Eisenhut

Eisenhut: Giftige Schönheit – Standort, Pflege & Sorten

Der Eisenhut ist eine beeindruckende Staude mit prächtigen Blütenständen, die in keinem schattigen Garten fehlen sollte. Trotz ihrer Schönheit ist jedoch Vorsicht geboten, denn alle Pflanzenteile des Eisenhuts sind hochgiftig.

Steckbrief

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Pflanzenart
Ausdauernd, krautig
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Lebenszyklus
Mehrjährig, pseudoeinjährig, einjährig
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Wuchs
Aufrecht, klimmend
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Wuchshöhe
Bis zu 250 cm
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Blütenfarbe
Blau, gelb, weiß
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Blattfarbe
Mittel- bis dunkelgrün
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Wuchs

Eisenhut-Arten, auch bekannt als Sturmhut, Akonit oder Wolfswurz, sind ausdauernd, krautig und bilden Pfahlwurzeln oder rübenartig verdickte Wurzeln aus. Einige Arten sind pseudoeinjährig oder einjährig. Sie erreichen je nach Art und Standort eine Höhe von bis zu 250 Zentimetern und eine Breite von bis zu einem Meter. Die Pflanzen wachsen meist aufrecht oder klimmend und bilden verzweigte Stängel, die bis zum Blütenstand belaubt sind. Der Blütenstand überragt die Laubblätter auffällig.

Eisenhut-Pflanzen gedeihen oft in Gruppen auf feuchten, nährstoffreichen Böden und bevorzugen schattige Standorte. In höheren Lagen und auf alpinen Wiesen sind diese Pflanzen häufig anzutreffen. Die Stängel sind krautig und benötigen gelegentlich Unterstützung, wie Staudenringe oder das Anbinden an Bambusstäbe, um ein Auseinanderfallen zu verhindern.

Blätter

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Blatt des Wolfs-Eisenhuts mit charakteristisch tief eingeschnittenem Rand.
Foto: Amada44 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Eisenhuts sind wechselständig am Stängel verteilt oder in einer grundständigen Rosette angeordnet. Sie bestehen aus einem Blattstiel und einer Blattspreite, die meist handförmig mit drei bis sieben Abschnitten geteilt ist. Selten sind die Blätter ungeteilt. Sie zeichnen sich durch schmal-elliptische bis lanzettliche oder linealische Formen aus. Der tief eingeschnittene und gezähnte Blattrand verleiht ihnen ein filigranes Aussehen. Die Blätter sind mittel- bis dunkelgrün und meist fast kahl. Die oberen Blätter sind oft weniger stark gegliedert als die unteren.

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Blüte

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Blütenstand des Eisenhuts (Aconitum napellus) in voller Pracht.
Foto: Frank Vincentz | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die zwittrigen und fünfzähligen Blüten des Eisenhuts sind meist in traubigen oder rispigen Blütenständen arrangiert, die bis zu 28 Zentimeter lang werden können. Diese bestehen aus charakteristischen, blauen, gelben oder weißen, kronblattartigen Kelchblättern, die sich in untere, seitliche und obere Kelchblätter gliedern. Besonders auffällig ist das große obere Kelchblatt, das die Honigblätter umschließt. Die Honigblätter sind lange-genagelt und tragen an ihren Spitzen eingerollte Sporne, die Nektar enthalten. Ein Blütenstand kann mehrere Teilblütenstände umfassen, die von laubblattähnlichen Deckblättern unterlegt sind.

Giftigkeit

Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen Europas. Alle Pflanzenteile enthalten hochtoxische Diterpen-Alkaloide wie Aconitin, Benzoylnaponin, Hypaconitin, Lycaconitin und Neopellin, die in ihrer Konzentration je nach Art und Standort variieren. Besonders Aconitin gilt als eines der stärksten Pflanzengifte. Es kann schon durch Hautkontakt aufgenommen werden, was Berührungen für empfindliche Personen gefährlich macht. Das Gift kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, die sich in Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall zu Herzversagen und Atemstillstand äußern. Aufgrund dieser hohen Giftigkeit sollte Eisenhut nicht in Gärten gepflanzt werden, in denen Kinder oder Haustiere spielen.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) im Tschamintal, Dolomiten.
Foto: Axel Mauruszat | Lizenz: Attribution | Quelle: Wikimedia

Der ideale Standort für Eisenhut ist halbschattig bis schattig, unter Laubbäumen oder Sträuchern, die vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Der Boden sollte nährstoffreich, humos, feucht, aber durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Kalkreiche, lehmige und leicht saure bis neutrale Böden bieten die besten Bedingungen. In sonnigeren Bereichen ist es essenziell, den Boden stetig feucht zu halten.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein gut vorbereiteter Boden ist entscheidend für das Wachstum des Eisenhuts. Er sollte nährstoffreich und humos sein, um eine gleichmäßige Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Der Boden muss frisch und feucht, aber durchlässig und locker sein, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Lehmige Böden sind ideal, da sie Wasser gut speichern und gleichzeitig durchlässig genug sind, um Wurzelfäule zu vermeiden. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist optimal.

Eisenhut pflegen

Regelmäßiges Gießen ist besonders während Trockenperioden und großer Hitze wichtig. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht. Düngen Sie den Eisenhut mit organischen Düngern wie Kompost und Hornspänen. Entfernen Sie verwelkte Blüten, um eine Nachblüte zu fördern, und schneiden Sie die Stängel im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr zurück. Falls erforderlich, stabilisieren Sie hohe Eisenhut-Arten mit Stützstäben oder Staudenringen (7,00€ bei Amazon*). Eine Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten sollte regelmäßig stattfinden. Alle sechs bis zehn Jahre sollten Sie die Pflanze durch Teilung verjüngen.

