Phacelia: Aussaat, Pflege & Verwendung im Garten
Phacelia tanacetifolia, auch bekannt als Büschelschön, ist eine vielseitige Pflanze mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten im Garten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften der Phacelia, von der Aussaat und Pflege bis hin zu ihrer Verwendung als Gründüngung, Bienenweide und Futterpflanze.
- Blätter
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- Blüte
- Früchte
- Herkunft
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Phacelia pflegen
- Pflanzung
- Verwendung
- Gründüngung mit Phacelia
- Imkerpflanze
- Futterpflanze
- Sorten & Arten
- Phacelia vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- Giftigkeit
- Häufig gestellte Fragen
- Gemüsebeet-Planer
Blätter
Die Blätter der Phacelia sind unbehaart und farnartig gefiedert, was ihnen ein filigranes Aussehen verleiht. Sie sind wechselständig angeordnet und winden sich spiralig um die Sprossachse. Nebenblätter fehlen gänzlich, was ein charakteristisches Merkmal dieser Pflanze ist. Bei empfindlichen Personen können die Blätter bei Hautkontakt Reizungen auslösen.
Wichtige Merkmale der Blätter:
- Unbehaart
- Farnartig gefiedert
- Wechselständig angeordnet
- Spiralig um die Sprossachse gewunden
- Keine Nebenblätter
Die Form der Phacelia-Blätter erinnert an das Laub des Rainfarns, was zur charakteristischen Erscheinung der Pflanze beiträgt.
Blüte
Die Blütezeit der Phacelia tanacetifolia beginnt im Juni und dauert bis zum ersten Frost an. Die glocken- bis röhrenförmigen Blüten variieren in Weiß, Hellblau bis Tiefblauviolett und stehen in Wickeln oder ährigen Blütenständen an den Stängelenden. Besonders auffällig sind die langen Staubblätter und Narben, die deutlich über die Kronblätter hinausragen, wodurch sie Bestäubern wie Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebfliegen leicht zugänglich sind. Vor dem Verblühen nehmen die Blütenstände eine schneckenförmige Gestalt an. Die Pflanze produziert große Mengen zuckerhaltigen Nektars, was sie für Imker besonders wertvoll macht.
Früchte
Die Früchte der Phacelia sind unscheinbare, warzig-schrumpelige Kapselfrüchte, die meist behaart sind. Diese zweifächerigen Kapselfrüchte enthalten die Samen der Pflanze und springen bei Reife bei der geringsten Berührung auf, wodurch die Samen verbreitet werden. Phacelia tanacetifolia ist ein Dunkelkeimer und benötigt Dunkelheit zur Keimung. Säen Sie die Samen daher etwa ein bis zwei Zentimeter tief.
Herkunft
Phacelia tanacetifolia, auch bekannt als Rainfarn-Phazelie oder Büschelschön, stammt aus den trockenen Höhenlagen Kaliforniens, Arizonas und Mexikos. Der Name „Phacelia“ leitet sich vom griechischen Wort „phakelos“ ab, was „Büschel“ bedeutet und auf die charakteristische Form der Pflanze hinweist. Zur Gattung Phacelia gehören etwa 200 Arten, die von Nord- bis Südamerika verbreitet sind. Die Phacelia wird seit dem 19. Jahrhundert in Europa kultiviert und hat sich als Imkerpflanze, Gründüngung und Futtermittel etabliert.
In Europa findet man verwilderte Phacelia-Pflanzen oft an Wegrändern, Brachflächen oder Schotterflächen, meist aus verlorenem Saatgut. Da sie nicht winterhart ist, verschwindet sie meist nach kurzer Zeit wieder.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Phacelia gedeiht am besten an einem sonnigen bis vollsonnigen Standort, verträgt jedoch auch Halbschatten, wobei die Blüte dann weniger üppig ausfällt. Sie bevorzugt gut durchlässige Böden, da sie Staunässe nicht verträgt. Besonders gut geeignet sind sandige und humose Böden. Aufgrund ihrer Trockenheitstoleranz und geringen Bodenansprüche ist sie ideal für naturnahe Gärten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Phacelia stellt keine hohen Ansprüche an den Boden, benötigt jedoch gut durchlässige Substrate, um Staunässe zu vermeiden. Sie kann auf verschiedenen Bodenarten gedeihen und ist besonders als Gründüngungspflanze wertvoll. Ihr tiefes Wurzelwerk lockert den Boden und fördert die Bodenstruktur, während sie Nährstoffe effizient aufnimmt und den Humusgehalt erhöht. Die dichten Blätter bieten eine gute Bodenbeschattung und unterdrücken Unkrautwachstum.
Phacelia pflegen
Phacelia ist pflegeleicht und übersteht Trockenperioden gut. Während der Wachstumsphase ist jedoch auf ausreichende Bewässerung zu achten. Bei Trockenheit sollte regelmäßig gegossen werden, um das Blütenwachstum zu fördern. Eine monatliche Düngung kann die Blütenpracht unterstützen. Um unkontrollierte Selbstaussaat zu vermeiden, sollten verblühte Blütenstände rechtzeitig entfernt werden.
Pflanzung
Die Aussaat erfolgt im Freiland, idealerweise direkt ins Beet. Je nach Region kann ab März oder Ende April ausgesät werden. Der Boden sollte gut durchlässig sein. Die Samen werden etwa ein bis zwei Zentimeter tief eingebracht, bei einer Bodentemperatur zwischen 12 und 18 Grad Celsius. Nach der Aussaat sollten die Samen leicht eingeharkt und gut gewässert werden.
