Feuerbohnen: Giftig oder nicht? So isst du sie sicher
Feuerbohnen sind eine schmackhafte und nahrhafte Zutat, aber roh sind sie giftig. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Giftigkeit von Feuerbohnen, wie Sie sie sicher zubereiten und welche Vorsichtsmaßnahmen Sie treffen sollten.
Giftigkeit von Feuerbohnen
Feuerbohnen enthalten in rohen Zustand das giftige Lektin Phasin, welches sowohl für Menschen als auch Tiere gefährlich sein kann. Bereits der Verzehr von sehr wenigen rohen Bohnen kann erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen. Typische Symptome einer Vergiftung treten etwa 30 Minuten bis einige Stunden nach dem Konsum auf und umfassen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall, teilweise blutig
- Krämpfe und Bauchschmerzen
- Schüttelfrost und erhöhte Körpertemperatur
- Geweitete Pupillen und Schwitzen
Phasin kann die roten Blutkörperchen verklumpen lassen, was im schlimmsten Fall zu schweren Gesundheitsproblemen führt. Um eine Vergiftung zu vermeiden, sollten Feuerbohnen vor dem Verzehr immer gekocht werden. Eine Erhitzung auf mindestens 75°C für etwa 10 Minuten zerstört das Phasin und macht die Bohnen essbar. Der Kontakt mit den Bohnen kann bei manchen Menschen Hautreaktionen wie Entzündungen hervorrufen, die als Bohnenkrätze bekannt sind. Tragen Sie daher beim Hantieren mit Feuerbohnen nach Möglichkeit Gartenhandschuhe (5,00€ bei Amazon*).
Vorsichtsmaßnahmen und Zubereitung
Um Feuerbohnen sicher zu verzehren und das enthaltene Phasin vollständig zu neutralisieren, sollten Sie die Bohnen zunächst gründlich waschen und über Nacht in Wasser einweichen. Die Bohnen quellen dabei stark auf, verwenden Sie daher ausreichend Wasser. Geben Sie die eingeweichten Bohnen in einen großen Topf, bedecken Sie sie mit frischem Wasser und bringen Sie das Wasser zum Kochen. Lassen Sie die Bohnen für mindestens 10 Minuten bei einer Temperatur von über 75°C kochen.
Nach dem Kochen können die Bohnen vielseitig verwendet werden, beispielsweise in Eintöpfen, Salaten, Suppen oder als Beilage zu Fleisch- und Gemüsegerichten. Auch Pürees lassen sich aus den gekochten Bohnen zubereiten und bieten eine leckere Abwechslung. Unterschiede in der Zubereitungszeit zwischen frischen und getrockneten Bohnen sollten ebenfalls berücksichtigt werden: Während frische Bohnen etwa 30 Minuten brauchen, müssen getrocknete Bohnen oft bis zu eineinhalb Stunden gekocht werden.
Was tun bei einer Vergiftung?
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie oder jemand anderes eine Vergiftung durch rohe Feuerbohnen erlitten hat, bewahren Sie zunächst Ruhe. Entfernen Sie eventuelle Pflanzenteile aus dem Mund des Betroffenen und bewahren Sie diese zur Identifikation auf. Beruhigen Sie den Betroffenen und versuchen Sie nicht, Erbrechen zu provozieren. Geben Sie ein Glas Wasser in kleinen Schlucken zu trinken und rufen Sie sofort die Giftnotrufzentrale oder den Rettungsdienst unter der Nummer 112 an. Achten Sie darauf, alle relevanten Informationen zur aufgenommenen Menge und den ersten Symptomen bereitzuhalten. Die weitere Behandlung erfolgt durch medizinisches Fachpersonal, das die Symptome lindern und den Körper bei der Ausscheidung des Gifts unterstützen wird.
Vorsicht bei Haustieren und Kindern
Feuerbohnen sind nicht nur für Menschen, sondern auch für eine Vielzahl von Tieren giftig. Besonders empfindlich reagieren Tiere wie Hunde, Katzen, Pferde und Nagetiere. Der Giftstoff Phasin kann bei Tieren ähnliche Vergiftungssymptome hervorrufen wie bei Menschen. Diese reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu schweren Magen-Darm-Beschwerden.
Wichtig ist es, Feuerbohnen besonders dann fernzuhalten, wenn Sie Haustiere oder Kleinkinder haben, denn auch für diese stellen die Bohnen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Selbst wenige rohe Bohnen genügen, um toxische Reaktionen auszulösen. Stellen Sie sicher, dass Feuerbohnen niemals roh verzehrt oder für Tiere zugänglich sind. Indem Sie diese Sicherheitsmaßnahmen beachten, können Sie sowohl die Nährstoffe der Feuerbohnen genießen als auch Ihre Haustiere und Familienmitglieder schützen.