Erbsen

Erbsen giftig? Wie sicher ist der Verzehr in roher Form?

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Erbsen sind zwar nicht giftig, doch wer sie roh genießen möchte, sollte einige Dinge beachten. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften verschiedener Erbsensorten, gibt Tipps zum Verzehr und zur Verwendung in der Küche.

Erbsen giftig

Sind Erbsen giftig?

Erbsen enthalten, ähnlich wie andere Hülsenfrüchte, natürliche Lektine. Im Gegensatz zu Bohnen ist der Gehalt an giftigen Lektinen wie Phasin jedoch sehr gering. Der Verzehr kleiner Mengen roher Erbsen ist daher unbedenklich, kann aber bei übermäßigem Konsum zu Verdauungsproblemen führen.

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Warum können andere Hülsenfrüchte giftig sein?

Viele Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen enthalten im rohen Zustand giftige Inhaltsstoffe wie Lektine, Phasin, Proteaseinhibitoren und Blausäureglykoside. Diese Stoffe können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, weswegen rohe Bohnen giftig sind:

  • Lektine: Verklumpen die roten Blutkörperchen und schädigen Darmzellen.
  • Phasin: Stört die Eiweißverdauung und kann bereits in geringen Mengen gefährlich sein.
  • Proteaseinhibitoren: Hemmen die Eiweißverdauung.
  • Blausäureglykoside: Können im Darm giftige Blausäure freisetzen.

Durch das Kochen werden diese schädlichen Stoffe unschädlich gemacht.

Warum enthalten Erbsen keine giftigen Stoffe?

Im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten enthalten Erbsen keinen hohen Gehalt an giftigen Lektinen wie Phasin. Der Gehalt an natürlichen Lektinen in Erbsen ist sehr niedrig, was sie auch im rohen Zustand essbar macht.

Sind rohe Erbsen schwer verdaulich?

Rohe Erbsen sind schwerer verdaulich als gekochte Erbsen. Das liegt an:

  • Ballaststoffen: Der hohe Anteil kann zu Blähungen und Verstopfungen führen.
  • Tanninen: Diese Bitterstoffe variieren je nach Erbsensorte und können Verdauungsbeschwerden verursachen.

Welche Erbsensorten kann man roh essen?

Principiell können mehrere Erbsensorten roh verzehrt werden, jedoch eignen sich manche Sorten besonders gut:

  • Zuckererbsen: Können mitsamt ihrer Hülle gegessen werden, da sie keine harte Pergamentschicht besitzen.
  • Markerbsen: Sollten vor dem Verzehr aus der Schote gepult werden. Junge Erbsen dieser Sorte sind besonders süß und knackig.
  • Palerbsen: Der rohe Verzehr ist möglich, jedoch sollten die Erbsen aus der Schote entfernt werden, da die Schoten ungenießbar sind.

Junge Erbsen haben einen höheren Zuckergehalt und sind deshalb besonders schmackhaft.

Zuckerschoten: Roh genießen

Zuckerschoten, auch bekannt als Zuckererbsen oder Kaiserschoten, sind besonders zart und knackig im rohen Zustand. Da sie kein Phasin enthalten, sind sie ungefährlich und gut dafür geeignet, roh verzehrt zu werden.

Worauf sollte man beim Verzehr von rohen Erbsen achten?

Beachten Sie folgende Punkte beim Verzehr von rohen Erbsen:

  • Menge: Übermäßiger Verzehr kann Verdauungsprobleme verursachen.
  • Reifegrad: Junge, süße Erbsen sind bekömmlicher.
  • Frische: Achten Sie auf pralle und grüne Schoten.
  • Lagerung: Im Kühlschrank aufbewahren und möglichst schnell verbrauchen.

Nährstoffe in Erbsen

Erbsen sind nahrhaft und gesund. Sie enthalten:

  • Eiweiß: Eine ausgezeichnete Quelle für pflanzliches Eiweiß.
  • Ballaststoffe: Fördern eine gesunde Verdauung.
  • Vitamine: Vitamin A, C und B-Vitamine.
  • Mineralstoffe: Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink.

Erbsen in der Küche

Erbsen sind vielseitig verwendbar:

  • Rohe Erbsen: Besonders junge, süße Erbsen eignen sich dafür.
  • Gekochte Erbsen: Kurzes Blanchieren erhält die Farbe und Knackigkeit.
  • Gedünstete Erbsen: Erhöhen den Nährstoffgehalt und Geschmack.
  • Gebratene Erbsen: Kurz anbraten und leicht bräunen.

Erbsen passen gut zu Salaten, Suppen, Eintöpfen und vielen anderen Gerichten. Am besten verwenden Sie frische Erbsen wegen ihres süßen Geschmacks und ihrer knackigen Textur.

Bilder: b-d-s / iStockphoto