Gewächshaus

Gewächshauserde: Optimale Zusammensetzung & Pflegetipps

Die richtige Erde bildet die Grundlage für erfolgreiches Gärtnern im Gewächshaus. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften, die optimale Zusammensetzung und wertvolle Tipps für die richtige Bodenpflege.

Die richtige Erde für das Gewächshaus

Um im Gewächshaus optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, sollten Sie eine sorgfältig ausgewählte Erde verwenden. Diese muss den spezifischen Bedürfnissen der Pflanzen gerecht werden und gleichzeitig die besonderen Bedingungen im Gewächshaus berücksichtigen.

Eigenschaften optimaler Gewächshauserde

Eine ideale Gewächshauserde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Krümelige Struktur: Sorgt für eine gute Durchlüftung und erleichtert den Wurzeln das Durchdringen des Bodens.
  • Hoher Humusgehalt: Verbessert die Wasserhaltefähigkeit und liefert kontinuierlich Nährstoffe.
  • Gut durchlässig: Vermeidet Staunässe und damit einhergehende Wurzelfäule.

Bodentiefe und Vorbereitung

Für Tiefwurzler wie Tomaten oder Gurken sollte die Bodenschicht mindestens 20 bis 30 Zentimeter tief sein. Diese Tiefe ermöglicht eine gute Wurzelentwicklung sowie eine ausreichende Aufnahme von Wasser und Nährstoffen.

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Regelmäßige Bewässerung

Da es im Gewächshaus nicht regnen kann, ist die Wasserversorgung entscheidend. Beginnen Sie zwei Wochen vor dem Bepflanzen damit, den Boden täglich großzügig zu wässern. So kann das Wasser tief in den Boden eindringen und ein langfristiges Reservoir schaffen.

Mulchen

Sobald die Pflanzen eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht haben, sollten Sie mulchen. Eine dünne Schicht Rasenschnitt verhindert das schnelle Austrocknen der Erde und versorgt die Bodenorganismen mit Nahrung, was die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit nachhaltig verbessert.

Optimale Bodenzusammensetzung

Ein sandiger Lehmboden ist ideal, da er sowohl Wasser als auch Luft gut speichert. Kompost oder gut verrotteter Stallmist kann eingearbeitet werden, um die Bodenzusammensetzung weiter zu verbessern. Diese organischen Materialien bieten nicht nur Humus, sondern auch wichtige Nährstoffe für Ihre Pflanzen.

Austausch der Erde

Um Bodenmüdigkeit zu verhindern, sollten Sie spätestens nach sechs bis sieben Jahren die Erde im Gewächshaus austauschen. Entfernen Sie die alte Erde vollständig und füllen Sie das Gewächshaus mit einer Mischung aus abgelagertem Stallmist und frischer Muttererde auf.

Vermeiden von Torf

Aus ökologischen Gründen sollten torfreduzierte oder torffreie Erden bevorzugt werden. Alternative Materialien wie Kompost, Holzfasern oder Kokosfasern sind nachhaltig und verbessern die Bodenqualität.

Nährstoffbedarf berücksichtigen

Der richtige Nährstoffmix ist entscheidend für gesundes Pflanzenwachstum. Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Nährstoffanforderungen, die bei der Auswahl und Vorbereitung der Erde berücksichtigt werden sollten.

Um den Nährstoffbedarf optimal zu decken, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Stickstoff (N): Wichtig für das Blattwachstum.
  • Phosphat (P2O5): Fördert die Wurzelbildung und Blütenentwicklung.
  • Kalium (K2O): Stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten und verbessert die Fruchtbildung.
  • Magnesium (Mg) und Schwefel (S): Wichtig für Chlorophyllbildung und Enzymaktivität.

Führen Sie regelmäßige Bodentests durch und passen Sie die Düngung an die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen an. Starkzehrer wie Tomaten und Gurken benötigen besonders nährstoffreiche Erde und profitieren von zusätzlicher organischer Düngung.

