Blumenerde aufbereiten: So geht’s richtig
Alte Blumenerde muss nicht entsorgt werden, sondern kann mit verschiedenen Methoden effektiv aufgewertet und wiederverwendet werden. Dieser Artikel erklärt, wie Sie alte Blumenerde richtig vorbereiten und mit einfachen Mitteln wieder fruchtbar machen.
Möglichkeiten zur Aufbereitung alter Blumenerde
Nachhaltiges Gärtnern schont nicht nur Ressourcen, sondern fördert auch die Pflanzengesundheit. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Wiederverwertung alter Blumenerde. Entdecken Sie verschiedene Methoden, um Ihrer Erde neues Leben einzuhauchen:
Mischen mit frischer Erde
Eine einfache Methode zur Auffrischung gebrauchter Blumenerde ist das Mischen mit neuer, torffreier Erde im Verhältnis 1:1. So verbessern Sie sowohl die Struktur als auch den Nährstoffgehalt.
Anreicherung mit Kompost
Kompost ist ein wahres Wundermittel für die Bodenverbesserung. Mischen Sie ihn im Verhältnis 1:3 unter die alte Erde, um sie mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und die Bodenstruktur aufzuwerten.
Pflanzenkohle für bessere Speicherfähigkeit
Aktivierte Pflanzenkohle, im Verhältnis 100:4 beigemischt, verbessert die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit der Erde erheblich. Falls Sie selbstgemachte Pflanzenkohle verwenden, aktivieren Sie diese vorab mit Sauerkrautsaft.
Stickstofflieferanten für gesundes Wachstum
Horn- und Knochenmehl oder Kleegras-Pellets sind reich an Stickstoff und helfen, die Nährstoffspeicher der Erde wieder aufzufüllen. So fördern Sie ein gesundes und kräftiges Pflanzenwachstum. Horn- und Knochenmehl ist tierischen Ursprungs, während Kleegras-Pellets eine vegane Alternative darstellen.
Wurmhumus für lebendige Erde
Eine Schicht Wurmhumus unter die alte Erde gemischt, trägt maßgeblich zur Nährstoffanreicherung bei. Darüber hinaus ist Wurmhumus reich an Mikroorganismen, die die Bodenstruktur verbessern und die Pflanzengesundheit fördern.
Vorbereitung der alten Blumenerde
Bevor Sie Ihre alte Blumenerde aufwerten, ist eine sorgfältige Vorbereitung essenziell. So schaffen Sie die optimale Grundlage für neue Pflanzprojekte:
- Aufschütteln und Auflockern: Füllen Sie die alte Erde in ein ausreichend großes Gefäß, um später weitere Materialien beimischen zu können. Lockern Sie die Erde mit den Händen oder einem geeigneten Werkzeug auf, um die Durchlüftung zu verbessern.
- Entfernen von Fremdkörpern: Sortieren Sie große Klumpen, Wurzelreste und andere Verunreinigungen wie Steinchen oder Tonscherben sorgfältig aus. Diese können die Struktur der Erde beeinträchtigen und eine gleichmäßige Durchmischung mit Zuschlagstoffen erschweren.
- Kontrolle auf Schädlinge und Schimmelpilze: Untersuchen Sie die Erde gründlich auf Anzeichen von Schädlingsbefall oder Schimmelpilzen. Befallene Erde sollte nicht wiederverwendet, sondern entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
Welche Erde kann aufbereitet werden?
Grundsätzlich lässt sich fast jede Art von Blumenerde aufbereiten, solange sie frei von Schädlingen und Krankheiten ist. Berücksichtigen Sie jedoch die individuellen Bedürfnisse der Pflanzen, die Sie einsetzen möchten, und passen Sie die Aufbereitung entsprechend an. Hier einige Beispiele:
- Erde von Starkzehrern: Pflanzen wie Tomaten und Zucchini entziehen dem Boden viele Nährstoffe. Diese Erde benötigt eine intensive Anreicherung, beispielsweise durch Kompost oder frische Erde.
- Erde von Mittelzehrern: Für Pflanzen mit moderatem Nährstoffbedarf ist eine weniger intensive Aufbereitung ausreichend. Reduzieren Sie beispielsweise die Menge an Kompost oder frischer Erde.
- Erde von Schwachzehrern: Pflanzen mit geringem Nährstoffbedarf, wie einige Kräuter oder Salat, gedeihen oft auch in weniger aufbereiteter Erde. Eine einfache Auflockerung und geringfügige Nährstoffanreicherung können hier genügen.
- Erde ohne erkennbare Verbrauchszeichen: Wenn die Erde optisch und strukturell noch gut aussieht, können Sie sie nach dem Auflockern direkt für Pflanzen mit geringen Ansprüchen oder für die Anzucht neuer Pflanzen verwenden.
Denken Sie bei jeder Aufbereitung daran, die Bodenstruktur durch die Beigabe von Perlite oder Sand zu verbessern, um eine optimale Grundlage für das Pflanzenwachstum zu schaffen.
Wann muss aufbereitete Erde nachgedüngt werden?
Aufbereitete Blumenerde verfügt zunächst über eine gute Nährstoffzusammensetzung. Diese Nährstoffe sind jedoch nicht unbegrenzt verfügbar. Insbesondere bei Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf ist eine Nachdüngung nach etwa vier Wochen ratsam. Nach drei bis vier Monaten empfiehlt sich dann der Wechsel zu einem Langzeitdünger. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu viel zu düngen, da dies den Pflanzen schaden kann.
- Nach ca. vier Wochen: Unterstützen Sie das anfängliche Pflanzenwachstum mit einer ersten Nachdüngung, vorzugsweise mit einem Stickstoffdünger.
- Nach drei bis vier Monaten: Wechseln Sie zu einem Langzeitdünger, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten.
Passen Sie die Düngermenge und -art stets an die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen an.