Lorbeer

Lorbeerarten: Kirschlorbeer und Echter Lorbeer im Vergleich

Kirschlorbeer und Echter Lorbeer werden oft verwechselt, doch unterscheiden sie sich deutlich in Verwendung und Eigenschaften. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Merkmale, Unterschiede und Besonderheiten der beiden Pflanzenarten.

Lorbeerarten: Kirschlorbeer vs. Echter Lorbeer

Die Begriffe „Lorbeer“ und „Kirschlorbeer“ werden oft synonym verwendet, obwohl es erhebliche Unterschiede zwischen beiden Pflanzen gibt. Während der Kirschlorbeer oft als Heckenpflanze genutzt wird, hat der Echte Lorbeer vor allem als Gewürzpflanze in der Küche Bedeutung.

Kirschlorbeer

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), auch als Lorbeerkirsche bekannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Diese immergrüne Pflanze zeichnet sich durch ihre glänzenden, dunkelgrünen Blätter mit länglicher Form aus. Der Kirschlorbeer wächst schnell und ist ideal für blickdichte Hecken.

Wesentliche Merkmale des Kirschlorbeers:

  • Blätter: Länglich und glänzend, giftig für Menschen und Tiere.
  • Blüten: Unauffällige weiße Blüten in Trauben.
  • Früchte: Schwarze, giftige Beeren.
  • Wuchshöhe: Kann mehrere Meter hoch werden.
  • Winterhärte: Widerstandsfähiger gegen Frost als Echter Lorbeer.
  • Verwendung: Ideal als Heckenpflanze aufgrund der Robustheit und dichten Wuchsform.

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Echter Lorbeer

Der Echte Lorbeer (Laurus nobilis), auch Gewürzlorbeer genannt, gehört zur Familie der Lorbeergewächse. Diese Pflanze ist ebenfalls immergrün und trägt glänzende, aromatische Blätter, die häufig zum Würzen verwendet werden.

Wesentliche Merkmale des Echten Lorbeers:

  • Blätter: Dünner, schmaler, matt und leicht gewellt. Essbar und aromatisch.
  • Blüten: Kleine weiße oder gelbliche Blüten, unscheinbar zwischen den Blättern.
  • Früchte: Blauschwarze Beeren.
  • Wuchshöhe: Kann bis zu 12 Meter hoch werden.
  • Winterhärte: Weniger frostbeständig; sollte in Regionen mit starken Wintern im Haus überwintert werden.
  • Verwendung: In der Küche und Medizin als Gewürz verwendet.

Hauptunterschiede im Überblick

  • Verwandtschaft: Kirschlorbeer gehört zur Familie der Rosengewächse, Echter Lorbeer zur Familie der Lorbeergewächse.
  • Giftigkeit: Kirschlorbeer ist in allen Pflanzenteilen giftig, Echter Lorbeer ist essbar.
  • Blattbeschaffenheit: Der Kirschlorbeer hat glänzende Blätter, während die Blätter des Echten Lorbeers matt sind.

Wenn Sie eine Pflanze für Ihren Kräutergarten suchen, entscheiden Sie sich für den Echten Lorbeer. Für eine robuste und schnell wachsende Hecke ist der Kirschlorbeer die bessere Wahl. Achten Sie jedoch auf die Giftigkeit des Kirschlorbeers bei der Pflege.

Kirschlorbeer-Arten

Die unterschiedlichen Kirschlorbeer-Sorten variieren in Wuchsform und Blattstruktur erheblich

Kirschlorbeer-Arten

Kirschlorbeer, wissenschaftlich Prunus laurocerasus, ist eine beliebte Wahl aufgrund seines dichten Wuchses und der immergrünen Blätter. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Wuchsform, Größe, Blattstruktur und Blütezeit unterscheiden.

Prunus laurocerasus ‚Caucasica‘

Prunus laurocerasus 'Caucasica'

‚Caucasica‘ bietet idealen Wuchs für dichte und effektive Hecken

Diese Sorte ist robust und schnellwachsend, ideal für dichte Hecken. ‚Caucasica‘ wächst säulenförmig und erreicht Höhen von bis zu 3 Metern mit langen, schmalen, dunkelgrünen Blättern. Die weißen Blüten erscheinen im späten Frühjahr und bieten einen hübschen Kontrast zum dunklen Laub.

Prunus lusitanica ‚Angustifolia‘

Diese Sorte, bekannt als Portugiesischer Kirschlorbeer, zeichnet sich durch schmale, immergrüne Blätter und kompakten, aufrechten Wuchs aus. Mit einer Höhe von bis zu 2,5 Metern ist ‚Angustifolia‘ ideal für kleinere Gärten. Im Sommer trägt diese Pflanze weiße Blüten in auffälligen Trauben.

Prunus laurocerasus ‚Rotundifolia‘

Auch als Rundblättriger Lorbeer bekannt, zeichnet sich diese Sorte durch große, runde, glänzende Blätter aus. ‚Rotundifolia‘ wächst in Höhe und Breite und bildet dichte, robuste Hecken. Die Pflanze ist widerstandsfähig und toleriert widrige Bedingungen gut.

Prunus laurocerasus ‚Novita‘

‚Novita‘ ist eine schnellwachsende Sorte, die sich sowohl für hohe als auch breite Hecken eignet. Diese Pflanze kann bis zu 50 cm pro Jahr wachsen und erreicht Höhen von bis zu 4 Metern. Große, dunkelgrüne, glänzende Blätter und weiße Blüten im Frühjahr zeichnen diese Sorte aus.

