Lorbeerbaum: Pflege, Schneiden & Überwintern – So gelingt’s
Der Lorbeerbaum (Laurus nobilis) ist ein beliebtes Ziergehölz, das für seine aromatischen Blätter und sein immergrünes Laub geschätzt wird. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung und Pflege des Lorbeerbaums, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.
- Wuchs
- 🌱 Große Ernte leicht gemacht: Gemüsebeet-Planer
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Substrat
- Lorbeer gießen
- Lorbeer richtig düngen
- Wie pflanze ich richtig um?
- Lorbeer richtig schneiden
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Sorten & Arten
- Lorbeer vermehren
- Verwendung
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Der Lorbeerbaum, auch Edler Lorbeer oder Gewürzlorbeer genannt, besitzt eine konische Wuchsform und kann in freier Natur beeindruckende Höhen von bis zu 12 Metern und Breiten von bis zu 10 Metern erreichen. Er wächst sowohl strauch- als auch baumförmig und behält das ganze Jahr über seine dunkelgrünen, immergrünen, ledrigen Blätter, die einen aromatisch-würzigen Duft verströmen, wenn sie gerieben werden.
Die jungen Triebe des Lorbeerbaums sind durch eine braunrötliche Rinde gekennzeichnet, die sich mit zunehmendem Alter in eine glatte, gräuliche Borke verwandelt. Ein charakteristisches Merkmal des alten Holzes ist die glatte Rinde, die zusammen mit den dunklen Blättern des Baums einen attraktiven Kontrast bildet.
Regelmäßiger Formschnitt ist essenziell, um eine dichte, verzweigte Krone zu fördern und eine ansprechende Form wie Kegel, Pyramide oder Spirale zu bewahren. Ein solcher Schnitt sollte idealerweise im Mai nach dem ersten Wachstumsschub und ein weiteres Mal im Juli oder August durchgeführt werden, um braune Ränder an den Blättern zu vermeiden.
Während der Blütezeit im Frühjahr bilden sich gelbe Blüten, die sich später zu runden, schwarzen Früchten entwickeln. Der Lorbeerbaum ist robust und pflegeleicht und gedeiht sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen Lagen, wobei er einen windgeschützten Standort bevorzugt.
Blätter

Foto: Forest and Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 us | Quelle: Wikimedia
Die Blätter des Lorbeers sind schmal elliptisch, an beiden Enden spitz zulaufend und wachsen wechselständig an den Zweigen. Sie sind dunkelgrün, leicht gewellt und verströmen einen aromatisch-würzigen Duft, wenn sie gerieben werden. Diese Blätter enthalten ätherische Öle und Bitterstoffe, die sie besonders in der Küche vielseitig einsetzbar machen.
Zu den häufigen kulinarischen Anwendungen gehören:
- Gewürz für Suppen und Eintöpfe
- Veredelung von Fleisch- und Fischgerichten
- Würzen von Gurken- oder Kürbissud
- Aromatisierung von eingelegten Gurken und Heringen
- Verwendung in „Bouquets garnis“ für französische Gerichte
Getrocknete Blätter sind bis zu einem Jahr haltbar und sollten trocken und dunkel gelagert werden, um ihr Aroma zu bewahren.
Neben ihrem kulinarischen Nutzen finden sie auch in der Naturheilkunde Anwendung. Aufgrund ihrer ätherischen Öle werden sie traditionell als Naturheilmittel eingesetzt, wobei jedoch Vorsicht geboten ist, da sowohl die Blätter als auch die Früchte Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen können.
Blüte

Foto: G.Hagedorn | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Der Lorbeer ist zweihäusig, was bedeutet, dass es sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen gibt. Die unscheinbaren, grünlich-gelben oder weißlichen Blüten erscheinen in der Regel zwischen März und Mai und locken Insekten wie Bienen an, die für die Bestäubung sorgen.
Bereits nach erfolgreicher Bestäubung entwickeln sich aus den weiblichen Blüten eiförmige, schwarze Steinfrüchte. Obwohl die Blüten unscheinbar sind, tragen sie erheblich zur Fortpflanzung der Pflanze und zur Biodiversität in Ihrem Garten bei.
