Gewächshaus düngen: So gelingt die optimale Nährstoffversorgung
Eine optimale Nährstoffversorgung ist entscheidend für das Wachstum von Pflanzen im Gewächshaus. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Düngung im Gewächshaus, von der Bodenanalyse bis zur Wahl des richtigen Düngemittels.
- Warum ist Düngen im Gewächshaus wichtig?
- 🌱 Planung leicht gemacht: Aussaatkalender
- Die Bodenanalyse als Grundlage für die Düngung
- Die wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen im Gewächshaus
- Organische und mineralische Düngemittel
- Richtige Dosierung und Zeitpunkt der Düngung
- Besondere Tipps für die Düngung im Gewächshaus
Warum ist Düngen im Gewächshaus wichtig?
Eine gezielte und regelmäßige Düngung im Gewächshaus schafft optimale Wachstumsbedingungen und maximiert die Erträge Ihrer Pflanzen. Die Pflanzen verbrauchen in einem geschützten Raum mehr Nährstoffe, weshalb eine gleichmäßige Versorgung unerlässlich ist.
Durch gezielte Nährstoffzufuhr entwickeln Pflanzen mehr Früchte und größere Blüten, was zu einer besseren Erntequalität führt. Verschiedene Pflanzenarten haben unterschiedliche Nährstoffanforderungen je nach Wachstumsphase, die durch Düngen gedeckt werden können. Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium beeinträchtigt das Wachstum und mindert die Ernteerträge.
Eine ausgewogene Düngung stärkt zudem die Widerstandskraft Ihrer Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge. Sie fördert auch die Humusbildung im Boden, was die Wasserhaltefähigkeit und Durchlüftung des Bodens verbessert und somit das Wurzelwachstum unterstützt.
Die Bodenanalyse als Grundlage für die Düngung
Bevor Sie mit der Düngung beginnen, ist eine Bodenanalyse unabdingbar. Diese gibt detaillierte Informationen über den Nährstoffgehalt und den pH-Wert des Bodens, was Ihnen hilft, eine bedarfsgerechte Düngung zu gewährleisten, um Ihr Gewächshaus vorzubereiten.
Warum eine Bodenanalyse sinnvoll ist
Eine Bodenanalyse informiert Sie über den Zustand Ihres Bodens und die vorhandenen Nährstoffmengen. Dies ermöglicht eine zielgerichtete und effiziente Düngung, die Überdüngung und Nährstoffmängel vermeidet, Geld spart und die Umwelt schont.
Durchführung der Bodenanalyse

Ein Labor liefert detaillierte Analysen und Empfehlungen für die Düngung der Pflanzen
Eine präzise Auswertung durch ein Labor ist empfehlenswert. Es gibt zahlreiche Anbieter, die einfache Probenentnahme-Sets bereitstellen. Diese Proben senden Sie dann ins Labor, welches Ihnen detaillierte Analysen und Düngeempfehlungen liefert.
Schritte zur Bodenanalyse
- Probenentnahme: Entnehmen Sie Bodenproben an verschiedenen Stellen, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten.
- Probenzusammenführung: Mischen Sie diese Einzelproben zu einer Sammelprobe.
- Versand ins Labor: Senden Sie die Sammelprobe an ein Labor.
- Ergebnisbewertung: Nach einigen Wochen erhalten Sie die Analyseergebnisse.
- Umsetzung der Empfehlungen: Passen Sie die Düngung entsprechend den Ergebnissen an.
Mit diesen Informationen können präzise Maßnahmen ergriffen werden, um die Bodengesundheit zu verbessern und die Nährstoffversorgung zu optimieren.

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist im Gewächshaus besonders entscheidend für das Pflanzenwachstum
Die wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen im Gewächshaus
Pflanzen im Gewächshaus benötigen eine ausgewogene Versorgung mit folgenden essenziellen Nährstoffen:
- Stickstoff (N): Fördert das Wachstum von Blättern und Trieben durch die Produktion von Eiweißen und Enzymen.
- Phosphor (P): Unterstützt die Bildung von Blüten und Früchten sowie energetische Prozesse wie die ATP-Synthese.
- Kalium (K): Reguliert den Wasserhaushalt und erhöht die Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten.
- Calcium (Ca): Stabilisiert die Zellwände und unterstützt das Zell- und Wurzelwachstum.
- Schwefel (S): Fördert die Bildung von Enzymen und Eiweißen und verbessert den Vitamingehalt.
- Eisen (Fe): Unerlässlich für die Photosynthese und die Chlorophyllbildung.
Da im Gewächshaus keine Auswaschung der Nährstoffe durch Regen erfolgt, ist eine genau abgestimmte Nährstoffversorgung besonders wichtig.

