Brechbohnen

Brechbohnen roh essen: Ist das gefährlich?

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Grüne Bohnen sind ein beliebtes und gesundes Gemüse, das in vielen Gärten angebaut wird. Allerdings enthalten rohe grüne Bohnen das Gift Phasin, das gesundheitliche Probleme verursachen kann. Dieser Artikel erklärt die Risiken des Phasins und zeigt, wie grüne Bohnen durch richtiges Kochen sicher zubereitet werden können.

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Brechbohnen sind roh giftig

Phasin: Natürlicher Schutz der Bohne mit Risiken

Phasin, ein natürliches Protein aus der Gruppe der Lektine, dient der Bohne als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Gelangt es in den menschlichen Körper, führt es zum Verklumpen der roten Blutkörperchen, was den Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt. Darüber hinaus kann Phasin die Darmschleimhaut schädigen und so die Aufnahme von Nährstoffen behindern. Besonders rohe Gartenbohnen, darunter auch grüne Bohnen, enthalten Phasin in nennenswerten Mengen.

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Bereits geringe Mengen roher Bohnen können eine Phasinvergiftung hervorrufen, die besonders für Kinder gefährlich ist. Die Symptome und der Schweregrad einer solchen Vergiftung variieren individuell und hängen von Faktoren wie Körpergewicht und allgemeiner Gesundheit ab. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Anzeichen. In schweren Fällen können blutige Durchfälle, Fieber und ein bedrohlicher Blutdruckabfall auftreten.

Daher ist beim Umgang und Verzehr von grünen Bohnen Vorsicht geboten. Die richtige Zubereitung ist entscheidend, um eine Phasinvergiftung zu vermeiden. Durch ausreichendes Erhitzen, beispielsweise durch Kochen, lässt sich Phasin zuverlässig zerstören, da es hitzeempfindlich ist.

Mögliche Symptome nach dem Verzehr

Mögliche Symptome nach dem Verzehr

Der Verzehr von rohen Bohnen kann zu ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden führen

Der Verzehr von rohen grünen Bohnen kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen, die sich innerhalb weniger Stunden bemerkbar machen. Die Intensität der Symptome hängt von der aufgenommenen Phasinmenge und der individuellen Empfindlichkeit ab. Besonders bei Kindern können bereits wenige rohe Bohnen – etwa 5 bis 6 Stück – zu ernsthaften Problemen führen.

Typische Anzeichen einer Phasinvergiftung sind:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • In schweren Fällen: blutige Durchfälle, Fieber und Blutdruckabfall

Diese Symptome treten meist innerhalb von zwei bis drei Stunden nach dem Verzehr auf, können jedoch in ihrer Ausprägung stark variieren.

Sicherer Genuss durch richtiges Garen

Sicherer Genuss durch richtiges Garen

Nach 10 Minuten Kochzeit ist das Phasin zerstört

Die gute Nachricht: Durch Wärmebehandlung lässt sich das in grünen Bohnen enthaltene Phasin unschädlich machen. Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollten grüne Bohnen daher stets gekocht und niemals roh verzehrt werden. Beachten Sie beim Garen die folgenden Punkte:

  • Kochen: Mindestens 10 bis 15 Minuten bei 90 bis 100 Grad Celsius.
  • Dampfgaren und Blanchieren: Diese Methoden erreichen unter Umständen nicht die nötige Temperatur, um Phasin vollständig zu zerstören.
  • Kochwasser: Da Phasin wasserlöslich ist, sollte das Kochwasser stets entsorgt werden.
  • Weitere Garmethoden: Beim Braten oder Frittieren von grünen Bohnen ist es ratsam, die Bohnen vorher zu kochen.

Indem Sie diese Hinweise beachten, können Sie grüne Bohnen unbedenklich genießen und in Ihre Ernährung integrieren.

Optimale Zubereitung für unbeschwerten Genuss

Optimale Zubereitung für unbeschwerten Genuss

Eine ausreichende Garzeit macht grüne Bohnen sicher für den Verzehr

Eine sorgfältige Zubereitung zerstört das in grünen Bohnen enthaltene Gift Phasin und macht sie sicher für den Verzehr. Achten Sie insbesondere auf eine ausreichende Garzeit, um sicherzustellen, dass alle giftigen Eiweiße unschädlich gemacht werden.

  • Kochen: Um das giftige Eiweiß Phasin zuverlässig zu zerstören, sollten grüne Bohnen mindestens 10 bis 15 Minuten bei 90 bis 100 Grad Celsius gekocht werden. Dadurch werden die langen Eiweißketten des Gifts in kleinere, unschädliche Bestandteile zerlegt.
  • Garmethoden: Während das Kochen die effektivste Methode ist, um Phasin zu zerstören, sind andere Methoden wie Dämpfen oder Dünsten nur bedingt empfehlenswert. Der Dampfgarer erreicht möglicherweise nicht die notwendige Temperatur, um das Gift vollständig zu zerstören. Sollten Sie diese Methoden dennoch bevorzugen, empfehlen wir eine längere Garzeit von bis zu 20 Minuten.
  • Kochwasser: Da Phasin wasserlöslich ist, entsorgen Sie das Kochwasser nach dem Garen, um jegliche Giftreste zu entfernen.
  • Weitere Garmethoden: Sollten Sie grüne Bohnen braten oder anderweitig zubereiten wollen, empfehlen wir, sie zunächst zu kochen. Beim Braten in der Pfanne sollten Sie eine Garzeit von etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze einplanen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Durch die Beachtung dieser Hinweise können Sie grüne Bohnen unbeschwert genießen.

Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit grünen Bohnen

Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit grünen Bohnen

Eine Vergiftung durch grüne Bohnen lässt sich leicht verhindern

Die richtige Behandlung von grünen Bohnen ist entscheidend, um das Risiko einer Phasinvergiftung zu minimieren:

  • Verzicht auf rohe Bohnen: Verzichten Sie sowohl bei Hülsen als auch bei Samen auf den Verzehr von rohen grünen Bohnen, um jegliche Risiken auszuschließen.
  • Garempfehlungen: Kochen Sie das Gemüse mindestens 10 Minuten lang, um sicherzustellen, dass das giftige Eiweiß Phasin abgebaut wird und die Bohnen gefahrlos verzehrt werden können.
  • Kochwasser: Entsorgen Sie das Kochwasser nach dem Garen, da es Phasin enthält und gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen kann.
  • Aufklärung von Kindern: Klären Sie Kinder über die Risiken des Verzehrs roher Bohnen auf, um Vergiftungsunfälle zu vermeiden.
  • Zugang beschränken: Sorgen Sie dafür, dass Kinder keinen unbeaufsichtigten Zugang zu grünen Bohnen haben, insbesondere in Selbstversorgergärten.
Bilder: Scp photography / Shutterstock