Bohnen richtig wässern: Tipps für bessere Verträglichkeit
Bohnen vor dem Kochen einzuweichen, verbessert die Nährstoffverfügbarkeit und reduziert blähende Stoffe. Dieser Artikel erklärt die Vorteile und die richtige Vorgehensweise beim Einweichen verschiedener Bohnensorten.

Das Wässern verbessert die Nährstoffaufnahme und verringert blähende Inhaltsstoffe der Bohnen
Warum Bohnen wässern?
Das Einweichen von Bohnen vor dem Kochen bietet mehrere wertvolle Vorteile. Ein entscheidender Grund dafür ist die Reduktion von Phytinsäure, die in den Schalen von getrockneten Hülsenfrüchten enthalten ist. Phytinsäure kann die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen wie Eisen und Zink im Körper hemmen. Durch das Wässern wird diese Säure teilweise abgebaut, wodurch die Nährstoffaufnahme verbessert wird.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Verminderung der blähenden Stoffe, die in Bohnen enthalten sind. Während des Einweichens werden bestimmte unverdauliche Zuckerarten (Oligosaccharide) aus den Bohnen gelöst und können dann durch das Wegschütten des Einweichwassers entfernt werden. Dies trägt zu einer besseren Verträglichkeit und weniger Verdauungsbeschwerden bei.
Nicht zu vernachlässigen ist zudem die Tatsache, dass Bohnen durch das Einweichen weicher und anschließendes Kochen gleichmäßiger gegart werden. Getrocknete Bohnen erhöhen durch die Aufnahme von Wasser ihr Volumen um bis zu 200 %, was sie weicher macht und die Kochzeit erheblich verkürzt. Auf diese Weise sparen Sie Zeit und Energie, wenn die Bohnen zum Kochen gebracht werden.
Neben den praktischen Vorteilen bieten gut eingeweichte Bohnen auch eine bessere Textur und Konsistenz im fertigen Gericht. Sie bleiben fester und angenehmer im Biss. Dieser Prozess ist besonders nützlich für eine Vielzahl von Bohnensorten, die sonst eine längere Kochzeit erfordern würden.

Die Einweichzeit der Bohnen hängt von deren Sorte und Größe ab
Wie lange müssen Bohnen gewässert werden?
Die Einweichzeit variiert je nach Sorte und Größe der Bohnen. Eine Mindestdauer von 8 Stunden, idealerweise jedoch über Nacht, wird allgemein empfohlen. Diese Einweichzeit verbessert die Garfähigkeit der Bohnen und erleichtert ihre Verdauung. Kleinere Bohnen wie Mungobohnen können bereits nach etwa 6 Stunden ausreichend eingeweicht sein, während größere Sorten wie Kidneybohnen bis zu 12 Stunden benötigen.
Verwenden Sie etwa die dreifache Menge Wasser im Verhältnis zur Bohnenmenge und stellen Sie sicher, dass die Bohnen während des gesamten Einweichvorgangs gut mit Wasser bedeckt sind. Ein Tipp: Das Einweichwasser sollte abgegossen und die Bohnen vor dem Kochen gründlich abgespült werden, um die ausgeschwemmten blähenden Stoffe zu entfernen.
Falls Sie nicht genügend Zeit zum Einweichen haben, können Sie eine Schnell-Einweichmethode nutzen. Hierbei bringen Sie die Bohnen in einem großen Topf mit Wasser kurz zum Kochen und lassen sie anschließend für etwa 1 bis 1,5 Stunden stehen. Beachten Sie jedoch, dass diese Methode die Haut der Bohnen angreifen kann, weshalb sie sich besser für Bohnen verarbeitet als Püree eignet.
Vermeiden Sie es, die Bohnen länger als 24 Stunden einzuweichen, da dies zu einer möglichen Fäulnis führen kann. Falls Sie besonders harte oder ältere Bohnen haben, kann eine verlängerte Einweichzeit sinnvoll sein.

