Blauer Eisenhut

Blauer Eisenhut: Alles über die giftige Prachtstaude

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Hinter seiner atemberaubenden Blütenpracht verbirgt sich eine tödliche Gefahr. Blauer Eisenhut zählt zu den giftigsten Pflanzen Europas. Dessen ungeachtet ist das Hahnenfußgewächs in privaten Gärten als dekorativer Blickfang anzutreffen. Falsch behandelt, verwandelt sich die Blume in einen Killer. Wie Sie mit der Prachtstaude richtig verfahren, erklären diese Antworten auf oft gestellte Fragen.

Aconitum napellus
Schön anzusehen aber extrem giftig: der blaue Eisenhut
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man den Blauen Eisenhut pflanzen und pflegen?
Der Blaue Eisenhut ist eine giftige Pflanze, die in halbschattigen bis schattigen Lagen mit feuchtem, nährstoffreichem Boden wächst. Bei der Pflanzung und Pflege von Blauem Eisenhut sind Schutzkleidung und Handschuhe erforderlich, um eine Vergiftung durch Hautkontakt zu vermeiden. Hüten Sie sich davor, Eisenhut in Reichweite von Kindern und Haustieren zu pflanzen.

Blauer eisenhut richtig pflanzen

Nehmen Sie die Pflanzung von Blauem Eisenhut erst dann in Angriff, wenn Sie stabile Handschuhe und langärmelige Kleidung angelegt haben. Daraufhin stellen Sie die noch eingetopfte Jungpflanze mit dem Wurzelballen in ein Gefäß mit Wasser, um in der Zwischenzeit den Boden zu jäten und zu harken. In dieser Abfolge geht es weiter:

  • Ein Pflanzloch graben mit dem 1,5-fachen Volumen des Wurzelballens
  • Den Aushub in die Schubkarre geben, um ihn darin mit Kompost und Hornspänen zu vermischen
  • Die wassergetränkte Staude austopfen, mittig in die Grube setzen und einpflanzen mit dem angereicherten Substrat

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Füllen Sie die Erde an bis knapp unterhalb des unteren Blattpaares und gießen an. Eine Mulchschicht aus Herbstlaub oder Kompost wirkt sich förderlich aus auf die zügige Verwurzelung im Boden.

Pflegetipps

Solange Blauer Eisenhut nicht hungern oder dürsten muss, zeigt er sich über Jahrzehnte hinweg alljährlich von seiner schönsten Seite. So pflegen Sie die Staude richtig:

  • Die Erde konstant feucht halten
  • Von April bis August alle 14-21 Tage düngen
  • Ergänzend wiederholt gießen mit Brennnesseljauche
  • Im Herbst Blütenstängel und restliches Laub bodennah abschneiden

Bitte bedenken Sie bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten die lebensbedrohliche Toxizität von Blauem Eisenhut. Treten Sie erst dann an die Pflanze heran, wenn Sie Handschuhe und Schutzkleidung angelegt haben.

Welcher Standort ist geeignet?

Hätte Blauer Eisenhut bei der Standortwahl ein Wörtchen mitzureden, fiele seine Entscheidung so aus:

  • Halbschattige bis schattige Lage
  • Kühl und frisch, ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Gerne im feuchten bis sumpfigen Boden

Siedeln Sie die giftige Schönheit daher am beschatteten Teichrand an, entlang eines Gehölzrandes oder im halbschattigen, nährstoffreichen Staudenbeet.
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Der richtige Pflanzabstand

Blauer Eisenhut reckt sich mannshoch gen Himmel und behält dabei eine schlanke Statur. Arrangieren Sie die Staude in der Gruppe, empfehlen wir einen Pflanzabstand von 40-60 cm für die normal hohen Sorten. Kleinwüchsige Hybriden, wie den Kleinen Ritter, setzen Sie in einer Distanz von 30-35 cm zum Pflanznachbarn.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Frisch-feucht bis sumpfig und kühl – so mag Blauer Eisenhut die Erde besonders gerne. Reich an Nährstoffen sollte der Boden sein, humos und locker-durchlässig. Ein mittlerer bis hoher Kalkgehalt wird gerne angenommen, sodass der pH-Wert größer 8 ausfallen sollte. Für die Kübelkultur empfehlen wir eine hochwertige Blumenerde auf Kompostbasis mit geringem Torfanteil, optimiert mit Algenkalk oder Gesteinsmehl.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit von Blauem Eisenhut erstreckt sich von Ende Juni bis weit in den September hinein. Zu dieser sommerlichen Zeit ziehen uns die augenfälligen Blüten mit strahlenden Blautönen in ihren Bann. Ihren Namen verdankt die hochgiftige Staude der Form ihrer Blüten, die an die Kopfhauben von Landsknechten und Rittern im 15. und 16. Jahrhundert erinnern.

