Gewächshaus

Herbstliche Vorbereitung: So wird das Gewächshaus winterfest

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Die Tage werden kürzer, doch im Gewächshaus wartet noch Arbeit. Dieser Artikel begleitet Sie durch die wichtigen Schritte im Herbst: Von der letzten Ernte über die optimale Vorbereitung des Gewächshauses bis hin zur Auswahl der richtigen Pflanzen für die kalte Jahreszeit.

Treibhaus im Herbst
Vor der Winterruhe stehen etliche Arbeiten im Gewächshaus an

Die letzten Sommerkulturen im Gewächshaus

Im Herbst setzen viele Sommerkulturen ihre letzten Akzente im Gewächshaus. Tomaten, Gurken, Bohnen, Zucchini und Paprika gehören zu den Pflanzen, die im September und Oktober ihre letzten Früchte abwerfen. Um die Energie der Pflanzen auf die vorhandenen Früchte zu konzentrieren, kappen Sie Tomaten und Gurken im September oben. Dies verhindert die Bildung neuer Blüten und Triebe.

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Einige Früchte wie Tomaten, Äpfel und Birnen können nach der Ernte nachreifen. Platzieren Sie unreife Tomaten neben reifen Tomaten oder anderen ethylenproduzierenden Früchten wie Äpfeln oder Bananen, um den Reifeprozess zu beschleunigen. Halten Sie dabei Raumtemperaturen von 18 bis 20 °C ein.

Kleinere unreife Früchte wie Bohnen, Gurken oder Zucchini können ebenfalls verzehrt werden. Grüne Paprikaschoten sind herber im Geschmack, bieten jedoch wertvolle Nährstoffe.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass die Pflanzen ihre gesamte verbleibende Energie effizient einsetzen und Sie die Früchte bis zur letzten Ressource nutzen können.

Reinigung und Vorbereitung des Gewächshauses

Nach der Ernte der letzten Sommerkulturen ist es Zeit, das Gewächshaus für die neuen Pflanzungen vorzubereiten. Entfernen Sie alle restlichen Pflanzen, inklusive Wurzeln und Beikräuter, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern. Desinfizieren Sie kranke oder befallene Pflanzen und entsorgen Sie diese nicht auf dem Kompost.

Ein sauberes Gewächshaus verbessert die Lichtverhältnisse. Reinigen Sie die Scheiben gründlich mit einer milden Lösung aus Spiritus und Spülmittel sowie bei hartnäckigen Verschmutzungen mit Kaliseife. Säubern Sie auch die Kanten und Ritzen, um Schimmelpilzen und Krankheitserregern keinen Nährboden zu bieten.

Vor der Aussaat bereiten Sie den Boden vor, indem Sie frische Erde und gegebenenfalls Gesteinsmehl einarbeiten, um die Bodenstruktur und das Pflanzenwachstum zu fördern.

Bodenpflege im Gewächshaus

Eine gründliche Reinigung ist die Basis für die Bodenpflege. Bewässern Sie den Boden regelmäßig und decken Sie ihn mit organischem Mulch wie Rasenschnitt oder Laub ab, um die Feuchtigkeit zu speichern und das Bodenleben zu fördern.

Zeigt der Boden Anzeichen von Bodenmüdigkeit, tauschen Sie ihn alle sieben bis acht Jahre aus. Verwenden Sie eine Mischung aus abgelagertem Pferdemist und Gartenboden, um die Nährstoffversorgung zu sichern.

Um optimale Bedingungen zu schaffen, arbeiten Sie im Herbst organischen Dünger wie Wurmhumus oder abgelagerten Pferdemist in den Boden ein. Einarbeiten von Gesteinsmehl liefert zusätzliche Mineralstoffe.

Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, säen Sie Gründüngung aus. Vermeiden Sie tiefes Umgraben, außer bei stark verdichteten oder lehmigen Böden. Meist genügt eine oberflächliche Lockerung mit einem Grubber oder einer Grabgabel.

Aussaat und Pflanzung im Herbst

Der Herbst ist eine gute Zeit, um diverse Gemüsesorten im Gewächshaus auszusäen und zu pflanzen. Kältetolerante Pflanzen wie Feldsalat, Spinat und Winterportulak sind dafür ideal. Diese Arten liefern den ganzen Winter über frische Ernte.

