Gewächshaus

Gewächshaus einrichten: So gelingt die Planung

Ein Gewächshaus bietet ideale Bedingungen für die Pflanzenzucht. Von der richtigen Erde über die Gestaltung der Beete bis hin zur technischen Ausstattung gibt es viele Aspekte zu beachten, um das ganze Potenzial Ihres Gewächshauses auszuschöpfen.

Die richtige Erde für Ihr Gewächshaus

Die optimale Erde im Gewächshaus ist essenziell für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. Noch bevor Sie mit dem Bepflanzen beginnen, ist es wichtig, die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und die Bedingungen Ihres Gewächshauses zu berücksichtigen. Hier sind einige grundlegende Hinweise, die Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen:

Eigenschaften der idealen Erde

1. Nährstoffgehalt und Humusanteil:

  • Verwenden Sie für ein ausgewogenes Wachstum eine Erde mit hohem Humusanteil. Diese fördert die Wasserspeicherung sowie die Nährstoffverfügbarkeit und verbessert die Bodenstruktur.
  • Schwachzehrende Pflanzen wie Bohnen oder Erbsen benötigen nährstoffärmere Erde, während Starkzehrer wie Tomaten oder Gurken eine besonders nährstoffreiche Erde bevorzugen.

2. pH-Wert des Bodens:

  • Der pH-Wert der Erde sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen, da die meisten Gewächshauspflanzen leicht sauren bis neutralen Boden bevorzugen.

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3. Bodenbeschaffenheit:

  • Der Boden sollte locker und gut durchlüftet sein, um ein gesundes Wurzelwachstum zu fördern. Ein zu lehmiger Boden kann zu Staunässe führen und Wurzelfäule verursachen.
  • Bei zu trockenen Böden kann das Wasser zu schnell abfließen, was ebenfalls vermieden werden sollte.

Bodenpflege und Düngung

  • Kompost und Stallmist: Die regelmäßige Zugabe von Kompost oder gut abgelagertem Stallmist kann den Nährstoffgehalt und die Bodenfruchtbarkeit erheblich verbessern.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder anderen organischen Materialien hält die Erde feucht, fördert das Bodenleben und verhindert schnelles Austrocknen.

Praktische Tipps

  • Wasserversorgung: Beginnen Sie zwei Wochen vor dem Bepflanzen mit dem regelmäßigen Gießen des Bodens, um eine durchgehend feuchte Erde zu gewährleisten. Tägliches Gießen hilft dabei, dass das Wasser tief in den Boden einzieht.
  • Bodenerneuerung: Erneuern Sie die Erde im Gewächshaus regelmäßig, um die Bodenqualität und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten zu erhalten.

Spezielle Erden

  • Universalerde: Eine krümelige Universalerde mit hohem Humusgehalt eignet sich gut für die meisten Pflanzen. Sie ist oft die beste Wahl, um eine breite Palette von Kulturen erfolgreich anzubauen.
  • Spezialerden: Für spezielle Bedürfnisse wie Sämlinge, Kräuter oder Starkzehrer kann der Einsatz von speziell formulierten Erden sinnvoll sein.

Indem Sie die genannten Faktoren berücksichtigen, schaffen Sie die optimalen Bedingungen für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte in Ihrem Gewächshaus.

Wege im Gewächshaus: Rutschfest und Praktisch

Die Wege im Gewächshaus sind essenziell für die Zugänglichkeit und Sicherheit bei der Gartenarbeit. Da die Feuchtigkeit durch das Gießen der Pflanzen erhöht ist, sollten sie gut begehbar und rutschfest sein.

Materialien für Wege:

  • Kies und Schotter: Diese Materialien bieten hervorragende Drainage und eine rutschfeste Oberfläche, was besonders bei erhöhter Luftfeuchtigkeit wichtig ist.
  • Pflastersteine: Sie sind langlebig und in verschiedenen Strukturen erhältlich. Eine rauere Oberfläche erhöht die Trittsicherheit.
  • Beton- oder Gehwegplatten: Diese können als durchgängige Pfade oder einzelne Trittplatten verlegt werden. Achten Sie auf raue Oberflächen, um die Rutschgefahr zu minimieren.

