Dipladenia: So gelingt die Pflege & Überwinterung
Dipladenien bezaubern mit ihren farbenfrohen Blüten und ihrem üppigen Wuchs. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte der Kultivierung, von Standort und Pflege bis hin zur Überwinterung und Vermehrung.
Wuchs
Dipladenien, auch bekannt als Mandevilla oder Chilenischer Jasmin, gehören zur Familie der Hundsgiftgewächse. In ihrer natürlichen Umgebung, den tropischen Regenwäldern Südamerikas, können sie beachtliche Höhen erreichen. Bei uns werden meist Hybriden kultiviert, die kleiner bleiben und sich mit ihren lianenartigen Trieben an Rankhilfen emporwinden. Typische Arten sind Mandevilla sanderi, Mandevilla splendens und Mandevilla boliviensis.
Diese Kletterpflanzen sind immergrün und wachsen schnell. Um ihren natürlichen Kletterwuchs zu entfalten, benötigen sie Unterstützung in Form von Rankhilfen wie Stäben, Gittern oder Schnüren. Für Balkone und Fensterbretter gibt es kompakte Züchtungen, die sich jedoch nach der ersten Überwinterung strecken und ihren vollen Kletterdrang zeigen.
Dipladenien können vielseitig verwendet werden: als Solitärpflanzen, Ampelpflanzen oder zur Grabbepflanzung. Häufiger Rückschnitt fördert das buschige Wachstum und die Blütenfülle. Zudem sollten reifende Früchte entfernt werden, um die Blühkraft zu maximieren.
Blätter
Die Blätter der Dipladenie sind dunkelgrün und glänzend, oval geformt und meistens leicht behaart, was ihnen eine samtige Haptik verleiht. Bei Verletzung sezernieren sie einen weißen, bitter schmeckenden Milchsaft, der leicht giftig ist und Hautreizungen verursachen kann.
Je nach Unterart können die Blätter unterschiedlich angeordnete Drüsen aufweisen, die meist an der Mittelrippe entlang verlaufen. Bei den meisten Arten stehen die Blätter gegenständig an der Sprossachse. Niedrige Temperaturen oder ein ungünstiger Standort können dazu führen, dass die Blätter gelb werden.
Blüte
Die Blüten der Dipladenie sind trichterförmig und erscheinen von Mai bis zum ersten Frost. Mit einer Größe von bis zu fünf Zentimetern und Farben wie Weiß, Gelb, Rosa, Rot und Violett sind sie ein Hingucker in jedem Garten. Einige Sorten, wie die Mandevilla laxa, verströmen zudem einen angenehmen Duft, der Bienen und Hummeln anzieht.
Die Blütenkelche bestehen aus fünf Kelchblättern und sind besonders blühfreudig. Die neueren Züchtungen bilden den ganzen Sommer über kontinuierlich neue Knospen.
Welcher Standort ist geeignet?
Der ideale Standort für Dipladenien ist sonnig, warm und luftfeucht, jedoch vor praller Mittagssonne geschützt. Ein vollsonniger Platz im Garten oder auf dem Balkon bietet die besten Bedingungen. Halbschattige Standorte sind ebenfalls möglich, jedoch reduziert sich die Blütenfülle.
Die Temperaturen sollten dauerhaft über 20 Grad Celsius liegen. Dipladenien können in Töpfen, Kübeln oder Hängeampeln kultiviert werden. Wichtig ist eine gut durchlässige Erde, um Staunässe zu vermeiden. Im Winterquartier sollten die Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad Celsius liegen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Dipladenien bevorzugen humose, lockere und gut durchlässige Erde. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist ideal. Um Staunässe zu vermeiden, sollte eine Drainageschicht aus Kies oder Tongranulat im Pflanzgefäß eingebracht werden.
Geeignete Erden sind:
- Hochwertige Kübelpflanzenerde
- Torffreie oder torfreduzierte Pflanzerde
- Pflanzerde für mediterrane Pflanzen
Dipladenia pflegen
Dipladenien sind pflegeleicht, benötigen jedoch regelmäßige Aufmerksamkeit, um ihre Blütenpracht zu entfalten.
Gießen
Dipladenien sollten gleichmäßig gegossen werden, sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Kalkarmes Wasser, idealerweise Regenwasser, ist optimal.
Düngen
Während der Vegetationsphase brauchen Dipladenien regelmäßige Nährstoffgaben. Wöchentliches Düngen mit einem flüssigen Balkonpflanzendünger oder die Verwendung von Langzeitdüngestäbchen ist empfehlenswert.
Umtopfen
Alle zwei bis drei Jahre sollten Dipladenien umgetopft werden, idealerweise im Frühjahr. Dabei kann auch der Wurzelballen verkleinert und in frische Erde gesetzt werden.
Schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Blütenbildung und einen kompakten Wuchs. Verwelkte Blüten und gelbe Blätter sollten entfernt werden. Ein stärkerer Rückschnitt im zeitigen Frühjahr regt den Neuaustrieb an.
Rankhilfe
Dipladenien benötigen eine Rankhilfe wie Stäbe, Gitter oder Schnüre. Alternativ können die Ranken in Ampeln hängend wachsen und eindrucksvolle „lebende Vorhänge“ bilden.