Verwendung
Phacelia eignet sich hervorragend für bienenfreundliche Gärten sowie als Gründüngungspflanze. Ihr dichtes Wurzelnetz verbessert die Bodenstruktur und ihre blauen oder violetten Blüten ziehen zahlreiche Bestäuber an. Sie kann nach der Getreideernte ausgesät werden und bindet Stickstoff, den sie im Folgejahr an nachfolgende Pflanzen abgibt. Phacelia ist auch als Futterpflanze vor der Blüte geeignet und kann frisch oder als Silage verfüttert werden.
Gründüngung mit Phacelia
Der Einsatz von Phacelia als Gründüngung verbessert die Bodenstruktur und reichert den Boden mit organischen Stoffen an. Sie unterdrückt Unkraut, schützt vor Erosion und bindet Nährstoffe, die für nachfolgende Kulturen verfügbar gemacht werden. Die Pflanze kann als Zwischenfrucht von März bis Oktober ausgesät werden und erfriert bei Temperaturen unter -5 Grad Celsius, wodurch sie eine lockere, humusreiche Bodenstruktur hinterlässt.
Imkerpflanze
Phacelia tanacetifolia, auch als Bienenweide bekannt, liefert große Mengen Nektar und Pollen. Der Trachtwert ist vergleichbar mit dem von Raps, und pro Hektar können bis zu 500 Kilogramm Honig gewonnen werden. Die Pflanze unterstützt die lokale Biodiversität, indem sie bestäubende Insekten anzieht. Die Blüten sind leicht zugänglich und bieten über einen langen Zeitraum Nahrung für Insekten.
Futterpflanze
Phacelia kann vor der Blüte als Futtermittel verwendet werden, besonders für Schweine. Sie ist nahrhaft und leicht verdaulich, kann frisch oder als Silage verfüttert werden. Für Landwirte bietet sie eine gesunde und wirtschaftliche Ernährungsmöglichkeit für Nutztiere.
Sorten & Arten
Es gibt verschiedene Phacelia-Sorten für den landwirtschaftlichen und gärtnerischen Gebrauch:
- Phacelia tanacetifolia ‚Stala‘: Hellviolette bis weiße Blüten, geeignet für Winterbegrünung.
- Phacelia tanacetifolia ‚Angelia‘: Hellblaue Blüten, trockenheitstolerant und Ideal als Gründüngung.
- Phacelia campanularia ‚Blue Bonnet‘: Leuchtend blaue Blüten, blüht acht bis zehn Wochen nach Aussaat.
- Phacelia grandiflora ‚Summertime Blues‘: Königsblaue Blüten, wird 40-60 cm hoch.
Für den großflächigen Einsatz im landwirtschaftlichen Bereich gibt es wüchsige und robuste Sorten wie ‚Lisette‘, ‚Balo‘, ‚Julia‘ und ‚Gipha‘.
Phacelia vermehren
Die Vermehrung der einjährigen Phacelia erfolgt durch Samen, die während der Fruchtreife gesammelt und im nächsten Frühjahr ausgesät werden können. Phacelia-Samen sind Dunkelkeimer und sollten etwa ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde eingebracht werden. Während der Keimphase ist gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig, und in milden Regionen kann die Aussaat bereits im März beginnen.
Krankheiten & Schädlinge
Phacelia ist weitgehend widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen, wodurch sie eine schützende Wirkung auf benachbarte Pflanzen hat. Sie ist von typischen Pflanzenkrankheiten kaum betroffen und hilft, Schädlinge wie Wurzelälchen zu hemmen. Schnecken können jedoch junge Pflanzen befallen, und Pilzkrankheiten wie Mehltau können bei sehr feuchten Bedingungen auftreten.
Giftigkeit
Phacelia kann bei Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen. Die Samen enthalten Hautreizstoffe, weshalb beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe getragen werden sollten. Für Tiere gilt die Phacelia als ungefährlich und kann als Futtermittel verwendet werden. Von einem Verzehr durch Menschen wird jedoch abgeraten.
Häufig gestellte Fragen
Ist Phacelia giftig für Menschen?
Phacelia ist nicht als giftig eingestuft, jedoch können die Pflanzen hautreizende Stoffe enthalten, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können. Beim Umgang mit der Pflanze sollten daher Handschuhe getragen werden.
Kann Phacelia als Futterpflanze verwendet werden?
Ja, Phacelia kann vor der Blüte als Futter für Nutztiere, insbesondere Schweine, verwendet werden. Sie ist nahrhaft, eiweißreich und wird gut verdaut. Für Weidetiere wie Pferde wird sie jedoch oft gemieden, da die Pflanze in der Blütezeit sehr scharf ist.
Wie wirkt Phacelia auf Schädlinge und Krankheiten?
Phacelia ist widerstandsfähig gegenüber den meisten Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Sie hat eine hemmende Wirkung auf Nematoden (Rübenälchen) und schützt andere Pflanzen vor bodenbürtigen Krankheiten wie der Kohlhernie.
Was ist Phacelia-Honig?
Phacelia-Honig wird aus dem Nektar der Phacelia-Blüten gewonnen. Er gilt als besonders exotisch und blumig im Aroma. Der Trachtwert der Phacelia ist mit dem von Raps vergleichbar, und Imker können pro Hektar bis zu 500 Kilogramm Honig ernten. Der Honig neigt aufgrund seiner Zuckerzusammensetzung zum Auskristallisieren und wird daher oft intensiv gerührt, um eine streichzarte Konsistenz zu erreichen.