Kamelie

Kamelie im Garten: So gedeiht sie prächtig und blüht lange

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Ihr eilt der Ruf voraus, sie sei heikel in der Pflege. Tatsächlich gibt sich die Kamelie mitnichten kapriziös, solange signifikante Aspekte ihrer Kultivierung beherzigt werden. Welche das sind, darüber geben die folgenden Antworten auf grundlegende Fragen einen Überblick.

Camellia japonica
Damit die Kamelie blüht, braucht sie eine Kälteperiode
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Kamelie richtig?
Um eine Kamelie erfolgreich zu kultivieren, sollte sie an einem halbschattigen, geschützten Standort gepflanzt werden und regelmäßig mit kalkfreiem Wasser sowie Rhododendrondünger versorgt werden. Winterharte Sorten können mit entsprechendem Schutzmaßnahmen im Freiland überwintern.

Kamelie richtig pflanzen

Als die ideale Kamelie für den Garten hat Camellia japonica sich bewährt. Ab einem Alter von 4 Jahren hat sich diese Art so gut etabliert, dass sie den Strapazen eines Winters die Stirn bietet und Temperaturen von bis zu -15 Grad Celsius am geschützten Standort verkraftet. Die beste Pflanzzeit für eine Freiland-Kamelie ist im April. In diesen Schritten gelingt die Pflanzung auf ganzer Linie:

  • Eine Pflanzgrube ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • An der Grubensohle eine Drainage anlegen aus anorganischen, kalkfreien Materialien
  • Den Aushub vermischen mit Rhododendronerde, Kompost und ein wenig Sand
  • Das Substrat einfüllen, um die ausgetopfte Camellia japonica darin einzusetzen

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Die Erdmarke an der Kamelie zeigt die ideale Pflanztiefe an. Vor dem Angießen breiten Sie eine schützende Mulchschicht aus. Perfekt geeignet für diesen Zweck ist eine Mischung aus Laub, Stroh und Kompost. Sofern Sie mehrere Kamelien nebeneinander pflanzen, bedenken Sie bei der Bemessung des Pflanzabstandes eine zu erwartende Wuchsbreite von bis zu 180 Zentimetern.
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Pflegetipps

Schlüsselpositionen in der fachgerechten Pflege einer Camellia japonica sind eine ausreichende Wasserversorgung und ein ausgewogener Nährstoffhaushalt. Darauf kommt es an:

  • Eine Kamelie niemals austrocknen lassen
  • Trocknet das Substrat an, wird mit kalkfreiem Wasser gegossen
  • Während der Wachstumsphase von Mai bis Juli regelmäßig mit lauwarmem Regenwasser besprühen
  • Von Ende Mai bis Mitte Juli wöchentlich düngen mit Rhododendrondünger (9,00€ bei Amazon*) in halber Konzentration
  • Verblühtes regelmäßig auszuputzen, lockt weitere Blüten hervor

Um eine üppige Verzweigung anzuregen, schneiden Sie eine junge Camellia japonica unmittelbar nach der Blüte ein wenig zurück. Die Schnittführung setzt dabei etwa 2 cm oberhalb einer Knospe an, damit sie nicht eintrocknet. Entwickelt ein älteres Exemplar ein sparriges Erscheinungsbild, bringen Sie das Ziergehölz mit einem Rückschnitt wieder in Form.

Welcher Standort ist geeignet?

Eine umsichtige Standortwahl stellt die Weichen für die erfolgreiche Kultivierung einer Camellia japonica. Die größte Gefahr droht dem Blütengehölz durch Spätfröste. Daher sollten sowohl Kamelien im Topf als auch im Beet vor allem geschützt platziert werden, beispielsweise an einer Mauer oder Pergola. Diese Standortbedingungen bieten ideale Voraussetzungen für eine verschwenderische Blüte und ein vitales Wachstum:

  • Halbschattige Lichtverhältnisse mit Sonnenschein am Nachmittag
  • Geschützt vor starken Winden und prasselndem Regen
  • Nährstoffreicher, humoser, gut durchlässiger Boden
  • Ein leicht saurer pH-Wert von 5 bis 5,5

Damit eine Camellia japonica blüht, bedarf es einer Kälteperiode. Wer es zu gut meint und die Kamelie im warmen Wohnzimmer oder intensiv beheizten Wintergarten aufstellt, wird nach einer Blüte vergeblich Ausschau halten. Bei konstanten Temperaturen zwischen 6 und 10 Grad, entfalten sich die Knospen für eine bis zu 6 Wochen andauernde Blütezeit.
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Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit einer Camellia japonica erstreckt sich von Februar/März bis April/Mai. In einem milden Winter erfreut uns diese Kamelien-Art schon einmal ab Januar mit ihrem prächtigen Blütenflor. Entsprechen die Kulturbedingungen ihren Erwartungen, blüht die japanische Kamelie bis zu 6 Wochen ohne Unterlass.
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Kamelie gießen

Richtiges Gießen einer Kamelie erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl. Einerseits sollte der Wurzelballen konstant feucht sein, andererseits erweist sich Staunässe als absolut tödlich. Darüber hinaus bestimmen die Bedingungen am Standort den Wasserbedarf. Eine sonnig platzierte Camellia japonica verdunstet eine größere Menge an Feuchtigkeit, als eine Kamelie in schattiger, kühler Lage. So gießen Sie fachgerecht:

  • Vom Frühjahr bis zum Herbst reichlich und durchdringend gießen
  • Erweist die Daumenprobe eine trockene Substratoberfläche, wird gewässert
  • Gesammeltes Regenwasser, Teichwasser oder entkalktes Leitungswasser verwenden
  • Während der Wachstumsmonate Mai bis Juli zusätzlich alle paar Tage mit lauwarmem Wasser besprühen
  • Besser ein Mal pro Woche intensiv gießen, statt täglich ein wenig
  • Einen Kübel-Untersetzer spätestens nach 20-30 Minuten ausschütten

Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf, ohne gänzlich zum Erliegen zu kommen. Zu dieser Jahreszeit ist ein vollkommenes Austrocknen des Wurzelballens unbedingt zu vermeiden. Diese Prämisse gilt für Camellia japonica im Beet und Kübel gleichermaßen. Kommt die Winterzeit mit Kahlfrost daher, wenn sich bei knackigen Minustemperaturen der Schnee nicht blicken lässt, gießen Sie Ihre Kamelien an einem frostfreien Tag.
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Krankheiten

Die Kamelie kam zu ihrem Ruf der sensiblen Blüten-Diva, da sie mitunter ihre Blüten abwirft. Dieser Schaden ist indes auf Versäumnisse in der Pflege zurückzuführen. Tatsächlich erweist sich insbesondere die Camellia japonica als robust und widerstandsfähig. Kommt es zu gesundheitlichen Problemen, steckt zumeist die Kamelienpest dahinter. Dabei handelt es sich um die Pilzinfektion Ciborinia camelliae, die sich anhand folgender Symptome zu erkennen gibt:

  • Die klebrigen Pilzsporen befallen ausschließlich die Blüten
  • Wo das Mycel Fuß fasst, keimt es rasend schnell, die Blüte wird braun und fällt ab
  • Auf dem Laub oder den Trieben sterben die Pilze ab, ohne Schaden zu verursachen

Ein wirksames Bekämpfungsmittel konnte bislang nicht entdeckt werden. Bei den ersten Anzeichen einer Infektion werden die betroffenen Blütenblätter abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt. Auf keinen Fall wandern die Sporenträger auf den Kompost, weil sie sich von hier aus weiter ausbreiten.

Umtopfen

Die gemächliche Wuchsgeschwindigkeit einer Kamelie erfordert nur alle 2 bis 3 Jahre den Wechsel in einen größeren Kübel. Erst wenn sich die Wurzeln durch das Substrat drücken, wird umgetopft. Die beste Zeit für diese Maßnahme ist gleich nach der Blüte im Frühjahr. So machen Sie es richtig:

  • Der neue Topf ist maximal 5-6 Zentimeter größer im Durchmesser
  • Über dem Wasserablauf im Boden eine Drainage aus Tonscherben oder Blähton ausbreiten (kein kalkhaltiger Kies)
  • Frische Moorbeeterde einfüllen bis auf halbe Topfhöhe
  • Jetzt die Camellia japonica austopfen und mittig in den neuen Kübel setzen
  • Exakt so tief einpflanzen, wie sie bislang im Pflanzgefäß stand und angießen

Wir empfehlen, zwischen Drainage und Substrat ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies zu legen. Auf diese Weise wird verhindert, dass Erdkrümel das Material verstopfen. Favorisieren Sie als Pflanzerde eigene Mischungen, hat sich folgendes Rezept bewährt: je ein Drittel Gartenerde, Torf und Kompost, angereichert mit etwas Sand für eine gute Durchlässigkeit.
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Ist die Kamelie winterhart?

Inwieweit eine Kamelie winterhart ist, wird unter Experten kontrovers diskutiert. Tatsache ist, dass insbesondere die Art Camellia japonica bei guter Pflege und angemessenen Vorkehrungen einen Winter unter freiem Himmel überdauern kann. In wintermilden Regionen oder am geschützten, halbschattigen bis schattigen Standort erweist sich eine Kamelie als winterhart mithilfe dieser Schutzmaßnahmen:

  • Anhäufeln mit einer mindestens 20 cm dicken Schicht aus Laub, Stroh, Rindenmulch und Kompost
  • Ein zeltförmiger Windschutz aus Schilfmatten oder Nadelzweigen, ausgepolstert mit Laub
  • Eine Hülle aus Jute oder Gartenvlies
  • Einen Kübel dick einpacken in Luftpolsterfolie und auf Holz oder Styropor stellen

Es ist weniger die Kälte, die Winterschäden verursacht an einer Camellia japonica. Stattdessen sollte das Ziergehölz geschützt werden vor praller Morgensonne im Winter, da sie den bereits angelegten Knospen erheblichen Schaden zufügt und das sattgrüne Laub eintrocknet.
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Die schönsten Sorten

  • Debbie: eine Camellia japonica mit üppig gefüllten Blüten in leuchtendem Pink
  • Mary Williams: die edle Sorte für den Wintergarten besticht mit halbgefüllten, rosaroten Blüten und buschigem Habitus
  • Bonomiana: atemberaubendes Ziergehölz, dessen rosa-rot gestreifte Blüten mit immergrünen Blättern kontrastieren
  • White Swan: bedingt winterharte Kamelie mit halb gefüllten, strahlend weißen Blüten
  • Adolphe Audusson: überzeugt mit robuster Frosthärte und tiefroten, halb gefüllten Blüten bis 13 cm Durchmesser
  • Barbara Clark: eine filigrane Kamelien-Schönheit deren zartrosa Blüten von Januar bis April gedeihen
  • Caryophylloides: ein englischer Klassiker von 1848, dessen rosa Blüten dunkelrot gezeichnet sind
  • Chameleon: präsentiert die halbgefüllten, hellroten Blüten von März bis Mai
  • New Dawn: eine herbstblühende Kamelie aus Frankreich mit gewellten Blütenblättern in Rosa ab Oktober
  • Narumigata: entfaltet von Oktober bis Januar im Wintergarten weiße Blütenpracht