Anemone

Anemonen: Zauberhafte Blütenpracht für Ihren Garten

Anemonen bestechen durch ihre grazilen Blüten und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Gartenbereiche. Von frühjahrsblühenden Arten bis zu prachtvollen Herbst-Anemonen bietet diese Gattung eine vielfältige Auswahl für jeden Gartenliebhaber. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Anemone, von der Herkunft über die optimale Pflege bis hin zu geeigneten Pflanzpartnern.

Herkunft

Der Name Anemone leitet sich vom griechischen Wort „anemos“ ab, was „Wind“ bedeutet. Das deutsche Synonym „Windröschen“ verweist ebenfalls auf diese Bedeutung. Die Gattung Anemone gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und umfasst etwa 120 bis 150 Arten. Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich über Nordamerika, Europa und Asien. Besonders viele Anemonenarten sind in China, Japan und Nordamerika heimisch.

Unter den bekannten Arten finden sich:

  • Großes Wald-Windröschen (Anemone sylvestris): Verbreitet von Mitteleuropa bis zum Kaukasus.
  • Dreiblättriges Windröschen (Anemone trifolia) und Narzissenblütiges Windröschen (Anemone narcissiflora): Beheimatet in Südeuropa.
  • Balkan-Windröschen (Anemone blanda), auch Strahlen-Anemone genannt: Vorkommend in Südeuropa.
  • Sommeranemone (Anemone multifida), auch bekannten als Frühsommeranemone: Stammt aus Nordamerika.

Beliebt sind auch die aus Asien stammenden Herbst-Anemonen, zu denen die Arten Anemone hupehensis, Anemone japonica und Anemone tomentosa gehören. Diese wurden im 19. Jahrhundert nach Europa eingeführt und haben seither viele Hybriden hervorgebracht.

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Wuchs

Anemonen sind vielfältige, ausdauernde krautige Pflanzen, die je nach Art in ihrer Wuchshöhe und -weise variieren. Die meisten Arten erreichen eine Höhe von 10 bis 60 Zentimetern. Charakteristisch sind ihre Rhizome oder Knollen als Überdauerungsorgane. Einige markante Anemonenarten sind:

  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa): Bildet kriechende Rhizome und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 10 Zentimetern.
  • Großes Wald-Windröschen (Anemone sylvestris): Wächst bis zu 50 Zentimeter hoch und bildet dichte Bestände.
  • Sommeranemone (Anemone multifida): Erreicht eine Höhe von etwa 30 Zentimetern und wächst buschig.
  • Strahlen-Anemone (Anemone blanda): Hat einen lockeren Wuchs und fragile Rhizome.

Diese unterschiedlichen Wuchsformen bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Garten, sei es als Bodendecker oder als Akzente im Staudenbeet.

Blätter

Die Blätter der Anemonen sind überwiegend grundständig und können einfach oder zusammengesetzt sein. Typischerweise sind sie gestielt und weisen glatte bis gezähnte Ränder auf. Arten wie Anemone blanda haben dreiteilige, dicht am Boden wachsende Blätter, während die Japanischen Herbst-Anemonen tiefgrüne, gezähnte Blätter besitzen.

Blätter, die am Stängel sitzen, sind meist drei bis acht Zentimeter lang und von mittelgrüner Farbe. Besonders bei Herbst-Anemonen tragen buschige Blattgruppen zum ästhetischen Gesamtbild bei.

Blüte

Die zwittrigen Blüten der Anemone sind radiärsymmetrisch und stehen meist in zymösen oder doldigen Blütenständen. Je nach Art variiert die Anzahl der Blütenhüllblätter zwischen vier und zwanzig. Die Farben reichen von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Violett, Blau, Grün und Gelb.

Frühjahrsblühende Anemonen, wie das Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), blühen von März bis Mai. Sommeranemonen öffnen ihre Blüten zwischen Juni und August, während Herbst-Anemonen wie Anemone hupehensis, Anemone japonica und Anemone tomentosa von Juli bis Oktober blühen. Herbst-Anemonen sind besonders wegen ihrer großen, eleganten Blüten auf stabilen Stängeln beliebt.

Welcher Standort ist geeignet?

Der ideale Standort für Anemonen variiert je nach Art. Frühjahrsblühende Arten wie das Buschwindröschen bevorzugen lichten Schatten unter laubabwerfenden Gehölzen, während Herbst-Anemonen sonnige bis halbschattige Standorte gut vertragen.

Beachten Sie für Frühjahrsblühende Anemonen:

  • Leicht schattige Plätze.
  • Durchlässiger, sandig-humoser Boden.

Herbst-Anemonen bevorzugen:

  • Sonnige bis halbschattige Plätze.
  • Humosen, nährstoffreichen Boden, der mäßig feucht gehalten wird.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Anemonen gedeihen am besten auf durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Böden. Die Bodenansprüche variieren jedoch:

  • Frühjahrsblühende Arten wie das Buschwindröschen bevorzugen leicht saure bis neutrale Böden.
  • Herbst-Anemonen vertragen auch leicht alkalische Böden und benötigen durchlässigen, humosen Boden.

Ein gut belüfteter Boden minimiert das Risiko von Wurzelfäule. Die Bodenfeuchtigkeit sollte gleichmäßig gehalten werden, jedoch ohne Staunässe.

Anemone pflegen

Anemonen sind in der Regel pflegeleicht. Frühjahrsblühende Arten benötigen wenig Pflege, lediglich etwas Kompost im Frühjahr. Herbst-Anemonen haben einen höheren Wasserbedarf und sollten regelmäßig gegossen werden.

Pflegehinweise:

  • Regelmäßiges, mäßiges Gießen.
  • Gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe.
  • Kompost im Frühjahr und Herbst einarbeiten.
  • Verblühte Blüten regelmäßig zurückschneiden.

