Gurken

Algenkalk für Gurken – nicht immer eine gute Idee

Gurken sind zwar Starkzehrer, reagieren aber empfindlich auf Kalk. Ob und wie Sie Algenkalk im Gurkenbeet einsetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ist Algenkalk für Gurken geeignet?

Obwohl Algenkalk viele Vorteile für den Boden bietet, sollten Sie ihn bei Gurken sehr vorsichtig anwenden. Gurken bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen Boden mit einem pH-Wert von 6 bis 7. Eine übermäßige Kalkgabe kann zu Wachstumsproblemen führen, da Gurken empfindlich auf hohen Kalkgehalt reagieren. Wenn der Boden stark versauert ist, kann eine vorsichtige Anwendung von Algenkalk im Herbst helfen, den pH-Wert anzupassen. Algenkalk kann auch Schädlinge wie Wollläuse und Pilzbefall reduzieren, was die Pflanzengesundheit verbessert. Dennoch sollte der Nutzen gegen die möglichen negativen Auswirkungen auf das Wachstum der Gurken abgewogen werden.

Die Vorteile von Algenkalk

Algenkalk ist ein wichtiger Helfer im naturnahen Gartenbau, da er die Bodenstruktur verbessert und eine gleichmäßige Nährstoffversorgung über längere Zeit ermöglicht. Durch die Bindung von Ton- und Humusteilchen fördert er die Lockerung des Bodens und verbessert die Wasserspeicherung sowie den Luftaustausch. Diese Eigenschaften tragen wesentlich zu einem gesunden Pflanzenwachstum bei. Zudem fördert Algenkalk die Aktivität von Mikroorganismen im Boden, was die Zersetzung organischer Materialien und die Umwandlung in pflanzenverfügbare Nährstoffe unterstützt. Weiterhin wirkt Algenkalk durch seinen basischen pH-Wert gegen Pilzerkrankungen und Schädlinge. Darüber hinaus ist Algenkalk umweltfreundlich, da er ohne chemische Zusätze auskommt und das ökologische Gleichgewicht fördert.

Bodenbeschaffenheit im Gurkenbeet

Gurken gedeihen in lockerem, humusreichem Boden am besten. Eine geeignete Bodenbeschaffenheit gewährleistet eine gute Durchlüftung, Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffverfügbarkeit, die für das Wachstum von Starkzehrern wie Gurken wesentlich sind. Der Boden sollte regelmäßig auf seinen pH-Wert überprüft werden, ideal ist ein Bereich von 6 bis 7. Organische Mulchmaterialien wie Stroh oder Rasenschnitt helfen, den Boden feucht und locker zu halten und die Bodentemperatur zu regulieren. Diese Maßnahmen schaffen optimale Bedingungen für gesundes Gurkenwachstum und eine reiche Ernte.

Wann und wie Algenkalk im Gurkenbeet anwenden?

Algenkalk sollte vorzugsweise im Herbst verwendet werden, um den pH-Wert des Bodens zu regulieren, insbesondere wenn der Boden stark versauert ist. Die Anwendung ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung und Auswaschung von überschüssigem Kalk über den Winter. Bevor Sie Algenkalk anwenden, bestimmen Sie den pH-Wert des Bodens mit einem Testset aus dem Gartenfachhandel. Bei einem zu niedrigen pH-Wert kann durch eine abgestimmte Menge Algenkalk der Wert angehoben werden. Streuen Sie den Algenkalk gleichmäßig über die Bodenfläche und arbeiten Sie ihn leicht ein, um eine gute Durchmischung zu erreichen. Bewässerung nach der Ausbringung erleichtert die Aufnahme des Kalks. Stellen Sie sicher, dass die eingesetzte Menge gering bleibt, um die empfindlichen Gurkenpflanzen nicht zu schädigen.

Alternativen zu Algenkalk

Es gibt zahlreiche natürliche Dünger, die Sie anstelle von Algenkalk für Ihre Gurken verwenden können, um deren Kalkempfindlichkeit zu umgehen.

Kompost

Reifer Kompost verbessert die Bodenstruktur und versorgt die Gurken mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Arbeiten Sie den Kompost gründlich im Frühjahr oder im Herbst in den Boden ein.

Brennnesseljauche

Brennnesseljauche ist reich an Stickstoff und Kalium und eignet sich besonders für die Wachstums- und Fruchtbildungsphase. Zur Herstellung lassen Sie Brennnesseln zwei Wochen in Wasser fermentieren. Gießen Sie die Pflanzen alle zwei bis vier Wochen mit der im Verhältnis 1:10 verdünnten Jauche.

Hornspäne und Hornmehl

Hornspäne und Hornmehl geben langsam Stickstoff ab und gewährleisten eine nachhaltige Nährstoffversorgung. Diese Dünger sind ideal für die Grunddüngung vor der Pflanzung.

Gesteinsmehl

Gesteinsmehl wie Basaltmehl oder Tonmineralien verbessert die Bodenstruktur und liefert wertvolle Spurenelemente. Arbeiten Sie das Mehl gleichmäßig in den Boden ein.

Tierische Dünger

Pferdemist und Wurmkompost sind ebenfalls wertvolle Nährstoffquellen für Gurken. Sie liefern wichtige Elemente wie Stickstoff, Kalium und Magnesium. Verwenden Sie gut verrotteten Mist, um Verbrennungen der Pflanzenwurzeln zu vermeiden.

Nährstoffbedarf von Gurken

Gurken benötigen eine sorgfältige Düngung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff fördert das Blattwachstum, Phosphor unterstützt die Wurzelentwicklung und Blütenbildung, während Kalium die Wasserversorgung und Krankheitsresistenz verbessert. Zusätzlich benötigen Gurken Mikronährstoffe wie Magnesium, Kalzium und Eisen für eine optimale Entwicklung. Überwachen Sie den pH-Wert des Bodens und führen Sie regelmäßige Düngungen durch, um Nährstoffmängel zu vermeiden.

Spezialdünger für Gurken

Spezielle Gurkendünger sind optimal auf den hohen Nährstoffbedarf der Pflanzen abgestimmt und enthalten meist hohe Kaliumanteile, die die Wasserversorgung und Festigkeit der Pflanzen unterstützen. Achten Sie bei der Anwendung auf die Dosierungsanweisungen des Herstellers, um Überdüngung zu vermeiden. Diese Dünger sind als Flüssigdünger, Granulate oder Sticks erhältlich und bieten häufig eine Langzeitwirkung.

Anwendungstipps

  1. Bodenanreicherung vor der Pflanzung: Bringen Sie den Spezialdünger beim Pflanzen in die Pflanzlöcher ein oder arbeiten Sie ihn in die oberste Bodenschicht ein.
  2. Regelmäßige Nachdüngung: Düngen Sie während der Wachstums- und Ernteperiode etwa alle zwei Wochen nach, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
  3. Kombination mit anderen Düngemitteln: Eine zusätzliche Blattdüngung mit verdünnter Brennnesseljauche kann hilfreich sein.

Durch den gezielten Einsatz von Spezialdüngern können Sie sicherstellen, dass Ihre Gurken optimal mit Nährstoffen versorgt und widerstandsfähig sind.

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