Gewächshaus

Gewächshaus winterfest machen: Anleitung für die kalte Jahreszeit

Die Vorbereitung des Gewächshauses auf den Winter schützt Ihre Pflanzen und ermöglicht auch in der kalten Jahreszeit das Gärtnern. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung für die wichtigsten Schritte.

Gewächshaus auf Schäden überprüfen

Bevor Sie Ihr Gewächshaus für den Winter vorbereiten, sollten Sie es sorgfältig auf Schäden prüfen. Dies gewährleistet, dass Ihr Gewächshaus den kalten Monaten standhält und seine Funktionalität bewahrt.

Außenwände inspizieren

Unternehmen Sie einen gründlichen Rundgang um das Gewächshaus und untersuchen Sie die Außenwände. Foliengewächshäuser sind besonders anfällig für Risse und Löcher. Bei Glas- und Kunststoffgewächshäusern sollten Sie auf Steinschläge oder Risse achten, da diese im Winter durch Kälteeinwirkung zu größeren Schäden führen können. Tauschen Sie beschädigte Scheiben oder Platten rechtzeitig aus.

Dichtungen kontrollieren

Überprüfen Sie die Dichtungen an Türen, Fenstern und Lüftungsöffnungen auf ihre Unversehrtheit. Defekte Dichtungen können Wärmeverlust verursachen und das Eindringen von Kälte und Schädlingen ermöglichen. Erneuern Sie beschädigte Dichtungen, um das Gewächshaus optimal abzudichten und die Energieeffizienz zu verbessern.

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Struktur und Fundament prüfen

Achten Sie auch auf die allgemeine Struktur des Gewächshauses. Überprüfen Sie, ob alle Befestigungen fest sitzen und ob die Struktur stabil ist. Insbesondere das Fundament sollte frei von Rissen sein, um die Stabilität während der Wintermonate zu gewährleisten. Bei mobilen oder leichtgewichtigen Gewächshäusern ist es besonders wichtig, sicherzustellen, dass sie gegen starke Winde und schwere Schneelasten gesichert sind.

Fenster und Türen überprüfen

Kontrollieren Sie, dass alle Fenster und Türen ordnungsgemäß schließen und keine Zugluft durchlassen. Auch die Schienen und Scharniere sollten intakt und gut befestigt sein, um ein Schleifen oder Verklemmen zu verhindern.

Durch diese gründliche Inspektion stellen Sie sicher, dass Ihr Gewächshaus optimal auf die Wintermonate vorbereitet ist und den Anforderungen der kalten Jahreszeit standhält.

Gewächshaus reinigen

Eine gründliche Reinigung des Gewächshauses beugt nicht nur Schimmelbildung vor, sondern minimiert auch das Risiko von Schädlingsbefall und sorgt für ein gesundes Wachstum der Pflanzen.

Scheiben putzen

Saubere Scheiben garantieren eine optimale Lichtdurchlässigkeit. Beginnen Sie, indem Sie groben Schmutz und Staub mit einem Gartenschlauch abspritzen. Bei hartnäckigen Ablagerungen kann ein weiches Tuch und ein milder, nicht scheuernder Glasreiniger verwendet werden. Achten Sie darauf, die Scheiben auch von innen zu säubern, um im Winter trotz trüber Tage ausreichend Licht ins Gewächshaus zu lassen.

Innenraum reinigen

Der Innenbereich des Gewächshauses erfordert besondere Aufmerksamkeit. Räumen Sie zunächst sämtliche Pflanzen, Töpfe und Geräte aus, um an alle Ecken und Kanten zu gelangen. Entfernen Sie alle Pflanzenreste, Laub und abgestorbene Pflanzenteile gründlich. Arbeiten Sie sich von oben nach unten vor, um aufgewirbelten Schmutz später zu erfassen. Nutzen Sie Besen und Staubsauger oder Handfeger für schwer zugängliche Bereiche.

Oberflächen und Boden

Desinfizieren Sie die Oberflächen der Pflanzregale und -tische sowie die Wand- und Bodenflächen mit geeigneten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Achten Sie darauf, dass alle Rückstände gründlich abgespült werden, um keine Rückstände des Reinigungsmittels im Gewächshaus zu belassen. Möglicherweise benötigte Materialien sind hierbei eine Wurzelbürste, Schwämme und gegebenenfalls eine Leiter für hohe Punkte.

