Kaninchen im Garten: So umgehen Sie Kirschlorbeer-Risiken
Kirschlorbeer ist eine beliebte Gartenpflanze, aber ihre Giftigkeit für Kaninchen erfordert besondere Vorsicht. Dieser Artikel beleuchtet die Gefahren des Kirschlorbeers für Kaninchen und gibt Tipps für einen sicheren Umgang.

Es ist wichtig, Kaninchen vor giftigen Kirschlorbeer-Pflanzen zu schützen
Giftigkeit von Kirschlorbeer für Kaninchen
Alle Pflanzenteile des Kirschlorbeers – Blätter, Samen und Früchte – enthalten cyanogene Glykoside wie Prunasin. Diese Verbindungen setzen Blausäure frei, wenn sie durch Kauen oder Auffressen beschädigt werden. Die freigesetzte Blausäure kann bereits in kleinen Mengen eine Reihe gefährlicher Vergiftungserscheinungen bei Kaninchen auslösen. Diese reichen von erhöhter Speichelproduktion über Magen-Darm-Störungen bis hin zu schwereren Symptomen wie Zittern, Krämpfen und Atemlähmung.
Die Kerne sind besonders gefährlich, da sie die höchste Konzentration an Prunasin aufweisen. Schon wenige zerkleinerte Kerne können lebensbedrohlich für ein Kaninchen sein. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass Ihre Kaninchen keinen Zugang zu Kirschlorbeer-Pflanzen oder herabgefallenem Laub haben. Ein sorgsamer Umgang mit dem Kirschlorbeer im heimischen Garten ist unerlässlich, um die Gesundheit Ihrer Tiere zu schützen.

Kaninchen sollten keinen Zugang zu den gefährlichen Kirschlorbeer-Kernen haben
Schweregrad der Vergiftung
Das Ausmaß einer Kirschlorbeer-Vergiftung bei Kaninchen hängt stark von der konsumierten Menge und der Konzentration des Gifts ab. Besonders kritisch ist die Aufnahme der Blätter und Kerne. Die freigesetzte Blausäure kann schnell hohe Konzentrationen im Körper des Kaninchens erreichen und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Sie sollten deshalb verhindern, dass Ihre Kaninchen an die Kerne der Kirschlorbeerfrüchte gelangen. Schon wenige dieser zerkleinerten Kerne können für die Tiere tödlich sein.

Das rechtzeitige Erkennen der Symptome ist entscheidend für das Überleben des Kaninchens
Symptome einer Kirschlorbeer-Vergiftung
Eine Kirschlorbeer-Vergiftung bei Kaninchen kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen:
- Helle Schleimhäute: Dies kann auf eine beeinträchtigte Sauerstoffversorgung hinweisen.
- Lähmungserscheinungen: Betroffene Kaninchen können teilweise oder vollständig gelähmt wirken.
- Bauchschmerzen und Aufblähung: Der Magenbereich kann sich verhärten und das Kaninchen zeigt Anzeichen von Unbehagen.
- Übelkeit und Erbrechen: Dies ist ein häufiges Symptom, das oft mit Durchfall einhergeht.
- Starke Speichelbildung: Ein erhöhtes Speicheln kann ein erstes Anzeichen einer Vergiftung sein.
- Atemprobleme: Das Kaninchen könnte Schwierigkeiten beim Atmen haben, die bis zur Atemnot reichen können.
- Krämpfe und Zittern: Muskelkrämpfe und Zittern sind ebenfalls signifikante Anzeichen.
- Teilnahmslosigkeit oder Bewusstlosigkeit: Das Kaninchen kann apathisch wirken oder vollständig das Bewusstsein verlieren.
- Blutige Ausscheidungen: Blut kann im Kot, Urin oder Erbrochenen gefunden werden, was auf eine schwere Vergiftung hinweist.
Suchen Sie bei Auftreten dieser Symptome sofort einen Tierarzt auf.

Ein regelmäßiger Rückschnitt des Kirschlorbeers schützt Kaninchen vor Vergiftungen
Umgang mit Kirschlorbeer im Garten
Wenn Sie Kirschlorbeer in Ihrem Garten haben und Kaninchen halten, ist besondere Vorsicht geboten:
- Zugang einschränken: Stellen Sie sicher, dass Kirschlorbeer-Pflanzen nicht in Reichweite der Kaninchen gelangen können. Eine sichere Umzäunung des Geheges oder das Entfernen von Kirschlorbeer aus den Bereichen, in denen die Kaninchen frei laufen, sind sinnvoll.
- Herabgefallene Pflanzenteile entfernen: Kontrollieren Sie regelmäßig den Boden nach herabgefallenen Blättern und Früchten und entfernen Sie diese umgehend.
- Beschneiden: Schneiden Sie Kirschlorbeer-Büsche regelmäßig zurück, sodass Äste und Blätter nicht in den Bereich der Kaninchen ragen können. Entsorgen Sie das Schnittgut sofort.
- Alternativen anbieten: Eine ausreichende Bereitstellung von unbedenklichen Futterpflanzen wie Apfelbaumzweigen, Haselnusszweigen und anderen geeigneten Ästen kann helfen, das Interesse der Kaninchen am Kirschlorbeer zu mindern.