Eisenhut richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Eisenhut ist das Frühjahr, um der Pflanze ausreichend Zeit zum Einwurzeln zu geben. Bereiten Sie das Pflanzloch mit Kompost und Hornspänen vor. Pflanzen Sie den Eisenhut genauso tief ein wie im Topf. Wählen Sie einen halbschattigen bis schattigen Standort und halten Sie den Pflanzabstand entsprechend der Wuchsform der Sorte ein. Falls Sie Eisenhut im Sommer oder Herbst pflanzen, achten Sie besonders auf eine ausreichende Bewässerung.

Eisenhut vermehren

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Samen des Eisenhuts (Aconitum napellus) im Garten bei Karlsruhe, Deutschland.
Foto: H. Zell | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Eisenhut lässt sich durch Samen oder Teilung vermehren. Die Teilung des Wurzelstocks ist die einfachste Methode. Graben Sie den Wurzelstock im Herbst aus und trennen Sie kleine Knollen ab, die mindestens einen Trieb aufweisen. Setzen Sie die Teilstücke in frische Gartenerde, die mit Kompost angereichert ist.

Die Vermehrung durch Samen ist anspruchsvoller. Eisenhut ist ein Kaltkeimer, was bedeutet, dass die Samen eine Kälteperiode benötigen. Die Aussaatzeit liegt zwischen November und März. Alternativ können Sie die Samen stratifizieren, indem Sie sie in einem Beutel mit feuchtem Sand im Kühlschrank lagern.

Sorten & Arten

Es gibt viele Eisenhut-Sorten, die sich in Höhe, Blütezeit und Blütenfarbe unterscheiden:

  • Blauer Eisenhut (Aconitum napellus): Blüht von Juni bis August in tiefblau und wird bis zu 150 cm hoch.
  • Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum): Blüht von Juli bis August in blauviolett und wird 80 bis 100 cm hoch.
  • Berg-Eisenhut (Aconitum napellus): Blüht ab Juni, wird etwa 1,20 m hoch.
  • Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum): Blüht ab Juni in cremegelb und erreicht etwa 80 cm Höhe.
  • Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii ‚Arendsii‘): Blüht von September bis Oktober in dunkel blau-violett und wird etwa 1,40 m hoch.
  • Lockerer Eisenhut (Aconitum arcuatum): Blüht ab Juli in tiefviolett und erreicht bis zu 1,50 m Höhe.
  • Garten-Eisenhut (Aconitum x cammarum): Blüht im Juli in Blau oder Weiß-Blau und wird etwa 1,20 m hoch.

Krankheiten & Schädlinge

Eisenhut ist grundsätzlich widerstandsfähig, kann jedoch gelegentlich von Blattläusen, Echtem und Falschem Mehltau oder der Sklerotium-Fäule befallen werden. Pilzbefall tritt meist bei hoher Luftfeuchtigkeit und feuchten Böden auf. Ein angemessener Standort und regelmäßige Kontrollen können solchen Problemen vorbeugen. Blattläuse können durch klebrige Spuren und Verformungen der Blätter erkannt werden und sollten bei starkem Befall bekämpft werden.

Verwendung

Eisenhut wird wegen seiner beeindruckenden Blütenpracht gerne in Rabatten und Staudenbeeten eingesetzt. Er eignet sich gut zur Unterpflanzung von Laubbäumen und Sträuchern. Begleitpflanzen wie Silberkerze, Indianernessel und Phlox in sonnigeren Beeten oder Astilbe und Anemone im Halbschatten harmonieren gut mit Eisenhut.

Wegen seiner Giftigkeit ist Vorsicht geboten: Halten Sie die Pflanze fern von Kindern und Haustieren. Tragen Sie bei der Pflege immer Handschuhe. Eisenhut wurde historisch auch als Heilpflanze und in der Homöopathie verwendet, heutzutage ist jedoch Vorsicht geboten, da die Giftigkeit sehr hoch ist.

In naturnahen Gärten ist der Eisenhut ein dekorativer Blickfang und übersteht in Freilandhaltung kalte Wintermonate problemlos.

Häufig gestellte Fragen

Warum wurde der Blaue Eisenhut zur Giftpflanze des Jahres 2005 gewählt?

Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) wurde aufgrund seiner extrem hohen Giftigkeit zur Giftpflanze des Jahres 2005 gewählt. Alle Pflanzenteile, insbesondere die Wurzelknollen, enthalten Aconitin, eines der stärksten Pflanzengifte, das auch über die Haut aufgenommen werden kann.

Was sind historische Verwendungen von Eisenhut?

Historisch wurde Eisenhut oft als Pfeilgift und für Mordzwecke verwendet. Kelten nutzten ihn als Pfeilgift zur Jagd. Es gibt auch Berichte, dass „Hexen“ Eisenhut und andere giftige Pflanzen für sinneserweiternde Hexensalben verwendet haben.

Wie wird Eisenhut in der modernen Medizin und Homöopathie verwendet?

In der modernen Homöopathie wird Eisenhut (in stark verdünnter Form) zur Behandlung von Nervenschmerzen, Fieber und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Einfache Anwendungen als Hausmittel sind jedoch aufgrund der hohen Giftigkeit gefährlich und sollten nur unter Aufsicht eines Arztes erfolgen.

Was sind typische Standorte und Bodenanforderungen für das Wachstum von Eisenhut?

Eisenhut wächst bevorzugt in halbschattigen bis schattigen Lagen und auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Ideal sind leicht saure bis neutrale, kalkreiche, lehmige und gut durchlässige Böden, die Staunässe vermeiden.

Bilder: LianeM / stock.adobe.com