Entwässerung und Belüftung prüfen

Überprüfen Sie die Entwässerungssysteme und entfernen Sie mögliche Verstopfungen. Eine reibungslos funktionierende Entwässerung ist essenziell, um überschüssige Feuchtigkeit und daraus resultierende Schimmelbildung zu verhindern. Kontrollieren Sie ebenfalls, dass alle Lüftungsöffnungen frei sind, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Durch eine umfassende und gründliche Reinigung stellen Sie sicher, dass Ihr Gewächshaus in der nächsten Saison wieder optimale Wachstumsbedingungen bietet.

Gewächshaus isolieren

Um die Wärme im Gewächshaus effizient zu speichern und Heizkosten zu senken, ist es ratsam, Ihr Gewächshaus zusätzlich zu isolieren.

Luftpolsterfolie anbringen

Luftpolsterfolie, auch als Noppenfolie bekannt, ist eine weit verbreitete und effektive Methode zur Isolierung. Die dreilagig aufgebaute Folie mit luftgefüllten Noppen kann als Meterware in verschiedenen Breiten erworben werden. Für eine einfache Installation und um Wärmebrücken zu vermeiden, sollten breite Folienbahnen verwendet werden. Bringen Sie die Folie von innen an den Wänden an, indem Sie sie mit speziellen Befestigungselementen oder Clips fixieren. Achten Sie darauf, dass die Folie sauber angebracht wird, um Kondenswasserbildung und Algenwachstum zu verhindern. Benutzen Sie eine Schere oder einen Cutter, um die Folie passgenau zuzuschneiden.

Hohlkammerstegplatten verwenden

Hohlkammerstegplatten aus Polycarbonat sind eine weitere hervorragende Möglichkeit zur Isolierung. Diese Platten bieten eine gute Wärmedämmung und sind UV-beständig. Sie sind zudem bruchsicherer als Glas und lassen sich unkompliziert reinigen. Achten Sie beim Zuschneiden darauf, dass die beschichtete Seite nach außen zeigt, damit die UV-Beständigkeit gewährleistet ist.

Styroporplatten zur Boden- und Wandisolierung

Für die Isolierung des Fundaments und der Sockelwände sind Styroporplatten empfehlenswert. Dieses Material hat einen geringen Wärmedurchgangskoeffizienten, wodurch es die Wärme im Gewächshaus effizient speichert. Für die Installation sollten die Platten auf einem sauberen und trockenen Untergrund mit geeignetem Klebstoff angebracht werden. Achten Sie darauf, dass die Platten fest aneinanderstoßen und versetzt übereinander befestigt werden, um Kältebrücken zu vermeiden.

Mit diesen Isolierungsmethoden schaffen Sie ein wärmeres Klima im Gewächshaus, was insbesondere für empfindliche Pflanzen während der kalten Monate unerlässlich ist. Achten Sie darauf, dass alle Maßnahmen sorgfältig und genau ausgeführt werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Gewächshaus heizen

Das Heizen Ihres Gewächshauses im Winter kann die Überwinterung empfindlicher Pflanzen ermöglichen und den Anbau von Wintergemüse unterstützen.

Elektroheizung

Eine Elektroheizung ist eine der anwenderfreundlichsten Optionen. Sie lässt sich unkompliziert installieren und bedienen. Achten Sie darauf, ein Modell mit integriertem Thermostat zu wählen, um die Temperatur präzise steuern zu können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Gewächshaus über einen feuchtigkeitsresistenten Stromanschluss verfügt, um eine sichere Installation zu gewährleisten. Ein Gebläse hilft zudem, die warme Luft gleichmäßig im Gewächshaus zu verteilen.

Gasheizung

Gasheizungen sind eine flexible Alternative, besonders wenn kein Stromanschluss verfügbar ist. Diese Heizungen funktionieren mit Propangasflaschen, die bei Bedarf einfach ausgetauscht werden können. Beachten Sie jedoch, dass eine ausreichende Belüftung nötig ist, um ausreichend Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten. Einige Modelle verfügen über eine Umschaltvorrichtung, die bei Entleerung der ersten Gasflasche automatisch auf die zweite umschaltet, um Betriebsunterbrechungen zu verhindern.