Bodenverbesserung im Gewächshaus

Die Bodenverbesserung ist ausschlaggebend, um gesundes Pflanzenwachstum zu ermöglichen. Ein lockerer Boden erleichtert die Durchlüftung und Wasseraufnahme. Verwenden Sie eine Mischung aus hochwertiger Pflanzerde und Gartenboden.

Maßnahmen zur Bodenverbesserung

  1. Regelmäßige Bodentests: Alle zwei Jahre den Nährstoffgehalt und pH-Wert ermitteln und nachdüngen.
  2. Einarbeitung von Kompost: Jährlich im Frühjahr oder Herbst eine Schicht von drei bis fünf Zentimetern auftragen.
  3. Gründüngung: Zwischen den Hauptkulturen Gründünger wie Klee oder Phacelia säen.
  4. Mikrobiologische Bodenaktivatoren: Unterstützen die Bodenmikroorganismen und erhöhen die Bodenfruchtbarkeit.

Praktische Tipps

  • Wasserdrainage: Kontrollieren Sie regelmäßig die Drainage, um Staunässe zu vermeiden.
  • Vermeidung von Bodenverdichtung: Verwenden Sie leichte Werkzeuge und betreten Sie den Boden nicht unnötig.
  • Mulchen: Decken Sie den Boden mit organischem Material wie Strohmulch ab, um die Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu verhindern.

Bodenmüdigkeit vorbeugen

Langjähriger Anbau derselben Pflanzen kann zu Bodenmüdigkeit führen. Effektive Vorbeugungsmaßnahmen sind notwendig, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.

Maßnahmen zur Vorbeugung

  1. Fruchtwechsel und Mischkultur: Kombinieren Sie verschiedene Pflanzenarten und planen Sie regelmäßig Fruchtwechsel.
  2. Bodenlockerung: Regelmäßig den Boden lockern, um die Belüftung zu verbessern.
  3. Einsatz von Gründüngung: Pflanzen Sie Gründünger nach der Erntesaison.
  4. Effektive Mikroorganismen: Fördern Sie das Bodenleben mit speziellen Präparaten.
  5. Organische Düngung: Regelmäßig organische Dünger wie Kompost einarbeiten.

Optimierung der Wachstumsbedingungen

Kontrollieren Sie die Bodenfeuchtigkeit während der Wintermonate und führen Sie phytosanitäre Maßnahmen durch, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Austausch der Gewächshauserde

Ein regelmäßiger Austausch der Erde ist entscheidend, um Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen.

  1. Pflanzen und Abfälle entfernen: Befreien Sie das Gewächshaus von Pflanzen und Pflanzresten.
  2. Boden ausheben: Heben Sie den Boden mindestens 30 bis 40 Zentimeter tief aus.
  3. Untergrund lockern: Lockern Sie den freigelegten Boden, um die Drainage zu verbessern.
  4. Pferdemist aufbringen (optional): Verteilen Sie eine Schicht gut verrotteten Pferdemist.
  5. Neue Erde einfüllen: Füllen Sie den Bereich mit frischer Muttererde oder Gartenboden auf.
  6. Erde verteilen und mischen: Verteilen und mischen Sie die neue Erde gründlich.
  7. Gründlich wässern: Wässern Sie den neuen Boden gut, um die Nährstoffe freizusetzen.

Torfreduzierte Erde verwenden

Der Einsatz von torfreduzierter Erde schützt die Umwelt und erhält die Bodenqualität. Torfersatzstoffe wie Kompost, Holzfasern und Kokosfasern bieten Nachhaltigkeit und hohe Qualität. Achten Sie auf die Qualität der Produkte, da günstige Erden oft schlecht durchlüftet sind und Klumpen enthalten können.

Bedeutung des pH-Wertes

Der pH-Wert des Bodens ist entscheidend für das Pflanzenwachstum. Er beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Viele Pflanzen bevorzugen einen pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich zwischen 6,0 und 7,0.

Einfluss auf Nährstoffverfügbarkeit

Ein optimaler pH-Wert fördert die Verfügbarkeit von Hauptnährstoffen und Spurenelementen. Regelmäßige pH-Messungen sind wichtig, um den Boden im optimalen Bereich zu halten.

