Feuerbohnen

Feuerbohnen: Warum roh verzehren gefährlich ist?

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Feuerbohnen sind eine schmackhafte und vielseitige Zutat, die jedoch in rohem Zustand giftig ist. Dieser Artikel klärt über die Risiken des Konsums roher Feuerbohnen auf und gibt Tipps für eine sichere Zubereitung.

Käferbohnen giftig
Im Rohzustand sind Feuerbohnen giftig

Giftigkeit von Feuerbohnen

Feuerbohnen enthalten das giftige Protein Phasin, das sowohl in den Hülsen als auch in den Samen vorkommt. Phasin ist ein Lektin, das bereits in geringen Mengen schädliche Auswirkungen auf den Körper haben kann. Beim Verzehr weniger roher Bohnen können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe auftreten. In schwereren Fällen kann es sogar zu blutigen Durchfällen und Magen-Darm-Blutungen kommen. Das Protein wirkt, indem es die roten Blutkörperchen im Körper verklumpen lässt. Besonders gefährlich kann der Verzehr von rohen Bohnen für Kinder und Haustiere sein, da hier oftmals schon eine sehr geringe Menge toxische Reaktionen hervorrufen kann.

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Um der Giftigkeit vorzubeugen, müssen Feuerbohnen vor dem Verzehr unbedingt thermisch behandelt werden. Bereits 10-minütiges Kochen bei Temperaturen von mindestens 75°C reicht aus, um das schädliche Phasin vollständig zu zerstören. Nur durch ausreichendes Erhitzen können die Feuerbohnen sicher und ohne Gesundheitsrisiko genossen werden.

Symptome einer Feuerbohnenvergiftung

Eine Vergiftung durch den Verzehr roher Feuerbohnen führt schnell zu deutlichen Anzeichen. Erste Symptome treten oft bereits innerhalb einer halben bis zu mehreren Stunden nach dem Konsum auf. Diese beinhalten:

  • Übelkeit und Erbrechen: Häufig sind dies die ersten Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen.
  • Durchfall: Dieser kann in manchen Fällen auch blutig sein.
  • Bauchschmerzen und Krämpfe: Krampfartige Bauchschmerzen sind sehr typisch.
  • Schüttelfrost und Fieber: Diese Symptome treten meist zusammen auf.
  • Vermehrtes Schwitzen und Koliken: Auch diese können beobachtet werden.
  • Geweitete Pupillen und Schwindel: Diese Anzeichen sind weniger häufig, können aber in schweren Fällen vorkommen.
  • Erhöhte Körpertemperatur: Ein Fieber kann zusätzlich auftreten.

In schweren Fällen kann es durch eine Feuerbohnenvergiftung zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt kommen. Auch Krampfanfälle und Kreislaufprobleme können beobachtet werden. Besonders bei Kindern und Haustieren ist Vorsicht geboten, da bereits geringe Mengen roher Bohnen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen können. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie unbedingt sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Was tun bei einer Vergiftung?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand eine Feuerbohnenvergiftung erlitten hat, gehen Sie bitte umgehend wie folgt vor:

  1. Arzt aufsuchen: Kontaktieren Sie sofort einen Arzt oder begeben Sie sich in eine Notaufnahme.
  2. Symptome beobachten: Prüfen Sie auf typische Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall (möglicherweise blutig), Schüttelfrost und Fieber. Diese können bereits innerhalb von 30 Minuten bis zu einer Stunde nach dem Verzehr auftreten.
  3. Kein Erbrechen auslösen: Versuchen Sie nicht, eine Vergiftung durch absichtliches Erbrechen zu lindern. Dies kann die Situation verschlimmern.
  4. Wasser trinken: Geben Sie der betroffenen Person reichlich Wasser zu trinken, um das Gift zu verdünnen und den Körper zu unterstützen, die toxischen Substanzen auszuspülen.
  5. Giftnotrufzentrale kontaktieren: Rufen Sie eine Giftnotrufzentrale an und schildern Sie den Vorfall so genau wie möglich. Nennen Sie den Namen der Pflanze, die verzehrte Menge und welche Symptome aufgetreten sind.
  6. Medizinische Kohle: Falls vorhanden, kann medizinische Kohle verabreicht werden, um die Aufnahme des Giftes zu mindern. Dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem medizinischen Fachmann erfolgen.
  7. Giftreste aufbewahren: Sichern Sie eventuell noch vorhandene Reste der Pflanze oder Bohne und nehmen Sie sie mit, wenn Sie medizinische Hilfe aufsuchen. Dies hilft dem medizinischen Personal, das genaue Toxin zu identifizieren und die passende Behandlung einzuleiten.

