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Flöhe natürlich bekämpfen: Altbewährte Hausmittel im Einsatz

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Wer Haustiere hat, kennt das Problem: Flöhe quälen nicht nur Hund oder Katze, sondern springen auch gern auf den Menschen über. Die Blutsauger hinterlassen stark juckende Bissstellen und sind zudem nur schwer zu bekämpfen. Mit diesen Hausmitteln dämmen Sie die Plage erfolgreich ein.

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Kieselgur ist sehr wirkungsvoll im Kampf gegen Flöhe
AUF EINEN BLICK
Welche Hausmittel helfen gegen Flöhe bei Tier und Mensch?
Effektive Hausmittel gegen Flöhe sind Rosmarin und Zitrone, Kieselgur sowie Essig und Zitrone. Für Menschen können ätherische Öle wie Teebaum, Zitrone oder Eukalyptus angewendet werden. Beachte: Ätherische Öle dürfen bei Tieren nicht verwendet werden. Hygiene und das Waschen von befallenen Gegenständen sind ebenfalls wichtig.

Die besten Hausmittel gegen Flöhe

„Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit Flöhen wieder auf.“ (Sprichwort)

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Sprays, Shampoos und andere Flohbekämpfungsmittel gibt es im Fachhandel sehr zahlreich, allerdings möchte man nicht immer gleich mit der chemischen Keule beigehen. Omas alte Hausmittel sind manchmal nicht weniger wirksam, zugleich aber viel schonender – zwar nicht für die Flöhe, aber für den Menschen und dessen Haustiere. Beachten Sie bei der Anwendung bitte, dass eine einmalige Maßnahme leider nicht zum gewünschten Erfolg führt. Es könnten immer noch Flöhe überleben, die sich weiterhin fleißig vermehren – ein Flohweibchen legt immerhin bis zu 50 Eier am Tag! – und so das Problem nicht kleiner werden lassen. Mit diesem Vorgehen werden Sie die lästigen Tierchen jedoch auf jeden Fall los:

  • Körper und Fell einmal täglich tropfnass einsprühen
  • dies mindestens zehn Tage lang durchführen
  • zugleich Wohnung täglich gründlich putzen und wischen
  • Bettwäsche alle zwei Tage wechseln und bei mindestens 60 °C waschen
  • Kuscheltiere u. ä. in einer Plastiktüte in die Tiefkühltruhe packen – oder bei mindestens 60 °C waschen
  • Katzen- oder Hundebetten wöchentlich bei 60 °C waschen

Bei Haustieren und Menschen

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Katzenflöhe gehen auch auf Menschen über

In Deutschland treten zwei Arten von Flöhen recht häufig auf. Katzen- und Hundeflöhe sind allerdings nicht an ihre jeweiligen Hauptwirte gebunden, sondern suchen sich bei Nahrungsmangel auch andere Wirte. Vor allem Katzenflöhe gehen auch gern auf den Menschen über, so dass Tierbesitzer das Problem aus eigener Anschauung kennen. Es sind eine Vielzahl an Rezepten von alten Hausmitteln gegen diese Lästlinge überliefert, wobei wahrscheinlich jede Familie auf ihre eigene Mixtur schwört. Allerdings haben die meisten Mischungen eine auffällige Gemeinsamkeit: Rosmarin und Zitrone kommt in fast allen selbstgemachten Antifloh-Sprays vor. Das verwundert nicht weiter, denn die starken ätherischen Öle dieser Pflanzen sind bei den kleinen Blutsaugern nicht sonderlich beliebt.

Rosmarin und Zitrone

Ein erprobtes und für gut befundenes Rezept für ein Spray gegen Flöhe ist etwa dieses:

  • Füllen Sie einen Liter Wasser in einen Topf und kochen Sie dieses auf.
  • Schneiden Sie eine Zitrone mit Schale klein und werfen Sie diese ins kochende Wasser.
  • Hinzu kommt noch eine Handvoll frischer Rosmarinnadeln.
  • Falls kein frischer vorhanden ist, hilft auch getrockneter Rosmarin – sofern dieser intensiv duftet.
  • Lassen Sie die Mischung ca. 15 Minuten köcheln und anschließend für mindestens zwei Stunden abkühlen.
  • Seihen Sie die groben Bestandteile aus dem Sud ab.
  • Wenn das Spray nur an sich selbst anwenden werden, geben Sie einige Tropfen Geranien- oder Teebaumöl hinzu. Katzen und Hunde sollten nicht mit ätherischen Ölen behandelt werden!
  • Füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche (wie sie etwa zum Besprühen von Zimmerpflanzen oder Bügelwäsche genutzt wird)
  • Behandeln Sie sich selbst und / oder Ihr Haustier damit.

