Heidenelke

Heidenelke im Garten: Pflegeleichte und bunte Schönheit

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Heidenelken sind wilde Schönheiten, die in ganz Europa an besonderen Standorten wachsen. Sie sind perfekt für die Kultivierung im Garten geeignet, denn ihre robusten und pflegeleichten Eigenschaften erfordern kein gärtnerisches Fachwissen. Einige Besonderheiten der zierlichen Pflanze sollten Sie dennoch kennen.

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AUF EINEN BLICK
Was ist die Heidenelke und in welchem Lebensraum wächst sie?
Die Heidenelke (Dianthus deltoides) ist eine robuste, pflegeleichte Wildpflanze, die in ganz Europa wächst. Sie bevorzugt vollsonnige Standorte mit durchlässigem, nährstoffarmem Substrat und eignet sich hervorragend für Steingärten, Trockenmauern und Böschungen. Ihre purpurfarbenen Blüten erscheinen zwischen Juni und September.

Herkunft

Die Heidenelke mit dem lateinischen Namen Dianthus deltoides gehört zur Familie der Nelkengewächse. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa bis in das westliche Sibirien zum Jenissei. Außerhalb dieser Lebensräume tritt die Art nicht natürlich auf. In Argentinien, Nordamerika und Neuseeland verwilderte die Heidenelke aus angepflanzten Beständen. Sie meidet Untergründe mit hohen Kalkgehalten.

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In diesen Habitaten wächst die Heidenelke:

  • trockene Sand und Silikatmagerrasen
  • ruderale Wiesen
  • im Flach- und Hügelland

Wachstum

Heidenelken sind krautige Pflanzen, die mit ihren oberirdischen und flach über dem Boden kriechenden Ausläufern überwintern. Aus ihnen entstehen kriechende Stängel, die sich an der Basis verzweigen und anschließend aufsteigen. Dadurch entwickeln die zarten und kurz behaarten Stängel eine rasenartige Wuchsform. Heidenelken wachsen zwischen zehn und 40 Zentimeter hoch.

Blätter

Die Laubblätter stehen gegenständig in Paaren am Stängel. Ihre Oberfläche ist graugrün gefärbt und dicht behaart. Die Blattspreite ist schmal ausgeformt und erreicht eine Länge bi 2,5 Zentimeter. Im blütenlosen Zustand ist die Pflanze leicht mit einem Gras zu verwechseln.

Blüte

Dianthus deltoides trägt endständige Blüten, die sich aus fünf purpurfarbenen Kronblättern zusammensetzen. Am Rand sind die Kronblätter ausgefranst. In der Nähe des Blütenzentrums tragen sie weiße Sprenkel und ein dunkles Mal, das an die Form eines Dreiecks erinnert. Dieses besondere Muster brachte den Pflanzen ihren botanischen Artnamen „deltoides“ ein. Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren in rispenförmigen Blütenständen. Sie sind zwittrig, rein männlich oder weiblich.

Blütezeit

Zwischen Juni und September erstrahlt die Blütenpracht der Heidenelken. Sie öffnen ihre Blüten in den Morgenstunden und schließen sie am Abend. Zu den Bestäubern zählten hauptsächlich Tagfalter, die sich von der Blütenfarbe beeindrucken lassen. Heidenelken verströmen einen dezenten Duft, der von manchen Menschen wahrgenommen wird.

Frucht

Heidenelken entwickeln Kapselfrüchte, die zur Reife vertrocknen und zahlreiche Samen entlassen. Als Kältekeimer benötigt das Saatgut niedrige Temperaturen, damit die Keimung angeregt wird.

Verwendung

In Gärten mit Stein- und Kiesanlagen fühlt sich die Heidenelke besonders wohl. Ihre Blüten setzen in Heidegärten einen farblichen Akzent. Die krautigen Pflanzen schmücken Böschungen in Südlage, Nischen an Trockenmauern oder ähnlichen Lebensräume im Naturgarten. Sie sind für Pflanzgefäße geeignet und können auf Dachgärten, Balkon und Terrasse kultiviert werden.

Passende Pflanzennachbarn:

  • Rotes Straußgras (Agrostis capillaris)
  • Gewöhnlicher Flügelginster (Genista sagittalis)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Polster-Glockenblume (Campanula poscharskyana)

Essbar

Blüten der Heidenelken sind essbar und können als Dekoration für herzhafte Salate und süße Obstsalate genutzt werden. Sie garnieren Desserts und verfeinern mit ihrem süßen Aroma fruchtige Bowlen.

Welcher Standort ist geeignet?

