Gewächshaus

Gewächshausboden-Anleitung: Pflanzenwachstum fördern

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Besonders wenn Sie Ihren ersten Gewächshausboden anlegen, kommt es auf einen ausgeglichenen Nährstoffgehalt der Erde an. Eine möglichst krümelige Struktur regt nicht nur das Pflanzenwachstum an, sondern macht auch das richtige Einsetzen der Pflanzen und die regelmäßige Bodenpflege viel einfacher.

Gewächshaus Boden vorbereiten
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AUF EINEN BLICK
Wie lege ich den Boden in meinem Gewächshaus richtig an?
Um einen Gewächshausboden optimal anzulegen, sollte er einen pH-Wert von 6-7, sandigen Lehmboden und ausgeglichenen Nährstoffgehalt haben (15-25 mg Phosphat, 15-25 mg Kaliumoxid, 10-15 mg Magnesium pro 100 g Trockenboden). Organische Düngung und regelmäßige Bodenanalyse sind empfehlenswert.

Die Grundlage für ein gesundes und ertragreiches Wachstum Ihrer Gewächshauspflanzen, speziell von Gemüse und Kräutern, ist ein fruchtbarer Boden, der auch tiefgründig einen pH-Wert zwischen 6 bis 7 hat. Gut geeignet ist ein etwas sandiger Lehmboden, dessen Humusanteil besonders bei der Jungpflanzenzucht gerne etwas höher liegen darf. Gesiebt und zu fein von der Struktur her mögen ihn Pflanzen nicht so sehr, dann schon eher krümelig, was wiederum gut für eine kräftige Durchwurzelung ist.

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Ein ausgeglichener Nährstoffgehalt ist Pflicht

Die genauen Werte sind beim Anlegen eines neuen Gewächshausbodens immer abhängig von der Bepflanzungsart. Sie müssen auch nicht für die gesamt Fläche allgemeingültig sein, wenn Ihr Treibhaus in verschiedene Zonen und Beete aufgeteilt ist. Als anzustrebende Richtwerte in Bezug auf den Nährstoffgehalt gelten bezogen auf 100 Gramm Trockenboden für:

  • Phosphat: 15 bis 25 mg
  • Kaliumoxid: 15 bis 25 mg
  • Magnesium: 10 bis 15 mg

Wer sein Gewächshaus professionell bewirtschaften möchte und Wert auf gesund heranwachsende Gemüsekulturen legt, sollte seine aktuelle Bodenbeschaffenheit im Labor prüfen lassen und die Analyse alle vier bis fünf Jahre wiederholen.

Auch Gewächshausboden regelmäßig organisch düngen

Gartenkompost, einer der besten organischen Dünger überhaupt, eignet sich auch im Gewächshaus hervorragend zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Allerdings sollte er möglichst frei von Unkrautsamen sein. Enthält der selbst erzeugte Kompost nicht die erforderlichen Nährstoffe, muss mit Handelsdünger (12,00€ bei Amazon*) nachgeholfen werden. Wie groß der Kompostanteil am gesamten Gewächshausboden ist, hängt davon ab, ob Schwach-, Mittel- oder sogar Starkzehrer angebaut werden sollen. Einige Beispiele zeigt die Tabelle:

Stark- bis Schwachzehrer bei Gemüsekulturen und Kräutern

Bedarf an Nährstoffen Gemüsesorten Kräuterarten
Niedrig Erbsen, Radieschen, Feldsalat, Buschbohnen, Chicorée Löffelkraut, Kerbel, Kümmel, Oregano, Wermut, Thymian
Mittel Möhren, Kopfsalat, Paprika, Spargel, Zwiebeln, Spinat Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Estragon, Bohnenkraut, Dill
Hoch Grünkohl, Wirsing, Porree, Zucchini, Auberginen, Kartoffeln  

Mineralisch oder organisch düngen?

Besonders beim Gewächshausboden neu anlegen ist anzuraten, der organischen Düngung den Vorzug zu geben. Sie wirkt im Boden allerdings nicht sofort, da die Bestandteile erst langsam in der Erde aufgeschlossen werden müssen, um den Pflanzen zur Verfügung zu stehen. Für Pflanzen mit einer längeren Kulturzeit können die Düngergaben gestaffelt in die Erde eingebracht werden. Mineralische Düngemittel helfen schneller und besonders dann, wenn akuter Nährstoffmangel herrscht. Sie werden am besten zusammen mit Gießwasser dem Boden zugeführt.

Tipp

Stallmist als Dünger wird für den Nährstoffkreislauf im Gewächshaus nicht benötigt. Untersuchungen haben bereits des Öfteren bestätigt, dass mit der Stallmisteinbringung viele Gemüsegärten regelrecht überdüngt wurden, was sich ungünstig auf Pflanzen und Böden auswirkt.