Früchte

Foto: SABENCIA Bertu Ordiales | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Die weiblichen Lorbeerpflanzen bilden nach der Blüte eiförmige, blauschwarze Steinfrüchte aus, die etwa 1 bis 1,8 cm groß sind. Diese glänzenden Früchte enthalten einen großen, harten Steinkern und sind reich an ätherischen Ölen, die traditionell für ihre entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkungen geschätzt werden.
Vorsicht ist geboten, denn sowohl die Früchte als auch die Blätter des Lorbeers enthalten ätherische Öle, die Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen können.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Benjamint444 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Der Echte Lorbeer gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen, warmen und windgeschützten Standort. Ideal sind Regionen wie der Bodensee oder das Rheinland, wo er auch im Freiland mit Winterschutz überdauern kann. In kühleren Gegenden empfiehlt sich die Kultivierung im Kübel, damit die Pflanze bei niedrigen Temperaturen ins Winterquartier gebracht werden kann. Ein durchlässiges, nährstoffreiches und humusreiches Substrat mit hohem Sand- und Lehmanteil ist ideal für den Lorbeer.
Substrat
Das ideale Substrat für den Lorbeer ist nährstoff- und humusreich und weist eine gute Strukturstabilität auf. Eine Mischung aus handelsüblicher Kübelpflanzenerde und Humus, eventuell angereichert mit Sand, sorgt für eine gute Drainage und verhindert Staunässe.
Beim Umtopfen sollten Sie das feine Wurzelgeflecht des Ballens vorsichtig aufrauen und die Pflanze kräftig angießen, um die Bildung neuer Wurzeln zu fördern.
Lorbeer gießen
Der Lorbeerbaum hat einen vergleichsweise geringen Wasserbedarf, verträgt aber keine Staunässe. Während Trockenperioden und in den ersten Jahren nach der Pflanzung sollten Sie ihn regelmäßig gießen. Im Sommer empfehlen sich ein- bis zweimal wöchentlich kräftige Wassergaben, im Winter genügt es, die Pflanze durchschnittlich einmal pro Monat zu gießen. Regenwasser ist besonders vorteilhaft, da es weniger Salz enthält als Grund- oder Quellwasser.
Lorbeer richtig düngen
Der Lorbeerbaum benötigt nur wenig Dünger. Eine einmalige Düngergabe im Frühjahr mit Langzeitdünger (8,00€ bei Amazon*) in Granulatform genügt meist. Wenn das Laub seine dunkelgrüne Farbe verliert, kann zusätzlich Flüssigdünger verwendet werden. Im Kübel kultivierte Lorbeerbäume sollten alle zwei Jahre umgetopft werden, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Wie pflanze ich richtig um?
Den Lorbeerbaum sollten Sie im Frühjahr umtopfen, nach dem Ausräumen aus dem Winterquartier. Größere Pflanzen benötigen nur alle drei bis vier Jahre frisches Substrat. Einen neuen Topf wählen Sie etwa 5 bis 10 cm größer als den bisherigen, füllen eine Schicht Steinchen oder Tonkügelchen zur Drainage ein und verwenden humus- und nährstoffreiches Substrat. Nach dem Umtopfen sollten Sie die Pflanze kräftig wässern.
Lorbeer richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt des Lorbeerbaums fördert die dichte Verzweigung und hält die Pflanze in Form. Der erste Formschnitt sollte im März, der zweite im Mai und ein dritter, falls nötig, im Juli oder August erfolgen. Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere und vermeiden Sie Schnitte mit der Heckenschere, da diese unschöne braune Ränder an den Blättern hinterlässt.
Beim Schneiden sollten Sie immer nur die Triebspitzen kürzen, besonders vorsichtig die unteren einjährigen Triebe, um eine dichte Verzweigung zu fördern. Tragen Sie Handschuhe, um Hautreizungen durch den Pflanzensaft zu vermeiden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Der Echte Lorbeer ist nicht vollständig frosthart und sollte frostfrei überwintert werden. Ideal ist ein heller Standort mit Temperaturen zwischen null und fünf Grad Celsius. Alternativ kann die Pflanze auch an einem dunkleren Ort überwintern, solange die Temperaturen nicht höher als fünf Grad liegen. Während der Winterruhe sollte die Pflanze nur leicht gegossen werden und regelmäßig auf Schädlinge kontrolliert werden.