Lassen Sie den Sud für etwa 20 Minuten einwirken und spülen Sie ihn erst danach wieder aus.

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Den Geruch von Zitrone und Rosmarin können Flöhe gar nicht leiden

Essig und Zitrone

Auch aus normalem Haushaltsessig und Zitrone lässt sich ein geeignetes Spray herstellen, mit welchen Sie nicht nur Lebewesen, sondern auch Möbel, Kleidung, Teppiche etc. behandeln können. Mischen Sie hierzu

  • 750 Milliliter Wasser
  • mit 1,5 Litern Haushaltsessig
  • und 150 Millilitern frisch gepresstem Zitronensaft

direkt in der Sprühflasche.

Kieselgur

Mit Abstand am besten wirkt jedoch Kieselgur. Bei diesem Mittel handelt es sich um die fein zermahlenen Schalen fossiler Kieselalgen, weshalb es auch als Diatomeenerde oder Bergmehl bezeichnet wird. Füllen Sie das Pulver in einen Zerstäuber und bestäuben Sie Ihren Hund / Ihre Katze, deren Bettstatt, Teppiche und Polstermöbel damit. Doch Vorsicht: Der feine Staub kann die Atemwege und Schleimhäute reizen, weshalb bei der Anwendung Augen, Mund und Nase – auch Ihres vierbeinigen Schützlings – unbedingt geschützt werden müssen. Lassen Sie das Puder mindestens 20 Minuten einwirken und spülen Sie es dann gründlich ab bzw, saugen es ab.

Exkurs

Auch Hühner und anderes Geflügel ist betroffen

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Auch Hühner haben oft Flöhe

Übrigens sind Flöhe nicht nur auf Hunden und Katzen zu finden, sondern grundsätzlich auf allen bepelzten Lebewesen: Auch Kaninchen, Meerschweinchen und andere Haustiere können unter diesem Problem leiden. Des Weiteren sind Flöhe vor allem bei Hühnern und Tauben ein häufiges Problem, weshalb erfahrene Geflügelhalter die Ställe der Tiere regelmäßig gründlich reinigen und anschließend mit Kieselgur ausstreuen.

Flöhe bekämpfen – Hygiene ist wichtig!

Allerdings hilft es nicht, den Flöhen nur mit Hausmitteln zu Leibe zu rücken. Die meisten Flöhe halten sich nämlich die meiste Zeit gar nicht auf dem Objekt ihrer Begierde auf, sondern verstecken sich stattdessen im Umkreis. Als Verstecke sind vor allem Ritzen und Höhlungen, aber auch Teppiche, Vorhänge, Bettwäsche, Matratzen, Polstermöbel und Kleidung sehr beliebt. Beziehen Sie all diese Dinge daher unbedingt in die Reinigung mit ein, indem Sie

  • jeden Tag gründlich putzen
  • dabei Staubsaugen und feucht wischen
  • den Staubsaugerbeutel anschließend sofort nach draußen in die Mülltonnen entsorgen
  • Stoffe nach Möglichkeit bei 60 °C in der Maschine durchwaschen
  • Stoffe (etwa das Sofa, die Bettmatratze…) mit einem selbst hergestellten Antifloh-Spray bearbeiten

Hygiene ist im Kampf gegen Flöhe ganz besonders wichtig, denn diese Tierchen überleben in einer wenig hygienischen Umgebung am besten.

Exkurs

Rattenflöhe waren einst für Pestepidemien verantwortlich

Sicherlich haben Sie schon einmal von den gravierenden Pestepidemien des Mittelalters und der Neuzeit gehört, bei denen regelmäßig große Teile der Bevölkerung ausgelöscht wurden. Noch heute kommt es in besonders armen Teilen dieser Welt zu Ausbrüchen, bei denen – damals wie heute – hauptsächlich Rattenflöhe als Überträger dieser furchtbaren und innerhalb kürzester Zeit zum Tode führenden Krankheit fungieren. Überhaupt können Flöhe eine ganze Reihe von Infektionskrankheiten übertragen, was jedoch bei unseren heutigen hygienischen Verhältnissen nur noch selten geschieht.

Wie erkennt man überhaupt einen Flohbefall?

