Kirschlorbeer

Kirschlorbeer-Früchte: Süß, aber gefährlich giftig?

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Der Kirschlorbeer mit seinem schön gefärbten, glänzenden Laub erfreut sich sowohl als Solitärpflanze als auch als Hecke großer Beliebtheit. Wenn im Herbst andere Gehölze die Blätter abwerfen behält der immergrüne Strauch das Laub und verzaubert den winterlichen Garten. Im Frühjahr erscheinen zahlreiche duftende Blütendolden, aus denen sich in den folgenden Monaten dunkle Beeren entwickeln.

Kirschlorbeer Früchte
AUF EINEN BLICK
Sind die Früchte des Kirschlorbeers essbar?
Antwort: Die Früchte des Kirschlorbeers haben ein süßes, saftiges Fruchtfleisch, das schwach giftig ist. Die Kerne enthalten jedoch Blausäure und sind stark giftig, besonders für Kinder und Tiere. In der Türkei werden die Früchte zu Gelee oder Marmelade verarbeitet, aber dies sollte Fachleuten überlassen werden.

Süße Früchte mit stark giftigem Kern

Der lateinische Name des Kirschlorbeer Prunus weist auf die enge Verwandtschaft des Ziergehölzes mit unseren einheimischen Pflaumen und Kirschen hin. Tatsächlich ähneln die glänzend schwarzen, etwa einen Zentimeter großen Früchte des Kirschlorbeer diesen beliebten Obstsorten.

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Das Fruchtfleisch der Lorbeerkirsche schmeckt angenehm saftig süß mit leicht bitterem Nachgeschmack. In ihm ist die Konzentration der in allen Pflanzenteilen enthaltenen Giftstoffe am geringsten. Duft und Aroma der Früchte erinnert an Bittermandeln, die ebenfalls Spuren von Blausäure enthalten und aus diesem Grund von Kindern nicht verzehrt werden sollten.

Gefährlicher Inhaltsstoff der Kerne

Hochgiftig für Kinder, Erwachsene und Tiere sind die in den Beeren enthaltenen Samenkörner. Wird der Samen beim Verzehr der Frucht zerbissen, wird die Blausäure freigesetzt und es kann zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühlen und Magenschmerzen kommen. Da Kinder viel empfindlicher auf den Giftstoff reagieren drohen schon beim Genuss weniger Früchte Atemstillstand und Bewusstlosigkeit.

Gelee und Marmelade aus den giftigen Frucht?

In seiner türkischen Heimat gilt die Frucht des Kirschlorbeer als Delikatesse und die Beeren sind sowohl getrocknet als auch zu Gelee oder Marmelade verarbeitet im Handel erhältlich. Dies ist möglich, da das Fruchtfleisch der Lorbeerkirsche nur schwach giftig ist und die Giftstoffe durch den Trocknungs- und Kochprozess teilweise zerstört werden. Dennoch sollten Sie die Zubereitung von Gelees aus den Früchten des Kirschlorbeer den Fachleuten überlassen. Beim Passieren der Beeren könnten Kerne zerbrechen, der Giftstoff in das Fruchtmus übergehen und dieses ungenießbar machen.

Schmückende Beeren besser abschneiden

In Haushalten, in denen kleine Kinder leben, sowie an Bürgersteigen ist es deshalb ratsam, die Lorbeerkirsche direkt nach der Blüte zurückzuschneiden. So können sich die Bienen am Nektar der Blüten laben, es besteht aber keine Gefahr dass Kinder unbeabsichtigt von den Beeren naschen.

Möchten Sie nicht vollständig auf den hübschen Beerenschmuck verzichten, sollten Sie alles Verblühte wenigstens im unteren Bereich entfernen. Dieser Schnitt hat auch für die Pflanze Vorteile, die dadurch kräftiger gedeiht. Blüten und Früchte müssen genährt werden und deren Ausbildung benötigt viele Nährstoffe.

Tipps & Tricks

Aus den in den Früchten enthaltenen Samen können Sie mit etwas Geduld selbst neue Kirschlorbeer-Sträucher heranziehen. Häufig geschieht die Vermehrung durch Samen von ganz alleine, sodass Sie im Frühjahr die gekeimten Jungpflänzchen im Umfeld einer vorhandenen Kirschlorbeere ausgraben und an den gewünschten Platz versetzen können.