Frisches Gras und Kräuter bieten Kaninchen wertvolle Nährstoffe und Abwechslung
Alternative Futterpflanzen
Kaninchen benötigen eine abwechslungsreiche und sichere Auswahl an Pflanzen, um gesund zu bleiben. Neben den bereits genannten Zweigen und Ästen bieten sich auch verschiedene Gräser, Kräuter und Blüten an, die für Kaninchen gut verträglich und nährstoffreich sind. Hier einige empfehlenswerte Alternativen:
- Gräser: Frisches Gras und die grünen Halme von Hafer, Hirse, Weizen und Gerste sind nahrhafte Ergänzungen.
- Kräuter: Pflanzen Sie Kräuter wie Spitzwegerich, Breitwegerich, Dill und Kamille. Auch Echinacea und Pfefferminze sind gut geeignet. Heilkräuter sollten jedoch nur in Maßen verwendet werden.
- Blüten: Gänseblümchen, Kornblume, Malve und Ringelblume sind sicher für Ihre Kaninchen.
- Blätter: Blätter von Pflanzen wie der Gemüse-Gänsedistel und der Vogelmiere sind gut verträglich. Bei der Vogelmiere sollte auf die Verwechslungsgefahr mit dem unverträglichen Acker-Gauchheil geachtet werden.
Vorsicht ist bei der Dauerfütterung von Heilkräutern geboten, da diese spezifische Wirkungen auf den Organismus haben können.

Eine sichere Umzäunung schützt Kaninchen vor giftigen Pflanzen im Gartenfreilauf
Risikobewertung im Gartenfreilauf
Wenn Ihre Kaninchen im Gartenfreilauf unterwegs sind, besteht die Gefahr, dass sie an giftigen Pflanzen knabbern. Überprüfen Sie Ihren Garten regelmäßig auf herabgefallene Kirschlorbeer-Blätter und -Früchte und entfernen Sie diese sofort. Platzieren Sie das Kaninchengehege in einem Bereich, der fernab von Kirschlorbeersträuchern liegt, und stellen Sie sicher, dass keine Äste oder Blätter in das Gehege hineinragen.
Eine sichere und stabile Umzäunung Ihres Gartens ist essenziell, um Ihre Kaninchen vor giftigen Pflanzen und anderen Gefahren zu schützen. Gewöhnen Sie Ihre Tiere an ein vielfältiges und sicheres Nahrungsangebot, damit sie nicht in Versuchung geraten, am Kirschlorbeer zu knabbern.
Maßnahmen im Falle einer Vergiftung
Sollte Ihr Kaninchen dennoch Kirschlorbeer gefressen haben, ist schnelles Handeln entscheidend:
1. Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, um klar zu denken und die notwendigen Schritte einzuleiten.
2. Giftquelle entfernen: Entfernen Sie schnell verbleibende Pflanzenteile aus dem Maul des Kaninchens.
3. Erste Hilfe Maßnahmen:
- Bieten Sie auf der Fahrt zum Tierarzt viel Grünfutter oder Frischfutter an. Dies kann helfen, das Gift zu verdünnen.
- Wenn verfügbar und Sie darin geübt sind, können Sie dem Kaninchen etwa 1-3 Gramm Aktivkohle (3,00€ bei Amazon*) pro Kilogramm Körpergewicht oral verabreichen, um das Gift im Magen zu binden.
4. Informationen sammeln: Notieren Sie, welche Pflanzenteile und Mengen das Kaninchen gefressen hat, und halten Sie diese Informationen bereit, um sie dem Tierarzt mitzuteilen. Nehmen Sie Teile der Pflanze oder Fotos davon mit zum Tierarzt.
5. Tierarzt aufsuchen: Gehen Sie sofort mit Ihrem Kaninchen zum Tierarzt. Verzögerungen können die Prognose erheblich verschlechtern.
6. Kontakt zu Giftnotrufzentralen: Halten Sie die Telefonnummern von Giftnotrufzentralen bereit, um im Notfall zusätzliche Anweisungen zu erhalten.
Durch rasches Handeln können Sie Ihrem Kaninchen helfen, eine Vergiftung zu überstehen.