Kamelie

Warum blüht meine Kamelie nicht? Gründe & Lösungsansätze

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Die Kamelie, bekannt für ihre prächtigen Blüten, benötigt eine sorgfältige Pflege, um ihre volle Pracht zu entfalten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung von Kamelien, von der Wasserversorgung und dem idealen Standort bis hin zur Überwinterung und Düngung.

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Ein falscher Standort kann der Grund dafür sein, wenn die Kamelie nicht blüht

Wasserversorgung: Regelmäßigkeit und Qualität

Um Ihre Kamelie mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen und ihre Blüte zu fördern, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:

  • Feuchtigkeit: Halten Sie den Wurzelballen durchgehend gleichmäßig feucht, ohne dass Staunässe entsteht. Sowohl Trockenheit als auch zu viel Nässe können zu Wurzelfäule oder Knospenfall führen.
  • Wasserqualität: Kalkhaltiges Wasser vertragen Kamelien nicht gut. Verwenden Sie daher bevorzugt Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, das Sie idealerweise enthärten. Achten Sie auch darauf, dass das Gießwasser Zimmertemperatur hat.
  • Gießverhalten: Während der Knospenbildung und -entwicklung, also etwa von Hochsommer bis zum Frühjahr, benötigt die Kamelie eine besonders zuverlässige Wasserversorgung. Passen Sie die Gießmenge dem Wetter und der Verdunstung an, vermeiden Sie jedoch abrupte Wechsel zwischen Trockenheit und Nässe.
  • Gießtechnik: Verteilen Sie das Gießwasser gleichmäßig rund um die Pflanze. So verhindern Sie einseitiges Wurzelwachstum und sorgen für eine ausgewogene Nährstoffaufnahme.
  • Zusätzliche Maßnahmen: Gerade im Winter können Sie das Raumklima durch vorsichtiges Besprühen der Blätter verbessern. Vermeiden Sie dabei, die Blüten direkt zu benetzen.

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Standort: Lichtverhältnisse und Temperatur

Sowohl die Lichtverhältnisse als auch die Temperatur spielen eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Blütenpracht Ihrer Kamelie.

Lichtverhältnisse

  • Halbschatten: Der ideale Standort für Kamelien liegt im lichten Schatten oder an einem geschützten, absonnigen Platz. Etwa drei bis vier Stunden Sonnenlicht am Tag, vorzugsweise in den Morgen- oder Abendstunden, sind optimal.
  • Sonnenschutz: Vermeiden Sie unbedingt die direkte Mittagssonne, da diese insbesondere im Sommer zu Blattverbrennungen führen und die Blüten schädigen kann.
  • Zimmerhaltung: Auch in Innenräumen sollten Kamelien nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, insbesondere nicht während der Mittagszeit.

Temperatur

  • Sommer: Im Sommer vertragen Kamelien Temperaturen bis zu 35 °C, solange sie an einem halbschattigen Platz im Garten stehen und die Wurzeln vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.
  • Winter: Wählen Sie für die Überwinterung einen frostfreien, hellen und kühlen Raum mit einer Temperatur zwischen 5 und 10 °C und einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 %.
  • Zimmerhaltung: Die warme und trockene Heizungsluft in Wohnräumen ist für Kamelien nicht geeignet. Temperaturen über 15 °C können zum Abwerfen der Knospen führen.

Überwinterung: Schutz vor Frost und Kältereiz

Da die meisten Kameliensorten nur bedingt winterhart sind, benötigen sie in der kalten Jahreszeit einen entsprechenden Schutz. Selbst bei als winterhart deklarierten Sorten sind entsprechende Maßnahmen empfehlenswert, um Frostschäden zu vermeiden.

Für Kamelien im Freien:

  1. Wurzelschutz: Bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht aus organischem Material, zum Beispiel Rindenmulch, Reisig, Fichtenzweigen oder Moos. Dies bietet den empfindlichen Wurzeln Schutz vor Kälte.
  2. Pflanzenschutz: Bei starkem Frost sollten Sie auch die oberirdischen Teile der Pflanze mit einem luftdurchlässigen und schattierenden Material wie Vlies oder Jute schützen. So verhindern Sie nicht nur Frostschäden, sondern schützen die Pflanze auch vor der austrocknenden Wintersonne.
  3. Standortwahl: Ein windgeschützter Standort, beispielsweise in der Nähe von Hecken oder Mauern, bietet der Kamelie einen natürlichen Schutz vor extremen Wetterbedingungen. Achten Sie auch darauf, dass der Standort nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist.