Breite des Mittelgangs:

Mindestens 50 cm: So können Sie den Weg leicht mit einer Schubkarre passieren und haben ausreichend Platz für die Bewegung.

Anordnung der Nebenwege:

  • Rechtwinklig zum Mittelgang: Diese Anordnung erleichtert den Zugang zu den Beeten.
  • Strategisch platziert: Nebenwege sollten so angelegt sein, dass Sie die Mitte der Beete erreichen können, ohne das Beet betreten zu müssen.

Weitere Tipps:

  • Erhöhte Wege: Verlegen Sie die Wege leicht erhöht, um die Drainage zu verbessern und zu verhindern, dass Erde auf die Gehwege gelangt.
  • Rasenkantensteine: Diese helfen dabei, die Abgrenzung zwischen Wege und Beeten sauber zu halten und Erde von den Wegen fernzuhalten.

Mit diesen Planungen und Materialien schaffen Sie sichere und funktionelle Wege in Ihrem Gewächshaus, die Ihre Gartenarbeit erheblich erleichtern.

Beetformen: Klassische Grundbeete und rückenschonende Alternativen

Bei der Gestaltung Ihres Gewächshauses spielt die Wahl der Beetform eine zentrale Rolle. Hierbei sollten Sie sowohl ergonomische als auch platzsparende Gesichtspunkte berücksichtigen. Nachfolgend stellen wir Ihnen verschiedene Beetformen vor und erläutern, für welche Pflanzen sie sich am besten eignen.

Grundbeete:

Grundbeete sind die traditionellste Beetform und eignen sich besonders für Gewächshauspflanzen mit tiefreichenden Wurzeln. Diese Beete werden direkt auf Bodenniveau angelegt, wobei der Boden vorher durch das Untergraben von Kompost oder Mist angereichert wird.

  • Vorteil: Besonders geeignet für tiefwurzelnde Pflanzen.
  • Nachteil: Erfordert gebücktes Arbeiten, was den Rücken belasten kann.

Hochbeete:

Hochbeete sind eine besonders rückenschonende Alternative, da sie auf eine bequeme Arbeitshöhe angelegt werden können. Diese Bauweise erleichtert die Gartenarbeit erheblich und bietet Vorteile in Bezug auf Bodenkontrolle und Schädlingregulierung.

Geeignet für: Verschiedene Gemüsearten, Kräuter und Zierpflanzen.

Bankbeete:

Bei Bankbeeten wachsen die Pflanzen auf erhöhten, oft mit Holz eingefassten Beeten. Die Arbeitshöhe liegt dabei ähnlich wie bei Hochbeeten auf einem komfortablen Niveau.

  • Vorteil: Die ergonomische Arbeitshöhe reduziert die Belastung für den Rücken.
  • Nutzung: Ideal für diverseste Kräuter, Gemüse und Blumenarten.

Gewächshausregale:

Regale im Gewächshaus optimieren die Nutzung des vertikalen Raums und ermöglichen es, mehrere Pflanzebenen zu nutzen. Dies ist besonders für kleinere Pflanzen, Kräuter und Sämlinge geeignet.

  • Vorteil: Rückenschonend und platzsparend.
  • Einsatzbereich: Für die Anzucht von Jungpflanzen, Kräutern und Salaten.

Pflanztische:

Pflanztische bieten eine ideale Arbeitsfläche für das Umtopfen, Pikieren und andere Aufgaben, bei denen eine angenehme Arbeitshöhe erforderlich ist. Sie können auch als Abstellfläche für Topfpflanzen und Arbeitsutensilien dienen.

