Gewächshaus

Gemüse im Gewächshaus: Erfolgreicher Gemüseanbau ganzjährig

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Der Anbau von Gemüse im Gewächshaus ermöglicht eine frühere Aussaat, eine längere Erntezeit und bietet Schutz vor Witterungseinflüssen. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile des Gewächshausanbaus, stellt geeignete Gemüsesorten vor und gibt praktische Tipps für die Planung, den Anbau und die Pflege.

Gemüseanbau im Gewächshause
Im Gewächshaus kann das ganze Jahr über Gemüse angebaut werden

Gemüsearten für den Gewächshausanbau

Der Gewächshausanbau von Gemüse ermöglicht die Kontrolle über Anbaubedingungen und bietet optimale Wachstumsbedingungen für verschiedene Gemüsesorten. Hier sind einige Gemüsesorten, die besonders gut für das Gewächshaus geeignet sind:

Fruchtgemüse

  1. Tomaten: Diese Pflanzen bevorzugen das warme und geschützte Klima eines Gewächshauses, da sie vor Regen geschützt und gleichmäßig bewässert sein müssen. Achten Sie auf eine gute Belüftung.
  2. Gurken: Gurken sind kälteempfindlich und benötigen konstante warme Temperaturen. Sie haben einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf und sollten direkt im Wurzelbereich gegossen werden.
  3. Paprika und Chili: Beide Pflanzenarten gedeihen in warmen und sonnigen Standorten. Regelmäßige Bewässerung ist erforderlich, und sie können ab Mitte Mai ins Gewächshaus gesetzt werden.
  4. Auberginen: Auberginen bevorzugen gleichmäßige Wärme und viel Licht und wachsen daher hervorragend im Gewächshaus.

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Blatt- und Wurzelgemüse

  1. Salate: Kopfsalat, Eissalat und andere Blattsalate gedeihen im Gewächshaus das ganze Jahr über. Sie benötigen moderate Temperaturen und eine gleichmäßige Wasserversorgung.
  2. Spinat und Feldsalat: Diese Sorten sind ideal für die kühleren Monate und können sogar im Winter geerntet werden, so lange die Temperaturen mild bleiben.
  3. Kohlrabi und Radieschen: Diese Frühlingskulturen können ab Ende Februar ins ungeheizte Gewächshaus und bevorzugen kühle Temperaturen.

Weitere empfehlenswerte Gemüsesorten

  1. Zucchini: Diese Pflanzen brauchen viel Platz und Licht, gedeihen aber bei warmen Temperaturen im Gewächshaus ausgezeichnet.
  2. Bohnen: Sowohl Busch- als auch Stangenbohnen profitieren von der Wärme und dem Schutz eines Gewächshauses und liefern üppige Erträge.
  3. Melonen: Diese süßen Früchte benötigen hohe Temperaturen, ausreichend Platz und eine gute Wasserversorgung.

Achten Sie darauf, geeignete Kombinationen für den Anbau zu wählen, da sich manche Pflanzen besser vertragen als andere. Beispielsweise sollten Tomaten und Gurken wegen unterschiedlicher Bedürfnisse getrennt gepflanzt werden.

Mit der richtigen Auswahl an Gemüsesorten und sorgfältiger Pflege können Sie im Gewächshaus das ganze Jahr über ernten.

Vorteile des Gewächshausanbaus

Ein Gewächshaus bietet viele Vorteile im Gemüseanbau und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten:

  1. Frühere Aussaat und längere Erntezeit: Im Gewächshaus können Sie durch frühere Aussaat und längere Vegetationsperioden mehrere Wochen vor dem Freiland mit der Anzucht beginnen und bis in den späten Herbst ernten.
  2. Anbau wärmeliebender Pflanzen: Höhere und stabilere Temperaturen im Gewächshaus fördern das Wachstum von wärmeliebenden Pflanzen wie Paprika, Tomaten und Auberginen. Auch exotische Pflanzen können in beheizten Gewächshäusern gedeihen.
  3. Schutz vor extremen Wetterbedingungen: Ein Gewächshaus schützt Ihre Pflanzen vor Frost, Hagel und starkem Regen, wodurch das Risiko von Witterungsschäden minimiert wird.
  4. Verlängerte Anbauperiode für regionale Sorten: Auch ohne Heizung verlängert ein Gewächshaus die Anbauperiode für viele regionale Gemüsesorten um Wochen bis Monate.
  5. Kontrollierte Pflanzenanzucht: Sie können Jungpflanzen unter optimalen Bedingungen vorziehen, was für gleichmäßige Keimung und robustere Pflanzen sorgt.
  6. Ganzjähriges Gärtnern: Im Gewächshaus können Sie das ganze Jahr über arbeiten, unabhängig von den Außenbedingungen.
  7. Qualität und Geschmack: Selbstgezogenes Gemüse aus dem Gewächshaus beeindruckt durch seine hohe Qualität und den intensiven Geschmack.