Heizmatten

Heizmatten eignen sich hervorragend zur Bodenbeheizung und sind besonders hilfreich bei der Anzucht von Jungpflanzen oder der Überwinterung empfindlicher Pflanzen. Die Matten sind in verschiedenen Größen erhältlich und lassen sich leicht installieren. Viele Heizmatten sind mit einem Thermostat ausgestattet oder können über ein externes Thermostat gesteuert werden, um eine konstante Bodentemperatur zu gewährleisten. Achten Sie darauf, den Stromverbrauch zu berücksichtigen, da größere Heizmatten entsprechend höhere Betriebskosten verursachen.

Mit einer Kombination der genannten Möglichkeiten können Sie sicherstellen, dass Ihr Gewächshaus auch bei tiefen Außentemperaturen ein frostfreier Rückzugsort für Ihre Pflanzen bleibt und ein kontinuierliches Pflanzenwachstum ermöglicht.

Gewächshaus lüften

Auch während der Wintermonate bleibt eine ausreichende Belüftung Ihres Gewächshauses essenziell. Eine gute Lüftung verhindert die Ansammlung von überschüssiger Feuchtigkeit und die daraus resultierenden Schimmelbildung sowie Fäulnis.

Regelmäßiges Stoßlüften

An milden Wintertagen sollten Sie das Gewächshaus täglich stoßlüften. Öffnen Sie dazu für kurze Zeit vollständig eine oder mehrere Öffnungen wie Türen oder Fenster. Diese Technik gewährleistet einen raschen Austausch der warmen, feuchten Innenluft gegen kühlere, trockenere Außenluft. Führen Sie diese Belüftung in den Morgenstunden durch, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen noch niedrig ist. Achten Sie darauf, dass die Türen und Fenster nachmittags wieder geschlossen werden, um den Wärmeverlust zu minimieren.

Automatische Fensteröffner

Automatische Fensteröffner sind eine praktische Erweiterung für Ihr Gewächshaus und sorgen unabhängig von Ihrer Anwesenheit für eine gute Luftzirkulation. Diese Geräte reagieren auf Temperaturänderungen und öffnen die Fenster automatisch, wenn die Innentemperatur steigt. So wird Überhitzung vermieden, und es entsteht eine kontinuierliche Luftzirkulation. Automatische Fensteröffner benötigen keinen Strom, da sie auf einem Temperaturausdehnungsprinzip basieren und können problemlos nachgerüstet werden.

Zusatzmaßnahmen zur Verbesserung der Luftzirkulation

Um die Luftzirkulation im Gewächshaus weiter zu verbessern, können auch Ventilatoren oder Gebläse verwendet werden. Diese Geräte sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Luft und verhindern die Bildung von Feuchtigkeitstaschen. Auch eine Bodenheizung, z.B. durch eine Kompostheizung, kann die Luftbewegung fördern, da warme Luft nach oben steigt und den Luftaustausch unterstützt. Sorgen Sie stets dafür, dass die Belüftungsöffnungen mindestens zehn Prozent der Gesamtgewächshausfläche ausmachen, um einen ausreichenden Luftaustausch sicherzustellen.

Mit diesen Methoden stellen Sie sicher, dass Ihr Gewächshaus auch im Winter feuchtigkeitsfrei bleibt und Ihre Pflanzen gesund überwintern können.

Pflanzen im Gewächshaus überwintern

Ein gut vorbereitetes Gewächshaus kann Ihren Pflanzen optimalen Schutz und Wachstumsmöglichkeiten während der kalten Monate bieten.

Kälteempfindliche Pflanzen ins Gewächshaus bringen

Neben mediterranen Pflanzen wie Oleander, Olive oder Zitruspflanzen sollten auch nicht winterharte Kübelpflanzen und andere empfindliche Pflanzen ins Gewächshaus umziehen. Dazu zählen etwa Bougainvillea, Wandelröschen und Dipladenia. Achten Sie darauf, dass das Gewächshaus gut isoliert ist, um die notwendigen Temperaturen zu halten.