Ein Mulchen mit Laub oder Reisig schützt die Wurzeln im Winter vor Frost. Hochwachsende Arten sollten zusätzlich gestützt werden.

Pflanzung

Die Pflanzzeit richtet sich nach der Blütezeit der Anemonen. Frühjahrsblühende Anemonen wie das Balkan-Windröschen werden im Herbst gepflanzt, während Herbst-Anemonen im Frühjahr gesetzt werden. Es ist ratsam, die Rhizome vor dem Pflanzen über Nacht in Wasser zu legen.

Pflanzschritte:

  1. Rhizome vorab wässern.
  2. Ein doppelt so tiefes Pflanzloch ausheben.
  3. Rhizom einsetzen und das Loch locker mit Erde auffüllen.
  4. Gut wässern.

Anemone richtig schneiden

Der Rückschnitt von Anemonen erfolgt artabhängig. Frühjahrsblühende Anemonen können nach dem Vergilben des Laubs zurückgeschnitten werden. Herbst-Anemonen sollten bis zum Frühjahr stehen bleiben, um Winterschutz zu bieten. Verblühte Blütenstände sollten zur Blütezeit regelmäßig entfernt werden, um die Blüte zu verlängern.

Sorten & Arten

Anemonen bieten eine beeindruckende Sortenvielfalt:

  • Frühjahrsblüher: Anemone blanda ‚Blue Shades‘, ‚White Splendour‘, ‚Pink Star‘, ‚Charmer‘, ‚Radar‘
  • Sommerblüher: Anemone multifida ‚Rubra‘
  • Herbstblüher: Anemone hupehensis var. japonica ‚Rubra‘, ‚Annabella White‘, ‚Annabella Deep Rose‘, ‚Annabella Deep Pink‘

Diese Sorten bieten eine breite Palette an Farben und Formen, die jeden Garten bereichern können.

Anemone vermehren

Anemonen lassen sich durch Teilung, Aussaat und Wurzelausläufer vermehren. Die Teilung erfolgt im Frühjahr oder Herbst durch vorsichtiges Ausgraben und Teilen der Wurzelstöcke. Bei der Aussaat werden die Samen leicht mit Erde bedeckt und feucht gehalten. Einige Arten, wie das Buschwindröschen, können auch durch Wurzelausläufer vermehrt werden.

Verwendung

Anemonen sind vielseitige Zierpflanzen für verschiedene Gartenbereiche:

  • Frühjahrsblühende Arten: Ideal zur Unterpflanzung von Gehölzen.
  • Sommeranemonen: Gut geeignet für Steingärten und als Schnittblumen.
  • Herbst-Anemonen: Perfekt für Staudenbeete, Freiflächen und als haltbare Schnittblumen.

Geeignete Pflanzpartner für Anemonen umfassen Aquilegia, Carex, Nepeta, Aconitum, Actaea, Hosta und Rudbeckia.

Krankheiten & Schädlinge

Anemonen sind widerstandsfähig, können jedoch von Blattläusen, Mehltau, Schnecken und Nematoden befallen werden. Gute Pflanzenhygiene und das Vermeiden von Staunässe können das Risiko von Krankheiten minimieren.

Giftigkeit

Alle Anemonenarten enthalten im frischen Zustand das leicht giftige Protoanemonin, das Hautreizungen und bei Verzehr Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Tragen Sie beim Umgang mit Anemonen Handschuhe und waschen Sie sich gründlich die Hände. Trocknen oder Kochen neutralisiert die Giftigkeit, indem es Protoanemonin in ungiftiges Anemonin umwandelt.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Anemonenarten sind winterhart, jedoch ist ein Winterschutz bei rauen Klimabedingungen oder jungen Pflanzen ratsam. Bedecken Sie den Wurzelbereich mit Laub, Reisig oder Stroh. Anemone coronaria sollte vor dem ersten Frost ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Kübelpflanzen sollten in einem frostfreien, dunklen Raum bei 5 bis 10 Grad Celsius überwintern und zusätzlich isoliert werden.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich Herbst-Anemonen optimal überwintern?

In den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung und in sehr kalten Lagen sollten Herbst-Anemonen geschützt werden. Decken Sie die Wurzelbereiche mit Tannenzweigen, Laub oder Stroh ab. Kübelpflanzen sollten auf einen Holzblock in die Nähe einer Hauswand gestellt und der Topf mit Isoliermaterial wie Luftpolsterfolie oder einer Kokosmatte umwickelt werden.

Sind alle Anemonen-Arten winterhart?

Nicht alle Anemonen-Arten sind winterhart. Während die meisten Stauden-Anemonen viele Jahre an ihrem Standort gedeihen können, überlebt das Windröschen nur selten den Winter im Beet. Die Kronen-Anemone (Anemone coronaria) beispielsweise ist sehr empfindlich gegenüber tieferen Temperaturen.

Sollte man Tannenzweige für den Winterschutz verwenden?

Tannenzweige werden häufig zum Winterschutz empfohlen, jedoch ist Vorsicht geboten. Für Anemonen können diese Zweige die Erde versauern. Verwenden Sie stattdessen besser Stroh, trockenes Laub oder Mulch.

Gibt es spezielle Tipps für das Überwintern von Anemonen im Kübel?

Ja, im Kübel gepflanzte Anemonen sollten vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Ihr Winterquartier kann dunkel und sollte zwischen 5 und 10 Grad Celsius warm sein. Topfen Sie die Pflanze idealerweise in einen isolierten Kübel oder umwickeln Sie ihn mit isolierendem Material, um Frostschäden zu vermeiden.

Bilder: New Africa / stock.adobe.com