Klatschmohn

Klatschmohn-Samen ernten: So gelingt es Ihnen

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Klatschmohn (Papaver) ist eine beliebte Gartenpflanze, die mit ihren leuchtenden Blüten Farbe in Beete bringt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Aussaat, Pflege und den verschiedenen Arten des Klatschmohns.

Klatschmohn Samenkapseln
Nach der Blüte bildet der Klatschmohn Samenkapseln

Aussaat von Klatschmohnsamen

Klatschmohnsamen werden idealerweise im zeitigen Frühjahr oder Herbst direkt an ihrem endgültigen Standort ausgesät, da die Pflanze kein Umpflanzen verträgt. Lockern Sie den Boden gut auf und entfernen Sie Unkraut, um optimale Bedingungen für die Keimung zu schaffen. Da Klatschmohn ein Lichtkeimer ist, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Streuen Sie die Samen breitwürfig auf die Bodenoberfläche und drücken Sie sie leicht an. Ein Pflanzabstand von etwa 20 bis 25 Zentimetern ist empfehlenswert, damit jede Pflanze genügend Platz zum Wachsen hat.

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Halten Sie den Boden nach der Aussaat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Die Samen benötigen eine Kälteeinwirkung, um keimfähig zu werden, weshalb eine Herbstsaat vorteilhaft sein kann. Unter optimalen Bedingungen erfolgt die Keimung nach etwa zwei bis drei Wochen. Sobald die Sämlinge groß genug sind, können sie bei Bedarf vereinzelt werden.

Standortbedingungen für Klatschmohn

Klatschmohn bevorzugt vollsonnige und warme Standorte. Ein windgeschützter Platz hilft, die empfindlichen Blütenblätter vor Schäden durch starken Wind zu bewahren. Der Boden sollte durchlässig und eher mager sein, idealerweise leicht kalkhaltig. Trockene Verhältnisse bekommen der Pflanze besser als ständige Nässe oder Staunässe.

Ein nährstoffreicher Boden fördert zwar das Blattwachstum, reduziert aber die Blütenbildung. Ist Ihr Gartenboden zu schwer und kompakt, können Sie ihn durch Zugabe von Sand auflockern, um die Drainage zu verbessern. Klatschmohn benötigt keinen zusätzlichen Dünger.

Pflege von Klatschmohn

Klatschmohn ist pflegeleicht und benötigt wenig Aufmerksamkeit. An geeigneten Standorten sät er sich oft selbst aus, was den Pflegeaufwand weiter reduziert.

Gießen

Gießen Sie Klatschmohn im Garten nur bei längerer Trockenheit. Pflanzen im Topf benötigen hingegen tägliche Wassergaben, da der Erdballen schneller austrocknet. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelschäden zu verhindern.

Verblühtes Entfernen

Regelmäßiges Entfernen verwelkter Blüten fördert die Bildung neuer Knospen und verlängert die Blütezeit. Dies verhindert zudem eine unerwünschte Selbstaussaat.

Rückschnitt und Selbstaussaat

Möchten Sie eine starke Selbstaussaat verhindern, schneiden Sie die Blüten ab, bevor sie Samen bilden. Lassen Sie die Selbstaussaat zu, wenn Sie einen Wildgarten bevorzugen.

Düngen

Eine zusätzliche Düngung ist in der Regel nicht erforderlich, da Klatschmohn gut auf nährstoffarmen Böden gedeiht. Überdüngung fördert das Blattwachstum, verringert jedoch die Blütenbildung.

Blütezeit und Aussehen des Klatschmohns

Klatschmohn blüht von Mai bis Juli und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 20 und 90 Zentimetern. Die Blüten sind leuchtend rot und erinnern an zerknitterte Seide. Jede Blüte hat vier Kronblätter, die oft einen schwarzen Fleck an ihrer Basis tragen. Nach der kurzen Blühdauer entwickeln sich eiförmige Kapselfrüchte, die mehrere hundert winzige, schwarze Samen enthalten, die durch den Wind verbreitet werden.

Verwendung von Klatschmohnsamen

Klatschmohnsamen sind vielseitig einsetzbar:

1. Küche:

  • Backwaren: Nutzen Sie die Samen gemahlen oder ganz für Brote, Brötchen und Gebäck. Sie verleihen Backwaren ein ansprechendes Aussehen und eine nussige Note.
  • Salate und Dressings: Die jungen Blätter eignen sich für Salate und Dressings, ihr nussiger Geschmack harmoniert gut mit Nüssen und Pinienkernen. Verwenden Sie frische Blütenblätter als essbare Dekoration.

2. Gartenbau und Dekoration:

  • Blumenkompositionen: Klatschmohnblüten und getrocknete Samenkapseln sind attraktive Elemente in floralen Arrangements und Trockengestecken.
  • Nutzung in Wildblumenwiesen: Klatschmohn bereichert Wildblumenwiesen und bietet Nahrung für Insekten wie Bienen und Hummeln.

3. Ölgewinnung:

  • Kulinarisches Öl: Die Samen können zur Gewinnung von Öl verwendet werden, das in Salatdressings und anderen Gerichten Anwendung findet.

Genießen Sie Klatschmohnsamen in moderaten Mengen, um gesundheitliche Beschwerden zu vermeiden. Besonders für Kinder ist der Verzehr größerer Mengen nicht zu empfehlen.

Bedeutung für Insekten und Wildtiere

Klatschmohn ist als Nahrungsquelle für bestäubende Insekten ökologisch wertvoll, da die Blüten reichlich Pollen bieten:

  • Wildbienen: Mehrere Arten, darunter die Mohn-Mauerbiene, nutzen die Pollen.
  • Honigbienen und Hummeln: Diese Insektenarten besuchen ebenfalls die Blüten.
  • Schwebfliegen und Käfer: Auch sie gehören zu den regelmäßigen Pollen-Sammlern.

Für Kleinvögel sind die Samen eine wichtige Nahrungsquelle. Lassen Sie die Pflanzen stehen, bis die Samen vollständig gereift sind, um den Vögeln in den Herbst- und Wintermonaten zu helfen. Durch das Anpflanzen von Klatschmohn fördern Sie Biodiversität und leisten einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Arten von Klatschmohn

Klatschmohn bietet eine Vielfalt an Arten und Zuchtvarianten, die sich in Blütenfarbe und Wuchshöhe unterscheiden:

Wildarten und Zuchtformen

1. Papaver rhoeas:

  • Typisch für Feld- und Getreidefelder, oft leuchtend rot mit schwarzem Fleck an der Basis.
  • Einjährig mit einer Wuchshöhe von 20 bis 90 Zentimetern und neigt zur Selbstaussaat.

2. Papaver strigosum:

  • Bekannt als Klatschnobel, variiert von hellrot bis dunkelrot.
  • Ähnliche Wuchshöhe wie Papaver rhoeas.

3. Zuchtformen:

  • Sorten wie ‚Mother of Pearl‘ bieten ein Farbspektrum von Weiß bis zartem Rosa.
  • Diese Sorten sind besonders dekorativ und eignen sich für Rabatten und Wiesen.

Durch die Vielfalt an Klatschmohnarten können Sie Ihren Garten farbenfroh und abwechslungsreich gestalten.

Bilder: Leadinglights / iStockphoto