Bohnen

Vorsicht: Rohe Bohnen und ihr Giftgehalt

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Rohe Bohnen enthalten das giftige Protein Phasin und dürfen nicht verzehrt werden. Dieser Artikel erklärt, warum rohe Bohnen giftig sind, welche Symptome auftreten können und wie man einer Vergiftung vorbeugt.

Bohnen giftig

Warum sind rohe Bohnen giftig?

Rohe Bohnen, darunter Gartenbohnen, Feuerbohnen und Kidneybohnen, enthalten das giftige Eiweiß Phasin. Dieses Eiweiß verklebt die roten Blutkörperchen und stört den Sauerstofftransport im Blut. Schon der Verzehr weniger roher Bohnen kann gesundheitsschädlich sein und schwere Symptome hervorrufen.

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Welche Symptome können nach dem Verzehr roher Bohnen auftreten?

Der Verzehr roher Bohnen kann eine Vielzahl unangenehmer bis schwerwiegender Symptome verursachen, darunter:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall, möglicherweise blutig
  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Blutdruckabfall
  • Krampfanfälle und Schock

Diese Symptome treten meist zwei bis drei Stunden nach dem Verzehr auf und variieren in ihrer Ausprägung je nach Menge und individuellen Faktoren.

Welche Bohnen sind besonders gefährlich?

Besonders gefährlich sind sämtliche Arten grüner Bohnen sowie rote und weiße Kidneybohnen, gelbe Bohnen und violette Bohnen. Diese enthalten hohe Konzentrationen an Phasin. Bereits wenige rohe Bohnen genügen, um Vergiftungserscheinungen auszulösen.

Sind Kinder besonders gefährdet?

Kinder sind aufgrund ihres geringeren Körpergewichts besonders anfällig für die toxische Wirkung von rohen Bohnen. Bereits wenige rohe Bohnen können bei ihnen schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Achten Sie daher darauf, dass Kinder keinen Zugang zu rohen Bohnen haben.

Wie kann man einer Vergiftung durch rohe Bohnen vorbeugen?

Um einer Vergiftung vorzubeugen, ist es wichtig, rohe Bohnen ausreichend zu erhitzen. Phasin wird durch Kochen zerstört. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Kochen Sie Bohnen mindestens zehn Minuten lang.
  • Schütten Sie das Einweichwasser der Bohnen weg, da es Phasin enthält.
  • Verwenden Sie das Kochwasser nicht weiter.

Schonende Garmethoden wie Dünsten oder Dämpfen sind nicht geeignet, da dabei möglicherweise nicht die nötigen Temperaturen erreicht werden, um das Phasin vollständig zu zerstören.

Was ist bei keimenden Bohnen zu beachten?

Keimende Bohnen enthalten weniger Phasin als rohe Bohnen, dennoch ist eine sachgerechte Zubereitung wichtig. Blanchieren oder kochen Sie keimende Bohnen kurz und schütten Sie das Blanchierwasser weg, um Restmengen von Phasin zu entfernen.

Wie kann man Kinder schützen?

Um Kinder vor einer Vergiftung durch rohe Bohnen zu schützen, sollten Sie:

  • Kinder über die Gefahr aufklären, die von rohen Bohnen ausgeht.
  • Sicherstellen, dass Kinder keinen unbeaufsichtigten Zugang zu rohen Bohnen haben.
  • Vorsichtig bei Samentütchen zur Aussaat sein, da die bunten Bohnensamen auf Kinder anziehend wirken können.

Was ist zu tun, wenn man versehentlich rohe Bohnen gegessen hat?

Falls Sie rohe Bohnen verzehrt haben, sollten Sie sofort Maßnahmen ergreifen, um ernsthafte gesundheitliche Folgen zu verhindern:

1. Viel Wasser trinken, um das Gift zu verdünnen.

2. Medizinische Kohle einnehmen, sofern verfügbar.

3. Bei starkem Unwohlsein oder nach Verzehr größerer Mengen:

  • Ein Giftinformationszentrum kontaktieren.
  • Umgehend ärztlichen Rat einholen.

Sollten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten, ist schnelles Handeln entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Bilder: ambaradan / iStockphoto