Eine Kombination aus organischen und mineralischen Düngemitteln optimiert die Pflanzenernährung
Organische und mineralische Düngemittel
Im Gewächshaus werden sowohl organische als auch mineralische Düngemittel verwendet, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Organische Düngemittel

Organische Düngemittel verbessern die Bodenqualität und fördern das Pflanzenwachstum nachhaltig
- Kompost: Verbessert die Bodenfruchtbarkeit, Struktur und Wasserhaltevermögen durch eine ausgewogene Mischung aus Nährstoffen.
- Stallmist: Reich an Nährstoffen, sollte gut verrottet sein, um Pflanzenverbrennungen zu vermeiden.
- Hornspäne (12,00€ bei Amazon*): Als langsam freisetzende Stickstoffquelle besonders effektiv für Pflanzen mit längerem Wachstumszyklus.
- Pflanzenjauchen: Pflanzliche Flüssigdünger wie Brennnesseljauche sind einfach herzustellen und ideal für die Wachstumsphase.
Mineralische Düngemittel
- Volldünger: Enthalten alle Hauptnährstoffe (N-P-K) und sind ideal für die allgemeine Pflanzendüngung. Vorsicht bei der Dosierung, um Salzschäden zu vermeiden.
- Einzelnährstoffdünger: Konzentration auf spezifische Nährstoffe nützlich bei klar identifizierten Mängeln.
Organisch-mineralische Düngemittel
Diese Mischdünger kombinieren die Vorteile von organischen und mineralischen Düngemitteln. Sie bieten eine ausgewogene und langanhaltende Nährstoffversorgung und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur.
Richtige Dosierung und Zeitpunkt der Düngung
Die richtige Dosierung und der optimale Zeitpunkt der Düngung sind entscheidend für eine erfolgreiche Nährstoffversorgung im Gewächshaus.
Grunddüngung
Bereits beim Einpflanzen im Frühjahr ist eine Grunddüngung mit natürlichen Düngern wie Stallmist oder Kompost wichtig, um das Gewächshaus zu bepflanzen.
Wachstumsphase

Regelmäßige Düngergaben sind in der Wachstumsphase für gesunde Pflanzen entscheidend
Während der Wachstumsphase benötigen Pflanzen regelmäßige Düngergaben, um den erhöhten Nährstoffbedarf zu decken, beispielsweise Gurken zu düngen.
- In der frühen Phase: Düngemittel mit einem Verhältnis von 2:1:2 bis 4:2:3.
- In der mittleren Phase: Dünger mit einem Verhältnis von 10:5:7.
- In der späten Phase: Ein ausgeglichener Dünger mit einem Verhältnis von 7:7:7.
Blüte- und Fruchtphase
Während der Blüte- und Fruchtphase sollten Sie die Düngung anpassen:
- Reduzieren Sie die Düngergabe auf alle zwei Wochen.
- Verwenden Sie Düngemittel mit hohem Phosphor- und Kaliumgehalt.
- Mischen Sie gelegentlich Gesteinsmehl unter die Erde für eine bessere Bodenstruktur, wie zum Beispiel Paprika zu düngen.
Blattdüngung

Die gezielte Blattdüngung unterstützt Pflanzen bei akuten Nährstoffdefiziten und fördert Wachstum
Zusätzlich zur Bodendüngung kann eine Blattdüngung effektiv sein. Nutzen Sie hierfür spezielle Blattdünger und sprühen Sie die Blätter der Pflanzen gezielt ein, insbesondere bei akuten Nährstoffdefiziten.
Durch Berücksichtigung der spezifischen Wachstumsphasen und Nährstoffbedarfe Ihrer Pflanzen können Sie eine zielgerichtete und effiziente Düngung sicherstellen, die gesundes Wachstum und reiche Ernten im Gewächshaus fördert.
Besondere Tipps für die Düngung im Gewächshaus
Ergänzend zu den grundlegenden Düngungstechniken gibt es spezielle Maßnahmen, die das Pflanzenwachstum im Gewächshaus weiter fördern.
Brennnesseljauche
Stellen Sie Brennnesseljauche selbst her, indem Sie Brennnesseln in Wasser gären lassen. Diese Jauche eignet sich zum Besprühen der Blätter während der Wachstumsphase und optimiert die Nährstoffaufnahme.
Gesteinsmehl
Verwenden Sie Gesteinsmehl zur langfristigen Anreicherung des Bodens mit Mineralien und Spurenelementen. Dies verbessert die Bodenstruktur und Stabilität.
Organische Materialien
Materialien wie Schafwolle und Klee können verwendet werden, um den Boden langfristig anzureichern. Diese Materialien verbessern die Bodenstruktur und geben kontinuierlich Nährstoffe frei.
Gründüngerpflanzen
Unterpflanzen Sie Kräuter und Gemüse wie Spinat oder Feldsalat, Brennnesseln unter Gurken, die den Boden mit Stickstoff anreichern und eine lebende Mulchschicht bilden. Dies schützt den Boden vor Austrocknung und sorgt für eine vielfältige Nährstoffversorgung.
Bodenauflockerung
Lockern Sie den Boden regelmäßig auf, um Verdichtung zu verhindern und die Durchlüftung zu verbessern. Dies fördert die Wurzelbildung und optimiert die Nährstoffaufnahme.
Flüssigdünger
Setzen Sie Flüssigdünger gezielt ein, um spezifische Nährstoffmängel rasch zu beheben. Mischen Sie den Flüssigdünger ins Gießwasser und verwenden Sie ihn in Wachstums- und Blütephasen im Abstand von etwa zwei Wochen.
Durch die Anwendung dieser speziellen Techniken können Sie die Nährstoffversorgung in Ihrem Gewächshaus optimieren und das Pflanzenwachstum effektiv fördern. Beobachten Sie regelmäßig die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und passen Sie die Düngung entsprechend an.