Klatschmohn

Ist Klatschmohn giftig? Alles über die rote Blütenpflanze

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Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist ein vertrauter Anblick auf Feldern und Wiesen, doch seine Schönheit birgt eine gewisse Giftigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Giftstoffe des Klatschmohns, die potenziellen Risiken für Mensch und Tier sowie wichtige Unterscheidungsmerkmale zu anderen Mohnarten.

Klatschmohn Vergiftung
Klatschmohn ist vor allem für Tiere giftig, aber nur wenn er verzehrt wird

Giftigkeit des Klatschmohns

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) enthält in allen Pflanzenteilen, besonders im Milchsaft und den unreifen Samenkapseln, geringfügig giftige Alkaloide wie Rhoeadin. Diese Substanzen können bei Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen. Bei kleineren Mengen sind die Symptome meist mild, größere Mengen hingegen können gesundheitsschädlich sein. Symptome einer Vergiftung können Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Krämpfe umfassen. Insbesondere Kinder reagieren empfindlicher auf die Alkaloide und sollten von der Pflanze ferngehalten werden.

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Alkaloide im Klatschmohn

Der Hauptbestandteil der Alkaloide im Klatschmohn ist Rhoeadin, welches um 0,06 % der Pflanze ausmacht. Es ist besonders im weißen Milchsaft der Pflanze konzentriert. Neben Rhoeadin enthält der Klatschmohn weitere Alkaloide wie Allocryptopin, Berberin, Coptisin und Papaverin sowie kleinere Mengen an Roemerin und Sinactin. Diese Alkaloide verleihen dem Klatschmohn seine giftigen Eigenschaften, wobei die Konzentration je nach Standort und Witterung variiert. Im Vergleich zum Schlafmohn (Papaver somniferum) hat der Klatschmohn jedoch deutlich weniger giftige Verbindungen und kein Morphin.

Auswirkungen auf Menschen

Beim Verzehr des Klatschmohns können gesundheitliche Beschwerden auftreten, besonders bei Kindern. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Müdigkeit. Schwere Vergiftungen können auch Krämpfe oder Bewusstlosigkeit verursachen. Aufgrund der höheren Alkaloidkonzentrationen im Milchsaft und in den unreifen Samenkapseln sollte der Kontakt vermieden werden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist es ratsam, umgehend ärztlichen Rat einzuholen.

Risiken für Tiere

Für viele Tiere, darunter Pferde, Rinder, Schweine, Hunde und Katzen, ist der Klatschmohn leicht giftig. Diese Tiere sollten nicht an der Pflanze fressen, da sie gesundheitliche Probleme entwickeln können. Vergiftungssymptome bei Tieren umfassen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall, nervöse Erregungszustände sowie Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit. Besonders hohes Risiko besteht durch den Milchsaft und die unreifen Samenkapseln. Eine umgehende Konsultation eines Tierarztes ist bei einer Vergiftung wichtig.

Medizinische Anwendung des Klatschmohns

Historisch wurde der Klatschmohn in der Volksmedizin für seine beruhigenden und hustenstillenden Eigenschaften geschätzt. Getrocknete Blütenblätter wurden häufig in Teemischungen gegen Atemwegserkrankungen und Schlafstörungen verwendet. Auch Klatschmohnblütensirup wurde früher als Beruhigungsmittel für Kinder genutzt, jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit dieser Anwendungen. Heutzutage findet der Klatschmohn aufgrund seiner potenziellen Toxizität selten Anwendung in der modernen Naturheilkunde. Mohnblütenöl, hergestellt aus Klatschmohnblüten und Olivenöl, wird gelegentlich zur Linderung rheumatischer Schmerzen verwendet. Jedoch sollte Vorsicht geboten sein und stets Rücksprache mit einem Naturarzt oder Heilpraktiker erfolgen.

Verwechslungsgefahr mit anderen Mohnarten

Der Klatschmohn kann leicht mit anderen Mohnarten verwechselt werden. Es ist daher wichtig, die Unterscheidungsmerkmale zu kennen:

Ähnliche Mohnarten

  • Saatmohn (Papaver dubium): Diese Mohnart hat hellrote Blüten ohne Grundfleck, anliegend behaarte Blütenstiele und keulenförmige Samenkapseln.
  • Sandmohn (Papaver argemone): Der Sandmohn besitzt dunkelrote Blüten mit einem schwarzen Fleck an der Basis, rauere abstehende Behaarung am Blütenstiel und längere keulenförmige Samenkapseln.

Praktische Tipps zur Unterscheidung

  • Blütenfarbe und Muster: Klatschmohn hat leuchtend rote Blüten mit einem schwarzen Fleck an der Basis. Der Saatmohn ist hellrot ohne Fleck, der Sandmohn dunkler mit einem schwarzen Basisfleck.
  • Behaarung des Blütenstiels: Prüfen Sie die Haare am Blütenstiel. Der Klatschmohn hat abstehende Haare, während der Saatmohn anliegend behaart ist.
  • Form der Samenkapseln: Die Samenkapsel des Klatschmohns ist dick und eiförmig, beim Saatmohn kürzer und keulenförmig, und beim Sandmohn deutlich länger.

Sicherheitsmaßnahmen

Alle genannten Mohnarten enthalten giftige Alkaloide. Es ist daher wichtig, keine Pflanzenteile zu verzehren und sie insbesondere von Kindern und Haustieren fernzuhalten. Durch Berücksichtigung dieser Merkmale können Sie Verwechslungen vermeiden und verschiedene Mohnarten sicher bestimmen.

Indem Sie die charakteristischen Merkmale berücksichtigen, bieten Sie sich und Ihren Gartenbesuchern einen sicheren Umgang mit den verschiedenen Mohnarten.

Bilder: PK-Photos / iStockphoto