Überwinterung
Dipladenien sind nicht winterhart und müssen vor dem ersten Frost in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden. Die Winterruhe ist wichtig für die Blütenbildung im nächsten Jahr. Im Winter sollte die Pflanze nur sparsam gegossen werden.
Pflanzung
Die beste Zeit zum Pflanzen von Dipladenien ist im Frühjahr nach den Eisheiligen. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und windgeschützt sein. Ein gut durchlässiger Pflanzort ist wichtig, um Staunässe zu verhindern.
Bereiten Sie das Pflanzloch oder -gefäß sorgfältig vor, setzen Sie eine Drainageschicht ein und verwenden Sie hochwertige, humose Pflanzerde.
Dipladenia vermehren
Dipladenien können durch Kopfstecklinge oder Absenker vermehrt werden.
Kopfstecklinge
Im Frühjahr junge, leicht verholzte Triebe abschneiden, untere Blätter entfernen und das Ende in Bewurzelungspulver tauchen. Anschließend in angefeuchtete Anzuchterde stecken und mit einer durchsichtigen Abdeckung ein feucht-warmes Klima schaffen.
Absenker
Im Frühsommer einen flexiblen Trieb nach unten biegen, die Rinde anritzen und die Stelle mit Erde bedecken. Sobald Wurzeln sichtbar sind, kann der Absenker von der Mutterpflanze getrennt und eingetopft werden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Dipladenien, mit Ausnahme von Mandevilla laxa, sind sehr kälteempfindlich und müssen in ein frostfreies Winterquartier. Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad Celsius sind ideal. Vor dem Einräumen sollte die Pflanze zurückgeschnitten werden. Während der Winterruhe braucht die Pflanze nur wenig Wasser.
Sorten & Arten
Dipladenien gibt es in einer Vielzahl von Sorten, die unterschiedliche Wuchseigenschaften und Blütenfarben haben. Beispiele sind:
- Tourmaline Intense Fuchsia: Intensive pinke Blüten, ideal für größere Kübel.
- Emerald Amber Star: Warm gelbe, sternförmige Blüten, perfekt für Balkone und Beete.
- Sundaville Orange: Leuchtend orange Blüten, geeignet für Hängeampeln.
- Alice du Pont: Rosa Blüten, bildet lange Triebe, die ein Klettergerüst benötigen.
- Chilenischer Jasmin: Weiße, duftende Blüten, ideal zum Beranken von Spalieren.
Krankheiten & Schädlinge
Obwohl Dipladenien robust sind, können sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge sein. Häufige Probleme sind:
- Blattläuse: Bekämpfen Sie sie mit Seifen-Spiritus-Lösung oder Insektiziden.
- Spinnmilben: Abwaschen mit lauwarmem Wasser oder spezielles Akarizid verwenden.
- Wollläuse: Seifenlösung oder Insektizide helfen.
- Schildläuse: Mit Seifenlauge oder Schädlingsbekämpfungsmitteln behandeln.
- Weiße Fliege: Gelbtafeln oder Pflanzenschutzmittel nutzen.
- Mehltau: Mit Fungizid bekämpfen.
- Rußtaupilze: Entstehen oft nach Blattlausbefall, ebenfalls mit Fungiziden behandeln.
Regelmäßige Kontrolle und Pflege mindern das Risiko eines Befalls.
Häufig gestellte Fragen
Wie gefährlich sind Dipladenien für Insekten wie das Taubenschwänzchen?
Dipladenien sind eine ungewöhnliche Gefahr für das Taubenschwänzchen, einen schwirrenden Falter. Die Blüten der Dipladenien können für diese Insekten zur tödlichen Falle werden. Wer diese Schäden vermeiden möchte, sollte die Pflanzen indoor kultivieren, um das Risiko für Taubenschwänzchen zu minimieren.
Warum bekommen meine Dipladenien gelbe Blätter?
Gelbe Blätter bei Dipladenien können verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine zu helle oder zu dunkle Platzierung verantwortlich. Auch ein Mangel an frischer Luft kann Pilzbefall und somit gelbe Blätter verursachen. Stellen Sie die Pflanze an einen optimalen Standort mit gemäßigtem Licht und guter Belüftung.
Welche spezifischen Schädlinge befallen Dipladenien im Winterquartier?
Im Winterquartier sind Dipladenien besonders anfällig für Schädlinge wie Wollläuse, Schildläuse und Spinnmilben. Diese Schädlinge profitieren von der trockenen Luft und den engen Platzverhältnissen. Regelmäßiges Lüften und Besprühen der Pflanzen mit kalkarmem Wasser kann einen Befall vorbeugen.
Wie können Schädlinge auf Dipladenien effektiv bekämpft werden?
Blattläuse können mit einer Seifen-Spiritus-Lösung behandelt werden, während Spinnmilben durch Abwaschen mit lauwarmem Wasser entfernt werden können. Bei starkem Befall ist der Einsatz von handelsüblichen Schädlingsbekämpfungsmitteln ratsam. Für Wollläuse hat sich eine regelmäßige Kontrolle und sofortige Behandlung mit passenden Mitteln als effizient erwiesen.