Dianthus deltoides wächst an vollsonnigen Standorten mit trockenen Bedingungen. Auf steinigen Untergründen finden die Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen, denn die Steine speichern Wärme. Heidenelken blühen umso üppiger, je wärmer und offener ihr Wuchsort ist.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Die heimische Staude bevorzugt ein gut durchlässiges Substrat, in dem sich keine Staunässe bildet. Der pH-Wert liegt idealerweise im sauren Bereich. Sie gilt als gering kalktolerant. Ihr Wachstum ist auf kalkhaltigen Substraten stark eingeschränkt. Als typische Art auf mageren Standorten kommt die Heidenelke gut mit nährstoffarmen Böden zurecht.

Heidenelke vermehren

Eine Teilung der Bestände ist nicht empfehlenswert, da die sensible Wildstaude nach der Maßnahme schlecht anwächst. Sie können Heidenelken durch Samen oder Stecklinge vermehren.

Aussaat

Ein Kältereiz fördert die Keimung. Wenn Sie im Herbst Kapselfrüchte von Ihren Pflanzen sammeln, lagern Sie die Samen bis zum nächsten Frühjahr an einem kühlen und trockenen Ort. Auf der Fensterbank können Sie die Samen bereits ab Februar im Minigewächshaus (14,00€ bei Amazon*) vorziehen. Nutzen Sie nährstoffarme Anzuchterde oder Kokohum. Ab April werden die Samen direkt im Beet ausgesät. Streuen Sie das Saatgut dünn auf das Substrat, denn die Jungpflanzen dehnen sich schnell in alle Richtungen aus.

Wissenswertes über Kokohum:

  • besteht aus Fasern der Kokosnuss
  • wird in gepresster Brikettform angeboten
  • Presslinge werden vor der Aussaat in Wasser eingeweicht
  • guter Wasserspeicher
  • ideale Belüftung

Stecklinge

Für die Stecklingsvermehrung schneiden Sie blütenlose Triebe bodennah von einer Pflanze ab. Bis zum Sommer können Sie Stecklinge abtrennen. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Triebe in Anzuchterde.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Der ideale Zeitpunkt für das Aussetzen der Jungpflanzen ist ab Mai. Sie können Heidenelken auch früher ins Beet setzen, wenn keine Gefahr durch Nachtfröste besteht.

Der richtige Pflanzabstand

Pflanzen Sie Heidenelken in kleine Gruppen, um eine schöne Fernwirkung zu erzielen. Ideal ist ein Abstand von mindestens 15 Zentimeter zueinander. Für flächige Bepflanzungen können Sie etwa 16 Pflanzen auf einem Quadratmeter verteilen. Humose und nährstoffreiche Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand oder Kies abgemagert werden.

Heidenelke im Topf

Als anspruchslose Pflanze kann Dianthus deltoides problemlos im Topf kultiviert werden. Setzen Sie eine einzelne Pflanze in einen Kübel oder Bottich. Sie können ausrangierte Pflanzgefäße nutzen, die wegen Beschädigungen nicht mehr für Stauden mit einem höheren Wasserbedarf genutzt werden können. Achten Sie auf eine ausreichend hohe Drainage.

Innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre hat sich die Heidenelke mit ihren Ausläufern vollständig im Kübel ausgebreitet, sodass Bruchstellen oder Makel schnell unsichtbar werden. Wenn Sie das Gefäß an einem absonnigen und warmen Standort platzieren, dürfen Sie sich über eine längere Blütezeit erfreuen.

Balkon

Heidenelken gedeihen auf südlich ausgerichteten Balkonen prächtig. Mit der heimischen Wildstaude und anderen krautigen Pflanzen, die typisch für Magerrasen sind, lassen sich kleine Biotope kreieren. Pflanzen Sie Dianthus deltoides zwischen Thymian, Ackerglockenblume und Rundblättrige Glockenblume, Orangefarbenes Habichtskraut und Kornrade. Das Arrangement bietet nicht nur dem Auge sinnliche Genüsse, sondern erhöht auch die Vielfalt an Bienen, Schmetterlingen und Vögeln auf Ihrem Balkon.

Heidenelke gießen

Heidenelken haben einen niedrigen Wasserbedarf. Ihre grasähnlichen Blätter verdunsten wenig Wasser, da sie eine reduzierte Blattspreite besitzen und zusätzlich durch eine Wachsschicht geschützt werden. Gießen Sie die Pflanzen nur in sehr langen Trockenzeiten, wenn das Wachstum stagniert. Die Blätter vergilben schnell, wenn sie Wasser abbekommen. Blüten verfaulen leicht durch zu viel Nässe. Geben Sie Heidenelken nur im Wurzelbereich Wasser.