In beheizten Gewächshäusern können Sie das Spektrum erweitern und zusätzlich Kohlrabi, Winter-, Pflück- und Schnittsalate sowie Radieschen und Rucola anbauen. Im Dezember können Sie weiterhin Feldsalat, Radieschen und Spinat säen.

Verwenden Sie Setzlinge, um die Keimung und Jungendentwicklung zu überspringen. Dies spart Zeit und schützt die Pflanzen besser vor kühleren Temperaturen.

Durch sorgfältige Planung und rechtzeitige Aussaat können Sie das Gewächshaus optimal nutzen und den Ertrag bis weit in den Winter hinein sicherstellen.

Überwinterung von Kübelpflanzen im Gewächshaus

Ein Gewächshaus bietet eine ideale Umgebung für die Überwinterung empfindlicher Kübelpflanzen. Die Temperaturbedingungen bestimmen, welche Pflanzenarten sicher überwintern können.

Temperaturzonen im Gewächshaus

  1. Unbeheiztes Gewächshaus: Für frostunempfindliche Kübelpflanzen geeignet. Die Temperaturen liegen meist nur wenige Grad über denen im Freien.
  2. Kalthaus (0 bis 12 °C): Für mediterrane Pflanzen wie Oleander, Zitrus, Lorbeer und Feigen. Muss frostfrei gehalten werden.
  3. Temperiertes Kalthaus (12 bis 18 °C): Geeignet für Bougainvilleen, Mandevilla, Wandelröschen und Zierbananen. Bietet gleichmäßigere Wärme.
  4. Warmhaus (18 bis 24 °C): Für tropische Pflanzen wie Orchideen. Erfordert konstante Temperaturregelung.

Vorbereitende Maßnahmen

Vor dem Umzug der Kübelpflanzen ins Gewächshaus:

  • Kontrollieren Sie die Pflanzen auf Krankheiten und Schädlinge und entfernen Sie alle befallenen Teile.
  • Schneiden Sie die Pflanzen leicht zurück, um Platz zu sparen und eine kompakte Wuchsform zu fördern.
  • Verwenden Sie saubere Töpfe und Untersetzer, um Krankheiten zu reduzieren.

Pflege im Winterquartier

  • Gießen Sie regelmäßig, halten aber die Erde nur leicht feucht. Vermeiden Sie überschüssiges Wasser, um Wurzelfäule vorzubeugen.
  • Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten.
  • Achten Sie auf ausreichendes Licht und lüften Sie an frostfreien Tagen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken und Schimmelbildung zu verhindern.

Heizung und Isolierung des Gewächshauses

Für die Nutzung des Gewächshauses im Winter sind effektive Heizung und Isolierung entscheidend.

Heizmethoden

  • Elektrische Heizlüfter: Ideal für Übergangszeiten und bieten eine kontinuierliche Wärmequelle ohne Emissionen. Geräte sollten gegen Schwitz- und Tropfwasser geschützt sein.
  • Gasbetriebene Heizungen: Flexibel und effizient, benötigen jedoch gute Belüftung.
  • Rippenheizkörper: Oft in größeren, warmen Gewächshäusern verwendet, getrennt vom Wasserkreislauf des Wohnhauses.

Ein elektronisches Thermostat hilft, die Temperatur konstant zu halten und Heizkosten zu sparen.

Isolierungsmethoden

  • Noppen- und Luftpolsterfolien: Diese Folien halten die Wärme im Inneren und können die Heizkosten signifikant senken. Achten Sie darauf, die Lichtdurchlässigkeit durch regelmäßige Reinigung der Folien zu maximieren.
  • Styropor- oder Styrodurplatten: Geeignet zur Isolierung des Fundaments und der Bodenfläche, um Bodenfrost zu verhindern und die Wärme zu halten.

Durch die richtige Kombination von Heizung und Isolierung können Sie das Gewächshaus das ganze Jahr über effektiv nutzen und gleichzeitig Energie- und Heizkosten optimieren.

Bilder: Lorraine Boogich / iStockphoto