenden Sie den Komposthaufen im Frühjahr, um die Belüftung und den Zersetzungsprozess zu verbessern, was den Kompost im Herbst des Folgejahres nutzbar macht.
Reifegrad und Test
Um festzustellen, ob der Kompost reif ist, können Sie einen Kressetest durchführen. Füllen Sie eine Schale mit dem Kompost, säen Sie Kressesamen aus und beobachten Sie die Keimung und das Wachstum. Wenn die Kresse gut gedeiht, ist der Kompost reif. Alternativ erkennen Sie reifen Kompost an seiner dunklen, krümeligen Struktur und dem angenehmen erdigen Geruch.
Mit diesen Methoden wird das Herbstlaub zuverlässig in hochwertige Lauberde verwandelt, die Ihren Garten mit wertvollen Nährstoffen bereichert.
Verwendung von Lauberde
Reife Lauberde ist vielseitig einsetzbar und kann Ihren Garten auf verschiedene Weise bereichern. Sie ist besonders wertvoll, weil sie feinkrümelig und nahezu frei von Samen und Wurzelresten unerwünschter Wildkräuter ist. Hier einige Anwendungen:
- Bodenverbesserung im Gemüse- und Staudenbeet: Einarbeiten von Lauberde in die obersten Bodenschichten verbessert die Bodenstruktur und sorgt für bessere Belüftung. Dies fördert das Wurzelwachstum und erhöht die Wasserspeicherkapazität des Bodens.
- Mulchen und Frostschutz: Eine schützende Schicht Lauberde um empfindliche Pflanzen hilft, den Boden feucht zu halten und Frostschäden im Winter zu verringern. Dies ist besonders hilfreich für Beetrosen.
- Vermehrung von Pflanzen: Aufgrund ihrer feinen Struktur und der Freiheit von Samen eignet sich Lauberde hervorragend zum Ziehen von Stecklingen und Saatgut.
- Herstellung von Anzuchterde: Mischen Sie reife Lauberde mit Sand und Gartenerde zu gleichen Teilen, um eine lockere und durchlässige Anzuchterde zu erhalten.
- Unterstützung säureliebender Pflanzen: Rhododendren, Heidelbeeren und Azaleen gedeihen besonders gut in leicht saurer Erde. Lauberde, aufgrund des Zersetzungsprozesses durch organische Materialien, hat häufig einen niedrigen pH-Wert, der diesen Pflanzen zugutekommt.
Die Verwendung von Lauberde sorgt für einen gesünderen Boden und stellt eine nachhaltige Möglichkeit dar, herbstliches Laub sinnvoll zu verwerten.