Gartengestaltung

Der altbewährte Dünger Guano

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Guano als Düngemittel kannten bereits die Ureinwohner Südamerikas vor 500 Jahren und haben emsig ihre Felder damit gedüngt. Im 19. Jahrhundert war das „weiße Gold“ eine begehrte Handelsware, enthält dieser natürliche Dünger doch sehr hohe Anteile an den essenziellen Pflanzennährstoffen Phosphor und Stickstoff.

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Bei Guano handelt es sich im Prinzip um Vogelexkremente

Was ist Guano?

Das Wort Guano stammt aus der Sprache der Andenbewohner, Quechua, was auf die Herkunft dieses einst so hart umkämpften Düngemittels verweist. Übersetzt bedeutet es „Dung“, denn um nichts anderes handelt es sich. Guano sind die Exkremente von Seevögeln – zumeist handelt es sich um die Hinterlassenschaften von Pinguinen -, die einen immens hohen Anteil an Stickstoff und Phosphor sowie viele Spurenelemente aufweisen und sich daher hervorragend für die natürliche Düngung von Garten- und Zimmerpflanzen eignen. Der organische Dünger ist allerdings nicht jedermanns Sache, da er stechend und unangenehm riecht.

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Inhaltsstoffe und Verwendung im Garten

Guano-Dünger versorgen den Boden und damit die darauf wachsenden Pflanzen mit einem ausgewogenen Nährstoffmix, enthält das Material doch neben Phosphor und Stickstoff außerdem

  • viele Enzyme
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • Eiweiße
  • und nützliche Bakterien.

Der konkrete Anteil der jeweiligen Nährstoffe schwankt dabei stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise dem Abbaugebiet und der Ernährung der Seevögel. Ebenfalls wichtig für die Inhaltsstoffe ist der Untergrund sowie das Alter der Abbaustätte, denn mit der Zeit vermischt sich der Vogelkot mit dem darunter liegenden kalkhaltigen Gesteinen. Immerhin handelt es sich um ein organisches Produkt, das, wie alle organischen Düngemittel, in seiner Zusammensetzung Schwankungen unterliegt.

Die Arten von Guano-Düngern

Im Handel sind Guano-Dünger in verschiedenen Formen und Zusammensetzungen erhältlich. Dabei wird nur selten reiner Guano verkauft, in der Regel bieten die Hersteller synthetischen oder organischen NPK-Dünger mit gewissen Anteilen an Guano an. Wie hoch dieser Anteil ist, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und kann zwischen minimalen Prozentzahlen und 70 Prozent liegen.

Des Weiteren sind Guano-Dünger in verschiedenen Formen erhältlich:

  • Pulver
  • Granulat oder Pellets
  • Flüssigdünger
  • Düngestäbchen

Guano in Pulver- oder anderer fester Form wird am besten direkt auf die Erde aufgebracht und leicht eingearbeitet. Vergessen Sie anschließend das Gießen nicht, damit das Düngemittel tiefer in den Boden und damit näher an die Wurzeln gelangt. Sie können diese feststofflichen Guano-Dünger jedoch auch in Wasser auflösen und anschließend als Blattdünger verwenden. Sprühen Sie das Mittel hierfür einfach auf das Pflanzenlaub auf. Aufgrund des unangenehmen Geruchs sollten Sie für Zimmerpflanzen nur spezielle Düngestäbchen oder entsprechend gekennzeichnete Flüssigdünger nehmen.

Exkurs

Was ist Fledermaus-Guano?

Nicht nur Seevögel – und dabei allen voran die Pinguine – produzieren fleißig Guano, auch andere Tierarten zeichnen sich hierfür verantwortlich. Für den Garten wird spezieller Fledermaus-Guano angeboten, auch als Bat-Guano bezeichnet, der durchschnittlich etwas weniger Stickstoff, dafür aber mehr Phosphor enthält als die Hinterlassenschaften der Seevögel. Allerdings ist dieser Dünger problematisch, denn für seine Gewinnung muss man größenteils schwer zugängliche Fledermaus-Schlafstätten aufsuchen und die Tiere zwecks Abbau ihres Kots stören. Nicht nur aus diesem Grund ist Fledermaus-Guano sehr teuer: Ein Kilogramm eines solchen Düngers kostet je nach Hersteller zwischen 12 und 25 EUR.

