Kräutergewächshaus: Frische Aromen das ganze Jahr
Frische Kräuter aus dem eigenen Gewächshaus – ein Traum für jeden Hobbykoch. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Kräuteranbaus im Gewächshaus, von der Auswahl der geeigneten Arten und Gewächshaustypen über die optimale Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung der aromatischen Pflanzen.
Kräuter im Gewächshaus: Arten und Vorteile
Ein Gewächshaus bietet hervorragende Bedingungen für den Anbau einer Vielzahl von Kräutern, sodass Sie das ganze Jahr über von frischen Aromen profitieren können. Der geschützte und regulierte Raum eines Gewächshauses ermöglicht es, sowohl einjährige als auch mehrjährige Kräuterarten erfolgreich zu kultivieren.
Arten von Kräutern für das Gewächshaus
Im Gewächshaus können Sie eine große Bandbreite an Kräutern anpflanzen:
- Einjährige Kräuter wie Basilikum, Koriander, Majoran, Gartenkresse, Portulak und Peperoni eignen sich besonders gut, um früh in der Saison ausgesät zu werden.
- Mehrjährige Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Thymian, Salbei, Schnittlauch und Minze wachsen besonders gut unter den kontrollierten Bedingungen im Gewächshaus und können über Jahre hinweg kultiviert werden.
- Zweijährige Kräuter wie Winterkresse und Löffelkraut profitieren ebenfalls von der geschützten Umgebung und können im dritten Jahr weiter kultiviert werden.
Vorteile des Kräuteranbaus im Gewächshaus
Der Anbau von Kräutern im Gewächshaus bietet zahlreiche Vorteile:
- Verlängerte Anbausaison: Die kontrollierte Umgebung ermöglicht es, die Wachstumsperiode zu verlängern, sodass Sie auch im Winter frische Kräuter ernten können.
- Schutz vor Witterungseinflüssen: Kräuter sind vor Frost, starkem Regen und extremen Temperaturschwankungen geschützt.
- Gesteigertes Wachstum: Durch die warme und feuchte Atmosphäre im Gewächshaus wachsen Kräuter oft schneller und kräftiger.
- Überwinterung: Mediterrane Kräuter, die frostempfindlich sind, überstehen die kalten Monate problemlos und treiben im Frühjahr schneller aus.
- Schädlings- und Krankheitsprävention: Die kontrollierte Umgebung und der begrenzte Zugang für Schädlinge reduzieren das Risiko von Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall.
Ein Kräutergewächshaus ermöglicht Ihnen jederzeit Zugang zu frischen, aromatischen Kräutern und bietet gleichzeitig eine nachhaltige Methode für den Kräuteranbau.
Geeignete Gewächshaustypen
Die Wahl eines geeigneten Gewächshauses ist entscheidend für den Erfolg Ihres Kräuteranbaus. Hier sind die gängigsten Typen und ihre Eigenschaften:
Glasgewächshaus
Dieses Gewächshaus bietet ausgezeichnete Lichtdurchlässigkeit und sorgt für optimale Wachstumsbedingungen. Es ist stabil und langlebig, benötigt jedoch intensive Pflege und kann im Winter hohe Energiekosten verursachen, wenn es beheizt wird.
Polycarbonat-Gewächshaus
Polycarbonat-Gewächshäuser bestehen aus doppelwandigen Platten, die eine gute Isolierung bieten und gleichzeitig das Licht streuen. Sie sind bruchsicherer und wartungsfreundlicher als Glasgewächshäuser und ideal für Kräuter, die empfindlicher auf Temperatur reagieren.
Foliengewächshaus
Ein Foliengewächshaus ist kostengünstig und leicht aufzubauen. Es bietet Schutz vor Witterungseinflüssen, ist aber weniger langlebig und bietet geringere Isolationswerte. Geeignet ist es für den saisonalen Anbau von Kräutern.
Anlehngewächshaus
Dieses wird an eine bestehende Hauswand gebaut und nutzt diese zur Wärmeisolierung. Es spart Platz und nutzt zusätzliche Wärme, die durch die Hauswand abgegeben wird. Es ist perfekt für Kräuter, die konstante Temperaturen bevorzugen.
Tunnel-Gewächshaus
Tunnel-Gewächshäuser bieten eine große Anbaufläche und sind flexibel und einfach zu montieren. Sie eignen sich ideal für großflächigen Kräuteranbau.
Mini-Gewächshaus
Ein Mini-Gewächshaus ist ideal für kleine Küchenkräuter oder die Anzucht von Kräuternämlingen und nimmt wenig Platz ein.
Frühbeet
Ein Frühbeet kann zur Verlängerung der Gartensaison verwendet werden und ist ideal für die Aussaat von Kräutern im Frühling oder für frostempfindliche Pflanzen im Herbst.
Standortwahl im Gewächshaus
Der richtige Standort im Gewächshaus ist entscheidend für das Wachstum Ihrer Kräuter. Berücksichtigen Sie folgende Faktoren:
Licht und Ausrichtung
- Lichtbedarf: Kräuter benötigen viel Licht, ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort. Achten Sie darauf, dass die Kräuter mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhalten.
- Ausrichtung: Eine Ausrichtung des Gewächshausfirstes in Ost-West-Richtung ist ideal, um maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen.
Wind- und Wetterschutz
- Windschutz: Ein windgeschützter Standort ist wichtig, um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden und die Temperatur stabil zu halten.
- Wetterschutz: Stellen Sie das Gewächshaus nicht in der Nähe von Gebieten mit starker Wasseransammlung oder in Senken, wo kalte Luft sich sammeln kann.
Boden und Untergrund
- Bodenbeschaffenheit: Achten Sie auf eine gute Drainage des Bodens unter dem Gewächshaus. Staunässe kann das Wurzelwachstum beeinträchtigen.
