Kamelie düngen: Wann, wie oft und mit welchem Dünger?
Kamelien benötigen für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte die richtige Düngung. Dieser Artikel beleuchtet die optimale Nährstoffversorgung, geeignete Düngemittel sowie die Unterscheidung zwischen Topfkultur und Freilandhaltung.
Der richtige Zeitpunkt zum Düngen von Kamelien
Der ideale Zeitraum zur Düngung von Kamelien beginnt mit dem Austrieb, der auf die Blüte folgt, üblicherweise im Frühjahr ab Ende März. Da die Pflanzen während der Blüte viele Nährstoffe verbrauchen, ist das Auffüllen dieser nach der Blüte essenziell. Achten Sie auf die Bildung neuer Triebe, da dies den optimalen Beginn für die Düngung signalisiert.
Die Düngung sollte bis Ende Juli fortgeführt werden. Danach ist es wichtig, das Düngen einzustellen, damit die Triebe bis zum Winter ausgereift sind und Frostschäden vermieden werden. Der genaue Zeitpunkt kann je nach Standort und Klimazone leicht variieren. Eine zusätzliche Düngung Mitte des Sommers kann bei längeren Wachstumsphasen sinnvoll sein, sollte jedoch spätestens zwei Monate vor den ersten erwarteten Herbstfrösten erfolgen.
Düngemittel für Kamelien: Organische und mineralische Optionen
Die Wahl des richtigen Düngemittels sind entscheidend für das Wachstum und die Blütenpracht von Kamelien. Sowohl organische als auch mineralische Düngemittel bieten spezifische Vorteile.
Organische Düngemittel
Organische Dünger setzen Nährstoffe langsam frei und mindern somit die Gefahr einer Überdüngung. Sie sind umweltfreundlich und fördern ein gesundes Bodenleben. Für Kamelien eignen sich:
- Kaffeesatz: Senkt leicht den pH-Wert des Bodens und liefert nützliche Nährstoffe.
- Blätterkompost: Senkt den pH-Wert des Bodens auf das für Kamelien ideale Niveau.
- Baumwollsamenmehl: Löst Stickstoff, Phosphor und Kalium aus, die essenziell für die Pflanze sind.
- Kompost: Verbessert die Bodenstruktur und versorgt die Pflanze mit Mikronährstoffen.
Mineralische Düngemittel
Mineralische Dünger wirken schnell und sollten sorgfältig dosiert werden, da Kamelien empfindlich auf hohe Salzkonzentrationen reagieren. Ein Nährstoffverhältnis von etwa 3:1:2 (Stickstoff: Phosphor: Kalium) ist optimal. Geeignete Optionen sind:
- Langzeitdünger: Bietet eine gleichmäßige Nährstoffversorgung und enthält oft zusätzliche Spurenelemente wie Eisen.
- Rhododendrondünger: Speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse von Moorbeetpflanzen, sollte jedoch in halber Konzentration angewendet werden.
Durch die richtige Auswahl und Anwendung des Düngers sichern Sie das gesunde Wachstum und die Blütenpracht Ihrer Kamelien.
Düngung von Kamelien im Topf und im Freiland
Kamelien im Topf und im Freiland haben unterschiedliche Düngungsbedürfnisse.
Kamelien im Topf düngen
Topfkamelien benötigen häufigere Düngergaben, da das Substrat begrenzte Nährstoffe bietet.
- Flüssigdünger verwenden: Alle zwei Wochen einen speziellen Flüssigdünger für Moorbeetpflanzen ins Gießwasser mischen.
- Langzeitdünger ergänzen: Zu Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr einen organischen Langzeitdünger einarbeiten.
- Kaffeesatz einarbeiten: Alle paar Wochen in die Erde mischen, zur zusätzlichen Nährstoffversorgung und pH-Wert-Senkung.
Kamelien im Freiland düngen
Freilandkamelien profitieren ebenfalls von einer durchdachten Düngung, jedoch in spezifischer Form:
- Frühjahrsdüngung: Eine Gabe von Kompost oder spezifischem Rhododendrondünger zu Beginn der Wachstumsperiode.
- Mulchen und Bodenverbesserung: Im Herbst eine Mulchschicht aus Laub oder Blätterkompost zur Bodenfeuchtigkeit und Wurzelschutz.
Freilandkamelien beziehen zusätzliche Nährstoffe aus dem umliegenden Boden und benötigen daher generell weniger häufige Düngergaben.
Anzeichen von Überdüngung bei Kamelien erkennen
Überdüngung kann die Pflanzengesundheit stark beeinträchtigen. Typische Symptome sind:
- Verbrannte Blattspitzen und -ränder: Gelbe oder braune Verfärbungen durch Nährstoffbrände.
- Blattrandnekrosen: Tote, braune Flecken entlang der Blattadern.
- Verwellte Blätter: Hinweis auf hohe Salzkonzentration im Substrat.
- Anormales Wurzelwachstum: Dunkle, schlaffe Wurzeln als Indiz für übermäßige Nährstoffaufnahme.
- Weiches, schwaches Gewebe: Überdosis von Stickstoff führt zu anfälligen Pflanzenteilen.
- Verzögertes Wachstum und Blütenbildung: Zu viel Dünger bremst das Wachstum und verzögert die Blütenbildung.
Sollten Sie eines dieser Symptome bemerken, spülen Sie die Pflanze gründlich mit Wasser, um überschüssige Düngerreste aus dem Wurzelbereich zu entfernen und setzen die Düngung vorerst aus, bis sich die Pflanze erholt hat.