Einsatzgebiete und Anwendungsmöglichkeiten

Guano eignet sich jedoch nicht nur für die Düngung von Garten-, Kübel- und Zimmerpflanzen, sondern wird auch für andere Zwecke im Gartenbeet eingesetzt:

  • Anregung der Bodenorganismen: Durch die enthaltenen Enzyme und Bakterien sorgt Guano für ein verbessertes Bodenleben, so dass sich durch eine Anwendung auch die Zusammensetzung der Bodenstruktur ändert – dies allerdings nur sehr langsam.
  • Verbesserung der Bodenqualität: Mit einer regelmäßigen Guano-Düngung verbessern sich mit der Zeit sowohl die Textur als auch die Drainage des Bodens, was auf die vermehrte Aktivität der Bodenorganismen zurückzuführen ist.
  • Fungizid: Zudem lässt sich ein hochkonzentrierter Guano-Dünger auch als Fungizid einsetzen, indem Sie beispielsweise durch eine Blattdüngung pilzliche Erkrankungen – die an vielen Gartenpflanzen häufig auftreten – bekämpfen bzw. vorbeugen.
  • Kompost-Aktivator: Durch seine Inhaltsstoffe eignet sich Guano zudem sehr gut als Kompost-Aktivator und beschleunigt als solcher den Zersetzungsprozess im Komposthaufen. Das Ergebnis ist eine hochwertige Komposterde.

Welche Düngersorten enthalten Guano?

Aus Vogeldreck lässt sich buchstäblich Gold machen.

Handelsüblicher Guanodünger besteht nur in seltenen Fällen aus reinem oder auch nur hochkonzentriertem Guano. Die meisten Hersteller verwenden den Vogelkot als Bestandteil eines NPK-Düngers, der zudem weitere Inhaltsstoffe entweder organischen oder synthetischen Ursprungs enthält. Der Anteil an Guano ist dabei nicht immer angegeben, jedoch sind nur selten mehr als 30 Prozent des Materials enthalten.

Mittel Hersteller Einsatzbereich Anwendungsform Preis Hinweise
Blumendünger mit Guano Compo für Zimmer-, Balkon- und andere Kübelpflanzen Flüssigdünger ca. 4,80 EUR / Liter enthält synthetische Inhaltsstoffe
Blumen-Dünger mit Guanoextrakt Dehner für Blühpflanzen in Garten und Kübeln Flüssigdünger ca. 4 EUR / Liter enthält synthetische Inhaltsstoffe
bioGartendünger mit Guano meinBiogarten Gartendünger für Gemüse, Kräuter und Obstgehölze Granulat ca. 5 EUR / Kilogramm für ökologischen Gartenbau zugelassen
BIO Naturdünger mit Guano Compo für alle Garten- und Gemüsepflanzen, Obstgehölze Granulat ca. 5 EUR / Kilogramm für ökologischen Gartenbau zugelassen
Blumendünger mit Seevogel-Guano Gärtner’s für Blühpflanzen in Garten und Kübeln Flüssigdünger ca. 8,30 EUR / Liter auch für grüne Zimmerpflanzen geeignet
Pflanzen-Nahrung mit Guano Substral für grüne und blühende Topf- und Kübelpflanzen Flüssigdünger ca. 4,60 / Liter auch für Zimmerpflanzen geeignet
Balkon- und Kübelpflanzen-Nahrung mit Guano Substral für grüne und blühende Topf- und Kübelpflanzen Flüssigdünger ca. 5,30 EUR / Liter auch für Zimmerpflanzen geeignet
Düngestäbchen plus Guano Compo verschiedene Sorten für Grün-, Blüh- und Kübelpflanzen Düngestäbchen ca. 2,70 / 30 Stück Langzeitdünger
Blumendünger für Haus & Garten mit Guano Biplantol für Zierpflanzen Flüssigdünger ca. 9,80 EUR / Liter mit homöopathischem Komplex
Schnell-Komposter mit Guano Compo zum Kompostieren Granulat ca. 4,30 EUR / Kilogramm Kompostierhilfe
Guano Dünger für Zimmer, Balkon & Terrasse Chrystal für Kübelpflanzen Flüssigdünger ca. 8,90 EUR / Liter NPK-Dünger

Tipp

Vorsicht: Nicht überall, wo „Guano“ draufsteht, ist zwangsläufig auch Guano drin. Gerade in den günstigen Produkten sind entweder nur sehr geringe Mengen oder gar nur Hühner- oder anderer Vogelkot enthalten. Hier sind die Nährstoffe allerdings ganz anders zusammengesetzt, denn gerade die fischreiche Ernährung der Seevögel sorgt die die Einzigartigkeit dieses natürlichen Düngers.