- Fundament: Ein stabiler Untergrund ist wichtig, besonders bei fest installierten Gewächshäusern.
Praktikabilität und Zugänglichkeit
- Zugänglichkeit: Der Zugang zum Gewächshaus sollte bequem und sicher sein, sowohl für die Pflege der Pflanzen als auch für den Transport von Materialien.
- Nähe zur Wasserquelle: Eine nahegelegene Wasserquelle erleichtert die Bewässerung erheblich und hilft, den Feuchtigkeitsbedarf der Pflanzen optimal zu steuern.
Bewässerung und Nährstoffversorgung
Eine gleichmäßige Bewässerung ist entscheidend für das erfolgreiche Wachstum Ihrer Kräuter. Tropfbewässerungssysteme und automatische Bewässerungstimer sind ideal, um die Wasserversorgung zu optimieren. Verwenden Sie temperiertes Wasser und gießen Sie vorzugsweise morgens. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian benötigen weniger Wasser, passen Sie daher die Wasserzufuhr den Bedürfnissen der verschiedenen Kräuterarten an.
Für die Nährstoffversorgung sind die meisten Kräuter Schwachzehrer und benötigen nur eine moderate Düngung. Im Frühjahr können Sie die Pflanzen mit organischem Dünger wie Kompost versorgen. Während der Wachstumsperiode ist ein flüssiger Bio-Dünger im Gießwasser hilfreich. Vermeiden Sie eine Überdüngung, da sie zu unkontrolliertem Wachstum und geringerer Aromaintensität führen kann. Selbst hergestellter Kräutersud aus Brennnesseln, Schachtelhalm oder Löwenzahn bietet eine umweltfreundliche Düngemethode.
Schädlingsbekämpfung und Vorbeugung
Eine effektive Schädlingsbekämpfung beginnt mit präventiven Maßnahmen. Reinigen und desinfizieren Sie das Gewächshaus vor der Pflanzsaison. Entfernen Sie Pflanzenreste und Unkraut, um Verstecke und Nahrungsquellen für Schädlinge zu beseitigen. Regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge wie Spinnmilben, Schmierläuse, Weiße Fliegen und Krankheiten wie Mehltau verhindern ein massives Auftreten.
Fördern Sie Nützlinge wie Marienkäferlarven oder Schlupfwespen und verwenden Sie Gelbtafeln gegen fliegende Schädlinge. Selbst hergestellte Pflanzenjauchen stärken die Pflanzen und wirken abschreckend auf Schädlinge. Bei starkem Schädlingsbefall entfernen und entsorgen Sie die befallenen Pflanzenteile und tauschen das Pflanzsubstrat aus.
Optimale Erde für Kräuter
Die richtige Erde ist entscheidend für das Wachstum Ihrer Kräuter. Eine Standard-Blumenerde enthält oft zu viele Nährstoffe und ist ungeeignet. Für Kräuter, die gut durchlässigen Boden bevorzugen, wie Rosmarin und Thymian, mischen Sie normale Gartenerde mit Sand oder feinem Kies. Für Kräuter, die eine feuchtere Umgebung bevorzugen, wie Minze und Petersilie, kombinieren Sie Gartenerde mit Kompost oder Humus und etwas Tonmehl.
Verwenden Sie eine torffreie Blumenerde als Basis. Eine übliche Mischung besteht aus gleichen Teilen Gartenerde, Kompost oder Humus und Sand oder Kies. Achten Sie darauf, dass der pH-Wert der Mischung den Bedürfnissen Ihrer Kräuter entspricht. Viele Kräuter bevorzugen einen neutralen bis leicht alkalischen Boden. Gartenkalk kann bei Bedarf den pH-Wert erhöhen.
Ernte und Verwendung
Die Ernte Ihrer Kräuter sollte sorgfältig erfolgen, um die Pflanzen nicht zu schwächen und eine kontinuierliche Produktion zu fördern. Bei mehrjährigen Kräutern ernten Sie im ersten Jahr minimal, ab dem zweiten Jahr regelmäßiger.
Erntezeitpunkt und Methode
- Knospen und Blüten: Ernten Sie während der Blütezeit in den Morgenstunden, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist.
- Blätter und Triebe: Schneiden Sie junge, frische Triebe und Blätter regelmäßig ab, um die Pflanzen kompakt und buschig zu halten. Ernten Sie nicht mehr als ein Drittel der Pflanze gleichzeitig.
Trocknen und Lagern
Um die Haltbarkeit Ihrer Kräuter zu verlängern:
- Bündel: Binden Sie die Kräuter in kleinen Bündeln zusammen und hängen Sie sie kopfüber an einem trockenen, schattigen Ort auf.
- Auslegen: Alternativ können Sie die Kräuter auf einem Sieb oder Baumwolltuch ausbreiten und regelmäßig wenden.
Bewahren Sie getrocknete Kräuter in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort auf.
Verwendung
- Frische Kräuter: Nutzen Sie frisch geerntete Blätter und Triebe, um Ihre Gerichte zu verfeinern. Diese eignen sich auch für Tees und aromatische Öle.
- Getrocknete Kräuter: Verwenden Sie getrocknete Kräuter in der Küche zur Würzung von Soßen, Suppen und Eintöpfen oder zur Herstellung von Kräutertees und Kräutersalz.
Einige Kräuter behalten ihr Aroma auch beim Kochen, wie Lavendel und Thymian, während empfindlichere Kräuter wie Basilikum erst zum Schluss hinzugefügt werden sollten.
Mit der richtigen Ernte- und Verwendungsmethode können Sie sicherstellen, dass Ihre Kräuter stets frisch und aromatisch sind und das ganze Jahr über Ihre Küche bereichern.