Kaltes, abgekochtes Wasser sorgt für optimale Einweichbedingungen der Bohnen
Das richtige Wasser zum Wässern
Für das Einweichen von Bohnen ist die Wahl des richtigen Wassers entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Nutzen Sie am besten kaltes, abgekochtes Wasser. Abgekochtes Wasser ist frei von Verunreinigungen und Chlor, was besonders vorteilhaft ist, da diese Stoffe die Nährstoffe und den Geschmack der Bohnen beeinträchtigen könnten.
Um das Einweichwasser korrekt vorzubereiten, lassen Sie es nach dem Abkochen vollständig auf Raumtemperatur abkühlen. Geben Sie anschließend die zu wässernden Bohnen in eine große Schüssel oder einen Topf und bedecken Sie sie mit der dreifachen Menge Wasser. Achten Sie darauf, dass die Bohnen während des gesamten Einweichvorgangs vollständig mit Wasser bedeckt bleiben.
Indem Sie abgekochtes und abgekühltes Wasser verwenden und die Bohnen ausreichend lange einweichen, stellen Sie sicher, dass die Bohnen gut hydratisiert und für den nächsten Schritt der Zubereitung optimal vorbereitet sind.
Bohnen richtig einweichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Bohnen vorbereiten: Legen Sie die Bohnen auf eine flache Oberfläche und sortieren Sie beschädigte Bohnen oder Fremdkörper wie kleine Steine aus.
- Bohnen waschen: Spülen Sie die Bohnen gründlich unter fließendem, kaltem Wasser ab.
- Behälter wählen: Geben Sie die Bohnen in eine ausreichend große Schüssel oder einen Topf. Bedenken Sie, dass die Bohnen im Wasser aufquellen.
- Wasser hinzufügen: Bedecken Sie die Bohnen mit kaltem, abgekochtem Wasser. Die Wassermenge sollte mindestens die dreifache Menge der Bohnen betragen.
- Einweichzeit: Lassen Sie die Bohnen mindestens 8 Stunden einweichen. Optimal ist eine Einweichzeit über Nacht.
- Richtig lagern: Während des Einweichens sollten Sie die Bohnen bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank lagern, um Fäulnis zu vermeiden.
- Abgießen und spülen: Gießen Sie nach der Einweichzeit das Wasser ab und spülen Sie die Bohnen gründlich unter fließendem, kaltem Wasser ab. Das Einweichwasser sollte entsorgt werden.
Diese Vorbereitung gewährleistet, dass die Bohnen gut hydratisiert sind und die anschließende Kochzeit reduziert wird, während Verdauungsbeschwerden minimiert werden.

Eingeweichte Bohnen vor dem Kochen gründlich spülen, um alle Rückstände zu entfernen
Nach dem Einweichen: Bohnen abgießen und abspülen
Nach dem Einweichen sollten Sie die Bohnen in ein Sieb geben und das Einweichwasser vollständig abgießen. Das Einweichwasser sollte nicht wiederverwendet werden, da es die Oligosaccharide enthält, die für Verdauungsprobleme sorgen können.
Spülen Sie die Bohnen gründlich unter fließendem, kaltem Wasser ab, um verbliebene Reste der blähenden Stoffe und eventuelle Verunreinigungen zu entfernen. Dieser Schritt ist besonders wichtig bei Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen, die beim Kochen keine unerwünschten Geschmacksstoffe oder Blähungsfaktoren behalten sollen. So maximieren Sie die Verträglichkeit und sorgen für die bestmögliche Qualität Ihrer gekochten Bohnen.

Die richtige Zubereitung der Bohnen bewahrt ihre wertvollen Nährstoffe und Konsistenz
Bohnen kochen: Nach dem Wässern
Sobald die Bohnen nach dem Einweichen abgeschüttet und gründlich abgespült wurden, können sie zum Kochen vorbereitet werden. Um die Nährstoffe zu bewahren und die beste Konsistenz zu erreichen, gehen Sie wie folgt vor:
- Vorbereitung: Geben Sie die gewässerten Bohnen in einen großen Topf und füllen Sie so viel frisches Wasser hinzu, dass die Bohnen etwa zwei Handbreit bedeckt sind. Für zusätzlichen Geschmack können Sie Gewürze wie Lorbeerblätter oder Kräuter wie Majoran direkt ins Kochwasser geben.
- Kochen: Bringen Sie den Topfinhalt bei starker Hitze zum Kochen. Reduzieren Sie die Hitze auf ein sanftes Köcheln, sobald das Wasser sprudelt. Das hilft dabei, dass die Bohnen ihre Form behalten und gleichmäßig gar werden.
- Kochzeit: Je nach Bohnensorte und Einweichdauer variiert die Kochzeit. Eingeweichte Bohnen benötigen in der Regel etwa 45 bis 60 Minuten, während nicht eingeweichte Bohnen zwischen 1,5 und 2 Stunden brauchen. Kontrollieren Sie während des Kochens regelmäßig die Konsistenz der Bohnen.
- Abschöpfen: Während des Kochens bildet sich oft Schaum auf der Wasseroberfläche, der abgeschöpft werden sollte.
- Salzen: Nachdem die Bohnen die gewünschte Konsistenz erreicht haben, können Sie das Gericht nach Belieben salzen. Salzen Sie erst gegen Ende der Kochzeit.
- Abgießen und Weiterverarbeitung: Gießen Sie die gekochten Bohnen nach dem Garen durch ein Sieb ab und spülen Sie sie kurz mit kaltem Wasser ab, wenn Sie sie nicht sofort weiterverwenden möchten. Dies hilft, das Weitergaren zu stoppen und die gewünschte Konsistenz zu erhalten.
Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass die Bohnen ihre wertvollen Nährstoffe behalten und gleichzeitig eine angenehme Textur haben, die Ihr Gericht perfekt abrundet.