Blauer eisenhut richtig schneiden

Die verschwenderisch blühenden Kerzen drängen sich geradezu auf, um als Schnittblume für die Bodenvase geschnitten zu werden. Darüber hinaus steht ein bodennaher Rückschnitt im Herbst auf dem Pflegeplan. Warten Sie ab, bis die Blüten verwelkt und die Blätter gefallen sind. Daraufhin legen Sie Handschuhe und Schutzkleidung an, um die Staude abzuschneiden.

Blauer eisenhut gießen

Eine regelmäßige Wasserversorgung ist unabdingbar, wenn Blauer Eisenhut das für Stauden biblische Alter von 50 Jahren erreichen soll. Halten Sie die Erde konstant feucht. Wässern Sie selbst nach einem leichten Sommerregen, wenn die Wassertropfen durch das dichte Blüten- und Blätterwerk nicht bis auf die Wurzelscheibe gelangten.

Blauer eisenhut richtig düngen

Blauer Eisenhut zählt zu den stark zehrenden Stauden. Düngen Sie daher reichlich und regelmäßig. Von April bis August arbeiten Sie alle 2-3 Wochen reifen Kompost, Rindenhumus oder einen alternativen organischen Dünger ein. Idealerweise gießen Sie ergänzend alle 4 Wochen mit Brennnesseljauche. Im Pflanzgefäß liefern Düngestäbchen oder ein handelsüblicher Flüssigdünger alle wichtigen Nährstoffe für eine lang anhaltende und atemberaubende Blütenfülle.

Überwintern

Im ersten Winter hat sich die Frosthärte noch nicht vollständig ausgebildet. Decken Sie daher die Wurzelscheibe am Blauen Eisenhut ab mit Herbstlaub, Stroh, Nadelreisig oder Kompost. Kübel erhalten eine Unterlage aus Holz und einen Wintermantel aus Jute oder Gartenvlies. Das Substrat wird bedeckt mit Torfmull oder Sägespänen, was zugleich vor winterlicher Dauernässe schützt. Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen, werden alle Schutzvorkehrungen rückgängig gemacht, damit sich infolge von Kondenswasser keine Fäulnis bildet.

Blauer eisenhut vermehren

Eine adulte Staude lässt aus ihrer fleischigen Rübenwurzel kleine Wurzelstränge gedeihen, die sich ausgezeichnet für die Vermehrung eignen. Im Herbst ist ein guter Termin, um die Pflanze für diesen Zweck auszugraben. Trennen Sie die Rübchen von der Hauptwurzel ab mit einem scharfen desinfizierten Messer. Am neuen Standort setzen Sie die Segmente 2-3 cm tief in die feuchte, nährstoffreiche Erde. Reichern Sie den Boden zuvor mit Kompost und Hornspänen an, um das Wachstum voranzutreiben. An der Mutterpflanze bestäuben Sie die Schnittwunden mit Holzkohlepulver, geben ins Pflanzloch hier ebenfalls Kompost und pflanzen die Staude wieder ein.

Ist Blauer eisenhut giftig?

Blauer Eisenhut zählt mit Fug und Recht zu den gefährlichsten Giftpflanzen in Europa. Gelangen 2 g seiner Wurzel, Samen, Blüten oder Blätter in den menschlichen Organismus, hat dies tödliche Folgen. Es beginnt mit Taubheit der Zunge und endet mit Atem- und Herzstillstand innerhalb weniger Minuten. Fatalerweise kann das Toxin gleichfalls über die Haut aufgenommen werden, sodass Sie als Hobbygärtner bei sämtlichen Pflanz- und Pflegearbeiten in Lebensgefahr schweben, sofern keine umfassenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Nähern Sie sich der Staude nur ausgestattet mit festen Handschuhen, langen Hosen und langärmeligen Oberteilen. Pflanzen Sie den Sturmhut nicht an, wenn sich Kinder oder Haustiere in Reichweite befinden. Pflanzenreste, wie Schnittgut oder ausgeputzte Blüten, haben auf Vieh- oder Pferdeweiden nichts zu suchen. Auf den Kompost wandern Eisenhut-Reste nur dann, wenn dort keine Tiere daran fressen können.
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Schöne Sorten

  • Schneewittchen: Ihre silberweißen Blüten kontrastieren wunderbar mit der blau blühenden Wildart; Wuchshöhe 120-150 cm
  • Kleiner Ritter: Die ideale Sorte für den kleinen Garten und den Kübel; kompakt, standfest und robust; Wuchshöhe 60-90 cm
  • Bicolor: Premium-Sorte mit zweifarbiger Blütenpracht in Blau und Weiß für alle feuchten Lagen; Wuchshöhe bis 120 cm
  • Album: Besticht mit rein weißen Blütenhelmen von Juni bis September und kompakter Silhouette; Wuchshöhe 120-130 cm
  • Bergeisenhut: Die reine Art punktet mit sattblauen Blütenkerzen und steht unter Naturschutz; Wuchshöhe 50-200 cm