Im Garten ausgepflanzte Lorbeerbäume benötigen einen guten Winterschutz, z.B. Wintervlies und eine Mulchschicht aus Laub.
Sorten & Arten

Foto: Agnieszka Kwiecień, Nova | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Vom Echten Lorbeer gibt es verschiedene Kultivare, die sich in Wuchsform, Blattfarbe und Anwendung unterscheiden:
- Laurus nobilis ‚Angustifolia‘: Schmalblättriger Lorbeer, ideal für Formschnitt oder als niedrige Hecke
- Laurus nobilis ‚Aurea‘: Junge Blätter sind leuchtend gelb, beliebt als Zierpflanze
- Laurus nobilis ‚Compacta‘: Kompakter Wuchs, geeignet für kleine Gärten oder Kübelkultur
- Laurus nobilis ‚Saratoga‘: Schmalere, längere Blätter, widerstandsfähig gegenüber Krankheiten
- Laurus nobilis ‚Undulata‘: Gewellte Blätter mit cremefarbenen Rändern, dekorativ für Formschnitt
Lorbeer vermehren
Der Lorbeer lässt sich gut durch Stecklinge, Samen und Wurzelschösslinge vermehren. Die Stecklingsvermehrung ist besonders beliebt und sollte im Juli und August erfolgen. Verwenden Sie etwa 15 bis 20 cm lange einjährige Triebe und stecken Sie diese in warmes, sandig-humoses Substrat. Alternativ können Sie auch die Wasserglasmethode anwenden oder die Samenvermehrung wählen.
Verwendung
Der Echte Lorbeer wird in der Naturheilkunde wegen seiner verdauungsfördernden, antiseptischen, galleanregenden und schleimlösenden Eigenschaften geschätzt. Ein Tee aus Lorbeerblättern kann bei Verdauungsproblemen helfen, während das ätherische Lorbeeröl Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden lindert. Auch in der Kosmetik wird Lorbeeröl genutzt, z.B. in Salben und Seifen.
Krankheiten & Schädlinge
Die ätherischen Öle in den Blättern bieten einen natürlichen Schutz gegen viele Krankheiten und Schädlinge. Dennoch können Schaderreger wie Schildläuse, Blattfleckenkrankheit oder falscher Mehltau dem Lorbeer zusetzen. Regelmäßige Kontrolle und Standortwahl sowie richtige Pflege helfen, diese Probleme zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Können die Früchte des Lorbeerbaums in der Küche verwendet werden?
Nein, die Früchte des Lorbeerbaums sollten nicht in der Küche verwendet werden. Sie enthalten ätherische Öle, die Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen können. In der Küche werden ausschließlich die Blätter als Gewürz genutzt.
Wie kann ich Schädlinge auf meinem Lorbeerbaum erkennen und bekämpfen?
Häufige Schädlinge am Lorbeerbaum sind Schildläuse, Wollläuse und Spinnmilben. Diese treten häufig bei zu warmen Überwinterungstemperaturen auf. Kontrollieren Sie regelmäßig die Blattunterseiten und Blattachseln. Bei einem Befall können natürliche Insektizide oder das Abschneiden der befallenen Pflanzenteile hilfreich sein. Eine ausgeglichene Pflege und richtige Standortwahl können vorbeugen.
Was ist der Unterschied zwischen dem Schneiden des Lorbeerbaums mit einer Heckenschere und einer Gartenschere?
Beim Schneiden mit einer Heckenschere können braune Ränder an den Blättern entstehen, da die Blätter hierbei verletzt werden. Eine Gartenschere ist empfehlenswert, da mit ihr die einzelnen Triebe ohne Beschädigung der Blätter geschnitten werden können. Dies fördert die Gesundheit der Pflanze und beugt unansehnlichen Stellen vor.
Ist der Lorbeerbaum winterhart und kann er im Freiland überwintern?
Der Lorbeerbaum ist nur bedingt winterhart und sollte in kühleren Gegenden in einem Kübel kultiviert werden, um ihn im Winter ins Haus holen zu können. In milderen Regionen, wie dem Rheinland oder am Bodensee, kann er mit ausreichend Winterschutz auch draußen überwintern. Dabei ist ein heller Standort mit Temperaturen zwischen null und fünf Grad Celsius optimal.