  • Vorteil: Erleichtert die Gartenarbeit durch arbeitsfreundliche Höhe.
  • Nutzung: Für Topf- und Kübelpflanzen sowie Arbeiten wie Umtopfen und Sämlingspflege.

Rankhilfen:

Rankhilfen sind für Pflanzenarten, die lange Ranken ausbilden, unverzichtbar. Sie unterstützen das Pflanzenwachstum, verhindern ein Umknicken der Pflanzen und sorgen für eine optimale Belichtung. Rankhilfen können in verschiedenen Formen wie Gitter, Stäbe oder Schnüre eingesetzt werden.

Durch eine sorgfältige Planung und die richtige Kombination der verschiedenen Beetformen können Sie Ihre Arbeit im Gewächshaus erheblich erleichtern und gleichzeitig den verfügbaren Platz optimal nutzen.

Technische Einrichtung: Heizung, Belüftung und Wasseranschluss

Die technische Einrichtung im Gewächshaus ist entscheidend, um optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Pflanzen zu gewährleisten. Dieser Abschnitt erklärt, welche Elemente für Heizung, Belüftung und Wasseranschluss notwendig sind und wie diese effizient eingesetzt werden können.

Heizung

Eine Heizung schützt Ihre Pflanzen im Winter vor Bodenfrost und ermöglicht den Anbau empfindlicher Kulturen. Abhängig von der Gewächshausgröße und -nutzung können elektrische Heizlüfter, gasbetriebene Heizungen oder petroleumbeheizte Modelle eingesetzt werden. Achten Sie darauf, dass alle Heizgeräte gegen Schwitz- und Tropfwasser geschützt sind und denken Sie an eine gute Isolierung, um Wärmeverluste zu minimieren. Für eine ganzjährige Nutzung empfiehlt sich zudem ein Thermostat, das die Temperatur automatisch reguliert.

Belüftung

Die Belüftung ist notwendig, um eine gleichmäßige Luftzirkulation und optimale Temperaturverhältnisse zu gewährleisten:

  • Automatische Fensteröffner: Diese Geräte sorgen ohne Strom für die Regulierung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit, indem sie bei entsprechenden Temperaturen automatisch öffnen und schließen.
  • Elektrische Ventilatoren: Diese Ventilatoren verbessern die Luftzirkulation und verringern das Risiko von Schimmelbildung und Pilzkrankheiten, indem sie die Luft gleichmäßig verteilen.

Wasseranschluss

Ein gut geplanter Wasseranschluss erleichtert das Gießen und reduziert den Aufwand erheblich:

  • Wasseranschluss installieren: Der Anschluss sollte frostfrei (mindestens 80 cm tief) verlegt werden. Zwei Auslässe sind ideal, um gleichzeitig manuell gießen und ein automatisches Bewässerungssystem betreiben zu können.
  • Automatische Bewässerungssysteme: Diese Systeme sorgen für eine gleichmäßige Wasserversorgung und können zeitgesteuert betrieben werden. Sie helfen, den erhöhten Wasserbedarf während der warmen Monate effizient zu decken.

Stromanschluss und Beleuchtung

  • Stromanschluss: Ein sicherer Elektroanschluss ist erforderlich für die Beleuchtung, Heizung und andere elektrische Geräte. Mindestens drei Steckdosen sollten eingeplant werden, um flexibel zu bleiben.
  • Beleuchtung: In den dunkleren Monaten unterstützen spezielle Pflanzenleuchten das Wachstum. Für feuchte Umgebungen geeignete Leuchtmittel sind notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Installation und Sicherheit

Versorgungsleitungen müssen von einem qualifizierten Fachbetrieb installiert werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Sowohl die Wasserleitungen als auch elektrische Installationen sollten den speziellen Anforderungen für Feuchträume entsprechen.

Durch die richtige technische Ausstattung und deren fachgerechte Installation schaffen Sie ideale Bedingungen, um Ihre Pflanzen im Gewächshaus gesund und erfolgreich zu kultivieren.

Bilder: knape / iStockphoto