Durch das effiziente Nutzen eines Gewächshauses können Sie Ihre Ernteerträge steigern, die Gartensaison verlängern und eine größere Vielfalt an Pflanzen anbauen.

Gewächshausarten und ihre Eignung

Die Wahl des richtigen Gewächshauses hängt von den gewünschten Pflanzen, Anbauzeiträumen und Platzverhältnissen ab. Grundsätzlich gibt es beheizte und unbeheizte Gewächshäuser.

Beheizte Gewächshäuser

Beheizte Gewächshäuser sind ideal für tropische Pflanzen und wärmeliebendes Gemüse. Sie bieten stabile Temperaturen und ermöglichen den Anbau auch im Winter.

Unbeheizte Gewächshäuser

Unbeheizte Gewächshäuser nutzen die natürliche Wärme und eignen sich für regionales Saisongemüse. Sie verlängern die Vegetationsperiode und schützen Pflanzen vor schlechtem Wetter.

Bauarten von Gewächshäusern

Wählen Sie die Bauweise nach Ihren Bedürfnissen:

  1. Freistehende Gewächshäuser: Diese bieten Flexibilität bei der Platzierung und sind in verschiedenen Größen erhältlich.
  2. Anlehngewächshäuser: Diese werden an eine bestehende Wand angebaut und eignen sich bei begrenztem Platz.
  3. Pavillons und Mini-Gewächshäuser: Ideal für kleine Gärten oder Balkone, bieten sie ausreichenden Platz für kleinere Mengen an Gemüse oder Kräutern.

Materialien und Konstruktion

Gewächshäuser bestehen aus verschiedenen Materialien:

  • Holz: Natürliche Optik, aber wartungsintensiv.
  • Aluminium: Leicht, langlebig und korrosionsbeständig.
  • Verglasung: Glas für hohe Lichtdurchlässigkeit oder Polycarbonat für Bruchsicherheit und leichtes Gewicht.

Berücksichtigen Sie die spezifischen Anforderungen Ihrer Pflanzen und die vorhandenen Platzverhältnisse bei der Wahl des passenden Gewächshauses.

Planung und Vorbereitung des Gewächshausanbaus

Eine gründliche Planung ist unerlässlich, um optimale Bedingungen zu schaffen:

Standortwahl und Bauart des Gewächshauses

Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem und nährstoffreichem Boden. Entscheiden Sie sich für die passende Bauart (freistehend, Anlehngewächshaus, Mini-Gewächshaus) entsprechend Ihren Bedürfnissen.

Bodenaufbereitung

Ein gut vorbereiteter Boden ist entscheidend für gesunde Pflanzen:

  • Unkraut entfernen: Beseitigen Sie gründlich Unkräuter.
  • Boden lockern: Fördern Sie die Wurzelbildung durch Auflockern des Bodens.
  • Nährstoffversorgung: Reichern Sie den Boden mit Kompost oder organischen Düngern an.

Planung der Bepflanzung

Achten Sie auf den Platzbedarf der Pflanzen und die Regeln der Fruchtfolge und Mischkultur zur Erhaltung der Bodengesundheit und zur Minimierung von Schädlingsbefall.

Aussaat- und Pflanzzeitpunkte

Passen Sie die Aussaat- und Pflanzzeitpunkte den jeweiligen Gemüsesorten und der Gewächshausart an. Beginnen Sie mit der Aussaat langsam keimender Pflanzen frühzeitig und setzen Sie die vorgezogenen Jungpflanzen ab Mitte Mai.

Abhärten der Jungpflanzen

Härten Sie die vorgezogenen Jungpflanzen ab, um sie an die Bedingungen im Gewächshaus zu gewöhnen und Stress zu vermeiden.

Durch eine sorgfältige Planung und Bodenaufbereitung schaffen Sie ideale Voraussetzungen für den Gewächshausanbau.

Gute und schlechte Beetnachbarn

Die Wahl der Pflanznachbarn hat großen Einfluss auf das Pflanzenwachstum und die Schädlingsabwehr.