Prunus laurocerasus ‚Herbergii‘

‚Herbergii‘ ist eine kompakte Sorte, die sich ideal für schmale Hecken eignet. Sie wächst dicht und hat ellipsenförmige, dunkelgrüne Blätter. Diese Sorte ist bis zu 3 Meter hoch und eher schmal, daher gut für kleinere Gärten geeignet. Die weißen Blüten erscheinen im Mai.

Weitere Kirschlorbeer-Sorten

Weitere Kirschlorbeer-Sorten

Kirschlorbeer bietet eine beeindruckende Vielfalt für unterschiedliche Gartengestaltungen

Neben den oben genannten gibt es noch zahlreiche weitere Sorten wie ‚Etna‘, ‚Genolia‘ oder ‚Otto Luyken‘, die jeweils spezielle Eigenschaften und Wachstumsmerkmale aufweisen. Diese Vielfalt macht den Kirschlorbeer zu einer äußerst anpassungsfähigen Pflanze für diverse Gartenanforderungen.

Kirschlorbeer pflanzen und pflegen

Damit Ihre Kirschlorbeerpflanzen gesund wachsen, finden Sie hier eine umfassende Anleitung zum Pflanzen und Pflegen.

Standort

Kirschlorbeer gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Der Boden sollte nährstoffreich, gut durchlässig und feucht sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Ein windgeschützter Standort ist vorteilhaft.

Pflanzen

Pflanzen

Organischer Langzeitdünger fördert das Wachstum und stärkt die Pflanzenstruktur

Kirschlorbeer kann fast das ganze Jahr über gepflanzt werden, außer bei starken Frösten oder großer Hitze. Der Pflanzabstand sollte je nach Sorte zwischen 50 und 100 cm betragen.

  1. Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  2. Mischen Sie die ausgehobene Erde mit Kompost oder Blumenerde.
  3. Setzen Sie die Pflanze in das Loch und füllen Sie es mit der vorbereiteten Erde.
  4. Drücken Sie die Erde gut an und gießen Sie gründlich.

Gießen

Kirschlorbeer benötigt regelmäßige Wassergaben, besonders in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen und während trockener Sommerperioden. Gießen Sie ausreichend, sodass die Erde tief durchfeuchtet wird. Im Winter genügt eine monatliche Wassergabe.

Düngen

Düngen Sie im Frühjahr mit organischem Langzeitdünger. Eine zweite Gabe im Frühsommer fördert das Wachstum. Vermeiden Sie Überdüngung, da diese das Pflanzengewebe schwächen kann.

Schneiden

Der Kirschlorbeer ist schnittverträglich und kann im März/April und im August/September geschnitten werden. Ein Formschnitt fördert einen dichten Wuchs:

  • Entfernen Sie im Frühjahr abgestorbene oder kranke Zweige.
  • Im Spätsommer führen Sie einen leichten Formschnitt durch.

Achten Sie darauf, dass das Schnittwerkzeug sauber und scharf ist und tragen Sie Handschuhe, da die Pflanze giftig ist.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt am besten durch Stecklinge, die im Spätsommer oder Frühherbst geschnitten werden:

  1. Schneiden Sie etwa 10 cm lange Stecklinge mit mindestens drei Blattpaaren.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in ein Gemisch aus Torf und Sand.
  3. Halten Sie das Substrat feucht und stellen Sie den Topf an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz.

Nach einigen Monaten sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben und können im Frühjahr ins Freiland gepflanzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Auch wenn der Kirschlorbeer als robust gilt, kann er von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Hier sind die häufigsten Probleme und die entsprechenden Maßnahmen zur Bekämpfung.

Blattfleckenkrankheit

Diese weit verbreitete Pilzinfektion zeigt sich durch bräunliche bis schwarze Flecken auf den Blättern. Entfernen und entsorgen Sie betroffene Blätter. Vorbeugend hilft eine gute Standortwahl und Belüftung.

Schrotschusskrankheit

Diese Krankheit erkennt man an rotbraunen Flecken auf den Blättern. Befallene Blattpartien fallen aus, wodurch Löcher entstehen. Behandlung mit Fungiziden im Frühjahr und das Abschneiden befallener Triebe helfen.

Echter und Falscher Mehltau

Echter Mehltau zeigt sich mit einem weißen Belag auf der Blattoberseite, während falscher Mehltau gelbliche bis violette Flecken und graue Beläge verursacht. Beide entstehen bei hoher Luftfeuchtigkeit. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und vorbeugende Maßnahmen wie gute Lüftung angewendet werden.

Schildläuse

Diese Schädlinge erkennt man an braunen Höckern auf den Blättern. Entfernen Sie leichte Befälle mit Seifenlauge; bei starkem Befall hilft ein Pflanzenschutzmittel.

Blattläuse

Blattläuse scheiden Honigtau aus, auf dem sich schwarzer Rußtau-Pilz ansiedeln kann. Bekämpfen Sie sie mit einem starken Wasserstrahl oder natürlichen Feinden wie Marienkäfern.

Durch regelmäßige Kontrollen und schnelle Maßnahmen bei Befall können Sie Ihren Kirschlorbeer gesund erhalten.

Bilder: Alphotographic / iStockphoto