Messung und Anpassung

Verwenden Sie Testkits oder digitale pH-Meter für regelmäßige Messungen. Passen Sie den pH-Wert durch Zugabe von Kalk (bei saurem Boden) oder sauren organischen Materialien wie Kompost (bei alkalischem Boden) an.

Spezielle Erden für Hochbeete und Gewächshäuser

Spezielle Erden für Hochbeete und Gewächshäuser bieten Nährstoffreichtum und optimale Struktur. Diese Substrate sind vorgedüngt und enthalten organische Materialien zur Verbesserung der Bodenstruktur. Viele dieser Erden sind torfreduziert und nachhaltig.

Verwendung

Diese Erden können als oberste Schicht in Hochbeeten, im Gewächshaus und für Kübelpflanzen verwendet werden. Sie bieten eine lockere und durchlässige Struktur sowie hochwertige Nährstoffe für ein gesundes Pflanzenwachstum.

Vorteile von vorgedüngter Erde

Vorgedüngte Erde enthält eine ausgewogene Nährstoffmischung und organisches Material, das eine Langzeitwirkung bietet. Sie verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserhaltefähigkeit und verringert das Risiko von Wurzelfäule und Staunässe. Die Anwendung ist praktisch und umweltschonend, da keine zusätzlichen Düngemittel notwendig sind.

Verwendung von Anzuchterde

Anzuchterde ist optimal für die Aufzucht von Jungpflanzen und Sämlingen. Diese Erde ist nährstoffarm, keimfrei und salzarm und bietet eine feine Struktur für optimale Belüftung und Wasserdurchlässigkeit.

Auswahl und Vorbereitung

Füllen Sie die Anzuchterde locker in Pflanzgefäße, ohne sie festzudrücken. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 7. Pflanzen Sie Samen gleichmäßig verteilt und bedecken Sie sie leicht mit Erde, oder setzen Sie bewurzelte Stecklinge ein.

Nach der Keimung

Sobald die Sämlinge kräftig genug sind, sollten sie in nährstoffreichere Erde umgepflanzt werden, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

Organische Dünger

Organische Dünger sind wichtig für naturnahe Gartenpflege. Sie liefern essentielle Makronährstoffe sowie Spurenelemente und fördern die Bodenfruchtbarkeit.

Vorteile organischer Dünger

Diese Dünger bieten eine Langzeitwirkung, fördern die Humusbildung, unterstützen das Bodenleben und sind umweltfreundlich.

Typen und Anwendung

  • Kompost: Verbessert die Bodenstruktur und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen.
  • Hornspäne und Hornmehl: Langsam wirkender Stickstoffdünger.
  • Guano: Reich an Nährstoffen, für schnelle und langfristige Versorgung.
  • Pflanzenjauchen: Flüssige Dünger aus Brennnesseln oder Beinwell.

Folgen Sie den spezifischen Anweisungen zur Anwendung, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Mineralische Dünger

Mineralische Dünger bieten schnelle und direkte Nährstoffversorgung. Sie bestehen aus wasserlöslichen Mineralsalzen und sind besonders effektiv bei akutem Nährstoffmangel.

Eigenschaften und Anwendung

Mineralische Dünger wirken sofort und enthalten Nährstoffe in hoher Konzentration. Sie sollten jedoch sorgfältig dosiert werden, um Überdüngung zu vermeiden.

Dosierung und Anwendung

Befolgen Sie die Empfehlungen auf der Verpackung. Bringen Sie die Dünger regelmäßig in kleinen Mengen aus, um eine gleichmäßige Versorgung sicherzustellen. Flüssigdünger eignen sich gut für die direkte Anwendung über das Gießwasser.

Umweltaspekte

Berücksichtigen Sie bei der Verwendung von mineralischen Düngern den Energieaufwand bei der Herstellung und die Umweltbelastung. Eine ausgewogene Nutzung in Kombination mit organischen Düngern kann die Vorteile beider Düngerarten nutzen und die Umweltbelastung minimieren.

Durch die richtige Anwendung und eine ausgewogene Kombination von Nährstoffquellen stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen im Gewächshaus optimal versorgt werden und gesund gedeihen.

Bilder: Cecilie_Arcurs / iStockphoto