Bambus

Fressen Kaninchen Bambus? Eine leckere Futteroption

Bambus ist eine attraktive und vielseitige Pflanze, die auch im Kaninchengehege eine Bereicherung sein kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Eignung, Vorteile und Kultivierung von Bambus als Futterpflanze und Gestaltungselement für Ihre Kaninchen.

Ungiftigkeit von Bambus für Kaninchen

Bambus ist in den meisten Fällen für Kaninchen ungiftig und kann bedenkenlos verfüttert werden. Besonders die Blätter und Zweige sind nährstoffreich und gut verträglich. Beachten Sie jedoch, dass die Sprossen bestimmter Bambusarten cyanogene Glycoside enthalten, die bei der Verdauung Blausäure freisetzen und in hohen Mengen schädlich sein können. Verzichten Sie daher auf die Fütterung von Bambussprossen.

Stellen Sie sicher, dass der Bambus aus ungespritzten und unbehandelten Beständen stammt, da Pestizide und Fungizide erhebliche Gesundheitsrisiken für Kaninchen darstellen können. Achten Sie darauf, nur sichere und chemischfreie Bambusarten zu verwenden.

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie Ihren Kaninchen Bambus als sicheren und gesunden Bestandteil ihrer Ernährung anbieten.

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Bambusarten und ihre Eignung als Kaninchenfutter

Für die Fütterung von Kaninchen eignen sich nicht alle Bambusarten gleich gut. Besonders beliebt sind Bambusarten mit schmalen Blättern aufgrund ihres Nährwerts und der hohen Akzeptanz bei Kaninchen.

Geeignete Bambusarten

1. Pseudosasa:

  • Japanischer Pfeilbambus (Pseudosasa japonica) mit schmalen, glänzenden Blättern.

2. Phyllostachys:

  • Beliebte Sorten wie Goldrohrbambus (Phyllostachys aurea), Bisset-Bambus (Phyllostachys bissetii) und Zwergbambus (Phyllostachys pygmaeus).

3. Fargesia:

  • Schirmbambus (Fargesia murielae), bekannt für seine dichte Blattmasse und gute Verträglichkeit.

Weniger geeignete Bambusarten

Breitblättrige Bambusarten wie diejenigen der Gattungen Sasa oder Indocalamus werden von Kaninchen oft gemieden, obwohl sie ebenfalls ungiftig und essbar sind.

Bei der Fütterung von Bambus achten Sie stets darauf, dass der Bambus nicht mit Pestiziden behandelt wurde, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Der Glücksbambus – ein giftiger Sonderfall

Besondere Vorsicht ist beim Glücksbambus (Dracaena braunii syn. Sanderiana) geboten. Diese Pflanze gehört zu den Drachenbaumarten und ist für Kaninchen giftig. Sie wird oft als Zimmerdeko verkauft und ist keine echte Bambusart. Vermeiden Sie unbedingt, dass Glücksbambus in die Nähe Ihrer Tiere gelangt, um gesundheitliche Probleme zu verhindern.

Nährstoffe und Vorteile von Bambus für Kaninchen

Bambusblätter sind reich an Kalzium, Eisen und Magnesium, die den Knochenaufbau, die Blutbildung und die Muskulatur unterstützen. Zudem fördern die enthaltenen Fasern die Verdauung und stabilisieren die Darmflora. Die Kieselsäure im Bambus stärkt das Bindegewebe, fördert das Wachstum von Zähnen und Krallen und sorgt für ein glänzendes Fell.

Bambus ist eine wertvolle Ergänzung zur Ernährung Ihrer Kaninchen und kann sowohl frisch als auch getrocknet verfüttert werden. Geben Sie Bambus in Maßen und als Teil einer abwechslungsreichen Ernährung, um optimale gesundheitliche Vorteile zu gewährleisten.

Fütterungsempfehlungen für Bambus

Bieten Sie Ihren Kaninchen Bambus als Ergänzung zur regulären Ernährung an. Er kann das ganze Jahr über verfüttert werden und sollte einmal wöchentlich in kleinen Mengen gegeben werden. Drei bis vier Halme reichen in Kombination mit anderen Grünpflanzen und Zweigen aus.

Um Bambus frisch zu halten, lagern Sie ihn im Kühlschrank. Befeuchten Sie die Stängel leicht und bewahren Sie sie in einer verschlossenen Tüte oder Plastikbox auf. So bleibt der Bambus bis zu vier Tage frisch.

Bambus im Kaninchengehege – eine Bereicherung für Tier und Halter

Bambus bietet nicht nur eine ästhetische Bereicherung für das Kaninchengehege, sondern auch viele praktische Vorteile.

Sichtschutz und Schattenspender

Bambus wächst schnell und ist immergrün, wodurch er das ganze Jahr über Schatten spendet und Sichtschutz bietet. Dies schafft eine entspannte Umgebung für Ihre Kaninchen, die sich gerne zurückziehen.

Schutz vor Abnutzung

Da Kaninchen gerne knabbern, ist es ratsam, den Bambus zu schützen, etwa durch eine Einzäunung. Dies verhindert, dass die Kaninchen die Pflanze komplett abfressen.

Feuchtigkeitsspendender Boden

Bambus hilft dabei, Feuchtigkeit im Boden zu halten, was besonders in den Sommermonaten vorteilhaft ist. Ein konstant feuchter Boden trägt zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden Ihrer Kaninchen bei.

Minimaler Pflegeaufwand

Bambus ist robust und benötigt nach der Etablierung nur minimalen Pflegeaufwand. Er gedeiht in verschiedenen Bodenverhältnissen und macht ihn zur idealen Pflanze für Kaninchengehege.

Tipps zur Kultivierung von Bambus im Garten

Um Bambus erfolgreich im Garten zu kultivieren, sind einige wesentliche Faktoren zu beachten.

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit

Bambus gedeiht optimal an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher und humoser Boden ist ideal.

Richtige Pflanzzeit und Pflanzung

Die beste Zeit, um Bambus zu pflanzen, ist im Frühjahr oder Sommer. Bereiten Sie die Pflanzgruben gut vor und fügen Sie bei Bedarf Kompost oder organischen Dünger hinzu.

Rhizomsperre

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die Installation einer Rhizomsperre (36,00€ bei Amazon*), um die unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern. Verwenden Sie eine mindestens 60 cm tiefe, stabile Barriere aus Plastik oder Metall.

Bewässerung und Düngung

Bambus benötigt besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung viel Wasser. Gießen Sie auch im Winter bei frostfreiem Wetter. Eine jährliche Düngung im Frühjahr mit einem stickstoffreichen Dünger unterstützt das Wachstum.

Pflegeschnitt und Wintervorbereitung

Regelmäßiger Pflegeschnitt fördert gesundes Wachstum und verhindert unerwünschte Ausbreitung. Schützen Sie junge Pflanzen in den ersten Jahren vor starkem Frost, beispielsweise durch Abdecken mit Vlies oder Mulch.

Pflanzung im Kübel

Für Balkone und Terrassen ist die Kultivierung in einem Kübel eine attraktive Option. Wählen Sie ein großes, frostbeständiges Pflanzgefäß und achten Sie auf eine gute Drainageschicht. Im Winter sollten Sie Kübelpflanzen an einen geschützten Ort bringen.

Durch diese sorgfältige Kultivierung wird Ihr Bambus im Garten oder auf der Terrasse prächtig gedeihen und auch Ihren Kaninchen eine abwechslungsreiche Futterquelle bieten.

Bilder: Anya Douglas / Shutterstock