Gute Beetnachbarn

Bestimmte Pflanzen profitieren voneinander durch Schutz vor Schädlingen oder durch Wachstumsförderung:

  • Möhre und Zwiebel: Schützen sich gegenseitig vor Schädlingen.
  • Tomaten und Basilikum: Fördert das Wachstum der Tomaten und hält Schädlinge fern.
  • Kohl und Sellerie: Sellerie wehrt Schädlinge vom Kohl ab.
  • Lauch und Möhre: Diese Kombination hilft bei der Schädlingsabwehr.

Schlechte Beetnachbarn

Einige Kombinationen sollten vermieden werden, da sie sich negativ beeinflussen können:

  • Tomaten und Gurken: Unverträgliche Anforderungen an Feuchtigkeit und Temperatur.
  • Paprika und Tomaten: Empfindlich auf dieselben Krankheiten.
  • Zwiebeln und Erbsen: Unterschiedliche Nährstoffbedarfe.

Planung der Beetnachbarn

Erstellen Sie einen Pflanzplan, der den Nährstoff-, Wasser- und Lichtbedarf sowie natürliche Schädlingsabwehr berücksichtigt. Wechseln Sie die Pflanzung von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern jährlich ab.

Durch die richtige Pflanzenkombination fördern Sie eine gesunde und produktive Umgebung im Gewächshaus.

Aussaat und Pflanzung im Gewächshaus

Die exakte Planung der Aussaat und Pflanzung ist entscheidend für den Erfolg:

Der richtige Zeitpunkt zur Aussaat

Beginnen Sie mit der Aussaat von Pflanzen mit langer Reifezeit frühzeitig und ziehen Sie diese auf der Fensterbank oder in einem Mini-Gewächshaus vor. Direktaussaaten wie Radieschen und Salat können direkt ins Gewächshaus gesät werden.

Das Umsetzen der Jungpflanzen

Härten Sie die vorgezogenen Jungpflanzen ab und setzen Sie sie ins Gewächshaus, wenn ihr Wurzelsystem stark genug ist und die Außentemperaturen konstant über 10 Grad Celsius bleiben.

Pflanzabstände und Bodenvorbereitung

Achten Sie auf ausreichende Abstände zwischen den Pflanzen und bereiten Sie den Boden sorgfältig vor. Reihenunkraut entfernen, den Boden auflockern und mit Kompost anreichern.

Pflege der Jungpflanzen

Gießen Sie die Jungpflanzen regelmäßig, vermeiden Sie Staunässe und lüften Sie das Gewächshaus täglich zur Förderung der Luftzirkulation. Schattennetze können im Sommer schützen.

Durch die sorgfältige Planung und Pflege schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen und sichern eine reiche Ernte.

Die drei Kulturen im Gewächshausanbau

Im ungeheizten, frostfreien Gewächshaus können Sie drei Kulturen im Jahr nacheinander anbauen: Frühjahrskulturen, Sommerkulturen und Herbstkulturen.

Frühjahrskulturen

Kälteresistente Pflanzen wie Salate, Kohlrabi und Spinat können ab Ende Februar im ungeheizten Gewächshaus gepflanzt werden. Bei niedrigen Nachttemperaturen bietet eine Lage Vlies zusätzlichen Schutz.

Sommerkulturen

Wärmeliebende Gemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen setzen Sie von Ende April bis Ende Mai ins Gewächshaus, wenn die Nachttemperaturen über 10 Grad Celsius bleiben.

Herbstkulturen

Herbstkulturen wie Feldsalat, Spinat und Endivie können Sie ab Spätsommer pflanzen und teilweise über den Winter stehen lassen. Diese robusten Pflanzen vertragen leichte Fröste und können an frostfreien Tagen geerntet werden.

Durch den gezielten Wechsel der Kulturen nutzen Sie Ihr Gewächshaus das ganze Jahr über effektiv und erfolgreich.

Pflege von Gemüse im Gewächshaus

Eine regelmäßige und sorgfältige Pflege der Pflanzen im Gewächshaus ist entscheidend:

Bewässerung

Sorgen Sie für eine gleichmäßige Bewässerung, ohne Staunässe zu verursachen. Automatische Bewässerungssysteme können hilfreich sein, erlauben aber individuelle Anpassungen.

Belüftung und Schattierung

Lüften Sie das Gewächshaus regelmäßig, um Hitzestau und hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Schattennetze schützen empfindliche Pflanzen im Sommer.

Temperaturmanagement

Halten Sie die Temperatur im Gewächshaus im optimalen Bereich. Bei Bedarf können Heizlüfter oder Vliesabdeckungen frostempfindliche Pflanzen schützen. Zusatzbeleuchtung hilft, das Lichtdefizit zu Beginn des Jahres auszugleichen.

Düngung

Eine regelmäßige und bedarfsgerechte Düngung ist unerlässlich. Verwenden Sie vorzugsweise organischen Dünger und achten Sie auf eine dosierte Anwendung.