Guano im Garten richtig anwenden

Die Anwendung von Guano-Dünger hängt in erster Linie davon ab, in welcher Form Sie diesen Dünger nutzen. Feststoffliches Guano arbeiten Sie direkt in den Boden ein, optimalerweise in einer Tiefe von etwa sieben bis zehn Zentimetern, und wässern anschließend kräftig. Sie können den Dünger auch direkt bei der Pflanzung schon mit ins Pflanzloch füllen. Achten Sie darauf, dass keine Düngemittelreste an den Blättern haften bleibt, da dies Verätzungen und damit Blattschäden hervorrufen kann.

Guano ist flüssiger Form ist hingegen nicht mehr ätzend und kann deshalb sowohl zum direkten Gießen auf den Boden als auch zur Blattdüngung verwendet werden. Mischen Sie den Flüssigdünger nach Packungsanweisung mit dem Gießwasser und bringen Sie beides sogleich an den Pflanzen aus.

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Guano gibt es auch in Stäbchenform für Zimmerpflanzen

Für Zimmer- und andere Kübelpflanzen hingegen eignen sich Düngestäbchen, die Sie einfach einzeln am Rand des Pflanztopfes – jedoch mit etwa ein bis zwei Zentimetern Entfernung von diesem – in die Erde stecken. In den kommenden Wochen gibt das Stäbchen kontinuierlich Nährstoffe an die Pflanze ab, sodass Sie nicht mehr nachdüngen müssen.

Wie alle Düngemittel wird auch Guano am besten in der Vegetationsperiode zwischen März und September eingesetzt. Mit Ausnahme von reinen Zimmerpflanzen befinden sich Garten- und Balkongewächse ab dieser Zeit in einer Ruhephase und benötigen daher keine Düngemittel.

Dosierung

Da die konkreten Inhaltsstoffe der verschiedenen Guano-Dünger stark schwanken, lassen sich hier natürlich keine konkreten Aussagen treffen. Beachten Sie am besten die diesbezüglichen Informationen auf der Produktverpackung. Einige allgemeingültige Aussagen im Hinblick auf die Dosierung lassen sich dennoch treffen:

  • Guano-Dünger kann sparsam dosiert werden.
  • Rechnen Sie mit 40 bis 80 Gramm Guano pro Quadratmeter Gartenfläche.
  • Düngen Sie mit dieser Menge einmal im Frühjahr zum Start der Saison.
  • Bei Bedarf wiederholen Sie diese Düngung im Juni, spätestens jedoch Anfang Juli.

Flüssigdünger mit Guano verdünnen Sie mit dem Gießwasser, wobei Sie die Flasche vor dem Gebrauch kräftig schütteln sollten. Dies ist notwendig, damit sich der am Boden haftende Satz löst und sich mit der restlichen Flüssigkeit in der Flasche wieder mischt. Die Dosierung gestaltet sich bei den meisten Flüssigdüngern sehr einfach, da Sie die benötigte Menge einfach mit dem Flaschendeckel abmessen können.

Gedüngt wird während der Vegetationsperiode am besten wöchentlich, wobei Sie die Nährstoffmenge vom tatsächlichen Bedarf Ihrer Pflanzen abhängig machen sollten. Schließlich benötigen manche Arten mehr Nahrung als andere, die mit deutlich weniger auskommen.

Exkurs

Nachteile von Guano

Der Nährstoffcocktail aus Guano-Düngern zersetzt sich sehr langsam, zudem braucht es gerade bei den Granulaten hierfür die tatkräftige Unterstützung durch bodenlebende Mikroorganismen. Aus diesem Grund kann die Wirkung dieser Düngemittel in heißen und trockenen Sommern gering sowie auf manchen Böden gering ausfallen. Des Weiteren setzen manche Düngersorten unangenehme Gerüche frei.