Heidenelke richtig düngen

Düngergaben sind nicht notwendig, da sich Heidenelken auf magere Standorte spezialisiert haben. Wenn eine zusätzliche Nährstoffversorgung notwendig wird, sollten Sie den Dünger sparsam einsetzen.

Heidenelke richtig schneiden

Heidenelken müssen nicht geschnitten werden. Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Triebe und verwelkte Blütenstände, damit die Pflanze zur neuen Blütenbildung angeregt wird. Die Stauden sind kurzlebig und sichern ihren Fortbestand durch Selbstaussaat. Lassen Sie einige Blüten zu Früchten ausreifen, damit sich die Samen aussäen können.

Wie pflanze ich richtig um?

Da die Heidenelke sensibel auf Störungen im Lebensraum reagiert, sollten angewachsene Bestände nicht umgepflanzt werden. Benötigen die Wildstauden einen neuen Platz, sollten Sie den Bestand über Stecklinge verjüngen und diese am neuen Standort einpflanzen. Auch Topfpflanzen müssen nicht umgesetzt werden. Das Wurzelwerk der Nelkengewächse bleibt kompakt, sodass ein Pflanzgefäß über viele Jahre ausreicht.

Winterhart

Dianthus deltoides ist winterhart und benötigt keinen Schutz in der kalten Jahreszeit. Die oberirdischen Kriechtriebe werden durch die Schneedecke geschützt. Auf das Mulchen sollten Sie verzichten, da diese Maßnahme zu feuchten Substratbedingungen führt. Die Pflanze überlebt Staunässe im Winter nicht.

Kübelpflanzen überwintern

Topfpflanzen sind anfälliger für Frost, da das Substrat schnell gefriert. Schützen Sie den Kübel mit Vlies oder Jutesäcken und stellen Sie ihn auf ein Holzbrett. Platzieren Sie das Gefäß an einem witterungsgeschützten Platz, sodass sich kein Regenwasser oder Schnee im Topf ansammelt. An frostfreien und sonnigen Tagen werden die Pflanzen mäßig bewässert.
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Pilzbefall

Suboptimale Standortbedingungen führen zur Ausbreitung verschiedener Pilzsporen. An zu schattigen Plätzen herrscht ein feuchteres Mikroklima, indem Grauschimmel und Falscher Mehltau gute Wachstumsbedingungen finden. Achten Sie bei der Pflanzung darauf, dass der Wuchsort warm und trocken ist.

Schädlinge

Heidenelken sind robuste Pflanzen. Als heimische Art wird Dianthus deltoides nur selten von Schädlingen heimgesucht.

Blattläuse

Gelegentlich werden Blattläuse zum Problem, die auf den Blättern klebrige Absonderungen hinterlassen. Auf diesem Honigtau finden Sporen von Rostpilzen optimale Wachstumsbedingungen. Die Schädlinge breiten sich bevorzugt auf den frisch austreibenden Stängeln aus und können mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

Schnecken

Im Frühjahr wird der frische Austrieb zu einem gefundenen Fressen für Schnecken. Mit scharfkantigen Steinen können Sie den gefräßigen Gästen Hindernisse in den Weg legen. Röstaromen von altem Kaffeesatz wirkt abschreckend. Schnecken mögen feuchte und schattige Bedingungen. An einem offenen und lichtdurchfluteten Standort werden Heidenelken unattraktiv für die Weichtiere.

Heidenelke blüht nicht

Jungpflanzen benötigen Zeit zum Anwachsen und blühen in den ersten zwei Jahren spärlich oder gar nicht. Ab dem dritten Jahr entwickeln die Stauden ihre komplette Blütenpracht.

Tipp

Heidenelken werden in unterschiedlichen Farbtönen angeboten. Kombinieren Sie verschiedene Sorten in einem großen Kübel und genießen Sie das Feuerwerk der Farben.

Sorten

  • Leuchtfunk: Grünes Laub mit bräunlichen Nuancen. Samtige Blüten in dunkelrot, von Juni bis August. Zwischen fünf und 15 Zentimeter hoch.
  • Nelli: Leuchtend rote Blüten mit hellen Flecken und dunklem Ring, blüht von Juni bis September. Wächst zwischen zehn und 40 Zentimeter hoch.
  • Brilliant: Schnellwüchsige Staude. Scharlachrote Blüten mit dunklen Ring, Blütezeit zwischen Sommer und Herbst. Erreicht Wuchshöhen bis 15 Zentimeter.
  • Albus: Polster- bis horstförmige Staude. Blüten einfach gestaltet und weiß gefärbt mit leichtem Duft, von Juni bis Juli. Bis 20 Zentimeter hoch.

Bilder: Imageman / Shutterstock