Pflanzengesundheit überwachen

Bevor die Pflanzen ins Gewächshaus gebracht werden, sollten sie gründlich untersucht und von Schädlingen befreit werden. Auch im Winterquartier sollten Sie die Pflanzen regelmäßig kontrollieren, insbesondere die Blattunterseiten und Zweige auf Schädlinge wie Wollläuse und Schildläuse. Wenn Schädlinge entdeckt werden, behandeln Sie die Pflanzen mit geeigneten Maßnahmen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Bewässerung anpassen

Im Winter benötigen die Pflanzen weit weniger Wasser als während der Wachstumsperiode im Sommer. Gießen Sie die Pflanzen nur, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Vermeiden Sie dabei Staunässe, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Achten Sie zusätzlich darauf, temperiertes Wasser zu verwenden, um einen Kälteschock zu vermeiden.

Frostschutzmaßnahmen

Setzen Sie gegebenenfalls zusätzliche Schutzmaßnahmen ein, um die Pflanzen vor extremen Kälteanfällen zu bewahren. Ein Vlies oder eine Frostschutzdecke kann zusätzlichen Schutz bieten. Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen nicht direkt auf dem kalten Boden stehen, indem Sie sie auf isolierende Materialien wie Styroporplatten oder Holzpaletten setzen.

Lichtbedarf

Durch die kürzeren Tage im Winter benötigen viele Pflanzen zusätzliche Beleuchtung, um gesund zu bleiben. Stellen Sie sicher, dass das Gewächshaus ausreichend Licht bietet, entweder durch natürliche Lichtquellen oder durch den Einsatz von Pflanzenlampen. So verhindern Sie, dass Pflanzen aufgrund von Lichtmangel ihre Blätter verlieren.

Durch die richtige Pflege und Aufmerksamkeit können Ihre Pflanzen den Winter im Gewächshaus gut überstehen und gesund bleiben. Bereiten Sie sich und Ihre Pflanzen gut vor, um die kalte Jahreszeit gemeinsam erfolgreich zu meistern.

Wintergemüse im Gewächshaus anbauen

Ein gut genutztes Gewächshaus kann auch im Winter frische Ernten liefern. Mit der richtigen Vorbereitung und Auswahl der Pflanzensorten können Sie flächenmäßig optimiert für eine vitaminreiche Ernährung sorgen.

Geeignete Gemüsesorten

Für den Winteranbau im Gewächshaus bieten sich viele robuste und kälteresistente Gemüsesorten an. In Betracht kommen:

  • Feldsalat: Reich an Vitaminen und einfach zu kultivieren.
  • Spinat: Schnell wachsend und kältebeständig.
  • Winterportulak: Beliebt wegen seines hohen Nährstoffgehalts.
  • Radieschen: Für eine schnelle Ernte geeignet.
  • Winterrettich: Lange haltbar und vitaminreich.
  • Kohlsorten: Zum Beispiel Grünkohl, Wirsing oder Rosenkohl, die auch bei niedrigeren Temperaturen gut gedeihen.

Pflanzung und Ansaat

Die Aussaat von Wintergemüse beginnt meist im späten Herbst, damit die Pflanzen noch vor den ersten richtigen Frösten gut bewurzeln können. Sorgen Sie für gut vorbereitete Beete und lockern Sie den Boden tiefgründig auf, um Staunässe zu vermeiden. Pflanzen Sie bei Bedarf in Töpfen oder Pflanzschalen vor und setzen diese dann ins Gewächshaus um.

Pflege und Bewässerung

Wintergemüse benötigt trotz der kälteren Jahreszeit regelmäßige Pflege:

  • Gießen: Halten Sie die Erde leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Im Winter reicht oft weniger Wasser aus.
  • Düngen: Geben Sie Ihren Pflanzen in Maßen organischen Dünger, um das Wachstum zu fördern.
  • Lüften: Regelmäßiges Stoßlüften verhindert die Ansammlung überschüssiger Feuchtigkeit und schützt vor Schimmelbefall.

Ernte

Einige Wintergemüsesorten wie Radieschen und Spinat sind bereits nach wenigen Wochen erntereif. Ernten Sie bei Salaten und Blattgemüse nur die äußeren Blätter und lassen Sie das Herz der Pflanze stehen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Ernte über mehrere Monate.

Durch diese Maßnahmen können Sie auch in den kalten Monaten auf frisches Gemüse aus eigenem Anbau zugreifen und so Ihre Küche mit gesunden, selbst geernteten Zutaten bereichern.

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