Guano-Flüssigdünger selber machen

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Wer festen Guano daheim hat, kann daraus selbst ganz einfach Flüssigdünger herstellen

Wenn Sie reines Guano zu Hause haben, lassen sich daraus individuell dosierte Flüssigdünger selbst herstellen. Wie viel des Materials Sie pro Liter Wasser und pro Quadratmeter Pflanzfläche tatsächlich benötigen, hängt maßgeblich von der konkreten Zusammensetzung des Mittels sowie auch Ihres Bodens ab. Im Durchschnitt verbrauchen Sie pro Quadratmeter Bodenfläche zwischen 40 und 80 Gramm Guano, was auch zeigt, wie wenig Sie von dem Düngemittel im Vergleich zu anderen organischen Düngern wie Stallmist oder Kompost tatsächlich brauchen. Und so stellen Sie die Flüssigdünger her:

  • Guano-Tee: Lösen Sie ca. ein bis zwei Esslöffel Guano in fünf Litern Wasser auf, lassen Sie die Mischung über Nacht stehen und wässern Sie am nächsten Morgen Ihre Pflanzen damit.
  • Guano-Sud: Hierbei lassen Sie den Guano-Tee für etwa 24 Stunden stehen, sodass das Gemisch Blasen wirft und dadurch gärende Aktivitäten anzeigt. Gießen Sie den Sud direkt auf die Bodenfläche unterhalb der Pflanzen. Es profitieren nicht nur die Pflanzen selbst, sondern auch die Organismen und nützlichen Tierchen im Boden.

Verwenden Sie diese beiden Mittel ausschließlich an der frischen Luft, also im Garten. Für die Düngung von Zimmer- und anderen Kübelpflanzen sowie von Gewächshauspflanzen eignen sich die selbst hergestellten Flüssigdünger aufgrund ihres penetranten Geruchs nicht.

Herkunft und Vorkommen

Nicht nur Seevögel sind für die gewaltigen Guano-Vorkommen vornehmlich in Südamerika verantwortlich, auch verschiedene, dort lebende Säugetiere wie beispielsweise Robben tragen mit ihren Hinterlassenschaften dazu bei. Des Weiteren beinhalten die Lagerstätten auch die Eierschalen sowie Kadaver und Knochen dieser Vögel und haben sich im Laufe der Zeit auf mehrere Meter hohe Hügel aufgeschichtet – manche dieser Hügel sind bis zu 30 Meter und mehr hoch.

Die meisten Vorkommen gibt es auf den vor Peru gelagerten Inseln, die schon Alexander von Humboldt zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufsuchte und von dort die ersten Proben nach Europa verbrachte. Des Weiteren finden sich Lagerstätten in Ägypten sowie in Indien. Heutzutage jedoch werden immer häufiger nicht nur natürliche Vorkommen abgebaut, sondern auch künstliche „Guano-Inseln“ angelegt. Dazu lockt man durch verschiedene Tricks Seevögel auf diese auf dem Meer schwimmenden Plattformen, die anschließend dort ihren wertvollen Kot hinterlassen. Nach wissenschaftlichen Berechnungen produzieren die rund eine Milliarde Seevögel auf der Erde rund 600.000 Tonnen Stickstoff und 100.000 Phosphor – pro Jahr. Dabei sind hier nur die Mengen eingeflossen, die die Vögel an Land koten – die Vorkommen im Meer sind nicht berücksichtigt.

Die Abbaustätten für Fledermauskot befinden sich dagegen größenteils in Europa.

Exkurs

Einfluss von Guano auf das Klima

Wussten Sie, dass speziell die Guano-Ablagerungen der an der Südspitze Südamerikas lebenden Humboldt-Pinguine einen großen Einfluss auf das Klima der Antarktis-Region haben? Tatsächlich sind die Vorkommen so groß, dass das austretende Ammoniak in die Atmosphäre steigt, dort zur Wolkenbildung und somit zu kühleren Temperaturen beiträgt.

Guano – ökologisch bedenklich

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Die Humboldt-Pinguine sind auf Guano angewiesen

So positiv all diese Beschreibungen von Guano auch klingen und so sehr die Hersteller das Material auch als organisch anpreisen, so ökologisch bedenklich ist der Abbau der Vogelkotansammlungen. Nicht nur, dass das Rohmaterial für Guano-Dünger praktisch von anderen Ende der Welt aus zu uns gelangt, sollte stutzig machen: Auf dieser Reise verursacht schon der Transport des Mittels große Mengen an klimaschädlichem CO2 und das, obwohl wir ausreichend ebenso wertvolle Düngemittel bei uns zu Hause haben.