Durch schnelles und umsichtiges Handeln können schwerwiegende gesundheitliche Folgen vermieden oder gemildert werden. Sicherheit geht immer vor, daher sollten Sie bei jeglichem Verdacht auf eine Vergiftung sofort professionellen Rat einholen.

Sind Feuerbohnen nur für Menschen giftig?

Feuerbohnen sind nicht nur für Menschen, sondern auch für zahlreiche Tiere giftig. Das in den Bohnen enthaltene Phasin ist ein Lektin, das bei Verzehr schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Hier sind einige Tierarten, die empfindlich auf Phasin reagieren:

  • Haustiere: Hunde und Katzen
  • Nutztiere: Rinder und Schweine
  • Nagetiere: Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster
  • Pferde

Bereits der Verzehr weniger roher Bohnen kann bei diesen Tieren zu Symptomen wie Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen. In schweren Fällen können Vergiftungen sogar zum Tod des betroffenen Tieres führen. Um derartige Risiken zu vermeiden, sollten Sie sicherstellen, dass weder Menschen noch Tiere Zugang zu rohen Feuerbohnen haben.

Wie kann man Feuerbohnen sicher zubereiten?

Um Feuerbohnen sicher genießen zu können, ist eine gründliche Zubereitung unerlässlich. Der enthaltene Giftstoff Phasin wird durch Erhitzen zerstört. Für eine sichere Zubereitung gehen Sie wie folgt vor:

1. Einweichen: Trockene Feuerbohnen sollten zunächst über Nacht in reichlich Wasser eingeweicht werden. Dieser Schritt erleichtert das anschließende Kochen und trägt dazu bei, die Kochzeit zu verkürzen.

2. Kochen: Die eingeweichten Bohnen sollten in frischem Wasser mindestens 10 Minuten lang bei einer Temperatur von über 75 Grad Celsius gekocht werden. Wichtig ist, dass die Temperatur konstant hoch bleibt, um das Phasin vollständig zu neutralisieren. Sie können die Kochzeit ohne Bedenken verlängern, falls nötig.

3. Verfeinern: Während des Kochens können Sie dem Kochwasser Gewürze und Kräuter wie Lorbeerblatt, Bohnenkraut, Ingwer oder Kümmel hinzufügen, um Geschmack zu verleihen.

4. Zubereitungsvarianten: Nach dem Kochen können Sie die Feuerbohnen vielseitig verwenden:

  • Als Beilage: Gekochte Feuerbohnen passen gut zu Fleisch- und Gemüsegerichten.
  • In Eintöpfen und Suppen: Dank ihres nussigen Geschmacks ergänzen sie viele deftige Rezepte.
  • Für Salate: Ausgekühlte, gekochte Bohnen können in Salaten mit Zwiebeln, Essig und Öl mariniert werden.
  • Pürieren: Sie können auch ein feines Püree aus den gekochten Bohnen herstellen und es beispielsweise als Dip oder Beilage servieren.

5. Hinweise: Denken Sie daran, dass nicht nur die Bohnen selbst, sondern auch das Kochwasser entsorgt werden sollte, da es Phasin enthalten kann. Vermeiden Sie zudem den Verzehr von Feuerbohnen in roh oder unzureichend gekochtem Zustand, um Vergiftungen zu verhindern.

Durch die richtige Zubereitung können Sie sicherstellen, dass Feuerbohnen völlig unbedenklich und äußerst schmackhaft serviert werden können. Guten Appetit!

Bilder: 4FR / iStockphoto