Schädlingskontrolle und Krankheiten

Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten. Natürliche Bekämpfungsmethoden wie Nützlinge und biologische Pflanzenschutzmittel fördern gesundes Wachstum.

Durch gründliche Pflege und kontinuierliche Überwachung sichern Sie optimale Anbaubedingungen und ertragreiche Ernten.

Tomatenanbau im Gewächshaus

Der Tomatenanbau im Gewächshaus schützt die Pflanzen vor Regen und Wetterumschwüngen, was die Pflanz- und Erntezeit verlängert.

Pflanzung und Pflege

In einem unbeheizten Gewächshaus können Tomaten ab Anfang Mai gepflanzt werden, in einem beheizten schon ab Ende April. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation durch regelmäßiges Lüften. Bewässern Sie die Pflanzen direkt im Wurzelbereich und vermeiden Sie Wasser auf den Blättern. Organische Dünger ergänzen die Nährstoffversorgung bei Mangelerscheinungen.

Bestäubung und Fruchtansatz

Bestäuben Sie die Pflanzen während der Blütezeit durch vorsichtiges Schütteln, um die Fruchtbildung zu fördern. Automatische Fensteröffner unterstützen dabei, Kondenswasser und Pilzkrankheiten zu vermeiden.

Weitere Tipps

Kappen Sie Ende August die obersten Triebe, um die Energie in die vorhandenen Früchte zu lenken. Platzieren Sie Tomaten an gut belüfteten Stellen, besonders wenn sie zusammen mit Gurken angebaut werden.

Durch Beachtung dieser Pflegetipps optimieren Sie die Wachstumsbedingungen und sichern eine reiche Tomatenernte.

Gurkenanbau im Gewächshaus

Gurken gedeihen im warmen und geschützten Klima eines Gewächshauses besonders gut.

Wichtige Punkte beim Gurkenanbau

Leiten Sie die Pflanzen an Schnüren oder Rankgittern hoch, um Platz zu sparen und die Luftzirkulation zu verbessern. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig direkt im Wurzelbereich und vermeiden Sie Staunässe. Eine gute Belüftung verhindert Tauwasser und Pilzkrankheiten.

Temperatur- und Lichtanforderungen

Sorgen Sie für konstante Wärme und ausreichendes Licht. Temperaturen unter 14 Grad Celsius und Lichtmangel sollten vermieden werden. Eine Zusatzbeleuchtung kann in den dunkleren Monaten notwendig sein.

Pflege und Unterstützung der Pflanzen

Verwenden Sie organische Dünger, um den hohen Nährstoffbedarf zu decken, und kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Krankheiten und Schädlingsbefall. Binden Sie die Pflanzen bei Bedarf an den Schnüren fest, um das Wachstum zu fördern.

Durch diese Pflegemaßnahmen können Sie eine reiche Gurkenernte in Ihrem Gewächshaus realisieren.

Paprikaanbau im Gewächshaus

Paprika gedeihen im Gewächshaus besonders gut, wo konstante und höhere Temperaturen herrschen.

Vorbereitung und Aussaat

Beginnen Sie im Februar oder März mit der Aussaat der Paprikasamen in kleinen Anzuchtgefäßen. Pflanzen Sie die Jungpflanzen ins ungeheizte Gewächshaus, sobald die Nachttemperaturen über 10 Grad Celsius liegen.

Pflanzung und Standortwahl

Pflanzen Sie die jungen Paprikapflanzen in nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden und achten Sie auf ausreichenden Abstand. Der Standort sollte sonnig sein, da Paprika viel Licht benötigt.

Bewässerung und Nährstoffversorgung

Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig und gleichmäßig, ohne Staunässe. Ergänzen Sie den Boden alle paar Wochen mit organischem Dünger oder Kompost.

Unterstützung der Pflanzen

Hochwachsende Paprikasorten sollten an Schnüren oder Stäben befestigt werden. Kleinwüchsige Sorten kommen meist ohne zusätzliche Stützen aus.

Temperaturkontrolle und Belüftung

Halten Sie die Temperatur konstant zwischen 22 und 28 Grad Celsius und sorgen Sie für gute Belüftung. Automatische Fensteröffner sind hilfreich.

Bestäubung und Ernte

Schütteln Sie die Pflanzen zur Bestäubung täglich leicht und ernten Sie die Früchte, sobald sie ihre volle Größe und Farbe erreicht haben.

Durch die Beachtung dieser Anbauhinweise erzielen Sie eine reiche Paprikaernte im Gewächshaus.

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