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Häufiges Kratzen ist ein sicheres Anzeichen für einen Flohbefall

Wenn Sie die Vermutung haben, dass ein Floh Sie oder Ihr Haustier befallen hat, ist schnelles Handeln wichtig. Die Tiere vermehren sich rasant, weshalb ein Zögern alles nur noch schlimmer macht. Wie Sie einen Befall sicher erkennen, verraten wir Ihnen daher in diesem Abschnitt.

Typische Anzeichen für einen Flohbefall

Treten bei Ihnen und / oder Ihrem Haustier diese Anzeichen auf, sollten Sie rasch zur Tat schreiten. Auf einen Flohbefall weisen diese Anzeichen deutlich hin:

  • häufiges Jucken und Kratzen
  • erkennbare Flohbisse (siehe Tabelle)
  • Kotspuren
  • manchmal Larven
  • selten lebende Flöhe

Die Tiere sind lebend nur schwer zu fangen, schließlich verstecken Sie sich den größten Teil des Tages und sind außerdem äußerst flink. Wie Sie sie anhand Ihrer Kotspuren identifizieren, erklärt der folgende Beitrag:

Flohbisse und Insektenstiche unterscheiden

Wenn es juckt und kratzt, muss es sich nicht gleich um einen Flohbiss handeln. Tatsächlich gibt es im Insektenreich einige Arten, die den Flöhen recht ähnliche Bisse bzw. Stiche hinterlässt. Vor allem die Bissspuren von Bettwanzen oder Milben sind denen der Flöhe sehr ähnlich, sodass sich nur anhand der Spuren keine genaue Unterscheidung treffen lässt. Neben denen in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Unterscheidungen sollten Sie vor allem auf diese Hinweise achten:

  • Flöhe: beißen auch tagsüber, gern auch mehrmals, Bissspuren grundsätzlich am ganzen Körper möglich, verstecken sich ansonsten in Teppichen, Polstermöbeln, Vorhängen etc.
  • Bettwanzen: beißen ausschließlich nachts, Bissspuren ausschließlich auf unbedeckten Körperstellen, verstecken sich tagsüber gern in Ritzen, Teppichen, Polstermöbeln etc. Vergleich des Bisses von Floh, Bettwanze, Milbe und Mücke
  Flöhe Bettwanzen Milben Mücken
Aussehen oft mehrere Bisse in unmittelbarer Nähe voneinander oft mehrere Bisse in unmittelbarer Nähe voneinander gerötete Schwellung, einem Insektenstich ähnlich meist nur einzelne, leicht gerötete oder weißliche Schwellung
Charakteristika wenig gerötet oder geschwollen wenig gerötet oder geschwollen manchmal mit Grabgängen unter der Haut (Scabies / Krätze) etwa zwei bis fünf Zentimeter große Schwellung, kein Blutpunkt in der Mitte
Juckreiz starker Juckreiz, häufig an allen Bissstellen gleichzeitig Juckreiz tritt erst später auf, kann mehrere Tage anhalten starker Juckreiz, unbedingt ärztlich behandlungsbedürftig! Juckreiz tritt oft sofort auf, starker Reiz, der mehrere Tage anhalten kann

Häufig gestellte Fragen

Bei welcher Temperatur sterben Flöhe ab?

Flöhe fühlen sich bei Temperaturen zwischen 25 und 30 °C am wohlsten, sind aber noch bei kühleren oder wärmeren Gradzahlen aktiv. Sicher abtöten können Sie sie erst bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine oder minus 18 °C in der Tiefkühltruhe. Hier hinein packen Sie alle nicht waschbaren Textilien und frieren diese bei einem Flohbefall einfach für mehrere Tage ein.

Wie lange kann ein Floh überleben?

Dass ein Floh nur sehr kurze Zeit ohne eine Blutmahlzeit überleben kann, gehört eindeutig ins Reich der Märchen. Ganz im Gegenteil: Die Tiere können bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben, weshalb Sie auch ganz ohne jedes Haustier befallen sein können. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie eine Wohnung von haustierbesitzenden Vormietern bzw. Vorbesitzern übernehmen. Haben deren Tiere Flöhe gehabt, können diese unbemerkt in Ritzen und Ecken überleben.

Wie alt wird ein Floh?

Flöhe werden nicht alt: Vom Ei bis hin zum erwachsenen Tier braucht es rund anderthalb Jahre, wobei die Lebenszeit des adulten Flohs nur rund fünf bis sechs Wochen andauert.

Tipp

Da Vorbeugen immer besser als Bekämpfen ist, sollten Ihre Haustiere – vor allem, wenn es sich um Freigänger handelt! – immer ein Flohhalsband tragen.

Bilder: wk1003mike / Shutterstock