Doch auch die Humboldt-Pinguine leiden unter dem Abbau ihrer Guano-Stätten, denn in diese Hügel graben die Tiere als Schutz vor der Kälte und anderem Witterungsunbill ihre Bruthöhlen. Verschwinden jedoch die Guano-Lagerstätten, so findet auch der Pinguin keine Möglichkeiten mehr zum nisten. Die Folge ist, dass die Populationen seit Beginn des Abbaus stark zurückgegangen sind.

Alternativen zum Guano

Stattdessen können Sie auf zahlreiche lokale und nicht minder vorteilhafte organische Düngemittel zurückgreifen, die die Natur sowie die Ökosysteme nicht belasten. Neben dem obligatorischen Kompost sowie dem Mist von Pferden und Rindern gehören auch Brennnessel- und andere Pflanzenjauchen dazu sowie kompostierter Hühnermist quasi als einheimischer Guano-Ersatz. Hühner-Guano ist ebenfalls reich an Nährstoffen und Mineralien und lässt sich nach diesem Schema selbst herstellen:

  • Sammeln Sie frischen Hühnermist.
  • Legen Sie diesen in einen Kompostbehälter.
  • Wässern Sie den Mist kräftig.
  • Mischen Sie Einstreu (vornehmlich klein gehäckseltes Stroh) darunter.
  • Wenden Sie das Gemisch regelmäßig alle paar Wochen gründlich.
  • Nach etwa sechs bis zwölf Monaten ist der Hühnermist kompostiert.
  • Er kann nun als Düngemittel im Garten verwendet werden.

Häufig gestellte Fragen

Ist Guano giftig? Was mache ich, wenn ich den Dünger versehentlich verschluckt habe?

Seien Sie beruhigt: Guano ist nicht giftig, sondern kann lediglich auf den Schleimhäuten und in den Atemwegsorganen etwas ätzend wirken. Haben Sie etwas von dem Staub eingeatmet oder verschluckt, gehen Sie an die frische Luft und atmen Sie tief durch. Außérdem hilft es, viel Wasser zu trinken und sich so praktisch selbst durchzuspülen. Gelangte dagegen etwas auf die Haut, waschen Sie es mit Wasser und Seife ab, bei Augenkontakt spülen Sie die Reste mit klarem Wasser aus. Ein Arztbesuch ist nur dann notwendig, wenn Sie sich anschließend unwohl fühlen.

Stinkt Guano-Dünger nicht fürchterlich?

Guano-Dünger riecht tatsächlich recht stechend, was jedoch bei einer Anwendung an der frischen Luft nicht weiter auffällt.

Eignet sich Guano auch als Langzeitdünger?

Sehr gut eignet sich Guano als Langzeitdünger, da die Nährstoffe ohnehin nur sehr langsam freigesetzt werden. So können Sie beispielsweise beim Pflanzen etwa einen Esslöffel des Pulvers pro Pflanze ins Pflanzloch geben, so dass Ihre Gewächse von Anfang an gut versorgt sind.

Eignet sich Guano-Dünger auch für Orchideen?

Einige flüssige Guano-Dünger, die explizit für Zimmer- und Balkonpflanzen verkauft werden, eignen sich auch für Orchideen. In der Regel ist eine Dosierungsempfehlung auf der Verpackung angegeben.

Kann ich auch frischen Hühnermist zum Düngen nehmen?

Frischer Hühnermist eignet sich leider nicht als Düngemittel, da er zu sehr ätzt und die Pflanzen praktisch abtöten würde. Zudem besteht die Gefahr, dass durch die Verwendung von frischem Mist Krankheitserreger wie beispielsweise Salmonellen auf die Pflanzen übertragen werden und über diese in Ihren Körper gelangen. Aus diesem Grund sollte auch kompostierter Hühnermist einige Zeit vor dem Setzen der Pflanzen in den Boden eingebracht werden. Dasselbe gilt auch für anderen Vogelmist, wie er beispielsweise bei der Taubenhaltung anfällt. Enten- und Gänsekot sollten Sie jedoch nicht verwenden, da beide Arten häufig dauerhaft Salmonellen ausscheiden.

Tipp

Da Guano eine ätzende Wirkung hat, sollten Sie beim Ausbringen diesen Düngers stets Handschuhe tragen. Außerdem sollte der Staub nicht in die Atemwege sowie in die Augen geraten. Vermeiden Sie außerdem ein Bestäuben der oberirdischen Pflanzenteile mit Guanostaub, da diese durch den Kontakt verätzen. Düngen Sie daher am besten immer an einem windstillen Tag!

Bilder: Route66 / Shutterstock