Für Kamelien im Kübel:

  • Überwinterungsplatz: Stellen Sie die Kübelpflanzen in einem hellen, kühlen Raum mit einer Temperatur zwischen 5 und 15 °C auf. Geeignet sind beispielsweise eine Garage mit Fenster oder ein kühles Treppenhaus.
  • Luftfeuchtigkeit: Sorgen Sie für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, ideal sind 50 bis 60 %.
  • Wassergaben: Auch im Winter benötigen Kamelien Wasser, jedoch deutlich weniger als in der Wachstumszeit. Gießen Sie die Pflanzen etwa alle zwei Wochen leicht an, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.

Düngung: Nährstoffversorgung und Zeitpunkt

Die richtige Düngung ist wichtig für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte Ihrer Kamelien.

  • Düngungszeitpunkt: Beginnen Sie mit der Düngung direkt nach der Blüte, also im Winter oder Frühjahr. Zu dieser Zeit erholt sich die Pflanze von der Blüte und bereitet sich auf das neue Wachstum vor.
  • Nährstoffzusammensetzung: Verwenden Sie einen Dünger mit einem Nährstoffverhältnis von N (Stickstoff) 3, P (Phosphor) 1, K (Kalium) 2. Dieses Verhältnis fördert sowohl das Wachstum der Blätter und Wurzeln als auch die Blütenbildung.
  • Dosierung: Bei handelsüblichen Düngern sollten Sie nur die Hälfte der empfohlenen Dosis verwenden. Kamelien reagieren empfindlich auf Überdüngung.
  • Düngedauer: Düngen Sie Ihre Kamelien bis spätestens Mitte Juli, damit die jungen Triebe und Knospen genügend Zeit zum Ausreifen haben.

Schädlinge und Krankheiten: Erkennen und Bekämpfen

Schädlinge und Pilzkrankheiten können die Gesundheit Ihrer Kamelien beeinträchtigen. Eine frühzeitige Erkennung und die richtigen Gegenmaßnahmen sind wichtig, um den Schaden zu begrenzen.

Schädlinge

Zu den häufigsten Schädlingen an Kamelien gehören:

  • Schildläuse: Diese saugenden Insekten hinterlassen einen klebrigen Belag, der Rußtau begünstigt. Bei leichtem Befall können Sie die Schädlinge mit einem in Seifenlösung getränkten Baumwolltuch abwischen. Bei stärkerem Befall helfen natürliche Ölpräparate.
  • Blattläuse: Ähnlich wie Schildläuse saugen Blattläuse Pflanzensaft und scheiden Honigtau aus. Fördern Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer oder behandeln Sie die Pflanzen mit Seifen- oder Ölpräparaten.
  • Dickmaulrüssler: Die Larven dieser Käfer ernähren sich von den Wurzeln der Kamelien. Bekämpfen Sie die Larven mit speziellen Nematoden, die Sie in den Boden einbringen.

Krankheiten

Auch Pilzkrankheiten können Kamelien befallen. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Kamelienpest (Sclerotinia camelliae): Diese Krankheit erkennen Sie an faulenden Blüten. Entfernen Sie befallene Blüten umgehend und entsorgen Sie sie, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Blattfleckenkrankheit: Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch bräunliche oder schwarze Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie befallene Blätter und behandeln Sie die Pflanze mit einem Fungizid.

Eine gute Prävention ist bei beiden Krankheiten wichtig. Sorgen Sie für eine ausgewogene Wasserversorgung, um Staunässe zu vermeiden, und für einen guten Luftaustausch, um feuchte Bedingungen zu minimieren, die Pilzkrankheiten begünstigen.

Kontrollieren Sie Ihre Kamelien regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten, um frühzeitig eingreifen zu können.

Bilder: New Africa / Shutterstock